153
373/15
den
27.
Julii.
1759.
16
HöchstzuEhrender Herr Magister,
17
Ich lege es Ihnen nicht zur Last, daß Sie mein
Nebenbuler
sind, und Ihren
18
neuen Freund ganze Wochen genüßen, unterdeßen er sich nur bey mir auf
19
wenige zerstreute Stunden wie
ein LuftErscheinung
oder vielmehr wie ein
20
schlauer Kundschafter sich sehen läßt. Ihrem Freunde aber werde ich diese
21
Beleidigung nachtragen, daß er sich unterstanden Sie in meine Einsiedlerey
22
Selbst einzuführen; und daß er mich nicht nur der Versuchung, Ihnen meine
23
Empfindlichkeit, Rache und Eyfersucht merken zu laßen, sondern Sie so gar
24
dieser Gefahr ausgesetzt, einem Menschen so nahe zu kommen, dem die
25
Krankheit seiner Leidenschaften eine Stärke zu denken und zu empfinden giebt, die
26
ein Gesunder nicht besitzt. – Dies wollte ich
Ihrem Buler ins Ohr sagen
,
27
als ich Ihnen für die Ehre Ihres ersten Besuchs dankte.
28
Platos lehrreiches Gespräch von der menschlichen Natur
, enthält den ersten pseudo-platonischen Alkibiades-Dialog. Vgl.
HKB 157 ( I 399/5 ) Sind Sie
Socrates
und will Ihr Freund
Alcibiades
seyn: so haben Sie zu
29
Ihrem Unterricht die Stimme eines
Genii
nöthig. Und diese Rolle gebührt
30
mir, ohne daß ich mir den Verdacht des Stoltzes dadurch zuziehe – Ein
31
Schauspieler … Steltzen ab
vgl.
Shaftesbury,
Characteristicks of Men
,
sensus communis
, nach
Hamanns Übers.
(Königsberger Notizbuch, N IV S. 161): „Denn ohne Witz und Scherz kann die Vernunft nicht auf die Probe gesetzt oder erkannt werden. Der Ton eines Lehrers und der Schulmeister Stoltz verlangt Ehrerbietung und Furcht. Es ist von öffentlichen und bewundernswürdigen Nutzen, die Gemüther in einer gewissen Entfernung, in der man nicht erreicht werden kann, zu erhalten. Die andere Art hingegen giebt den rechten Angriff und erlaubt vom Gegner seine ganze Stärke bey jeden Grund in diesem Handgemenge zu brauchen. / Mann kann sich nicht vorstellen, wie viel Vortheil der Leser davon hat, wenn er auf diese Art sich mit einem Schriftsteller einlassen kann, der bereit ist, sich mit ihm auf einen schönen Schauplatz einzulassen und die Steltzen eines Trauerspiels mit einem leichteren und natürlichen Gang und Tracht verwechseln will. Geberden und Ton thun dem Betrug mächtige Hülfe. Und manches Meisterstück des Schulwitzes hält die Probe eines ernsthaften Gesichts aus, das einem aufgeheiterten nicht zu nahe kommen darf.“ Vgl.
HKB 153 ( I 380/21 ) Schauspieler legt seine Königliche Maske, seinen Gang und seine Sprache auf
32
Steltzen ab; so bald er den Schauplatz verläst – Erlauben Sie mir also, daß
33
Wolke
Offb 1,7
;
Aristoph.
Nub.
, V. 316–318: „Sokrates: Aber nein, sondern himmlische Wolken sind sie, große Göttinnen müßigen Denkern, / Weil sie Erkenntnisvermögen und Argumentieren und Scharfsinn uns geben / Und verblüffende Rede, Umschreibung der Worte und Widerlegung und Spannung.“
ich so lange
Genius
heißen
und als ein
Genius
aus einer Wolke mit Ihnen
34
reden kann, als ich
Zeit
zu diesem Brief nöthig haben werde. Soll ich als ein
35
Genius
aber reden, so bitte ich mir wenigstens die Gedult und die
S. 374
Aufmerksamkeit aus, womit ein Erlauchtes, Schönes, Witziges und Gelehrtes
2
Watson,
Regungen der Ehrfurcht und Dankbarkeit
, vgl.
HKB 143 ( I 326/8 ),
HKB 140 ( I 311/37 ); Kant war bei der Abschiedszeremonie Watsons wahrscheinlich anwesend. Die „Redoute“ wurde wahrscheinlich vom russischen Gouverneur
Korff
veranstaltet.
Publicum jüngst die Abschiedsrede eines Irrdischen über die Scherben einer alten
3
Urne,
auf der man mit Mühe die Buchstaben
BIBLIOTEK
entziffern konnte,
4
Leiber
hier Ironie für essentialistische Ästhetik, vgl.
Hamann,
Sokratische Denkwürdigkeiten
, SD S. 23f., N II S. 68/8, ED S. 34f.
überhorchte. Es war ein Project
schöne
Leiber denken zu lehren. Das kann nur
5
kein Herzog …
Das erinnert an die Kritik Lessings an
Lauson,
Versuch in Gedichten
, und damit an der Königsberger Dichter-Clique, zu der auch Watson gehörte (
Berlinische privilegierte Zeitung
, 36. St., 24.3.1753): „Königsberg prangt jezo mit einem Dichter, welcher in dem vorigen Jahrhundert zu Nürrenberg ein großer Geist hätte seyn können.“
ein
Socrates,
und kein Herzog, keine Landstände werden durch die Kraft Ihres
6
obrigkeitl. Berufs und Vollmacht ihrer Wahl einen Watson zum
genie
7
crei
ren.
8
lyrische
Ich schreibe episch, weil Sie die lyrische Sprache noch nicht lesen können.
9
seltenen Geschöpfe
vll. Umschreibung von ‚Held/heros‘, da etwa auch bei Zedler (
Bd. 12, Sp. 1215
) das Außerordentliche betont wird, auch bezogen auf die körperliche Konstitution, womit ein Bogen zu den ‚schönen Leibern‘ gespannt wäre. J. A. Schlegel macht in
Batteux,
Les Beaux Arts
, Kap. „Von dem Wunderbaren der Poesie, besonders der Epopee“ (S. 431), den Versuch, das Wunderbare weltlich zu definieren, im Sinne des Seltenen, Besonderen.
Ein epischer Autor ist ein Geschichtschreiber der seltenen Geschöpfe und ihres
10
noch seltenern Lebenslaufes; der lyrische ist der Geschichtschreiber des
11
Menschl. Herzens. Die Selbsterkenntnis ist die schwerste und höchste, die
12
leichteste
vll. im Sinne von flüchtig
leichteste und ecke
l
hafteste NaturGeschichte, Philosophie und Poesie. Es ist
13
Pope
An der Qualität der Dichtung
Popes
schieden sich die Geister der Kritik; mit der Kennzeichnung als „angenehm und nützlich“ ist auf das Urteil, es handle sich um Verstandes-Dichtung, angespielt.
J. J. Duschs
Übersetzung der Verse Popes in Prosa –
The works of Alexander Pope
– wurde mehrenteils kritisiert (neben der sonstigen Schwächen derselben), so etwa von
M. Mendelssohn
in der
Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste
(Bd. 4, 1. St., S. 500ff.; Bd. 4, 2. St., S. 627ff.), und von
Lessing
im
2. der
Briefe die neueste Litteratur betreffend
. In der nicht eingereichten Akademie-Antwort dieser beiden (
Lessing,
Pope ein Metaphysiker!
) ist die philosophische Qualität der Dichtung Popes untersucht, mit dem Schluss, statt eines metaphysischen Systems (geschweige denn eines gefährlichen á la Spinoza) habe er „vielmehr – und dieses ist es, was ich bereits oben, gleichsam a priori, aus dem, was ein Dichter in solchen Fällen thun muß, erwiesen habe, – – bloß die schönsten und sinnlichsten Ausdrücke aus jedem System geborgt, ohne sich um ihre Richtigkeit zu bekümmern.“ (S. 46)
angenehm und nützlich eine Seite des Pope zu übersetzen –
zu einer
in die
14
Fibern des Gehirnes
die nach
Kant,
Allgemeine Naturgeschichte
(S. 182), wie alles Stoffliche als träge und grob zu charakterisieren sind.
Fibern des Gehirnes und des Herzens – Eitelkeit und Fluch hingegen einen
15
Theil der
Encyclopedie
durchzublättern. Ich bin noch gestern Abend mit der
16
Arbeit fertig geworden, die Sie mir in Vorschlag gebracht. Der Artikel über
17
Hutchinson
Gemeint ist Francis Hutcheson; mit
Hutcheson,
Inquiry into the Original of our Ideas of Beauty and Virtue
setzt sich
Diderot
im Artikel „beau“ (
Encyclopédie
, Bd. 2, S. 169ff.) auseinander, einen essentialistischen Begriff vom Schönen wie Hutcheson favorisierend, nicht jedoch die Annahme von so etwas wie einem ‚Inneren Sinn‘ dafür.
das Schöne ist ein Geschwätz und Auszug von Hutchinson. Der von der
18
Kunst
Encyclopédie
, Bd. 1, S. 713ff., s.v. „art“, Verf.:
Denis Diderot
,
Edme-François Mallet
,
Claude Yvon
Kunst
ist seichter also süßer als das Gespräch des Engl. über nichts als ein
19
Wort
. Bliebe also
noch einziger
übrig, der würklich eine Uebersetzung
20
Schaarwerk …
Encyclopédie
, Bd. 4, S. 280ff., s.v. „corvée“, Verf.:
Antoine-Gaspard Boucher d’Argis
und
Nicolas-Antoine Boulanger
. Hamann hatte den Artikel schon zur Zeit der Abfassung von
Hamann,
Beylage zu Dangeuil
(1756) gekannt (N IV S. 232/52).
verdiente. Er handelt von dem Schaarwerk und Gehorcharbeitern. Jeder
21
Heldenbriefes
Anspielend auf eine im 17. Jhd. bspw. von Daniel Casper von Lohenstein und Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau gepflegte Gattung der Elegie in Anlehnung an die vermeintl. Ovidischen
Epistulae Heroidum
: fiktive Briefe von mythischen Frauen an ihre abwesenden Männer. Vgl.
HKB 169 ( I 446/25 ).
verständige Leser meines Heldenbriefes wird die Mühe derjenigen aus der
22
Erfahrung kennen, über solche Leute gesetzt zu seyn, aber auch das Mitleiden mit
23
allen Gehorcharbeitern haben, was der Verfaßer meines Artikels mit ihnen
24
hat, und die Misbräuche zu verbeßern suchen, wodurch es ihnen unmöglich
25
gemacht wird gute Gehorcharbeiter zu seyn. Weil ich aber selbst keiner zu
26
werden Lust habe, und sein Amt von der Art auf der Welt verwalte, wo ich
27
von der Laune dererjenigen, die unter mir sind, abhangen darf: so wird dieser
28
Artikel Uebersetzer genung antreffen, die einen Beruf dazu haben. Ein Mann
29
von der Welt, der die Kunst
Visiten
zu machen versteht, wird immer einen
30
guten
Intendant
über
entreprisen
abgeben.
31
Auf unsern lieben Vetter wiederzukommen. Aus Neigung können Sie
32
alten Mann
wiederum Berens
diesen alten Mann nicht lieben; aus Eitelkeit oder Eigennutz. Sie hätten ihn
33
kennen sollen zu meiner Zeit, da ich ihn liebte. Damals dachte er wie Sie,
34
höchstzuEhrender Herr Magister, über das Recht der Natur, er kannte nichts
35
als großmüthige Neigungen in Sich Selbst und Mir.
36
Sie treffen es, diese schielende Verachtung ist noch ein Rest von Liebe gegen
37
Ihn. Laßen Sie sich warnen und mich der
Sappho
nachgirren
S. 375
nach
Ov.
epist.
, Sappho an Phaon, V. 53–56: „o vos erronem tellure remittite vestra, / Nisiades matres Nisiadesque nurus, / nec vos decipiant blandae mendacia linguae! / quae dicit vobis, dixerat ante mihi.“ – „Oh, ihr Mütter und Töchter des Nisus, weist den Vagabunden aus eurem Lande und lasst euch von den Lügen seiner schmeichelnden Zunge nicht blenden! Was er euch sagt, das sagte er vorher zu mir!“
At Vos
erronem
tellure remittite
nostrum
2
Nisiades matres,
Nisiaedesque
nurus.
3
Neu vos decipiant blandae mendacia linguae
4
Quae dicit Vobis, dixerat ante mihi.
5
Ich glaube, Ihr Umgang ist noch unschuldig, und Sie vertreiben sich bloß die
6
langen Sommer und August Abende. Können Sie mir nicht die Verwirrung
7
und die Schaam eines Mädchen ansehen, das ihre Ehre ihrem Freunde
8
aufgeopfert, und der mit meinen
Schwachheiten
und
Blößen
, aus denen ich
9
ihm unter vier Augen kein Geheimnis gemacht, seine Gesellschaften von gutem
10
Ton unterhält.
11
Frankreich
Berens war zu Studien in Paris gewesen (1754).
Frankreich, das Hofleben und sein jetziger Umgang mit lauter
Calvinisten
12
sind an allem Unglücke schuld. Er liebt das Menschliche Geschlecht wie der
13
Franzmann das Frauenzimmer, zu seinem bloßen Selbstgenuß und auf
14
Rechnung Ihrer Tugend und Ehre. In der Freundschaft, wie in der Liebe,
15
verwirft er alle Geheimniße. Das heißt den Gott der Freundschaft gar
16
leugnen, und wenn der
Ovid,
sein Leibdichter,
ad amicam corruptam
schreibt, ist
17
er noch zärtlich genung, ihr die Vertraulichkeit eines
Dritten
vorzurücken über
18
Ihre
LiebesHändel.
19
Ov.
epist.
, 2. Buch, V. 31f.: „Das gehört dir mit mir zusammen, gemeinsames Gut ist’s. / Warum drängt sich nun hier irgendein Dritter hinein?“
Haec tibi sunt mecum, mihi sunt communia tecum
20
In bona cur
quisquam tertius
ista venit.
21
Daß er anders denkt als er redet, anders schreibt als er redt, werde ich bey
22
Gelegenheit eines Spatzierganges Ihnen einmal näher entdecken können.
23
Billet doux
dt. süßer Brief, gemeint ist ein kurzes Schriftstück, hier als ganzes nicht überliefert
Gestern sollte alles öffentlich seyn, und in seinem letzten
Billet doux
schrieb er
24
mir: „Ich bitte mir aus, daß Sie von alle dem, was ich Ihnen als ein
25
redlicher Freund schreibe, nicht den geringsten Misbrauch zu unserm Gelächter
26
machen – Unsere HausSachen gehen Sie gar nichts mehr an – wir leben
27
hier ruhig, vergnügt, menschlich und christlich.“ Ich habe mich an diese
28
Bedingung so ängstlich gehalten, daß ich mir über unschuldige Worte die mir
29
entfahren und die keiner verstehen konnte, ein Gewißen gemacht. Jetzt soll
30
Handschrift
Wortlaut des Briefes
alles öffentlich seyn. Ich halte mich aber an Seine Handschrift.
31
Es wird zu keiner Erklärung unter uns kommen. Es schickt sich nicht für
32
mich, daß ich mich rechtfertige. Weil ich mich nicht rechtfertigen kann, ohne
33
meine Richter zu verdammen, und dies sind die liebsten Freunde, die ich auf
34
der Welt habe.
35
Wenn ich mich rechtfertigen sollte; so müste ich beweisen,
36
1. daß mein Freund eine falsche Erkenntnis Seiner Selbst hat,
37
2. eben so falsch
von
einen
m
jeden
m
seiner
Nächsten
beurtheilt,
S. 376
3. eine falsche von mir gehabt und noch hat
2
4. die Sache unter uns, im Gantzen und ihrem Zusammenhange, ganz
3
unrichtig und einseitig beurtheilt.
4
5. von demjenigen weder Begrif noch Empfindung hat, was ich und Er
5
bisher gethan und noch thun.
6
Daß ich ihn in dem übersehen kann, was ich weiß und nicht weiß, daß er
7
gethan und noch thut, weil ich alle die Grundsätze und Triebfedern kenne, nach
8
denen er handelt, da er nach seinem eigenen Geständnis, aus meinen Worten
9
und Handlungen nicht klug werden kann. Dies muß Ihnen als eine Prahlerey
10
vorkommen, und geht gleichwol nach dem Lauf der Dinge ganz natürlich zu.
11
staarichten
vom grauen Star verdunkelt
Ich bin noch zu bescheiden, und kann ganz sicher gegen einen staarichten mit
12
meinen triefenden rothen Augen prahlen.
13
Gegen die Arbeit und Mühe, die ich mir gemacht, würde es also eine
14
Kleinigkeit seyn, mich loßgesprochen zu sehen. Aber unschuldig zum Giftbecher
15
Xantippen
Chr. A. Heumann meinte, um die Weisheit des Sokrates zu beweisen, auch seinen Hausstand, und eben auch
Xanthippe
, als weise bzw. tugendhaft zeigen zu müssen:
Heumann,
Acta Philosophorum
, 1. St., Kap. „Ehren-Rettung der Xanthippe“ (S. 103ff.). Das Argument ist: Sie litt mit dem unschuldigen Sokrates ob dessen Verurteilung zum Tode, also war sie tugendhaft. In
Hamann,
Sokratische Denkwürdigkeiten
, SD S. 41/1ff., N II S. 79/11ff., ED S. 59, wird darauf ebenfalls angespielt.
verdammt zu werden! so denken alle
Xantippen,
alle
Sophist
en –
Socrates
16
umgekehrt; weil ihm mehr um sein Gewißen der Unschuld, als den Preiß
17
derselben, die Erhaltung seines Lebens, zu thun war.
18
An einer solchen
Apologie
mag ich a
ber
lso nicht denken. Der Gott, den
19
Wolken
Hi 22,14
Nebel
In
Kant,
Allgemeine Naturgeschichte
steht der Nebel für Vorurteile, die von wissenschaftlicher Erkenntnis verdrängt werden sollen, bspw. in der Vorrede: „Ich habe nicht eher den Anschlag auf diese Unternehmung gefasset, als bis ich mich in Ansehung der Pflichten der Religion in Sicherheit gesehen habe. Mein Eifer ist verdoppelt worden, als ich bey jedem Schritte die Nebel sich zerstreuen sahe, welche hinter ihrer Dunkelheit Ungeheuer zu verbergen schienen und nach deren Zertheilung die Herrlichkeit des höchsten Wesens mit dem lebhaftesten Glanze hervorbrach. Da ich diese Bemühungen von aller Sträflichkeit frey weiß, so will ich getreulich anführen was wohlgesinnete oder auch schwache Gemüther in meinem Plane anstößig finden können, und bin bereit es der Strenge des rechtgläubigen Areopagus mit einer Freymüthigkeit zu unterwerfen, die das Merkmaal einer redlichen Gesinnung ist. Der Sachwalter des Glaubens mag demnach zuerst seine Gründe hören lassen.“
ich diene, und den Spötter für Wolken, für Nebel, für
vapeurs
und
20
Bocks- und Kälberblut
Hebr 9,12
Hypochondrie
ansehen wird nicht mit Bocks- und Kälberblut versöhnt; sonst wollte
21
ich bald mit dem Beweis fertig werden, daß die Vernunft und der Witz Ihres
22
Freundes wie meine, ein geil Kalb und sein gutes Herz mit seinen edlen
23
Absichten ein Widder mit Hörnern ist.
24
Was Ihr Freund nicht glaubt, geht mich so wenig an, als ihn, was ich
25
glaube. Hierüber sind wir also geschiedene Leute, und die Rede bleibt bloß von
26
Geschäften. Eine ganze Welt von schönen und tiefsinnigen Geistern, wenn sie
27
Morgensterne
Hi 38,7
Richter noch Kenner
vgl. zu dieser Unterscheidung
Klopstock,
Von dem Publico
, vgl.
HKB 152 ( I 367/37 ) lauter Morgensterne und
Lucifers
wären, kann hierüber weder Richter noch
28
Kenner seyn, und ist nicht das Publicum eines lyrischen Dichters, der über
29
den Beyfall seiner Epopee lächelt, und zu ihrem Tadel still schweigt.
30
Peter der Große war vom Olymp eingeweyht, die schöne Natur anderer
31
Nationen in einigen Kleinigkeiten an seinem Volk nachzuahmen. Wird man aber
32
geschoren Kinn
1698 verordnete Zar Peter I., dass Männer ihren Vollbart abrasieren lassen müssen; seine Europareisen hatten ihm gezeigt, dass Vollbärte unmodisch sind. Mit der Bart-Verordnung zog er den Zorn der (orthodoxen) Kirchenangehörigen auf sich.
durch ein geschoren Kinn jünger? Ein bloß sinnlich Urtheil ist keine Wahrheit.
33
Montesquieu,
De l’Esprit des loix
, bes. Buch 3, Kap. 9f. und Buch 4, Kap. 3, vgl.
HKB 171 ( I 454/11 ) Der Unterthan eines despotischen Staats, sagt
Montesquieu,
muß nicht
34
wißen was gut und böse ist. Fürchten soll er sich, als wenn sein Fürst ein Gott
35
wäre, der Leib und Seele stürzen könnte in die Hölle. Hat er Einsichten, so ist
36
er ein
tummer
unglückl. Unterthan für seinen Staat; hat er Tugend, so
37
ist er ein Thor sich selbige merken zu laßen.
S. 377
Ein Patricius
Alcibiades, nach Cornelius Nepos
Vitae
, 7,9f.; gemeint ist
Johann Christoph Berens
, der dem Tyrannen (der russischen Besatzungsmacht im Siebenjährigen Krieg, der Zarin Elisabeth) huldigt. Vgl.
HKB 157 ( I 399/28 ).
Ein Patricius einer griechischen
Republick
durfte in keinen Verbindungen
2
mit dem Persischen Hofe stehen, wenn er nicht als ein Verräther seines
3
Vaterlandes verwiesen werden sollte.
4
Schicken sich denn die Gesetze der Ueberwundenen für die Eroberer? Der
5
Unterthan ist durch selbige unterdrückt worden? Gönnst Du ein gleiches
6
Schicksal Deinen Mitbürgern?
7
Peters Entwurf
der Modernisierung im westeuropäischen (bes. französischen) Stil, wie Peter I. es forcierte, und dessen Huldigung in Riga (so auch von
Johann Gotthelf Lindner
an der Domschule und eben auch von
Johann Christoph Berens
) eifrig betrieben wurde, auch zu Zeiten der Zarinnen (Anna, Elisabeth, Katharina II., die sich von Peter her legitimierten). Zu Hamanns Kritik daran (im Unterschied zu
Johann Gottfried Herder
) vgl.
Graubner (2005b)
. Vgl. auch
Hamann,
Sokratische Denkwürdigkeiten
, SD S .13, N II S. 62/7ff., ED S. 17f.
Abraham ist unser Vater – – Wir arbeiten nach Peters Entwurf? wie der
8
Venedig, das oligarchisch strukturiert war.
Magistrat eines kleinen Freystaats in Italien
Commercium
und
Publicum
9
lallen gelernt hat – Thut eures Vaters Werke, versteht das was ihr redet,
10
euer Ach!
;
Kant
hat also wohl diesen Brief Hamanns an
J. G. Lindner
gekannt, oder es wurde darüber gesprochen.
wendet eure Erkenntnis recht an und setzt euer Ach! am rechten Ort. Durch
11
Wahrheiten thut man mehr Schaden als durch Irrthümern, wenn wir einen
12
wiedersinnigen Gebrauch von den ersten machen, und die letzten durch
13
routine
oder Glück zu
modifici
ren wißen. Wie mancher
Orthodox
zum Teufel
14
fahren kann, trotz der Wahrheit, und mancher Ketzer in den Himmel kommt,
15
trotz dem Bann der herrschenden Kirche oder des Publici.
16
In wie weit der Mensch in die Ordnung der Welt würken kann, ist eine
17
Aufgabe für Sie; an die man sich aber nicht eher wagen muß, biß man
18
kleinen Welt würket
vgl.
Xen.
mem.
I 1,12: „Zuerst einmal untersuchte er bei ihnen, ob sie im Glauben, über die menschlichen Dinge schon genügend zu wissen, sich um derartiges zu kümmern begännen, oder ob sie das Menschliche vernachlässigten und meinten, mit der Untersuchung des Göttlichen das Richtige zu tun.“
versteht, wie unsere Seele in das System der kleinen Welt würket. Ob nicht
19
harmonia praestabilita
wenigstens ein
glücklicher Zeichen
dieses Wunders
20
influxus physicus
Kants Auseinandersetzung mit den Konzepten von Physik und Leib-Seele-Verhältnis im Horizont von Leibniz’ und Descartes’ Vorgaben kannte Hamann u.a. aus
Kant,
Nova dilucidatio
(Kap. „Principium coexistentiae“, Usus 6), wo dieser sich für die ‚Wechselseitigkeit‘ als adäquaterem Begriff denn ‚Harmonie‘ ausspricht. In einer Anmerkung zu diesem Kap. gibt Kant seiner Hoffnung Ausdruck, dass erstens seine Leser die Fruchtbarkeit seiner Bemühung erkennen mögen, und zweitens er selbst unempfindlich sei gegen die Interventionen von übereifrigen Kritikern, stattdessen unbeirrt seinen Weg fortsetzen könne; was an Hamanns Satz von Beyfall und Tadel des Publikums erinnert,
HKB 153 ( I 376/29 ). Hamanns erste briefliche Kommentierung des Kantschen Ansatzes vgl.
HKB 76 ( I 197/36 ). Zum Verhältnis der Begriffe Harmonie und Einfluss vgl.
Versuch über eine akademische Frage
, N II S. 122, ED S. 6.
ist, als
influxus physicus
den Begrif davon ausdrückt, mögen Sie entscheiden.
21
Calvinische Kirche
mit ihrer Lehre von der Prädestination
Unterdeßen ist es mir lieb, daß ich daraus abnehmen kann, daß die Calvinische
22
Kirche unsern Freund so wenig zu ihren Anhänger zu machen im stande ist,
23
als die lutherische.
24
Verg.
ecl.
, 3,64f.: „malo me Galatea petit, lasciva puella, / et fugit ad salices et se cupit ante videri“, „Äpfel wirft Galatea nach mir, das lockere Mädchen, / Flüchtet ins Weidengebüsch und wär nur zu gern noch gesehen.“ Vgl.
HKB 147 ( I 346/33 ).
Diese Einfälle sind nichts als Äpfel, die ich wie Galathe werfe um ihren
25
Liebhaber zu necken. Um Wahrheit ist mir so wenig als Ihrem Freunde zu
26
thun; ich glaube wie
Socrates
alles, was der andere glaubt – und geh nur
27
darauf aus, andere in ihrem Glauben zu stöhren. Dies muste der weise Mann
28
thun, weil er mit
Sophist
en umgeben war, und Priestern, deren
gesunde
29
Vernunft
und gute Werke in der Einbildung bestanden. Es giebt eingebildte
30
gesunde und ehrliche Leute, wie es
malades imaginaires
giebt.
31
Wenn Sie aus den
Recensionen
des Herrn B. und meinem Schreiben
32
mich beurtheilen wollen: so ist dies ein so unphilosophisch Urtheil als Luther
33
Brochure
Luthers
Wider Hans Worst
(Wittenberg 1541) gegen Herzog Heinrich den Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel und zur Verteidigung des sächsischen Kurfürsten (Luther WA 51, 459ff.); eine sehr polemische, grobianische Schrift, die aber auch eine Rechtfertigung seiner Ekklesiologie enthält.
aus einer
Brochure
an den Herzog von Wolfenbüttel von Kopf zu Fuß
34
übersehen wollen.
35
Der eines andern Vernunft mehr glaubt als seiner eigenen; hört auf ein
36
Hor.
epist.
, an Maecenas, I 19,19: „O imitatores, servum pecus, ut mihi saepe / bilem, saepe iocum vestri movere tumultus!“ / „O ihr Nachahmer, ihr Sklavenherde! Wie oft hat euer tolles Treiben mir die Galle, wie oft auch Lachen schon erregt.“
Mensch zu seyn und hat den ersten Rang unter das
seruum pecus
der
37
Nachahmer. Auch das größte menschliche
genie
sollte uns zu schlecht dazu seyn.
S. 378
Natur
Batteux,
Les Beaux Arts
;
Johann Adolf Schlegel
hat in seinen Anmerkungen zur Übers. den Reduktionismus Batteux’ dafür kritisiert, im Zirkelschluss seiner Argumentation (S. 116) entscheiden zu wollen, was Natur und was ihre Nachahmung sei (denn für Batteux sind die Einteilungen der poetischen Gattungen auch ‚Natur‘, gemäß eines Systems der natürlichen Ordnung) und dabei bspw. Gedankensysteme und ihre poetischen Zeugnisse (also so etwas wie Verstandeslyrik) ausschließe. Er führt als Beispiel ein Gedicht von
Bernis
an (S. 386), das dem Versuch gewidmet ist, das System Spinozas poetisch (wenn auch kritisch) zu erfassen. Er kommentiert ebd., dass die Kritik daran dem Ansehen Bernis’ geschadet habe, und wenn man dieses Schicksal vermeiden wolle, man „anmuthigere“ Gegenstände wählen müsse.
Spinosist
, also wohl jemand, der ein monistisches Prinzip (im Gegensatz bspw. zum Materie-Seele-Dualismus oder zum Verhältnis von Möglichem und Notwendigem) zum Verständnis und zur Handlung zugrunde legt – wie Batteux ‚Natur‘ als einziges Prinzip deklariert, ihre Nachahmung als das der schönen Künste. Die Schreibung Spino[s]ist ist vielleicht spielerisch, indem das lateinische ‚spinosus‘ evoziert wird: dornig, spitzfindig, quälend. Andererseits gibt es andere prominente Belege für diese Schreibweise, bspw. in
Mendelssohn,
Philosophische Gespräche
. Vgl. zur Priorität der ‚Natur‘ auch
Kleeblatt Hellenistischer Briefe
, N II S. 177, ED S. 120.
Natur
, sagt
Batteux,
man muß kein
Spinosi
st in schönen Künsten noch
2
StaatsSachen seyn.
3
zu furchtsam
vgl. Mendelssohns (in der Rolle des Neophil) Bezug zur Unvollständigkeit der Philosophie Spinozas, die Frage nach den ‚veranlassenden Ursachen‘ betreffend, in
Mendelssohn,
Philosophische Gespräche
, S. 22: „Ja Spinosa bedient sich sogar aller Ausflüchte der Leibnitzianer. Er beruft sich, wie sie, auf die Unwissenheit, darin wir von der innerlichen Structur unseres Körpers stecken; und endlich darauf, daß noch Niemand die Unmöglichkeit einer solchen Maschine gezeigt, die mechanischer Weise alle Vorrichtungen hervorbringen könnte, zu welchen dieser oder jener einzelner Körper bestimmt ist.“; S. 27: „Er irrte; denn er begnügte sich, so zu sagen, mit der einen Hälfte der Weltweisheit, die doch ohne die andere Hälfte nicht sein kann.“
Spinoza
führte einen
unschuldigen Wandel
, im Nachdenken zu
4
furchtsam; wenn er weiter gegangen wäre, so hätte er alle Wahrheit beßer
5
eingekleidet
Zeitverkürzungen
Zeitvertreib
eingekleidet. Er war unbehutsam in seinen Zeitverkürzungen, und hielt sich zu
6
viel bey Spinneweben auf; dieser Geschmack verräth sich in seiner
7
Denkungsart, die nur klein Ungeziefer verwickeln kann.
8
Was sind die Archive aller Könige – und aller Jahrhunderte – Wenn einige
9
Sonnenstäubchen
Äquivalent für ‚Atom‘ in der Debatte über die Teilbarkeit oder Unteilbarkeit physikalischer Körper (in Bezug auf Descartes und Spinoza); so in Versen
Popes
in dt. Übers., die Kant zitiert zu Beginn des 2. Kapitels von
Kant,
Allgemeine Naturgeschichte
. In der
Aesthaetica
, N II S. 215/14, ED S. 216, wird das Wort in Zusammenhang mit der analytischen Zerteilung lyrischen Gesangs und Klopstock gebracht.
Zeilen aus diesem großen Fragment, einige Sonnenstäubchen von diesem
10
Chaos im stande sind uns Erkenntnis und Macht zu geben. Wie glücklich ist
11
der, welcher das Archiv desjenigen, der die Herzen aller Könige wie
12
Wasserbäche
Spr 21,1
Wasserbäche leiten kann, täglich besuchen kann, den seine wunderbare Haushaltung,
13
die Gesetze seines Reichs pp nicht umsonst einzuschauen gelüstet. Ein
14
Die Rechte …
Ps 19,10f.
pragmatischer Schriftsteller sagt davon: Die Rechte des Herrn sind köstlicher denn
15
Gold, und viel – fein – Gold, süßer denn Honig und des Honigseims
16
Das Gesetz …
Ps 119,72
tröpfelnde Faden. – Das Gesetz Deines Mundes
sind
mir
viel
lieber denn
17
Ich bin gelehrter …
Ps 119,99
viel 1000 Stück Gold und Silber. – Ich bin gelehrter, denn alle meine Lehrer,
18
bin klüger …
Ps 119,100
denn Deine Zeugniße sind meine Rede – Ich bin klüger denn die Alten, denn
19
Du machst …
Ps 119,98
ich halte – Du machst mich mit Deinem Gebot weiser denn meine
Feinde
20
sind; denn es ist ewiglich mein Schatz.
21
Was meynen Sie von diesem System? Ich will meine Nächsten um mich
22
glücklich machen. Ein reicher Kaufmann ist glücklich. Daß Sie reich werden
23
können, dazu gehören Einsichten und moralische Tugenden.
24
mimischen Styl…
Die Wendung wird sonst kritisch gebraucht, etwa in
Popes
„Essay on Criticism“ (V. 331): „And but so mimic ancient wits at best, / As apes our grandfires, in their doublets drest.“ In der deutschen Übersetzung wurde das Verb „äffen“ als Äquivalent gegeben. Im Kontext der rhetorischen Figur der Ironie kann die Bewertung neutral ausfallen, so auch in Lindners Ausführungen dazu,
Lindner,
Anweisung zur guten Schreibart
(S. 28): „Mimesis, eine spöttische Wiederholung des Wortes des andern.“ Hamann verweist denselben brieflich auf diesen Zusammenhang,
HKB 159 ( I 404/11 ). In
Hamann,
Sokratische Denkwürdigkeiten
wird der ‚mimische‘ Stil auch als Selbst(/Stil-)charakterisierung gebraucht (SD S. 11/21, N II S. 61/17, ED S. 14).
In meinem
mimi
schen Styl herrscht eine strengere
Logic
und eine
25
vll. anspielend auf
Kant,
Allgemeine Naturgeschichte
(S. 188): „Die Einsichten des Verstandes, wenn sie die gehörigen Grade der Vollständigkeit und Deutlichkeit besitzen, haben weit lebhaftere Reitzungen als die sinnlichen Anlockungen an sich, und sind vermögend, diese siegreich zu beherrschen, und unter den Fuß zu treten.“ Diesem Satz Kants geht das Pope-Zitat voraus, das Hamann später im Brief wiederum verwendet,
HKB 153 ( I 381/3 ).
geleimtere Verbindung als in den Begriffen lebhafter Köpfe. Ihre Ideen sind wie die
26
Ob hier ein direktes Zitat vorliegt, ist nicht ermittelt; vll. ist aber auch auf einen Abschnitt aus dem zweiten Kapitel des
Essay on Criticism
angespielt (V. 285–336), worin auch der mimische Stil als Nachahmung thematisiert ist (V.331). Der klassische Topos vom Ausdruck als Kleid des Gedankens wird darin reproduziert, aber mit kritischem Blick auf die Kritiker, die sich nur für das Kleid interessieren.
spielende Farben eines gewäßerten Seidenzeuges, sagt Pope.
27
Diesen Augenblick bin ich ein Leviathan, der Monarch oder der erste
28
Staatsminister des
Oceans,
von deßen Othem Ebbe und Fluth abhängt. Den
29
nächsten Augenblick sehe ich mich als einen Wallfisch an, den Gott geschaffen hat,
30
wie der gröste Dichter sagt, in dem
Meere zu scherzen
.
31
Philosophen
Immanuel Kant
Ich muß beynahe über die
Wahl eines Philosophen
zu dem Endzweck
32
eine Sinnesänderung in mir hervor zu bringen, lachen. Ich sehe die beste
33
Demonstration,
wie ein vernünftig Mädchen einen Liebesbrief, und eine
34
Baumgartsche Erklärung
vll. die von
Mendelssohn
in seiner Rezension zum 2. Band von
Baumgarten,
Aesthetica
paraphrasierte: „Er erklärt §. 614. das ästhetische Licht durch eine solche Klarheit und Faßlichkeit der Gedanken, in welcher nicht bloß der reine und logische Verstand, sondern auch der ästhetische Verstand, das Analogon rationis, (der Bon-sens) dieses Ding von allen andern zu unterscheiden im Stande ist. – Die Deutlichkeit der Gedanken ist zwar niemals der unmittelbare Endzweck der ästhetischen Vorstellung; sie kann aber öfters durch Umwege erhalten werden, wenn nämlich viele Theile eines Gegenstandes in einem solchen sinnlich klaren Lichte vorgestellt werden, daß daraus im Ganzen ein deutlicher Begriff entspringt, dessen Merkmale auch von dem schönen Geiste unterschieden werden können. […] Einen höhern Grad der sinnlichen Klarheit nennet der Verf. einen ästhetischen Glanz.“ (
Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste
, Bd. 4, 1. St. [1758], S. 441)
Fleurette
Seidengewebe, franz. Blümchen
Baumgart
sche Erklärung wie eine witzige
Fleurette
an.
35
Man hat mir gräuliche Lügen aufgebürdet, HöchstzuEhrender Herr
36
Magister. Weil Sie viele Reisebeschreibungen gelesen habe
n
, so weiß ich nicht, ob
37
Sie dadurch leichtgläubig oder ungläubich geworden sind. Die Urheber
S. 379
unwißend thun
Lk 23,34
comischer Held
Molière,
Le bourgeois gentilhomme
, 2. Akt, 4. Auftritt; vgl.
HKB 148 ( I 352/21 );
Hamann,
Aesthaetica
, N II S. 213/21, ED S. 208
derselben
vergebe
n
ist, weil
sie es unwißend thun und wie ein
comi
scher Held
2
Prose
reden
ohne
es zu wißen
.
Lügen
ist die Muttersprache unserer
3
Vernunft und Witzes.
4
Man muß nicht glauben, was man sieht – geschweige was man hört. –
5
Wenn zwey Menschen in einer verschiedenen Lage sich befinden, müßen Sie
6
niemals über ihre sinnliche Eindrücke streiten. Ein Wächter auf einer
7
Sternenwarte kann einem
in dritten
Stockwerk viel erzählen. Dieser muß nicht so
8
tum seyn und ihm seine gesunde Augen absprechen, komm herunter: so wirst Du
9
überzeugt seyn, daß Du nichts gesehen hast. Ein Mann in einer tiefen Grube,
10
worinn kein Waßer ist, kann am hellen Mittag Sterne sehen. Der andere auf
11
der Oberfläche leugnet die Sterne nicht – er kann aber nichts als den Herrn
12
des Tages sehen. Weil der Mond der Erde näher ist, als der Sonne: so
13
Es ist Gottes Ehre
Spr 25,2
erzählen Sie Ihrem Monde Mährchen von der Ehre Gottes. Es ist Gottes
14
Ehre, eine
Sache verbergen:
aber der Könige Ehre ist eine Sache erforschen.
15
Wie man den Baum an den Früchten erkennt: so weiß ich daß ich ein
16
gelästert …
Mt 5,11
Prophet bin aus dem Schicksal, das ich mit allen Zeugen theile, gelästert verfolgt
17
und verachtet zu werden.
18
Ich will auf einmal, Mein Herr Magister! Ihnen die Hofnung benehmen
19
sich über gewiße Dinge mit mir einzulaßen, die ich beßer beurtheilen kann wie
20
Sie, weil ich mehr
data
darüber weiß, mich auf
facta
gründe, und
meine
21
Autoren
nicht aus
Journalen
sondern aus mühsamer und täglicher Hin und
22
Herwälzung derselben kenne; nicht Auszüge sondern die Acten selbst gelesen
23
habe, worinn des Königs
Interesse
sowohl als des Landes
debatti
rt wird.
24
Jedes Thier hat im denken und schreiben seinen Gang. Der eine geht in
25
Sätzen und Bogen wie eine Heuschrecke; der andere in einer
26
zusammenhängenden Verbindung wie eine Blindschleiche im Fahrgleise, der Sicherheit
27
wegen, die sein Bau nöthig haben soll. Der eine gerade, der andere krumm.
28
Nach Hogarts System ist die Schlangenlinie das Element aller malerischen
29
Hogarth,
The analysis of beauty
– die dt. Übers. von
The analysis of beauty
hat den Titel-Holzschnitt des Originals übernommen: es ist Hogarths Emblem für „variety/Mannichfaltigkeit“, kombiniert mit einem Milton-Zitat: „So vielfach schön schlingt sich vor Evens Blick / Ihr schlanker Leib, der, in sich selbst geringelt, / Sie kräuselnd lockt. …“
Schönheiten; wie ich es aus der
Vignette
des Titelblattes gelesen habe.
30
Ey
Hume,
Essays
, Bd. 2,
Versuche über die menschliche Erkenntnis
, Kap. „Sceptische Zweifel, in Ansehung des Verstandes“ (S. 84): „Nichts ist so gleich als Eyer, und doch erwartet niemand, wegen dieser anscheinenden Gleichartigkeit, eben denselben Geschmack in allen. Nur nach einem langen Laufe gleichförmiger Erfahrungen in irgend einer Art erlangen wir eine feste und gewisse Versicherung in Absicht auf einen besondern Erfolg.“
Der attische Philosoph,
Hume,
hat den Glauben nöthig, wenn er ein Ey
31
Glas Waßer
Hume,
Essays
, Bd. 2,
Versuche über die menschliche Erkenntnis
, Kap. „Sceptische Zweifel, in Ansehung des Verstandes“ (S. 68f.): „Adam selbst, wenn man gleich voraussetzet, daß seine vernünftige Kräfte und Fähigkeiten gerade im Anfange so vollkommen gewesen, als immer möglich, hätte aus der Flüßigkeit und Durchsichtigkeit des Wassers nicht schließen können, daß er ihn ersticken, oder aus dem Lichte, und von der Wärme des Feuers, daß es ihn verzehren würde.“
eßen und ein Glas Waßer trinken soll. Er sagt: Moses, das Gesetz der
32
Vernunft, auf das sich der Philosoph beruft, verdammt ihn. Die Vernunft ist
33
euch nicht dazu gegeben, dadurch weise zu werden, sondern eure Thorheit und
34
Unwißenheit zu erkennen; wie das Mosaische Gesetz den Juden nicht sie
35
gerecht zu machen, sondern ihnen ihre Sünden sündlicher. Wenn er den
36
Glauben zum Eßen und Trinken nöthig hat: wozu verleugnet er sein eigen
37
Principium,
wenn er über höhere Dinge, als das sinnliche Eßen und Trinken urtheilt.
S. 380
zur
Gewohnheit
siehe
Hume,
Essays
, Bd. 2,
Versuche über die menschliche Erkenntnis
, Kap. „Sceptische Auflösung dieser Zeifel“ (S. 129): „Gewohnheit ist der bewundernswürdigste Grundsatz [princible], durch welchen diese genaue Übereinstimmung ins Werk gesetzt worden, welche zu der Erhaltung unsers Geschlechts und zu der Einrichtung unserer Aufführung, in jedem Umstande und Vorfalle des menschlichen Lebens notwendig ist.“
Durch die
Gewohnheit
etwas zu erklären – Die Gewohnheit ist ein
2
zusammengesetzt
vgl.
Hume,
Essays
, Bd. 2,
Versuche über die menschliche Erkenntnis
, Kap. „Von dem Ursprunge der Begriffe“ (S. 32): „[…] wenn wir unsere Gedanken und Begriffe auflösen, so zusammengesetzt oder erhaben sie auch sind: so finden wir allezeit, daß sie sich selbst in solche einfache Begriffe auflösen, welche von einem vorhergehenden Gefühl oder Empfindung abcopirt sind. Selbst diejenigen Begriffe, welche bey dem ersten Anblicke von diesem Ursprunge am meisten entfernt zu seyn scheinen, sind daraus hergeleitet, wie man nach einer genauern Erforschung findet. Der Begriff von Gott, in so fern wir dadurch ein unendlich verständiges, weises und gütiges Wesen verstehen, entsteht aus der Ueberlegung und dem Nachdenken über die Wirkungen unsers eignen Gemüthes, und aus der Vermehrung dieser Eigenschaften der Güte und Weisheit, über alle Schranken und Gränzen.“
zusammengesetzt Ding, das aus
Monaden
besteht. Die Gewohnheit heist die
3
Phoenomenis
vmtl.: Phaenomenis
andere Natur und ist in ihren
Phoenomenis
eben so räthselhaft als die Natur
4
selbst, die sie nachahmt.
5
gleichförmig
In der dt. Hume-Übers. ist „gleichförmig“ für „uniform“ gewählt, bspw.:
Hume,
Essays
, Bd. 2,
Versuche über die menschliche Erkenntnis
, Kap. „Von der Freyheit und Nothwendigkeit“ (S. 206): „Es erhellet also nicht allein, daß die Verbindung zwischen den Bewegungsgründen und den freywilligen Handlungen eben so regelmäßig und gleichförmig ist, als die zwischen der Ursache und Wirkung in irgend einigem Theile der Natur …“
Wenn
Hume
nur aufrichtig wäre, sich selbst gleichförmig – Alle
r
seine
r
6
Fehler ungeachtet ist er wie Saul unter den Propheten. Ich will ihnen eine
7
Stelle abschreiben, die ihnen beweisen soll, daß man
im Scherz
und ohn sein
8
Wißen und Willen die Wahrheit predigen kann, wenn man auch der gröste
9
Zweifler wäre und wie die Schlange über das zweifeln wollte, was Gott sagt. Hier
10
ist sie: „Die christl. Religion ist nicht nur mit Wunderwerken am Anfange
11
begleitet gewesen, sondern sie kann auch selbst heut
zu Tage
von keiner
12
vernünftigen
Person
ohne ein Wunderwerk
geglaubt werden. Die bloße
13
Vernunft ist nicht zureichend uns von der Wahrheit derselben zu überzeugen, und
14
wer immer durch den Glauben bewogen wird derselben Beyfall zu geben, der
15
ist sich in seiner eigenen Person eines beständig
fortgesetzten
16
ununterbrochnen
Wunderwerkes bewust, welche
alle Grundsätze
seines
17
Verstandes umkehrt und demselben eine Bestimmung giebt das zu glauben, was
18
der
Gewohnheit und Erfahrung
am meisten zuwieder und entgegen ist.“
19
Bitten Sie Ihren Freund, daß es sich für Ihn am wenigsten schickt über
20
die Brille meiner ästhetischen Einbildungskraft zu lachen, weil ich mit selbiger
21
blöden Augen
vgl.
Shaftesbury,
Characteristicks of Men
,
sensus communis
, nach Hamanns Übers. (
Königsberger Notizbuch
, N IV S. 156): „Es ist eine wahre Menschenliebe und ein Freundschaftsstück, starke Wahrheit für blöde Augen zu verbergen.“ Vgl.
HKB 153 ( I 373/31 ) die blöden Augen meiner Vernunft wafnen muß.
22
Ein zärtlicher Liebhaber läßt sich bey dem Bruche einer
Intrigue
niemals
23
seine Unkosten gereuen. Wenn also vielleicht nach dem neuen NaturRecht
24
Gelde
vmtl. Schulden von der London-Reise
alter Leute die Rede vom Gelde wäre: so sagen Sie ihm, daß ich jetzt nichts
25
habe, und selbst von meines Vaters Gnade leben muß; daß ihm aber alles als
26
eigen gehört, was mir Gott geben will – wornach ich aber nicht trachte, weil
27
ich sonst den Seegen des vierten Gebots darüber verlieren könnte. Wenn ich
28
sterben sollte: so will ich ihm obeninn meinen Leichnam vermachen, an dem
29
Happelio
Happel,
Denkwürdigkeiten der Welt
, vgl. Brief Nr. 893, ZH VI 133/22 (1785): „Wie Kant noch Magister war, pflegt er oft im Scherz zu erzählen, daß er immer Happelii Relationes curiosas lesen muste vorm Schlafen gehen.“
er sich wie Egyptier pfänden kann, wie in dem angenehmen
Happelio
30
Herodot
, Buch 2, Kap. 85–89
Griechenlands, dem
Herodot,
geschrieben stehen soll.
31
Lerche … Nachtigall
Fabeln, in denen Lerche und Nachtigall auftreten, gibt es viele, bspw. „Die Nachtigall und die Lerche“ von
Gellert
. Die Lerche ahmt den schönen Gesang der Nachtigall nach, was misslingt und zur Qual wird.
Das leirische der lyrischen Dichtkunst ist das
Tireli
der
Nach
Lerche. Wenn ich
32
wie eine Nachtigall schlagen könnte; so muß sie wenigstens an den Vögeln
33
Kunstrichter
vgl. die Ausführungen zu den ‚Kunstkennern‘ in
Klopstock,
Von dem Publico
; siehe auch
HKB 152 ( I 367/37 ) Kunstrichter haben, die immer singen, und mit ihrem unaufhörlichen Fleiß prahlen.
34
Sie wißen, HochzuEhrender Herr Magister, daß die
Genii
Flügel haben und
35
daß das Rauschen derselben dem Klatschen de
s
r Menge gleich kommt.
36
spotten
vgl. die Affirmation des Scherzes in
Shaftesbury,
Characteristicks of Men
,
sensus communis
, nach Hamanns Übers. (
Königsberger Notizbuch
, N IV S. 161): „Denn ohne Witz und Scherz kann die Vernunft nicht auf die Probe gesetzt oder erkannt werden.“
Wenn sich über Gott mit Anmuth und Stärke spotten läßet; warum soll
37
Mutter Lyse
vll. Mutter Kirche
man mit Götzen nicht sein Kurzweil treiben können. Mutter Lyse singt:
S. 381
aus der 8. Str. von
Schütz,
Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut
Die falschen Götzen macht zu spott
2
Ein Philosoph sieht aber auf die Dichter, Liebhaber und Projecktmacher,
3
Affen
„Von der einen Seite sahen wir denkende Geschöpfe, bey denen ein Grönländer oder Hottentotte ein Newton seyn würde, und auf der andern Seite andere, die diesen als einen Affen bewundern.“
Kant,
Allgemeine Naturgeschichte
, S. 188 – mit einem Zitat von Versen Popes in dt. Übers.; Original: „Superior beings, / when of late they saw / A mortal man unfold all natur’s law, / Admired such wisdom in an earthly shape, / And show’d a Newton as we show an ape.“ (
Pope,
An essay on Man
, V. 31ff.) Vgl. auch
Hamann,
Wolken
, W S. 77/9, N II S. 100/16, ED S. 48, vgl.
HKB 153 ( I 378/25 ).
wie ein Mensch auf einen Affen, mit Lust und Mitleiden.
4
Sobald sich die Menschen verstehen einander können Sie arbeiten. Der die
5
Sprachen verwirrte
1 Mo 11,7
Sprachen verwirrte – und die
Schemata
des Stoltzes aus Liebe und
6
politischen Absichten, zum Besten der Bevölkerung, wie ein Menschenfreund strafte
7
– vereinigte sie an dem Tage, da man Menschen mit feurigen Zungen als
8
Die Wahrheit …
Lichtwer,
Fabeln
, S. 8f.: „Die beraubte Fabel. / Es zog die Göttin aller Dichter / Die Fabel in ein fremdes Land, / Wo eine Rotte Bösewichter / Sie einsam auf der Straße fand. / Ihr Beutel, den sie liefern müssen / Befand sich leer; sie soll die Schuld / Mit dem Verlust der Kleider büssen, / Die Göttin litt es mit Gedult. / Hier wieß sich eine Fürsten Beute / Ein Kleid umschloß das andre Kleid; / Man fand verschiedner Thiere Häute / Bald die, bald jene Kostbarkeit. / Hilf Himmel, Kleider und kein Ende! / Ihr Götter! schrien sie, habet Danck, / Ihr gebt ein Weib in unsre Hände / Die mehr trägt, als ein Kleiderschranck. / Sie fuhren fort, noch mancher Plunder / Ward preis; doch eh man sichs versah, / Da sie noch schrien, so stund, o Wunder! / Die helle Wahrheit nackend da. / Die Räuber-Schaar sah vor sich nieder, / Und sprach: Geschehen ist geschehn, / Man geb ihr ihre Kleider wieder, / Wer kann die Wahrheit nackend sehn?“
Köpfe berauscht vom süßen Wein lästerte. Die Wahrheit wollte sich von
9
Straßenräubern nicht zunahe kommen laßen, sie trug Kleid auf Kleid, daß man
10
zweifelte ihren Leib zu finden. Wie erschracken
sie
, da sie ihren Willen hatten und
11
das schreckl. Gespenst, die Wahrheit, vor sich sahen.
12
Ich werde diesen Brief ehstes Tags in Person abholen kommen.
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 75.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, I 429–445.
Kant, Werke [Akademieausgabe] X 7–16, vgl. XIII 7–10.
ZH I 373–381, Nr. 153.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
373/19 |
ein LuftErscheinung ]
|
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies eine LuftErscheinung Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): eine LuftErscheinung |
374/4 |
schöne ]
|
Geändert nach Druckbogen (1940); ZH: schöner Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies schöne Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): schöne |
374/19 |
noch einziger ]
|
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies noch ein einziger Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): noch ein einziger |
375/1 |
nostrum |
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies wohl vestra statt nostrum |
375/2 |
Nisiaedesque |
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies Nisiadesque Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): Nisiadesque |
375/18 |
LiebesHändel. ]
|
Geändert nach Druckbogen 1940; ZH: LiebesHändel |
378/16 |
sind ]
|
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies wohl ist statt sind |
379/1 |
vergebe n ist, weil ]
|
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies etwa vergebe ich, weil Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): vergebe ich |
379/7 |
in dritten ]
|
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies wohl im dritten Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): im dritten |