Editionsrichtlinien

Die Online-Edition der Briefe Johann Georg Hamanns bietet dieselben als durchsuchbaren Volltext. Die Einteilung der Bände der gedruckten Briefausgabe ZH (J.G. Hamann, Briefwechsel. Hg. von Walther Ziesemer und Arthur Henkel. 7 Bde. [Frankfurt a. M. 1955–1979]) wird übernommen. Die derzeit hier veröffentlichten Briefe umfassen die Jahre 1744 bis 1784. Sie entsprechen im Umfang den Bänden ZH I bis ZH V, S. 300, ergänzt um einzelne neu edierte Briefe. Der Stellenkommentar umfasst die Briefe aus den Jahren 1744 bis 1763. Aktueller Editionsstand ist der 1. März 2023. Die Online-Edition wird fortwährend in Tranchen ergänzt.

Die in den Brief-Manuskripten enthaltenen Auszeichnungen werden, teilweise in veränderter Form gegenüber ZH, wiedergegeben:

Handschrift od. Abschrift Z H H K B
Deutsche Kurrentschrift Fraktur Serifenschrift (Linux Libertine)
Lateinische Schreibschrift Antiqua serifenlose Schrift (Linux Biolinum)
Unterstreichung (einfache bis dreifache) Sperrung / fette Sperrung Unterstreichung (einfache bis dreifache)
Durchstreichung in spitzen Klammern ⟨...⟩ Durchstreichung (einfache bis doppelte)
Einfügung ⸂Einfügung⸃ (lediglich in Einzelfällen)
Nicht entzifferbare Stelle / Unsichere Lesung unterschiedlich gehandhabt mit einem leeren Mittelpunkt markiert ◦ ◦
Brieftext fremder Hand kleinere Schrift klassizistische Antiqua (Playfair Display), der Schreiber wird im Apparat angegeben
Ergänzung durch Hg. in eckigen Klammern [...] grau hinterlegt
Herausgeberanmerkung kleinere Schrift Kursive in grauer Farbe

Die Briefnumerierung und Seiten- und Zeilenzählung wird von ZH übernommen, jedoch da, wo ZH fehlerhaft ist (bes. bei der Zeilenzählung), stillschweigend korrigiert. Auch bei der Datierung der Briefe wurden Korrekturen vorgenommen, die sich auf die Reihenfolge auswirken, aber die ZH-Numerierung wurde der wechselseitigen Benutzbarkeit von Buch- und Online-Edition wegen belassen. Die digitale Einrichtung der Edition (im XML-Format) bringt geringfügige Einschränkungen in der Textdarstellung mit sich: So stehen etwa Wörter, die in ZH am Zeilenende getrennt und umbrochen sind, hier nicht-getrennt in der je zweiten Zeile.

Sofern die handschriftlichen Originale der Briefe, Abschriften oder Druckbogen von ZH (siehe dazu die editionsgeschichtlichen Voraussetzungen) vorliegen, wird der Brieftext an diesen geprüft und ggf. korrigiert. Text-Korrekturen, die mehrerlei Ursache haben (Lese- und Druckfehler oder Fehler nach Kollation mit ursprünglichen Druckbogen, Manuskripten oder Abschriften), werden in den Online-Brieftexten vorgenommen, der ursprüngliche Wortlaut in ZH sowie die Gründe für den Texteingriff sind jeweils in den textkritischen Anmerkungen unter dem Brieftext kenntlich gemacht. Soweit erstellbar, ist im Apparat für jeden Brief die Provenienz geliefert.

Der Stellenkommentar in der Marginalspalte neben dem Brieftext und die Register stützen sich auf umfangreiche Vorarbeiten Arthur Henkels, der diese der Theodor Springmann Stiftung vor seinem Tod mit dem Auftrag übereignet hat, dass eine Online-Edition mit redigiertem und revidierbarem Kommentar erstellt und organisiert wird. Sybille Hubach, eine langjährige Mitarbeiterin Henkels, hat die Kommentierung des 2005 verstorbenen Germanisten auf www.hamann-briefwechsel.de als archivalisches Zeugnis publiziert und für die Bände V–VII ergänzt, bspw. mit Informationen aus den kommentierten Briefausgaben von Johann Gottfried Herder und Friedrich Heinrich Jacobi.

Der hier vorgelegte Stellenkommentar und die dazugehörigen Register beruhen auf neuen Recherchen bzgl. Personen, Quellen, Worten und historischen Begebenheiten und ergänzen, korrigieren oder bestätigen die bisherigen Informationen. Einen Schwerpunkt in Hamanns Korrespondenz bilden die Lektüren. Im Nachweis von Zitaten und benutzten Büchern besteht eine Hauptaufgabe des Kommentars. Auch die Verbindungen von Brief- und Werktexten (Stellenangaben nach den Erstdrucken und der Werkausgabe: Sämtliche Werke, hg. v. Josef Nadler. 6 Bde. [Wien 1949–1957, Reprint 1999] [=N], sowie bei den sog. Londoner Schriften: Londoner Schriften, hg. v. Oswald Bayer u. Bernd Weißenborn [München 1993] [=LS]) Hamanns werden nachgewiesen.

Die Stellenkommentare sind mit einem Quellen-/Personen-, mit einem Bibelstellenregister und mit einer Forschungsbibliographie verlinkt. Das Quellen- und Personenregister ist alphabetisch nach Autoren sortiert; Zeitschriften mit mehreren Herausgebern sind nach dem Titel einsortiert. Die Nachweise der Bezugstexte Hamanns im Register verweisen auf die Erstdrucke und die von ihm konsultierten Ausgaben (sofern belegbar), sie verlinken außerdem auf Digitalisate dieser Ausgaben, wenn solche publiziert sind. Existiert eine moderne kritische Ausgabe des Bezugstextes, so wird diese angegeben. Außerdem ist der sog. »Biga«-Titeleintrag (Biga Bibliothecarum – N V S. 15–121) zitiert, ein 1776 gedruckter Versteigerungskatalog, in dem die Bibliotheken Hamanns und die seines Freundes Johann Gotthelf Lindner verzeichnet sind.

Das Register enthält i.d.R. für die Personen Stellenverweise nur auf das im jeweiligen Brief erste Vorkommen. Orte werden im Stellenkommentar, wo möglich, mit der heutigen Bezeichnung und den Geo-Koordinaten versehen. Für heute ungebräuchliche Worte, regionale und dialektale Idiotismen werden Übersetzungen versucht.

Die biographischen Angaben zu Personen im Register gehen über wenige Eckdaten (mit Verweis auf den Eintrag in einem biographischen Standard-Lexikon) nur dann hinaus, wenn Informationen, die in Verbindung mit Hamanns Leben und Lektüren stehen, geboten werden müssen. Das Register wird parallel zur Stellenkommentierung erarbeitet, ist also noch nicht abgeschlossen.

Die Forschungsbibliographie enthält Titel zu Hamanns Leben und Werk und soll beständig aktualisiert werden.

Im weiteren Verlauf der Edition werden außerdem erstellt: eine Verschlagwortung der Forschungsliteratur; eine Zeitleiste zum Leben Hamanns (welche die Zuordnung von Ereignissen und Aufenthaltsorten zu entsprechenden Briefen erleichtert).

Die Online-Publikation der Briefe und des Stellenkommentars ermöglicht eine kontinuierte Revision desselben. Wir möchten Sie einladen, mit Ergänzungen, Korrekturen und Vorschlägen zu dessen Verbesserung beizutragen. Senden Sie uns diese an post@hamann-ausgabe.de. Nach unserer Prüfung fügen wir diese in den Online-Kommentar ein (auf Wunsch auch mit Namensnennung des Beiträgers).

Zitierempfehlung

kurz:

Johann Georg Hamann: Kommentierte Briefausgabe. Hg. von Leonard Keidel und Janina Reibold (Heidelberg 2020 ff.). URL: www.hamann-ausgabe.de [= HKB]

ausführlich:

Johann Georg Hamann: Kommentierte Briefausgabe. Hg. von Leonard Keidel und Janina Reibold, auf Grundlage der Vorarbeiten Arthur Henkels, unter Mitarbeit von Gregor Babelotzky, Konrad Bucher, Christian Großmann, Carl Friedrich Haak, Luca Klopfer, Johannes Knüchel, Isabel Langkabel und Simon Martens (Heidelberg 2020 ff.). URL: www.hamann-ausgabe.de [= HKB]