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196/14
Geliebtester Freund,
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Schreiben
nicht überliefert
Endlich einmal ein Schreiben von Ihnen bekommen. Die
Dissert.
v
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Kleinigkeiten der stillen Gesellschaft gehören Ihnen.
La pucelle
auch.
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Behalten Sie also ja selbige. Ich weiß nicht wo mir der Kopf gestanden, daß ich
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Ihnen dies zu melden vergeßen habe. Mein Bruder hat mir ausdrückl.
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gemeldet daß diese Sachen Ihnen gehört v mit nächsten mehr theils zu schicken
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theils selbst zu schreiben versprochen. Ich bin sehr unzufrieden mit ihm v sehr
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unruhig. Im Vertrauen v wenn es mögl. für sich ganz allein v HE. B. ich
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werde nach Hause reisen, wenn weiß nicht so geschwind als mögl. Meine
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Brief
nicht überliefert
Eltern flehen mich darum an v ich habe neul. einen Brief von meinem alten
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Johannis
24. Juni, in vielen baltischen Gegenden zur Sommersonnenwende am 21. Juni gefeiert. Vertragsende der Hofmeisterstelle
Vater bekommen, der mich trauriger als jemals gemacht.
Vor Johannis
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wird es nicht angehen. Man
fleht
bittet mich so liebreich
an
, daß ich diesen
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unumgängl. Aufschub fast für eine Sünde ansehe. Man nimmt alle mögl.
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Bewegungsgründe zu Hülfe, da ich derselben zu meinen Pflichten entbehren
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kann. Sie können von meiner Verlegenheit übrigens selbst urtheilen. Sie
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erstreckt sich auf alles; ich reise aber desto gewißer; weil hierinn
ist
das einzige
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Verdienst bey meinem Entschluß beruht. Für den
Bodinus
danke recht sehr
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mit ihm ist mir eben so gedient als mit dem Athenäus besonders der Ausgabe
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des
Casaubonus
gewesen wäre. Auf alle übrigen thue aber beynahe einen
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Rückruf; die wenigsten die brauchbarsten v wohlfeilsten ausgenommen.
besehen Sie doch ob was daran ist. Laß die
S. 197
autores classicos
biß auf beßere Zeiten v mehr Bequemlichkeit ruhen. Ich
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werde mehr als Sparsamkeit nöthig haben um die Reisekosten pp bestreiten
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zu können. Kleiden will ich mich nicht; ich finde eine Verleugnung theils
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v Achtsamkeit drinnen in meinem alten Rock desto eher kenntlich den Meinigen
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zu seyn. Es ist schon der 2te
Monath über das erste Qvartal
; ich habe
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noch nichts bekommen und schäme mich mehr das was ich verdient
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einzufordern, als zum voraus bezahlt zu nehmen. Wie lächerlich
ich bins
Gottlob
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gesund – – zufrieden mit mir selbst – – andere mit mir – – im übrigen sorglos
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genung, und wenig müßig. Güter genung, die alle Nullen verschlucken. In
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Ansehung Ihrer noch nicht rein. An meinem Willen hat es nicht gelegen. Ein
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Theil meiner ersten Einkünfte ist dazu bestimmt gewesen. Wären sie gefallen,
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so würde ich vielleicht nichts mehr übrig haben. Wollen Sie wohl, daß uns der
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Wille erkenntlich zu seyn gereuen soll. Denken Sie mich lieber undankbar. Die
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Capital … Zinsen
vgl. für die Verwendung beider Begriffe als Kontrast
Hamann,
Beylage zu Dangeuil
, N IV S. 238/39, ED S. 392: „Je entfernter die Zeiten, desto unverständlicher wurde die Überlieferung von dem Werth, der Natur und den Bedingungen einer Erbschaft, die viele Menschenalter gekostet hatte, und für deren Zinsen uns die Sorge und Wirthschaft aufgetragen seyn sollte. Die Gefahr eines Capitals in solchen Händen, die es nicht selbst erworben, ist groß.“ Dabei geht es um die gesellschaftliche Rolle des Adelsstandes.
Freundschaft ist ein Capital, von dem die Zinsen niemals verloren gehen.
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Meine alte Mutter sieht
I
ihr Ende und wünscht mich – Mein Vater
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Kantens Dissertation
Kant,
Metaphysicae cum Geometria junctae
jammert über
I
ihren Verlust v sie dieses Trostes beraubt zu sehen; mein Bruder
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scheint von allem diesen nichts zu wißen, v ist aus seinen Briefen nichts von
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seinem Zustande nichts von uns. Hauses zu errathen. Was soll ich denken.
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Kurz ich reise v komme in 3 Wochen wieder. Behalten Sie ja alles für sich.
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Ihre Nachricht von Buffons Schicksal ist mir ungeachtet Ihrer
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Gleichgiltigkeit dabey so unangenehm als mögl. Es hilft mir nichts mich auf meine
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Unschuld zu beruffen und dem alten Weibe dafür eine glücklichere Rückfahrt zu
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wünschen. Selbst meine Neugierde wie viel der Schaden auf sich hat haben
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Rappuse
Durcheinander
Sie verschonen wollen. Der
Catalogue raisonnée
ist in der Rappuse vergeßen
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wollen
. Er soll hier gut biß auf nächste Gelegenheit aufgehoben seyn. Zachariä
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Tageszeiten haben Sie also selbst ich dachte schon darauf sie Ihnen mit dem
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Gespräche des Europäers zuzuschicken, das Sie mit ersten bekommen sollen.
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Darf ich mit dieser Gelegenheit die noch bey dem Organisten an Jacobi Kirche
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Frau Kettlern, Ausspeiserinn bey der Fr. General. W. da seyn wird.
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Dunciade, Terraßon insbesondere v Büffon hätte gern mit; wenn der andere Theil
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nicht durch die Gefahr des ersten abgeschreckt worden. Voltairens Gedicht
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wünschte ich zu haben. Wo soll ich Grünhöfscher die freyen Urtheile
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herbekommen.
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Aus dem ersten Theil des Büffons möchte noch gern den Engl. v die Pflanze
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wißen (im Abschnitt von den Winden) der von ihren Ausdünstungen selbige
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hat herleiten wollen. Mit Kantens
Dissertation
scheinen Sie nicht so
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vergnügt zu seyn als ich dachte. Ich traute ihm zu daß er unterschiedene
S. 198
Betrügereyen der Einbildungskraft glücklich umgeworfen, daß er reiner als
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andere über den Begrif des Raums pp abstrahirt hätte. Ich glaube daß es
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natürlicher ist elastische, anziehende und zurückstoßende als vorstellende
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Kräfte den Monaden zuzuschreiben; daß man alle
phenomena
der Körper
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nicht aus der Zusammensetzung der ersten Theile, nicht aus derselben
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Einfachheit allein, sondern noch mehr Voraussetzungen erklären muß. Epikur v Cartes
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hat deren zu wenig, Plato v Leibnitz zu viel angenommen. Jene sind zu
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furchtsam gewesen die Oberfläche der Körper zu verlieren, Ausdehnung, Figur,
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Anhänger von
Georg Ernst Stahl
Bewegung. Diese machten es wie die Stahlianer beynahe; die ihre Einsichten
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zum Theil demjenigen einräumten, was sich
e
nicht erklären
sollten
laßen
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wollte v sich auf den halben Weg theilten die Natur v der Artzt. Ich habe mich
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wenigstens sehr oft bey Kantens Einfällen selbst gefragt: warum hat man
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nicht eher so gedacht; da es so leicht zu seyn scheint zu seiner Meynung
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überzutreten. Vielleicht wird uns die Fortsetzung beßere Materien bringen, die ich
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neugierig bin zu lesen.
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Von HE. P. weiß noch nichts als daß er in Mitau ist. Ich habe den Anfang
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des Werks jetzt bekommen. v zweifle viel Ehre mit meiner Uebersetzung
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einzulegen. Viele Druckfehler übrig geblieben, v ein Register davon ist unentbehrl.
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Papier ist gespart wieder mein Bitten und unansehnl. Vielleicht bekomme ich
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Muth diesen mislungenen Anschlag
mit
zu ersetzen, noch weiß nicht recht,
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womit. Ich habe den Einfall gehabt Briefe eines Hofmeisters anzufangen.
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In einigen Stunden Materie genung dazu die Welt über die Erziehung
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aufzuwecken, auch vielleicht einige neue Versuche in diesem Handwerk. Vielleicht
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würde es mir glücken diesen Entwurf so nützlich als lebhaft auszuführen,
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5 Bde. der
Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers
waren 1756 erschienen;
Articel
weil er mir am Herzen liegt. Einige Articel der Encyclopedie habe ich auch
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zur Uebersetzung bestimmt, deren Abschrift ich durch den HE. Berens zu
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erhalten hoffe; ich wünschte sie aber so bald als es angeht zu haben. Meine
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Einsamkeit, meine Verlaßenheit auf der Welt scheint mir mehr Fleiß als sonst
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zu geben; wie wohl ich kann über anderer Arbeiten länger als meiner eigenen
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aushalten. Etwas im franzöischen zu wagen, gehören gar zu viele Versuche
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noch v eine geübtere Feder. Mach ich je einen Anfang darinn; so will ich Ihnen
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mittheilen. Ich fürchte mich aber für meine eigene Wahl fast. Vielleicht kann
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ich etwas Arbeit zur Zerstreuung machen, da es mir an allen andern fehlt.
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Wie gern möchte ich Ihre Einladung annehmen um mir an einem Rinder-
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oder Sauerbraten recht satt zu essen oder auch mich in Ihrem Ungarschen
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Keller zu tränken. Das erste will
in Königsberg
zu Hause bestellen und von
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dem letztern heben Sie mir eine
Bouteille
auf wenn ich wieder zurück komme.
S. 199
So lange, ja so lange wird wohl mein Besuch ausgesetzt seyn müßen. Wir
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Pfingsten
6.6.1756
sehen uns desto neuer einander. Werden Sie nicht
auf Pfingsten in Mitau
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seyn?
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Die
abeille du parnasse
ist eben die welche Sie meynen.
Aus
In dieser
5
steht gleichfalls
l’entretien d’un Européen
nebst einer Lebensbeschreibung
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des Verfaßers unter dem Titel:
Senestal histoire Dumocalienne.
Diese
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periodische
Schrift verdiente wohl daß man sie nach Riga ziehen möchte. Die
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Wahl von Stücken hat mir auch damals sehr gefallen. Ich zweifle daß die
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Fortsetzung der
Piece des V. sur les mensonges imprimés
die ich daselbst
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gelesen, in seiner neuen Ausgabe steht; in meiner wenigstens nicht. Vergeßen
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Sie doch nicht sein Gedicht auf Lißabon abschreiben zu laßen. Die stille
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Gesellschaft
in Königsberg
verspricht etwas. Sie hat gute Mitglieder. Ob man
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einen Versuch ihrer Ausbreitungen mit dieser oder künfftigen Meße zu lesen
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bekommen wird.
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Den
Clairaut
auf ein paar Tage zu lesen wäre mir wohl viel gelegen. Ob
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dies anginge; ich denke hier auch bald die Geometrie angefangen; ein gut
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Stück in der Arithmetic ist schon zurückgelegt. Ihre übrigen Anerbietungen
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behalte mir künftig vor. Was macht Ihr Frauchen? Sie hat jetzt 2 Artzte, die
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ihr vielleicht jetzt beyde nach dem Puls fühlen. Das arme Geschlecht! wenn
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sie die Männer genung mit wiederholen gequält haben, werden sie von den
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Doktors mit Aufsagen gedrillt. Wie bequem haben es die, welche keine
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Frauensleute geworden sind noch welche nöthig haben. Leben Sie mit Ihrer
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Hälfte recht vergnügt und zufrieden. Was machen Ihre Pflegekinder. Man
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hat uns hier von einem neuen erzählt. Ist es wenigstens wahr daß der junge
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v. C. in ihrer Schule geht. Haben Sie von seinem vorigen Hofmeister das
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Gedicht
Oberster
vll. Carl Caspar v. Gaugreben
Gedicht wiederbekommen? Sein Oberster ist hier gewesen, habe ihn aber nicht
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gesehen. Ein braver Mann seyn.
Was macht Ihr Herr Bruder?
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Wird er nicht einmal Mitau besuchen. Ich wünschte nach allem dem Guten
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was ich von ihm gehört, ihn nicht nur selbst wieder zu kennen sondern auch
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zum Freunde zu haben. Grüßen Sie Ihn v den HE. P. Gericke aufs ergebenste.
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Ich umarme Sie alle v bin der Ihrige Zeitlebens.
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Hamann.
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Ich dachte Youngs
Love of Fame
von Hause zu bekommen ist aber
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ausgeblieben. Vergeßen Sie nicht
Buffon, Terrasson
v
Dunciade.
Der
Catalogue
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v
Dumocalienne
komt mit ersten den Sie dem HE. Berens mittheilen v mir
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sobald als mögl. zurückbesorgen werden.
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 2 (21).
Bisherige Drucke
Heinrich Weber: Neue Hamanniana. München 1905, 31–33.
ZH I 196–199, Nr. 76.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
197/7 |
ich bins ]
|
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies ich bin Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): bin |
197/16 |
I |
ZH: I Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies I Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): I |
197/25 |
wollen ]
|
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): lies worden statt wollen Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): worden |
197/28 –29
|
Darf […] wird.] |
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1955): zwischen Zeile 28 und 29 fehlt ein längerer Satzteil |