349
408/26
Ich weiß nicht, mein werthgeschätzter Freund, ob Sie sich in unserm kurzen

27
Umgange in Mitau an eine Hypothese erinnern, die mich in Ihren Augen zu

28
einem zweiten
Beverland
machte, die
ich
aber, je kälter ich über die erste

29
Geschichte der Menschheit nachdenke, desto mehr in mir aufwachet. Hören

30
Sie mich, aber kein andrer muß mich lesen, ja, wenn es Ihnen gefällt: so

31
schicken Sie mir durch Hr. Hartkn. selbst diesen Brief zurück. –

32
In der Reihe unsrer Betrachtungen über die sich aus einander wickelnde

33
Zustände der Menschen
finden
wir nirgends so sehr eine Lücke, als: wie

34
wurden
wir aus einem Geschöpf Gottes, das, was wir jetzt sind, ein

S. 409
Geschöpf der
Menschen
? Da unser jetzige Zustand doch wahrhaftig nicht der

2
ursprüngliche seyn kann, wie ward er? wie
ward
das Uebel der Welt? –

3
Sie wißen, was unsre Handwerksphilosophen für weise Sätze annehmen,

4
wie es aus der Natur der Menschen hat entstehen
können
, u.
aus
nach der

5
Natur Gottes hat entstehen
dörfen
? Der eine setzt
es
das Uebel der Welt

6
da- der andre dorthin, nachdem ihn der Schuh drückte: u. so sann er auch

7
drauf, seinen Wahn, wie er ihn ansahe,
pro positu corporis sui
zu erklären. –

8
Roußeau
hat hierinn das Verdienst, wenigstens den
allgemeinsten

9
Zustand der Menschen, des Menschlichen Uebels, u. der Menschlichen

10
Glückseligkeit zu nehmen, vermuthlich, weil dieser unglückliche Lehrer der

11
Menschen, der weiseste des Pöbels unsrer
Zeit
das Uebel
u.
die Menschheit am

12
rechten Ort hat kennen lernen. Allein da selbst seine Anbeter nicht läugnen

13
können, daß er seine Wahrheiten u. Wahrscheinlichkeiten nur immer in das

14
schiefe Licht der paradoxen Sätze stellet: so ist es mir, selbst da ich noch ein

15
so eifriger Roußeauianer war, nicht gelungen, den Mittelknoten in ihm

16
aufgelöset zu finden: „wie ward es, daß der Mensch aus dem Zustande der Natur

17
in das jetzige Uebel der Welt überging? wenn in seiner Natur der verschloßene

18
Schatz von Fähigkeiten, von Neigungen u. s. w. lag, der zu seiner

19
Glückseligkeit verschloßen bleiben muste, warum gab ihm Gott diesen Keim des Irrsals?

20
wie keimte derselbe auf?“" Ich erinnere mich, einmal Kant, den großen Schüler

21
des Roußeau hierüber befragt zu haben; er antwortete aber, wie Onkel

22
Tobias Shandy – –

23
Am besten wäre es, wenn wir hierüber eine Art von Urkunde, von alter

24
Urkunde hätten? u. wenn diese mehr als Menschliche Meinungen enthielte,

25
noch beßer? – Aber vermuthlich wird sie Orientalisch seyn, da sich der erste

26
Zustand der Menschen wahrscheinlich nach Orient hinschiebt. – Also auch im

27
Orientalischen Styl vielleicht? nach Orientalischer Denkart? Und da wir

28
vorzüglich von Juden solche Urkunden haben – – sehen Sie da mein drittes

29
Kapitel aus dem so gen. ersten Buch Mos. – Unsre Dogmatiken schimpfen

30
auf die Allegorien über dasselbe von Origenes z. Beverland: sie haben

31
Ursache; allein sie allegorisiren ja dasselbe noch mehr – u. dazu ziemlich

32
Metaphysische, Nordischkalte, Dogmatische Allegorien – z. E. Schlange,

33
Prüfungsbaum für die obern u. untern Kräfte der Seele, nacket seyn, Stimme Gottes,

34
die Strafe, der Weibessaamen – es können keine
fremdere
n
Allegorien

35
gefunden werden, als man, über
eine
alte
orientalische
Poetische

36
Jüdische
Urkunde
der Nation – anbringt, u. unter dogmatischen Schleier,

37
mit verrenktem Genick, verhüllt. – –

S. 410
Ich lese also Orientalisch, Jüdisch, alt, Poetisch; nicht Nordisch, Christlich,

2
neu, u. Philosophisch, u. da kommen wie folgende Betrachtungen, in diesem

3
abgebrochnen Poetischen Nationalliede vor.
Die

4
v.
1., die Schlange war (nach Oriental. Art) listiger, als alle p. Ich mag

5
nicht Philosophisch commentiren: daß ein Thier das andre übertreffe: einige,

6
jedes in seiner Sache, selbst die Menschen, übertreffe; daß da der Mensch ein

7
müßiges
Geschöpf vor allen ist, die durch
einen
Instinkt zu
einer
Sache

8
gezogen werden; daß er, der auf eine
schwächere
Art
alle diese Triebe in

9
sich fühlte,
u.
also das
nachahmende
Thier des Aristoteles leicht werden

10
konnte – – kurz: der Umgang mit
künstlichern
und
listigen
Thieren brachte

11
den Menschen weiter, als wo er war p. Oriental.: die Schlange sprach: ja

12
sollte Gott gesagt
p

13
Nun ists für mich, u. vielleicht auch für Sie das schönste Bild, daß wenn

14
die Quelle unsres Uebels Klugheit seyn sollte, wie es Bibel
u.
der dummste

15
Verstand zugeben muß
so
– daß kein edleres,
antikeres,
Poet.-Orient. Bild

16
seyn kann, als: der
Baum des Erkennt
. p u. nach dieser Klugheit

17
verlangen:
eßen wollen vom Baum
. Ich gebe Ihnen hier Zeit, sich unter

18
diesem vortreflichen Bilde niederzusetzen, wie Anakreon seinen Bathyllus oder

19
seinen
Sokrates seinen Phädon einlud. Verhüllen Sie, wenn Sie

20
denselben betrachtet haben, Ihr Gesicht, wie Sokrates, um dithyrambische Worte

21
zu sprechen, worinn das Uebel der Menschen liege? u. heilige Gesichte zu sehen,

22
wie der Mensch nach
diesem
goldnen Apfel der Erk. verlangte? – Ich ärgre

23
mich, über die unwürdigen Verdrehungen Beverlands,
u.
über die

24
Philosophisch dogmatische Allegorien unsrer Zeit: was der Baum der Erkenntn.

25
Gutes u. Böses sey? was er ist? Es ist das Risquo, das der Mensch auf
sich

26
nahm, außer seinen Schranken, sich zu erweitern, Erkenntn. zu sammeln,

27
fremde Früchte zu genießen, andern Geschöpfen nachzuahmen, die Vernunft

28
zu erhöhen,
um
selbst ein
Sammelplatz
d
aller
Instinkte,
aller
Fähigkeiten,

29
aller
Genußarten seyn zu wollen, zu seyn wie Gott (nicht mehr ein Thier)

30
u. zu wißen
p

31
Das Weib war die erste
hiezu
, u. nach allen Datis auch die Verführerin

32
des
Menschengeschlechts.
Sie die eine weit feinere Sinnlichkeit hat, das, was

33
wohl gut u. böse ist, anzuschauen, weit mehr Hang zum Vergnügen als wir,

34
u
eine weit bemerksamere Natur, u. zugleich weit leichter im Nachäffen,

35
sie, die uns so sehr an feinen Empfindungen,
Hang u.
u. an Klügelei
u

36
übertr
e
iff
en
t, als wir sie an Stärke der Empf.
u.
Verstande übergehen

37
sollen – sie, eine so glückliche Ueberrederin – sie schauete an, daß von p
u.

S. 411
nahm p und gab
p
Die Kindheit des Menschengeschlechts ist im Großen,

2
was die Kindheit
u.
Jugend der Menschen im kleinen ist. Noch bis jetzt ist

3
jede Mannsperson
ein guter Junge
, ehe er in der Weiberschule, die

4
Delikateße des Lebens lernt, mit der sich seine rauhe einfältige Jugendfreuden

5
endigen. – Ich ärgere mich, wie gesagt, über
Beverlanden
, u. eben so lache

6
ich über die dogmatischen Erklärungen unsrer Philosophen: wo ist im ganzen

7
Stück von Eva die Rede, die etwa nicht dabei gewesen, da Gott verbot, die

8
u. s. w.? wo ist von Eva die Rede: von dem Menschen u. seinem
Weibe
,
.
u

9
Das 3te Capitel ist offenb. nicht ein histor. Verfolg des ersten u. 2ten: selbst

10
Gott hat nicht denselben Namen in demselben: es ist eine 2te Urkunde, die

11
der Sammler zur ersten
fügte

12
Jetzt die Erfolge: Augen aufgethan: Nacktheit: Furcht vor dem Donner:

13
Flucht hinter eine Wohnung von Laube. Hier sind die Mängel der geschwächten

14
Menschheit in den
einfältigsten
Bildern: die Vernunft dient uns, unsere

15
Nachtheile zu sehen, daß wir nicht zum zottichten Bär p bestimmt waren: ihr
e

16
Körper geschwächt: ihre Geschwächte Natur zittert für der Stimme der

17
Natur: ihre Wohnung ist nicht mehr der weite Garten der Natur. – – Die

18
schönste
n
Oriental. Einkleidung. Ihre Nacktheit war nicht blos u. zuerst

19
Schaam, sondern Schwäche, Furcht wie es der Zusammenhang gibt
p

20
Es folgten
mehr,
als die offenbar physischen Nachtheile,
die
andre, die

21
aus diesen durch eine entferntere Kettenfolge hervorgebracht werden, u. die

22
der Orientalische Sänger dem strafenden Gott in den Mund legt. Das

23
Verderben breitet sich bis auf die Thiere: die listigsten sind die unglücklichsten:

24
die zahmsten sind wie die gezähmte Menschheit, auf dem Bauche kriechend,

25
u. Erde eßend. Zwischen Mensch u. Thier entsteht eine Feindschaft, die erst

26
nicht war. – Ich muß Ihnen sagen, daß ich auf gut Orientalisch unter dem

27
Nachasch etwas mehr, als eine Schlange verstehe, die wir verstehen: ihre

28
Nationalbegriffe von Schlangen (in Verehrung, in Umgang, in Feindschaft)

29
sind
nachdrückl.
als bei uns. Alle Allegor. u. Myst. Erklärungen bleiben

30
v. 14. 15. weg.

31
Feiner u.
angene
schärfer kann nichts
seyn,
als die Erklärung darüber:

32
warum auf das
Mens
Weibl. Geschlecht gewiß ein Uebergewicht der Uebel

33
fällt, welches kein Mensch verkennen
kann:
ein Uebergewicht in Phys.

34
u. Polit. Uebeln. Mit drei
Wort
sagt uns der göttl. Nationalsänger: die

35
geschwächete Weibesnatur empfand Schmerzen der Geburt, die sie voraus

36
nicht empfand: der gesellschaftliche Stand brachte sie
unter
den Mann. Noch

37
bis jetzt ist immer, so sehr uns die Weiber an List, Klugheit, Neigung, u.

S. 412
Fähigkeit des Vergnügens, an Nothwendigkeit gesucht zu werden,

2
überlegen sind: (daher entsteht überall das Weiberregiment, u. der Antheil, den

3
sie an unsrer Bestimmung haben) so sind sie als gesellschaftl. Creaturen
unter

4
dem Mann,
u.
selbst die Orientalische Monarchin, die sich einem Sklaven

5
überläßt
ist
unter
ihm: Er ist ihr Herr. – Im
Orient
war das
παραδοξον
der

6
Weibl. Sklaverei immer schwerer zu erklären.

7
Der Ackerbau endlich, die mühsame Arbeit, der frühere Tod, – siehe da!

8
Folgen unsres Gesellschaftl. u. feinern Zustandes, der Erweiterung unsrer

9
Begriffe u. s. w. die nicht näher zusammenhangen können. Mit dem 19. v. hört

10
meine Urkunde auf: der Rest ist entweder ein neues Fragment, oder wie

11
wahrscheinl. der Zusatz des
Göttlicher
Sammlers, der einiger maaßen alles

12
zusammenpaßen u. dies mit dem vorhergehenden Kap. verbinden soll. Daß es der Sinn

13
dieses Sammlers auch gewesen, sie so zu verstehen, bedeutet er mit jedem

14
Wort, daß jetzt
Ein Geschlecht
der Lebendigen mit Eva anfing: jetzt die

15
Erfindungen des Nothdürftigen fortgingen, u. Gott würkl. sagen konnte:
Siehe

16
Adam ist p. (Worte, die nach der gem. Erklär. die unanständigste Ironie im

17
Munde Gottes
werden)
Aber diesem Gotte würde nichts größere Strafe

18
gewesen seyn, als die Unsterblichkeit: so ließ ihnen Gott p u. der Rückgang ist

19
durch den Cherub
versperrt
– –

20
Was sagen Sie, andächtiger Schwärmer, u. ketzerischer Bigot zu meiner

21
Erklärung: können Sie mir Quellen
anzeigen,
um die nähere Oriental.

22
Verwandschaft zu prüfen? Können Sie ihr eine andre vorziehen? Das letzte am

23
wenigsten, u. den Orientalischen Sinn hat sie gewiß vor sich. – Ihre Gedanken

24
wollte ich darüber so gern lesen, als über Etwas! – Wenn ich aus dem

25
Alterthum drei Menschen sprechen sollte: so ist der Schluß gefaßt:
Moses: Homer:

26
Plato:
– Aus unsrer Zeit will ich mit keinem hierüber sprechen, als mit Ihnen.

27

28
So lange habe ich nicht geschrieben, weil ich todt bin, todt für alle Welt,

29
todt für mich, für die Gelehrsamkeit, u. eine Phyllis habe ich nicht. Mein

30
Wahlspruch ist:
fac tuum officium
p
Ich habe
also
durch die bizarreste

31
Aufführung mich fast aus allem schrift- u. mündlichen Umgange gesetzt: u. bin

32
(sehr zerstreut) im Ebräischen u. Griechischen Alterthum, ohne etwas zu lesen,

33
zu schreiben, zu denken. Ich habe geschwiegen, zunächst, weil ich an Ihren

34
Kön. Streit., so bald sie Königsb. sind, nicht Theil nehmen will: so bald sie

35
aber eine Sache der Litteratur sind, gerne. Ich danke Ihnen, daß Sie mich

36
aus der Recens. der Klotz. Bibl. so gut als möglich weggelaßen haben;

37
übrigens aber nehme ich an Lindners Zurücksetzung wahren Antheil. Sein Buch

S. 413
ist schlecht,
ist
dies würde ich ihm selbst nicht läugnen, ja ich sage noch mehr,

2
es ist als
Lehrbuch
verderblich. Da ich es bekam, u. es mir zur rechten

3
Nahrung des Geistes, durchschießen ließ, so habe ich mich bei fünf Seiten so matt

4
u. müde geschrieben, daß ich nicht mehr konnte. Indeßen muß ihm seine Zeit

5
des Drucks u. der Verfolgung zu nichts dienen, als
vester
u.
stärker
auf

6
seinen
Füßen,
u. unwankender in Augen u. Augenbrauen zu werden. Ich

7
wünsche ihm, daß
er
ihm das Gesellschaftliche Talent verleidet werde,

8
Einfälle in einer flüchtigen Lecture aufzuraffen, u. wo es sei, an Mann zu bringen.

9
Er sage, was er sagen
wollte
ganz, mit Punkt u.
Satz:
denn
jetzt ist sein

10
Collektaneenbuch, ein
orbis pictus
von unbestimmten,

11
unzusammenhangenden Begriffen, oft würklich unverständlich, u. eine Samml. nicht von

12
Purpurlappen, sondern von Purpurstreifen – – Indeßen verdient es eben als Lehrbuch

13
u. als ein verderbl. Lehrbuch keinen Hohn u. Spott: sondern genaue

14
Verbeßerung
, u. die hat ihm weder der Klotzische Narr, noch der Bibliothekar

15
der sch. W. (
der
d
mit
jenem vielleicht eine Person, oder sein Verwandter
ist
,
)

16
gegeben: u. die muß gegeben werden. Der letzte Argwohn ist mehr als

17
Argwohn: der untergesetzte Buchstabe zeigt einen fremden Verf. der Bibl. an:

18
die Einwürfe sind von Satz zu Satz dieselbe, nur hier mit dem Schleier der

19
ehrbaren Ernsthaftigkeit bemäntelt, die Lindnern eben am gefährlichsten ist:

20
u. denn ist aus allem sichtbar, daß die
Hällischen
B
neuen
Bemüher
mit
den

21
Leipzigern unter einer Decke spielen. –

22
Ueber Ihren Rath Kl. Ihre Stelle zu geben, habe ich gelacht; aber nichts

23
mehr, wenn ich nicht Hamann seyn will. Sie sind geblieben, u. in einer Note

24
habe ich blos den Recens. als einem Pasquillanten Ohrfeige gegeben: Ihnen

25
meine Freundschaft erklärt. – – Der erste Theil, den ich mit allen Druckfehlern

26
hier habe, aber nicht ausgeben laße, ist in einigen Stellen zu hitzig gerathen,

27
insonderheit, da mich der Esel nicht versteht, u. desto gelehrter wiederlegt.

28
Der 2te liegt im Mscr. der 3te im Kopfe: der 4te wird über die Orient.

29
Deutsche Dichtk. hinzugesetzt. – – Ich habe in dieser
Meße
mit dem Torso über

30
Abbt verkappt erscheinen wollen: werde aber von dem Lebensbeschreiber

31
deßelben
an, bis auf den Berl.
Zeit.schr.
erkannt, u. dies benimmt mir den

32
Muth. Ich werde 4. Samml. liefern: 1) Critische u. Philos. 2) Histor. 3)

33
Philos. Stücke, oder Fragm. von ihm; ich muß aber auf seine Werke warten. –

34
Daß ich mit Htkn. nicht geschrieben, ist aus meinem Polypragmatischen

35
Müßiggange gekommen, u. aus einer Handlosen Ruhe, in der mir als einer

36
Hermessäule, nichts so schwer, als schreiben wird. Den Plan zum Gesetzbuch

37
kann ich nicht schicken, weil ich ihn nicht habe; ich habe ihn in einem Schleich

S. 414
Mscr. halb u. schlecht abgeschrieben gesehen, aber auch diese Hälfte nicht

2
durchgelesen, weil eine unordentliche
s
Collektion v. Stellen aus Montesquieu u.

3
Beccari so wenig für Sie, als mich seyn wird. Es sind nichts weniger, als

4
Grundsätze, die entweder zur sichern
Norm
,
als
oder
als
zu

5
würklichen Materiell.
Grundfäden
die
der Gesetze dienen
müßen
: es sind

6
loci communes,
oft
Geschichte
Beispiele nach Art des Montesqu. aus

7
Span. u. aus China, nur leider! nicht
als
aus Rußl., oft Meinungen
pro

8
u.
contra.
Indessen macht man ein Myster draus u. an ein Archiv jeder

9
Stadt ist ein heil. Exemplar gesandt worden. Ueberheben Sie mich also

10
eines Auftrages, den ich als geistl. Bürger hieselbst, nicht leisten kann.

11
Den Artikel
Corvée
sollen Sie haben, so bald ich von Examenarbeiten

12
befreit bin.

13
Winkelmann
hat mir seine Achtung bezeigen laßen: da
er
er
mich
für einen

14
Schweizer angesehen, so hat er auch an den Prof. Ustaritz in Zürich, „an

15
seinen
den Pindarischen Verf. der
Fr.
“ gedacht,
durch
von dem ich

16
durch einen hier durchgehenden Schweitzerprediger die Nachricht erhalten. –

17
Etwas zum Gegengift: die Jenische Zeitung, die einige Stücke voraus es

18
wuste, daß ich u. Abbt den Ton unsrer Sprache angeben würden für unser

19
Jahrhundert, hat geruhet,
mich,
als
den
Rigischen Critikus, für einen Candidaten

20
von Bedlam zu erklären, ohne aber die mindste Ursache, mitten in der

21
Recension eines andern Buchs, das mich „vergöttert“.

22
Klotz hatte in der Zeit, da Willamov hier durchging, an mich geschrieben,

23
voll Schmeichelei u. grober ehrgeitziger Lügen, da er sich die Freiheit ergebenst

24
ausbat, mich zu beurtheilen. Ich war kalt gnug, ihm ein Viertheil Jahr

25
nachher, da schon sein erstes Stück heraus war, ichs aber noch nicht hatte, sehr

26
gesetzt u. billig zu antworten: sein drittes Stück, wo mein dritter Theil ist,

27
habe ich noch nicht, mögte es aber, je eher je lieber, gegen ein gutes Porto

28
haben.
Es
hält mich im Umarbeiten des dritten Theils auf.

29
Eben empfang’ ich einen Brief von Arndt in Peterb., der aber daselbst nicht

30
sehr zufrieden scheint, das macht indeß immer die Neuheit eines Orts. Er

31
schreibt, daß auch Will. mir Glück wünsche, den Ruf nicht angenommen zu

32
haben, u. auch dies wundert mich nicht, wenn ich Willamov kenne. Seine

33
Frau ist von einem Sohn entbunden: u. er hat noch nichts gethan, als Reden

34
u. Gedichte geschrieben.

35
Wenn ich meine Fragmentarbeiten, u. meine
Funera
bi
lien
auf Abbt

36
endlich zu End bin (wornach ich mich sehne) so werde ich mit einem
Werke

37
u. mit meinem Namen – vor der
Zeit
Welt, u. warum nicht auch

S. 415
für
vor der Nachwelt erscheinen: mit dem ich aber selbst dem Titel nach in

2
der Stille laure. Adieu guter, liebster
Fr.
den ich herzlich liebe u. schätze

3
u. umarme.

4
H.

Provenienz

Krakau, Jagiellonenbibliothek, Slg. Autographa der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin (ehemalige Berliner Signatur: Acc. ms. 1886. 53, Nr. 6).

Bisherige Drucke

Herders Briefe an Joh. Georg Hamann. Im Originaltext hg. von Otto Hoffmann. Berlin 1889, 39–46.

ZH II 408–415, Nr. 349.

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
408/33
finden
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
fanden
409/11
u.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
und
409/11
Zeit
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Zeit,
409/34
fremdere
n
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
fremdere
410/8
Art
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Art
410/12
p
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
p.
410/14
u.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
und
410/15
antikeres,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
antikeres
410/22
diesem
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
diesem
410/23
u.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
und
410/25
sich
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
sich
410/28
Sammelplatz
d
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Sammelplatz
410/28
um
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
und
410/30
p
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
p.
410/31
hiezu
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
hierzu
410/32
Menschengeschlechts. […] Menschengeschlechts.]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Menschengeschlechts!
410/36
u.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
u
410/37
u.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
und
411/1
p
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
p.
411/2
u.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
und
411/8
Weibe
,
.
u
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Weibe
u
.
411/11
fügte
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
fügte.
411/14
einfältigsten
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
einfachsten
411/18
schönste
n
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
schönste
411/19
p
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
p.
411/20
mehr,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
mehr
411/29
nachdrückl.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
nachdrücklicher
411/31
seyn,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
seyn
411/33
kann:
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
kann;
411/34
Wort
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Wort.
412/3
unter
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
unter
412/4
u.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
und
412/5
überläßt
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
überläßt,
412/5
Orient
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Orient
412/5
unter
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
unter
412/11
Göttlicher
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Göttl.
412/15
Siehe
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Siehe,
412/17
werden)
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
werden).
412/19
versperrt
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
versperrt.
412/21
anzeigen,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
anzeigen:
412/30
also
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
erst
412/30
p
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
etc.
413/6
Füßen,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Füßen
413/9
Satz:
denn
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Satz: denn
413/9
wollte
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
wollte,
413/14
Verbeßerung
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Verbesserung
413/15
ist
,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
ist
413/15
der
d
mit
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
der mit
413/20
Hällischen
B
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Hällischen
413/20
Bemüher
mit
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Bemüher mit
413/29
Meße
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Messe
413/31
Zeit.schr.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Zeitschreib.
413/31
deßelben
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
desselben
414/4
,
als
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
als,
414/5
müßen
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
müssen
414/13
er
er
mich
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
er mich
414/15
Fr.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Fragm.
414/19
mich,
als
den
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Geändert nach der Handschrift; ZH:
mich, den
414/28
Es
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Geändert nach der Handschrift; ZH:
Es
414/35
Funera
bi
lien
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Funerabilien
415/2
Fr.
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Geändert nach der Handschrift; ZH:
Fr.,