203
68/22
Königsberg den
21 März. 1761.
23
GeEhrtester Freund,
24
Ihren Brief
nicht überliefert
Gestern, am Charfreytage Ihren Brief erhalten, und diese Woche die uns
25
überschickten Sachen. Am
Caviar
recht geweydet. Daß
Shakespeare
denselben
26
im
Hamlet
angeführt, werde Ihnen schon einmal gesagt haben, da er von
27
einem Schauspiel sagt:
The play, I remember, pleas’d not the Million,
28
’t was
Caviar
to the general; but it was (as I receiv’d it and others, whose
29
judgment is in
such matters cried in the top of mine) an excellent Play;
30
well digested in the scenes, set down with as much
modesty
as
cunning
,
31
mit soviel Bescheidenheit als List, oder schlauen Witz.
32
Weil meine Ferien noch sind, so nehme diese Gelegenheit
noch
heute mit;
33
da ich ohnedem recht viel an Ihnen zu schreiben habe. Die Ruhe hat mir diese
34
Woche recht Genüge gethan und ich habe selbige mit dem zweyten Theil von
S. 69
Milton
Milton,
Paradise Regain’d
Milton,
worinn sein
Paradise regain’d
und andere Gedichte in allen Sprachen,
2
Abhandlung
Milton,
Of education
, die Abhandlung ist in der obigen Ausgabe (1712) enthalten, S. 403–426.
Wieland
Wieland,
Plan einer Academie
auch eine kleine Abhandlung von der Erziehung, die Wieland nachgeäft aber
3
nicht übertroffen, ungeachtet er über ein
Saeculum
älter ist als der Engländer.
4
Addisons Trumpete
Joseph Addison publizierte von Dez. 1711 bis Mai 1712 eine ausführliche Auseinandersetzung mit Milton im
Spectator
, mit welcher die Kanonisierung des Werks begann.
Milton’s
eigenes Urtheil
scheint mir zuverläßiger als
Addisons
Trumpete
5
vom verlornen Paradiese.
6
Schulhandlung
Lindner,
Albert
Ich habe auch Zeit gehabt Ihre Schulhandlung etwas mehr als die vorigen
7
überlesen zu können. Da ich die Regeln eines Schuldrama nicht kenne; so bin
8
nicht im stande von der Vollkommenheit oder Güte Ihres Alberts zu
9
Decorum …
Milton,
Of education
(1713, S. 383): „that sublime Art which in Aristotles Poetics, in Horace […] and others, teaches what the Laws are of a true Epic Poem, what of a Dramatic, what of a Lyric, what Decorum is, which is the grand Master-piece to observe.“
beurtheilen. Das
Decorum
,
sagt
Milton,
ist das große Meisterstück, das ein
10
Autor und Kunstrichter zu beobachten. Das
Decorum
ist vielleicht auch die
11
In der eilften Sammlung
Lindner veröffentlichte im Anhang von
Albert
, S. 90f. einen Schülerbrief als „Beispiel eines Briefes in einem tragischen Fall“. Er ist geschrieben aus der Perspektive des Adrastus, dem König Crösus den (versehentlichen) Mord an dessen Sohn Atys beichtet: »O ihr erzürnten Götter! wie hart habt ihr meinen König und mich gestraft! Weine, o König! weine, dein geliebter Prinz, Atys ist nicht mehr. An meiner Seite sank er erblaßt dahin. Ein unglückliches Eisen traf ihn, an statt eines wilden Thieres. O grausames Verhängniß! ich war auf seine Gnade stolz, und nun bin ich, – – ach welch ein schreckliches Schaudern durchläuft meine Glieder! sein Mörder gewesen. […].«
Seele der
Action,
die
Demosthenes
so erhob. In der eilften Sammlung
12
erscheint endlich eine kleine Blüthe ihrer Mühe, die wie die Aloe anzusehen ist.
13
Es herrscht viel Nachahmung in diesem kleinen Briefe, wie
alle
14
Schulexercitia
darauf führen. Ich kann mich nicht entbrechen die Kritik des
15
Et ideo […] sesamo sparsa
Petron.
Satyricon
(1. Kap.): „Und deshalb glaube ich, daß unsere jungen Leute in der Schule ganz verdummt werden, weil sie dort nichts von den Dingen hören oder sehen, die in der Praxis vorkommen, sondern von Piraten […] von Tyrannen […], von Bescheiden, gegen eine Pest […] von den honigsüßen Wortklößen und lauter Worten und Taten, die gewissermaßen mit Mohn und Sesam bestreut sind.“
Petrons über den Gegenstand anzuführen:
Et ideo Ego adolescentulos existimo
16
in Scholis stultissimos fieri, quia nihil ex iis, quae in vsu habemus, aut
17
audiunt
aut vident, sed Piratas – et Tyrannos – sed responsa in
18
pestilentiam data – sed mellitos verborum globulos et omnia dicta factaque quasi
19
Sauce verte […] d’Inde
„Wie die von den Rigaern so geliebte grüne Sauce, wo der Mohnsaft sich verbindet mit dem von Sesam, einer Art indischen Weizens.“
papauere et sesamo sparsa.
Sauce verte agreable aux citoyens de
20
Riga, ou le suc de pavot entre et celui du Sesame, espece de bled
21
Qui inter […] culina habitant
Petron.
Satyricon
(Beginn des 2. Kap.): „Wer in dieser Umgebung aufgezogen wird, kann nicht mehr Geschmack haben als einer gut riechen kann, weil er in der Küche wohnt.“
d’Inde
. Qui inter haec nutriuntur, non magis sapere possunt, quam bene
22
olere qui in culina habitant. Petron
ist aber so liebreich die Lehrmeister zu
23
Minimum in […] morantur in scopulo
Petron.
Satyricon
(3. Kap.), dort aber „Nihil nimirum in his exercitationibus doctores …“ (Hamanns Abschrift entspricht aber seiner Ausgabe von 1654): „Bei diesen Redeübungen liegt die Schuld natürlich nicht bei den Lehrern, die notgedrungen mit den Rasenden rasen müssen. Denn wenn sie nicht das sagten, was die jungen Leute hören wollen, so würden sie bald, wie Cicero sagt ‚allein in den Schulen übrigbleiben‘. […] So auch der Lehrer der Beredsamkeit. Wenn er nicht wie ein Angler den Köder an seinen Haken hängt, von dem er genau weiß, daß die Fischlein danach schnappen werden, so kann er lange ohne jede Aussicht auf Erfolg auf seinem Felsen sitzen.“
entschuldigen
.
Minimum in his exercitationibus Doctores peccant, qui
24
necesse habent cum
insanientibus furere
. Nam ni dixerint, quae
25
adolescentuli probent, vt ait Cicero, SOLI IN SCHOLIS RELINQUERENTUR. –
26
Sic Eloquentiae Magister, nisi tanquam piscator, eam imposuerit hamis
27
escam, quam scierit appetituros esse pisciculos, sine spe praedae morantur
28
Quid ergo […] confiteri non vult
Petron.
Satyricon
(4. Kap., mit Auslassungen): „Wie steht es also? Es sind die Eltern, die den Tadel verdienen, weil sie […] nicht […] wollen. Wenn sie jedoch ein schrittweises Fortschreiten der Studien in der Weise zuließen, daß die lernbegierigen jungen Leute mit ernsthafter Lektüre durchtränkt würden [hier hat Hamanns Vorlage „mitigarentur“], daß sie ihren Geist mit den Geboten der Lebensweisheit sättigten, daß sie ihre Worte mit strengem Griffel feilten, daß sie das lange anhörten, was sie nachahmen wollten, […] sich selbst […] nichts könne erhaben sein, was Knaben gefällt […]. Heute aber spielen Knaben in den Schulen nur, die Jünglinge werden auf den Foren ausgelacht, und – schlimmer noch als beides – was ein jeder an Verkehrtheiten gelernt hat, das will er im Alter nicht zugeben.“
in scopulo. Quid ergo est? Parentes obiurgatione digni sunt, qui
nolunt
29
– – Quod si paterentur laborum gradus fieri, vt studiosi iuuenes
lectione
30
seuera
(ein sehr räthselhafter Ausdruck)
mitigarentur
(
seuera
und
31
mitigarentur
ist ein schön
Oxymoron
):
vt sapentiae praeceptis animos
32
componerent
(dies ist dem Wirbel der tragischen Leidenschaften, die man in
33
Kindern anzündt, und wenn sie uns hernach brennen, verdammt, nicht sehr
34
günstig)
vt verba
atroci stilo
effoderent
(was
Petron
durch den
atrocem
35
stilum
eigentlich versteht, abermal ein Haaken!)
vt quod
vellent
imitari,
36
diu audirent
; sibi nil esset magnificum, quod
pueris placeret
. – – Nunc
37
pueri in scholis ludunt, iuuenes ridentur in foro et quod vtroque
turpius
S. 70
est, quod quisquis perperam discit, in senectute confiteri non vult.
So weit
2
arbiter elegantiarum
Sachverständiger in Fragen des guten Geschmacks
Petron,
dieser
arbiter elegantiarum,
der in meiner Jugend ein Liebling meiner
3
Zuchtmeister gewesen, und der bey aller
Galanterie
seines Amts ein
4
Schulmeistergesicht zu rechter Zeit, und nicht zur Unzeit zu schneiden weiß.
5
Diese Episode wird Ihnen, GeEhrtester Freund, als einem Liebhaber und
6
Lehrer des guten Geschmacks nicht unangenehm seyn. Um einigen Nutzen
7
davon zu ziehen, wiederhole ich die Erinnerung, jungen Leuten nicht solche
8
Uebungen aufzugeben, wodurch
S
sie in den Wirbel der Leidenschaften
9
versetzt werden können, unwahrscheinlicher, romanhafter, seltener Unglücksfälle,
10
die den Selbstmord als ein Hülfsmittel selbige zu ertragen, dem Gemüth mit
11
einer Art falscher Grosmuth empfehlen. Es fehlt Ihnen nicht an Weisheit
12
den sittl. Uebelstand aller dieser Thorheiten
einzusehen, wenn ein guter
13
Freund so barmherzig ist Sie aufrichtig deswegen zu bestrafen. Die schöne
14
Natur muß in einer tragischen Aufgabe nicht mit Hintansetzung des
15
siebenten Gebots
nachgeahmt werden. Ahmt nach Kinder! aber stehlt nicht. Ahmt
16
gute Muster nach aber nicht das in dem Anhang – Seht in eurem Mitschüler
17
ein Beyspiel eurer Blöße, Dürftigkeit – Wenn man euch Lust zu schreiben und
18
in der
Declamation
und im Styl zu üben geben will; so muß man zu
19
thörichten Aufgaben seine Zuflucht nehmen. Ein
Brief an seinen Mitschüler, an
20
Mr. S-–
Studiosus
seinen Vater
würde dem
Mr. S
– – nicht gerathen seyn aber ein Brief an
21
Croesus
Sagenhaft reicher König Lydiens (555 v. Chr. bis 541 v. Chr.)
Croesus
– – das macht euch Lust, das treibt euch Proben eines armen Witzes
22
zum Zeichen eures Reichthums auszuhängen. So würde der
gefährliche
23
Oelgötze
der Eitelkeit bey Kindern zeitig unterdrückt und die Geschöpfe dieses
24
Oelgötzens nicht die Nachwelt mit ihrer
schädlichen Fruchtbarkeit
bevölkern
25
können.
26
Ich will jetzt von
Personal
ien
abstrahi
ren und auf
Realia
kommen. Der
27
Brief nach Dantzig
nicht ermittelt
Brief nach Dantzig ist richtig bestellt, und weil Sie nicht
Franco
28
aufgeschrieben, so habe ich mich nicht
unterstehen
wollen
franco
darauf zu setzen. Ihre
29
GeEhrte
Mama
hat
sehr oft Geld mitgeschickt
, wenn Sie nicht um
30
Einschluß, sondern
expedita
Besorgung bitten laßen. Sie sind mir also nichts
31
schuldig. Weil Sie mir ohne Rücksicht das
Porto
melden für mein letztes
32
Pack; so danke für die Nachricht; und bitte um Verzeyhung, daß Ihnen die
33
Orth
Name der polnisch-preußischen 18-Groschen-Münze, deren Edelmetallgehalt unter Nominalwert lag, also als schlechtes Zahlungsmittel galt. Wurde u.a. in Königsberg geprägt.
Poßen
so theuer gekommen. Ich dachte nur auf 2½ Orth höchstens. Wenn
34
ich das gewust: so hätte aufgeschoben oder ganz
franquirt.
Es ist mir aber
35
lieb, daß ich es
nicht gewust
. Ein Mann von Ihrem Stande und Ihrem
36
Ducaten
Goldmünzen (in ganz Europa gängig)
Herzen löst auch wohl einen guten Freund mit einem
Ducaten
einmal aus.
37
Revange
dafür können Sie sicher nehmen. Ohngeachtet ich kein Geld
S. 71
verdienen kann; so fehlt es mir doch nie
an
zu den
nöthigsten
Ausgaben.
2
Ich muß mich aber sehr einschränken.
Revange
dafür können Sie sich sicher
3
nehmen.
4
Detours
Winkelzüge, Umwege
Ärgern
Sie sich nicht an meinen
Detours,
Ceremonien, krummen Wegen
5
und wie Sie alles zu nennen belieben, was ich thue. Das
Decorum
ist die
6
grand
master-piece to observe
für jeden, besonders den
Dramati
schen
7
Dichter. Das höchste
Decorum
besteht öfters in Beleidigung des
8
Convenance
Anstand
subordini
rten; und
Convenance
bricht öfters die feyerlichsten
Conventions
.
Da
9
meine Nächsten
schon einmal unter sich einig geworden jeden Zug der
10
Wahrheit, der mir entfährt, eine
Beleidigung
zu nennen, und das Recht Dingen
11
Nahmen zu geben ein
praerogativ
der menschlichen Natur ist, das eben so
12
Regale
Königliches Recht
wie das
Regale
Münzen
zu schlagen geschändet wird: so muß ich schon diese
13
Schwachheit so gut ich kann tragen, und mich in selbige zu schicken wißen.
14
Der größte Liebesdienst den man seinem Nächsten thun kann, ist ihn zu
15
warnen, zu bestrafen, zu erinnern, sein
Schutzengel
, sein Hüter zu seyn;
16
Rotte
4 Mo 16
diesen
Kreutzzug
hält nicht jeder Ritter aus. Die Rotte
Dathan und Kora
17
hatten
große Ursache ihrem Heerführer die
krummen Wege
vorzuwerfen,
18
Wolken und FeuerSäule
1 Mo 13,21
die er sie gehen ließ. Das Zeugnis der Wolken und FeuerSäule war nicht
19
Mann mit Hörnern
Darstellung von Moses durch Michelangelo, Skulptur in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom (1513–1515); sie geht auf eine fehlerhafte Übersetzung der lat. Vulgata zurück, in der das hebräische ‚qāran‘ (strahlend) nicht mit ‚coronato‘ (gekrönt), sondern ‚cornuto‘ (gehörnt) übersetzt wurde.
stark genung sein Ansehen zu stützen. War Moses der Eyferer, der
Mann
20
sehr geplagter und sanftmüthiger Mann
4 Mo 12,3
; beide Attribute entsprechen Übersetzungsvarianten für das hebräische עניו ענו ‛ânâv ‛ânâyv. Luther übersetzt ‚geplagt‘.
mit Hörnern
, Schuld daran? Nein; er war ein
sehr geplagter
und
21
sanftmüthiger
Mann – – sondern das Volk, deßen Glauben Gott versuchte. Aber
22
hier heist es abermal: Was machst Du aus Dir Selbst? Bist Du Moses?
23
Mohrin
4 Mo 12,1
Du bist ein eitler Oelgötze und Deine Muse eine
Mohrin
, eine
24
die lästern …
2 Petr 2,12
Hottentottin
. Gesellen Sie sich nicht zu dem Haufen derer, die
lästern, da sie
25
nichts von wißen
, damit Sie nicht ein gleiches Urtheil mit ihnen
26
Sondert …
2 Kor 6,17
empfahen. Sondert euch ab, heist es – – hab ich
Leidenschaften
; so fürchten Sie
27
diese
Tischfreunde
. Haben Sie keine; so ist
Horatzes
Bekehrung vom
28
Epicurismo
zum
Stoicismo
mit ihnen vorgegangen. Sie predigen mir
29
immer die
Liebe
. Ist die nicht die
Königin der Leidenschafften
? Ein
30
Kenner
nennt ihre
Glut feurig
und eine
Flamme des HErrn
? Ihre
31
Liebe hat aber,
wie es scheint
, zum
Symbolo:
Thu Du
mir
nichts
und
32
ich thu Dir wieder nichts. Wenn Sie nicht
Leidenschaften
haben: so fehlt
33
es ihnen vielleicht an deren Stelle nicht an
Lüsten
, die sind so
34
gefährlich
er
als jene.
35
Daß ich nicht meine eigene Ehre suche, hätten Sie wahrnehmen können, wie
36
mit dem Lob
der
Sokratischen Denkwürdigkeiten
in
Mendelssohns
Rezension im 113. der
Briefe die neueste Litteratur betreffend
, 19. Juni 1760; vgl.
HKB 201 ( II 61/18 ) ich mit dem Lob in den Briefen der Literatur umgegangen bin. Diese Herren
37
haben im Geist gesehen, daß
Loben
eine
gefährliche
Sache ist, wenn man
S. 72
nicht recht damit umzugehen weiß und daß jeder Autor nicht mit
einem
2
kahlen Lob
satt gemacht wird. Die Geißel womit diese Briefsteller gezüchtet
3
Nachrichter
vmtl. Ziegra, Verfasser des Verrisses in den
Hamburgischen Nachrichten
, 57. St., 29. Juli 1760; abgedruckt in
Hamann,
Wolken
worden ist
empfindlicher
als die der Nachrichter hat fühlen müßen.
4
Reden Sie nicht so leichtsinnig von
Kindern des Lichts
– und
pochen
Sie
5
nicht so, daß ich ans Licht kommen soll. Wenn meine Stunde kommen wird;
6
so wird
meine Gerechtigkeit hell genung
hervorbrechen; aber mancher ihre
7
Werken der Finsternis …
Eph 5,11
Augen
werden es
fühlen
und manche
Liebesdienste
werden zu
Werken der
8
Finsternis
offenbar und ihr Tod
es
ter Glantz vernichtet werden. Ich laße
9
mit Fleiß vieles
schlafen
, weil die Zeit noch nicht dazu ist. Unterdeßen die
10
Athenienser von dem Schwanzlosen Hunde schwatzten, machte
Alcibiades
11
mit ihnen was er wollte.
12
Elihu
Hi 34,7
Eli
1 Sam 1,13
Hatte
Elihu
unrecht, der
Hiob
für einen Spötter hielt; hatte
Eli
unrecht,
13
Rector
Johann Gotthelf Lindner
der
Hanna
für eine trunkene ansahe: sollte mein Freund der HErr
Rector
14
Lindner in Riga
nicht auch irren
können, der ohne Leidenschaft sich zutraut
15
ϑειον
das Göttliche
das
Θειον
und das menschliche Herz immer treffen zu können.
16
Schwager
George Steinkopf
Was schelten Sie Ihren Schwager? Sind Sie nicht selbst schuld daran, daß
17
Ihre Mama und Brüder haben leiden müßen an ihrem guten Namen und
18
Vermögen. Jetzt laß alles vergeben und vergeßen seyn. Ihre liebe Mama ist
19
männlicher
, ist
männlicher
– – Ihr Schwager ist
ein kluger Mann
; Sind
20
Sie ein Kind des Lichts und laßen Sich von ihm das Recht nehmen, was Ihnen
21
Gott gegeben hat als ältester Sohn von Ihres Vaters Hause. Die Finger
22
haben mir genung
gejückt
einiges Vertrauens in dieser Angelegenheit von Ihnen
23
gewürdigt
zu werden. Ich hatte die
Schwäche
mich auch
einmal in
meinen
24
Briefen
bloß
zu geben. Aber das alte
verjährte Vorurtheil
, daß Hamann
25
zu nichts zu brauchen ist und durch seine Hitze alles verdirbt, sich immer in
26
fremde Händel mischt pp hielt mich zurück. Ich sauge das
nicht aus dem
27
Gevollmächtigter
nicht ermittelt
Finger
was ich schreibe. Ihr eigen Gevollmächtigter hat mir einen Wink
28
Rector
Johann Gotthelf Lindner
gegeben, daß HE
Rector
weder zum
Proceß
noch zum
Verlieren
geneigt wäre
29
und den Mantel bald so bald anders trüge.
30
Laßen Sie sich dadurch nicht aufbringen, liebster Freund! Meine
31
Leidenschaften
würden Ihnen
weniger verdächtig
und
gehäßig
vorkommen, wenn
32
Sie
mit mir wären. Da aber Ihr Gewißen Ihnen sagt; daß Sie
. halb es mit
den Briefen
der
Literatur
halten; so
trauen
34
Sie
mir nicht
und ich trau Ihnen wieder nicht.
35
Der Grundsatz der
Liebe
kann Ihnen nicht heiliger seyn als er mir ist. Aber
36
Fleisch und Blut
Mt 16,17
die Anwendung muß uns nicht
Fleisch
und
Blut
lehren, nicht der Nächste – –
37
Doch, warum nicht?
S. 73
Du siehest ja vor Augen da,
2
dein Fleisch
und
Blut
die Luft und Wolken lenken
3
Moses
5 Mo 33,9
Da kennt man
Vater und
Mutter
Bruder
nicht, wie Moses von Levi
4
sagt; da ist weder Freund noch Feind, weder Vorhaut noch Beschneidung von
5
Ich flochte
6. Strophe des Kirchenlieds von Jan Röhling „Ich komme Jesu her zu dir“
einigem Werth in unsern Augen. Ein Gott, Ein
Nächster
– Ich flochte Ihm
6
die Dornenkron, Ich sprach Ihm mehr als alle Hohn – Doch wiß, daß dieser
7
Tod die Ursach ist, daß Er mein Freund geworden ist.
8
Der HErr
Ps 18,46
Morgen ist Ostern, lieber Freund. Morgen werd ich mit singen können: Der
9
HErr lebt und gelobet sey mein Hort: und der Gott meines Heils müße
10
erhoben werden! Der Gott, der mir
Rache
gibt und zwingt die Völker unter
11
mich.
Ψ
.
XVIII.
12
Gedult! Gedult! Laßen Sie sich die Zeit nicht lang werden nach
Licht
– Der
13
Tod
ist der große Lehrer, den
Du
wir uns wünschen, wenn wir um Licht
14
schreyen; wenn er Sonn und Mond auslöscht unsern irrdtschen und
15
fleischlichen Augen, die kein ander Licht
als dies erschaffene
erkennen wollen: so
16
wird ein höheres, geistiges ewiges Licht aufgehen, wo alle
s
Flecken zu
17
Sonnen, und alles gemalte Licht hier zu Schatten werden wird.
18
Gott weiß, was ich diese Woche gelitten habe.
Mein Bruder
hat gestern
19
gepredigt, in der Frühe. Hat sich dazu aufgedrungen, hat dazu ganzer 4 Wochen
20
Mag. Schönaich
Christoph Schöneich
Zeit gehabt, und da er vor
6
halb Sechs
schon
noch bey Mag. Schönäich
21
seyn sollte, schrieb er noch die letzten Worte zu seiner Predigt auf. Das ist
22
meine Ruhe in der Paßionswoche gewesen, lauter Herzensstiche! Die Ostern
23
werden desto freudiger seyn. Gott geb es!
24
Finsternis
Jes 60,2
Und was kann ich über diesen Punct schreiben als:
Finsternis
bedeckt das
25
Erdreich! Wer hat ihn in den festen Schlaf eingewiegt,
die Liebe
! Hat uns
26
denn Gott
Autorität
umsonst gegeben, und wer die
liebt
, weil sie ihm
Gott
27
gegeben hat
– – Alles was ich ihm sage, ist Haß,
Bitterschaft
, Feindschaft,
28
Satans Schule
Offb 2,9
ein Spiel der Leidenschaften – – Diese
Synagoge
ist des
Satans
Schule.
29
Glauben Sie also mir, vor der Hand, daß ich eben so wichtige Ursachen habe
30
das Licht noch zu scheuen und nicht offenbar zu werden, als andere haben
31
mögen zum Gegentheil.
32
Wenn Sie im
Ernst sich ein Gewißen
gemacht haben meine Vorschriften,
33
das eine
Exemplar
zu besorgen, nach
meinem letzten Willen
zu erfüllen: so
34
haben Sie Unrecht gethan es befördert zu haben. Aber Sie haben die
Casuistic
35
ausstudiert, halb dem Gewißen halb der Freundschaft ein Genüge zu thun.
36
getheilten Kind
1 Kön 3,16ff.
Mit einem getheilten Kind ist aber einer
wahren
Mutter nicht gedient; daher
37
werden alle unsere Opfer als todte vor Gott auch schon von Menschen, die
S. 74
ganze
Leute lieben im Umgange und in Geschäften, angesehen. Da ich ein- für
2
allemal ihre
Denkungsart
weiß,
die ich in allen Würden laße
, weil
das
3
Gewißen nicht gebunden
seyn muß
unter wahren
Freunden; so werde ich
4
mich auf das strengste darnach richten. Und Sie sollen inskünftige nicht mit
5
solchen
passiven
Liebesdiensten
beschwert werden. Das ist
wahr
, und nicht
6
bitter
, was ich schreibe und wozu ich mich verbindlich mache.
7
Wolken
Hamann,
Wolken
Um Ihnen alle Unruhe in Ansehung der Wolken zu benehmen; melde Ihnen,
8
daß die Exempl. eben die Woche erhielt, da ich meine Andacht gehalten. Ich
9
Beichtvater
Johann Christian Buchholtz
habe also die Erstlinge davon meinem
Beichtvater
geopfert, unter einem
10
Sub Sigillo Confessionis
Unter dem Siegel der Verschwiegenheit
Couvert,
auf dem ich
gemahlt
und nicht geschrieben hatte:
Sub Sigillo
11
Confessionis,
damit er dies wenigstens lesen könnte, wenn das übrige für Ihn zu
12
fein geschrieben wäre. Er empfieng es zwey Tage vor meiner Beichte, den Tag
13
vorher speiste bey ihm, er schalt mich nicht, ungeachtet wir darüber mit
14
einander uns unterhielten. Den 11 März wurde von der
absolui
rt, die ich mit dem 86. Psalm Gott gebeichtet. Wer
16
Wer will …
Röm 8,34
will also verdammen? – –
17
Dies sind
Facta
und
Persona
lien
, die ich Ihnen als Freund habe melden
18
wollen. Das übrige Schicksal der
Brochure
geht uns beyden nichts an; als
19
Herzen und Nieren
Ps 7,10
daß wir fortfahren dem Autor und den HErrn Kunstrichtern, die
Herzen
und
20
Spiegel
Jak 1,23
Nieren
prüfen können, aber Feinde vom
Spiegel
sind, weil ihr Gesicht die
21
Geistlichkeit der Engel
und ihre
Unsichtbarkeit an sich hat
,
erleuchtete
22
Augen des Verständnißes
anzuwünschen. Da das
Drama
der Wolken
23
Behemoth und Leviathans
Hi 40,15 u. 25
nicht für
Kinder
sondern für
Behemoth
und
Leviathans
geschrieben ist: so
24
Mücken
2 Mo 8,13
werden
S
die
an den Mücken nicht ersticken
, welche unter den Wolken
25
in
die Länge und in die Qveere tanzen
werden.
26
Beylage
nicht ermittelt
Trescho
Sebastian Friedrich Trescho
Beylage ist ein Brief von
Trescho,
der einige heil. Reden vom
27
Sein Bruder
Samuel Ernst Trescho
Grohnert
Johann Carl Gronert
Sünderheilande
drucken läst
κατα
Forstmann
auf Verlangen einer Gräfin, die ihm
28
einen
Silber
service
geschenkt haben soll. Sein Bruder, der hier speist hat es
29
mir erzählt. Die
Anecdote
von
Grohnert
ist mir bekannt. Sein Vortrag wird
30
Keber
Samuel Jakob Keber
Gerdauen
heute Schelesnodoroschny
sehr gelobt. HE Keber ist vergnügt in Gerdauen bleiben zu können und ich bin
31
damit auch zufrieden. Er hat mich in
meinen Absichten sehr gestärkt
, würde
32
mich aber in
Ausführung
derselben sehr
gehindert
haben.
33
HE
Trescho
Gedichte werden ein wenig später auskommen, als er selbige
34
kleine Fabel
„Die Biene, an Herrn H., den Verfasser der sokratischen Denkwürdigkeiten“,
Trescho,
Kleine Versuche im Denken und Empfinden
, S. 178–181.
erwartet. Es ist auch eine
kleine Fabel
auf den Verfaß. der Sokr. Denkw. vor
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der ich aber meinen Namen ausgestrichen, wovon ihm Nachricht geben laßen.
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aufgehoben
vll. abgebrochen
Den Briefwechsel habe ganz aufgehoben; weil Ihr
Urtheil
von ihm auch im
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vertrautesten Umgange
mit ihm mir immer im Sinn gewesen, und er mich
S. 75
seinem gelehrten Intelligence-Arbeiter
als Redakteuur des kritischen Teils der
Wochentliche Königsbergische Frag- und Anzeigungsnachrichten
zu seinem
gelehrten
Intelligence
-Arbeiter
machen wollte. Weil ich aber
2
nicht Lust hatte mich um alle
moralische Kleinigkeiten zu
bekümmern und
3
in meinem Herzen ein
großer Feind von gelehrten Urtheilen
bin: so habe
4
diesen Zeitverlust bey Zeiten eingesehen und mich darnach eingerichtet. Welches
5
mir auch gelungen, ob zu meiner Ehre oder seiner Zufriedenheit, weiß nicht,
6
geht mich auch nichts an.
7
Meine Bibliothek habe zieml. oben in Ordnung. Es sind Lücken darinn die
8
ich zum Theil bedaure. Wunder, daß nicht mehr. Ich bin genöthigt mich um
9
einige Dinge bey Ihnen zu erkundigen. Einige Handschriften liegen mir am
10
meisten am Herzen, die ich meinem Bruder besonders empfohlen, nicht ihres
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Werths wegen sondern meines
Interesse
dabey.
Alle meine Papiere über
12
die Bibel
sind
verloren
gegangen. Wenn selbige bey Ihnen seyn sollten: so
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melden Sie es und heben sie auf. Ich hatte über jedes Buch einen papiernen
14
Umschlag gemacht und betrug einen ziemlich Pack, das nicht so leicht
15
verschwinden kann. Briefe muß er mir auch verschleudert haben. Es ist mir an
16
beyden viel gelegen. In meinem Geschmier über die Bibel ist ein Haufen
17
unrichtig
,
anstößig
pp und doch noch viel, das mir jetzt nicht einfallen mag. Eine
18
Revue
meiner eigenen
Fehler
macht mir eben so viel Vergnügen als ein
19
Anti-Lucrez
Polignac,
Anti-Lucretius
scherzhafte Lieder
Gleim,
Versuch in Scherzhaften Liedern
Hervey
auf einem Kirchhof genüßt.
Anti-Lucrez,
scherzhafte Lieder,
20
Bremische Gedichte, Gemmingen pp fehlen mir auch. Sollte dort oder in
Kurl
.
21
noch etwas seyn, so sammlen sie doch diese
Zerstreuung
. An den
22
Handschriften
denken Sie auch.
23
Pro memoria
Das in Erinnerung Gerufene
Wagner
Friedrich David Wagner
Ihr
Pro memoria
habe noch gestern bestellt an den
Wagner.
Für
Gnomon
24
Hallervord
Gottfried Hallervord
Baar
nicht ermittelt
werde sorgen.
Hallervord
lebt nicht mehr; bey
Baar
werde nach den
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Feyertagen ansprechen. Zweifele aber. Bengel läst sich besonders angelegen seyn das
26
Pathos
und
Decorum
der heiligen Schriftsteller anzumerken.
λογοι
sind in
27
Wolfs Curis
Wolf,
Curae philologiae et criticae
Wolfs Curis
der Hauptvorwurf.
28
Ihre GeEhrte Mama hat den vorigen Brief noch nicht abholen laßen – –
29
es liegen also 2 hier.
30
Noch eines. Mit dem letzten haben Sie keinen
Fracht Zedel
mitgeschickt.
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mit ihm
Johann Christoph Hamann (Bruder)
Legen Sie mir nichts von dem zur Last, was Sie mit ihm abmachen und Sie
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zween angeht. Ich weiß nicht ein lebendig Wort davon, bekümmere mich auch
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um nichts. Hat er seines eigenen Bruders Angelegenheiten, um die ich ihn
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gebettelt
, so schnöde sich angelegen seyn laßen: so wird er es mit seinen
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Freunden noch schlechter machen. Ich sehe es vor mir alle Tage – – und Sie wißen
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es beßer als ich es Ihnen melden kann. Wenn Sie ihm einen Gruß
37
anvertrauen, woran Ihnen gelegen: so ist er zu
faul
und
untreu
dazu. Unser
S. 76
Jude mit einem Zöllner
Mk 2,16
Umgang ist wie der
Jude
mit einem
Zöllner
und
Sünder
, nicht die geringste
2
Vertraulichkeit unter uns. Alle
Liebe biß auf den Wohlstand
erloschen.
I am
3
very proud,
revengeful
,
ambitious
, with more offences at my beck than
4
I have thoughts to put them in, imagination to
give them shape
, or time
5
to
act them
in.
6
Weil es mir
an Zeit nach den Feyertagen
fehlen möchte, wo meine
7
Arbeiten mit neuem Leben Geist und Muth, den Gott geben wird, fortlaufen
8
sollen: so habe
bey Zeiten
mein
Herz gegen Sie ausschütten
wollen. Haben
9
Sie nur Gedult, liebster Freund! Sie werden noch mehr erleben, als Sie
10
Donnerkinder
Mk 3,17
glauben erlebt zu haben. Die
rechten Jünger der Liebe
sind
Donnerkinder
.
11
Der im zweyten Aufzuge ein
heidnischer Gaukler
gescholten wird, den
12
Finis …
Das Ende krönt das Werk.
erklärt der Epilog für einen
ξυμμιμητην Χριστου
.
Finis coronat opus.
13
Wenn Sie
wahrhaftig Liebe
haben für mich; so wird Ihnen jeder Schein
14
der Gerechtigkeit gut seyn meine
Fehler
, meine
Irrthümer zuzudecken
,
zu
15
entschuldigen
. – Ich weiß, daß Sie mit diesen Gesinnungen
meine
16
Freymüthigkeit
zudecken werden. Konnte
Hiob
gegen seine
nasenweise Freunde
17
Recht behalten, und war Gott damit zufrieden, daß Sie seinen Klagen über
18
die
dunkeln Wege der Vorsehung
den Mund stopfen wollten. Hiob mag
19
Pasquillant
Verfasser einer Spottschrift
dem
Geschlecht
Rom
so ein
großer
Pasquillant
seyn wie er will:
Hiob
20
verliert in
seinen Augen nichts von seiner Gerechtigkeit
, denn er weiß, daß
21
Sein Erlöser lebt
Hi 19,25
Sein Erlöser lebt!
Glückliche Ostern. Dank für
Caviar
und für alles Gute.
22
Mein Vater grüst Sie herzl. Die Frau Kr. R.
L’Estocq
hat sich den Staar
23
Moser
E. v. Masser, Augenarzt in Kurland und Ostpreußen. Der Starstich besteht im Hinunterdrücken der Augenlinse mit einer Nadel, wodurch der Graue Star geheilt werden soll.
durch
Mr. de Moser
stechen laßen.
Caviar
ist sogl. besorgt worden; ihre
24
Schulhandlungen sollen es gleichfalls werden. Gott empfohlen.
S. 490
Handschriftliche Anmerkungen von Johann Gotthelf Lindner:
23
Zu HKB 203 (II 68/25):
Caviar
Pfeffer. 1 Brief Antwort. Erfahrung für.
24
Zu HKB 203 (II 69/13):
nicht
alle
stoßen sie sich nicht… aus eigner Bewegung
25
Zu HKB 203 (II 70/4):
Nase
des
Sarmat.
Barons kan ich nicht riechen.
26
Zu HKB 203 (II 70/13):
Eben so sittl. Uebelstand als heidnische
nubes in Xstiano
. Sind das
27
nicht Thorheiten?
28
Zu HKB 203 (II 70, 21):
Der Nachahmer soll ersetzen,
uti veteres faciebant. NB
Im Urtheil
29
ist Lust zu
klauben
, doch sie treffen meinen Anstoß… Ich habe
30
auch so einen von.
31
Zu HKB 203 (II 71/26):
Krallen zeigen.
32
Und sie
a Theismo
und
Anthropomor.
Ich könte so gut wie sie der
33
Gnade es zuschreiben.
34
Zu HKB 203 (II 71/30):
Salomo
Deckmantel der Verliebtheit?
35
Zu HKB 203 (II 71/32):
Und du weißt nicht
symb.
Thut was ihr wollt
36
NB.
Sind ihre Leidenschaften ohne Lüste. Wie wir uns weißbrennen.
37
Warum nicht? Ich sündige nicht, sondern die Sünde.
38
Zu HKB 203 (II 72/15):
Kann man nicht sich
selbst
irren,
Ecce homo!
39
Zu HKB 203 (II 72/19):
Sie meinten erst selber daß ich zu
gewesen.
40
Zu HKB 203 (II 72/29):
Vision
! nicht aufrichtig? Sie wissen? Fahren Sie
41
nicht
so blind
zu. 1)
Mama
eignes Anliegen 2)
Char.
der
war
42
abwesend.
43
Zu HKB 203 (II 72/34):
Proseliten
. Was wollen sie
von mir
Seel. zu
44
schaffen. gleiche Sorgen, nicht eins von Hamannschen Übeln…
Rom.
45
14–16.
46
Zu HKB 203 (II 73/25):
Grillen!
Rom
. 17–19.
47
Zu HKB 203 (II 74/6):
lieber
geradezu
.
48
Zu HKB 203 (II 74/16):
Bravo
! Wie
Ravaileai
Communion
empfing? Der
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Herz und Nieren prüft.
50
Zu HKB 203 (II 74/25):
Stolz
der Thoren!
oderint dum metuant
51
Zu HKB 203 (II 75/13):
NB.
sind ins
Bruders Kasten
52
Zu HKB 203 (II 75/26):
ηϑη
53
Zu HKB 203 (II 75/30):
ist auch nicht
franco
?
54
Zu HKB 203 (II 76/12):
Quale portentum
55
Zu HKB 203 (II 76/20):
Ecce Hiob
!
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 2 (66).
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, III 63–74.
Heinrich Weber: Neue Hamanniana. München 1905, 115 f.
ZH II 68–76, Nr. 203.
Zusätze fremder Hand
490/23 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/24 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/25 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/26 –27
|
Johann Gotthelf Lindner |
490/28 –30
|
Johann Gotthelf Lindner |
490/31 –33
|
Johann Gotthelf Lindner |
490/34 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/35 –37
|
Johann Gotthelf Lindner |
490/38 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/39 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/40 –42
|
Johann Gotthelf Lindner |
490/43 –45
|
Johann Gotthelf Lindner |
490/46 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/47 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/48 –49
|
Johann Gotthelf Lindner |
490/50 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/51 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/52 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/53 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/54 |
Johann Gotthelf Lindner |
490/55 |
Johann Gotthelf Lindner |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
68/29 |
judgment is in |
Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): judgments in |
490/22 –55
|
Handschriftliche […] Hiob!] |
In ZH im Apparat. |
490/48 |
Ravaileai |
Geändert nach Druckbogen 1940; ZH: Ravaillac |