408
95/21
Kgsberg den 30
May
74.
22
Mein liebster Freund Herder,
23
Unser Hartknoch hat mir vorigen Freytag alle Ihre Geschenke richtig
24
eingehändigt, und mir eine große Freude durch seine Ankunft gemacht – Weil er
25
noch vor seiner Abreise an Sie schreiben wird; so bediene mich dieser
26
Gelegenheit, nicht um Ihnen zu antworten, sondern erst was zu schreiben. – Weil ich
27
vor Ungedult nichts thun kann. Ich erwarte ihn, aber wie es scheint, umsonst,
28
und keine Arbeit ist schwerer für mich als zu warten auf einen Freund. Es
29
war mein rechter Vorsatz
mir
selbst
einen vergnügten Abend zu machen, an
30
dem Ihr Andenken viel Antheil gehabt hätte. Meine erste Aufwallungen bey
31
Lesung der ältesten Urkunde habe ich Ihnen ausgeschüttet und Sie werden
32
vielleicht bald Das lesen, was ich mit meiner Feder oder Muse darüber
33
colloqu
irt habe. Es sind die ersten
stamina,
vielleicht eines
Embryons.
– Ich habe
34
Ihr Buch seit dem Charfreytage fast nicht zu sehen bekommen – und den
S. 96
ersten Tag, da ich das geweyhte
Exemplar
empfieng 16 Seiten darinn
2
gelesen, mit gantz verschiedenen Aussichten, Ihrem Winke zu folge über den
3
ersten
Theil. –
4
Theils will ich noch kälter seyn, theils fehlt es mir an der
rechten
Muße
5
diese Arbeit gegenwärtig fortzusetzen. So bald ich dazu komme, will ich Ihnen
6
meine aufrichtigen Gesinnungen als Freund, Bruder – Autor und Bruder –
7
Kunstrichter aus der Fülle meines Herzens und Sinns mittheilen.
/
Sie wißen,
8
wie das gantze Publicum vom Beyfall mit Ihrer Preisschrift rohreifte, war
9
mein Fell allein trocken. Wenn gegenwärtig das gantze Publicum dürre seyn
10
sollte; so möchte jetzt mein Beyfall für sie treufeln. Alles
Blendende
der
11
Preisschrift
schreckte mich nicht ab
selbige
zu
verdammen
; und alle
12
Misverhältniße, wenn ich selbige auch in Ihrer neuesten Enthüllung einmal finden
13
sollte, werden mich eben so wenig abschrecken Ihnen zuzujauchzen.
14
Ich habe an dem Spruch über eine halbe Stunde gesucht und endlich kam
15
der ehrliche Hartknoch und wir haben Ihre Briefe gelesen und geeßen und
16
getrunken u uns ein langes Mährlein unsers Lebens erzählt bis gegen
17
Mitternacht. Schlafen Sie wol in den Armen Ihrer Caroline, liebster Herr
18
Consistorialrath. Ich bin nicht gewohnt so spät als heute aufzubleiben –
19
Den letzten
May
Um 5 Uhr.
20
So früh als heute bin ich noch dies gantze Jahr nicht aufgestanden.
1
) Der
21
polnische Reichstag, ich weis nicht ob aus Mangel alter Weiber man nicht zu
22
Bückeburg sich auf Waschmaschienen einschränken muß, hat mich bereits um
23
3 Uhr geweckt. – –
24
Ich war vor Schläfrigkeit nicht im stande meine große Schwansfeder zu
25
halten und sehe mich genöthigt auszugehen – wohin sonst als zu den beyden
26
Herrn Verlegern, welche seit voriger Woche die Herren Mitauschen
27
Professor
en hier abzuwarten hoffen heute oder morgen. –
28
Von unserm
Claudio Vlubrano
habe den 7
hui.
das erste
Billet doux
29
erhalten, und habe ihm heute auch ein paar Zeilen, ich besorge aber zu meiner
30
Schande und im trunkenen Muthe
2
) geschrieben.
31
Ich hoffe daß Sie das
Mancherley
u
Etwas
zu meiner 3 köpfichten
32
Uebersezung werden erhalten haben. Sie werden wol
merken:
daß die Vorrede des
33
Herrn
Urians
Ihre Beylagen betrift. An der übersetzten Stelle aus dem
34
Pindar mag sich der Herr
Epimetheus
erbauen.
Dr.
Bruwisch, der auf
35
meinen alten Freund
Motherby,
den sein Unstern nach Preußen trieb um meinen
S. 97
kleinen
Nazir
zu
inoculi
ren, lies ein Pasquill auf diesen liebenswürdigen
2
Mann in die Zeitungen einrücken und hat im Buchladen geweißagt daß
3
Kanter 50
Praenumerant
en verlieren würde, wenn die Beyl. noch länger
4
fortführen. Mein Geist ist jetzt beruhigt, daß ich 3 verdiente Männer, den
5
Inoculisten meines Sohns, den Vater und ihren beyderseitigen Freund, den Herrn
6
Epimetheus mit einem Hiebe gerochen habe. Eine solche
tremula anus
ist Ihre
7
Nebenbulerin, Hochwürdige Frau Consistorialräthin, die Hexe von
8
Kadmonbor. Nehmen Sie sich ja bey Ihren gegenwärtigen Umständen in Acht, daß sie
9
weder Ihnen noch Ihrer kleinen Tochter
in petto
etwas anthut – – –
10
Mein Verleger Gebhard,
alias
Garbe, hat Ihnen also nichts geschickt weder
11
in 4 noch 8. Der Sünder soll seinen Lohn empfahen – Ach! meine liebe
12
Ungedult, die jüngste Frucht meines Leibes,
3
) des
Christiani Zacchaei
13
Telonarchae
Προλεγομενα
über die neueste Auslegung der ältesten Urkunde am
14
Tageslicht zu sehen. Ich bitte mir ja ein
Recepisse
am
Tage des Empfangs
15
in einem
NB.
dati
rten Briefe zu übersenden. Eine milde Stiftung von 50
16
Exempl.
für alte deutsche und undeutsche Kunstrichter ist ausgesetzt. Denken
17
Sie sich das Gesicht der neuen Republik, wenn sie dies erste
Manifest
eines
18
Dictato
rs unter seinen Brüdern zu lesen bekommen wird. Es wird ein Schwert
19
durch der jungen Mütter Hertz gehen, das vieler Herzen Gedanken erwürgen
20
wird. – Stäubt doch die heilige Sprache des Dreyfußes unter dem
21
diamantenen Griffel auf dieser Lumpentafel wie schimmlicht Brodt. –
22
Wenn Sie die
Lettre perdue
noch nicht erhalten haben; so melde zu Ihrer
23
Beruhigung daß die 2te Ausgabe am Sonntage
Trinitatis
von mir
24
ausgefertigt worden u heute abgegangen. Sie werden also ehstens 3
verlorne
25
Briefe
!!! erhalten und dies ist auch wol das
non plus ultra
in seiner Art
26
von Experimenten.
27
So sehr ich auch Ursache habe, ganz frische Ursache habe mit dem Verleger
28
der hiesigen gelehrten Zeitung zu zürnen: so wenig gerecht scheinen mir Ihre
29
Vorwürfe zu seyn. Sie sind Ihr eigener Verräther von außen und innen.
30
Aristobulus Philosophus
wohnt bey ihm im Hause folglich hatte er die
31
Handschrift eher als ich gesehen und ich fand schon das ausgestrichene
Beywort
–
32
Die
diff
er
entia specifica
unsers Styls und des Ihnen eigentümlichen ist
33
faustdick, und ihre Verbeißung des Articuls so unterscheidend als des Alcibiades
34
Hund von Tobias Hündlein, von dem
XI.
9 ausdrücklich geschrieben steht:
35
er wedelte mit seinem Schwantze, an deßen Articul es dem ersten gantz u gar
36
fehlte. Daher war mein erster Einfall alle Pockengrübchen,
naeuos
und
37
Sommersproßen Ihrer verzogenen Schreibart mit lauter
mouchen
zu belegen. Ich
S. 98
versuchte es mit den
Sey’s
, welches mir wegen der Verwandtschaft mit dem
2
soit-il
unausstehlich ist; aber kam damit auch nicht aus der Stelle. Sie hatten
3
es dem Verleger u nicht mir geschickt; und endlich braucht es keinen
souffleur;
4
Ihr Urtheil über den Klopstock u die Bardenpoesie war mehr als ein
5
Wahrzeichen.
6
Ich habe nicht das Herz gehabt Sie als den Verf. des
Knaut
zu
nennen
;
7
desto dreister war die Hiesige
Club,
doch nicht der
Director,
welcher einem
8
jungen Pfifferling, den ich noch nicht übersehen kann, und
Jänisch
heißt die
9
Recension
überlies. Die
Praedilection
gewißer physiologischer Begriffe, in
10
die Sie auch mehr als ich verliebt sind z. E. Hartley u Unzer schien mir im
11
Knaut merklich zu seyn. Ich sahe aber eine
Masque
,
wo keine war.
12
Das Ihrentwegen ein Hirtenbrief an
Lavater
in der Mache war erfuhr ich
13
durch den Wirth des
Miethmanns:
Philosophen aber können eben so
14
wenig dem Misverstande entgehen als Philologen und Poeten. Ich übe
mich,
15
alle menschl. Urtheile
καθ’ ανθρωπον
zu lesen, auszulegen und zu nutzen und
16
die gröste
Gleichgiltigkeit
mit der möglichsten
Folgsamkeit
zu verbinden.
17
Der ungerechteste Tadel hat in meinen Augen seinen guten Grund, den ich zu
18
finden suche und jedes Lob seine schwache Seite, an der ich mich eben so gern
19
zu halten
suche;
und diese Politik macht uns Feinden und Freunden
20
überlegen, bringt alles auf seinen rechten Werth zu unserm Gebrauch und Nutzen.
21
Außer der Fortsetzung Ihrer Freundschaft hat mir Hartknoch keine
22
angenehmere Nachricht bringen können als von Ihrem Glück, mit dem Sie sich
23
Ihres Lebens freuen – im treuen Arm einer Männin – nach Ihrem Hertzen,
24
Fleisch und Bein –
25
Mein kleiner Nazir hatte zwar Lust nach dem gelobten Lande;
4
) aber wie
26
er hörte, daß die Braut
in petto
schon einem andern zugedacht war, ist er
27
flugs anderes Sinnes geworden.
28
Vater
seyn ist die höchste Autorschaft und ein eben so großes Geheimnis –
29
ja die beste Schule der beyden äußersten Tugenden,
Demuth
und
30
Sanftmuth
.
31
Rügen Sie ja nicht, liebster Herder, d
ie
en
Schlötzerschen
Misthaufen.
32
Wer Sie dazu aufmuntert, ist nicht Ihr Freund. Ich schmeichle mir, daß
33
Ihnen die Königsbergsche Recension mehr Gnüge thun wird als die
34
Wandsbecksche. Das
Corpus delicti,
ich meine die Frankfurter Zeitung sind mir den
35
7
huj.
durch unsers ehrl. Hartknochs Vorsorge zu Händen gekommen. Ich
36
habe mehr
pro
patria
als für den Bückeburgschen Consistorialrath geredt,
37
der mir eine gantz fremde Person in dieser gantzen Sache seyn sollte.
S. 99
Ich habe zufällig ein
Probestück
der neuen Frankfurter Zeitung gelesen.
2
Können Sie mir etwas von den gegenwärtigen Arbeitern melden. Göthe ist
3
doch noch Ihr Freund. Der Name seines Götzen wird wol ein
Omen
für
4
unsern theatralischen Geschmack seyn, oder die Morgenröthe einer neuen
5
Dramaturgie
,
–
6
Der Name eines Lügners verräth sich eben so leicht meinem Geruch,
7
als er meinem Sinn entfällt. Er hat Ihnen den edelsten und unschuldigsten
8
Charakter, den ich auf der Welt noch kennen gelernt habe verschwärzt. Ich
9
erkannte an Ihren Winken gleich die giftige Quelle der
Urkunden
,
seine
10
Unwißenheit,
Nasenweisheit
und Dumdreistigkeit von Dingen zu urtheilen, zu
11
denen sich unsere 5 Sinne als so viel Schweine verhalten. – Alle unsere
12
Dilettanti,
die sich zu Kunstrichtern aufwerfen, sind die gröbsten
Heuchler
und
13
Ignoranten
.
14
Daß dieser Feind nicht müßig gewesen im Finstern
Infamiam
zu säen in B. u. D.
15
habe zieml. aus einem
dilemma
errathen können welches ich keinem andern
16
als ihm vor die Thür legen kann und auch wirkl. gethan habe. Wir sind also
17
liquide
– Ich erinnere mich noch gar zu gut, mit welchem
genio repulsiuo
18
ich an ihn schrieb nach Berlin, als ich ihm die Einlage an den
treuherzigen
19
Bruder
und
wohlthätigsten
Staatsmann
anvertrauen muste.
20
Melden Sie mir doch, wie alt ist unser Claudius? Besitzt er Stärke in der
21
alten
u. griechischen Litteratur? Wie ist er zu einer Frau gekommen? und
22
kennen Sie selbige? Ist seine Liebe zur Unabhängigkeit Eigensinn, Faulheit
23
oder Unvermögenheit?
24
Morgen fange ich den
Euagrius
an nach dem ich die
opera
eines
Eusebii
u
25
übrige
Historicos ecclesiasticos
zu Ende gebracht, worauf ich zu den ältesten
26
Kirchenvätern schreiten werde. Eine Neigung die ich lange gewünscht zu
27
befriedigen, und ich bin durch kleine Umstände auf diese Laufbahn gebracht
28
worden, die ich nach Beschaffenheit fortsetzen will so weit ich kann. Vom
29
Augustino
u.
Tertul
Hieronymo
habe ich gantz allein einen ziemlichen Vorschmack
30
gehabt.
31
Theilen Sie mir so bald Sie die Blätter des
Zacchai
erhalten, Ihr
32
Gutachten über meinen Plan mit und ob ich Ihrem Sinn gemäß denselben gelegt
33
habe. Ob meine Anordnung Ihrer Ideen einige ästhetische Vollkommenheiten
34
hat. Ich wünschte alles
à priori deduci
ren zu können; in ihre
deduction a
35
posteriori
wollte ich mich so wenig als möglich einlaßen. Geben Sie mir
36
einiges
reell
e Licht über Ihr
IV.
und
VII.
Buch
37
Ihr Wink über das erste Buch soll mein
gantzes Augenmerk
seyn bey der
S. 100
wiederholten Durchwühlung Ihres Buchs, zu der ich auf Muße, Anlaß und
2
Stätigkeit der Seele warte.
3
Die
Hieronimo’s
sagen, daß Ihr Buch eine
Ubersetzung
nöthig hätte.
4
Ich bin zufrieden mein erstes Urtheil
deponi
rt zu haben und noch immer
5
Meister des Plans und der Ausführung. Das gantze Werk ist der
impetus
6
eines
Augenblicks
. Schreiben Sie mir, was Sie beym ersten
Anblick
und
7
bey reiferer Ueberlegung darüber denken – mit aller Freymüthigkeit und
8
Offenherzigkeit über sich selbst und mich. Umarmen Sie Ihre Muse, Gehülfin
9
und Androgyne: so wie ich Sie mit allem wilden Feuer eines Silens – –
10
inuito processit vesper Olympo,
und hiemit Gott empfohlen. Ich ersterbe
11
Ihr alter treuer Freund Hamann.
S. 426
Handschriftliche Anmerkungen von Johann Gottfried Herder:
27
Nach HKB 408 (III 96/13) „zuzujauchzen“:
28
Dein sind wir und mit dir halten wirs…
29
Über HKB 408 (III 98/13) „Wirth“:
Kanter
30
Über HKB 408 (III 99/6) „Lügners“:
Merk
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 103–104.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, V 76–85.
Walther Ziesemer: Hamannbriefe. In: Goethe. Viermonatsschrift der Goethe-Gesellschaft 7 (1942), 133–138.
ZH III 95–100, Nr. 408.
Zusätze fremder Hand
426/28 |
Johann Gottfried Herder |
426/29 |
Johann Gottfried Herder |
426/30 |
Johann Gottfried Herder |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
95/29 |
mir |
Geändert nach der Handschrift; ZH: mir |
96/3 |
ersten |
Geändert nach der Handschrift; ZH: ersten |
96/7 |
/ ]
|
Geändert nach der Handschrift: Absatzwechsel. |
96/11 |
selbige ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: selbige |
96/32 |
merken: ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: merken, |
97/15 |
NB. |
Geändert nach der Handschrift; ZH: NB |
98/6 |
Knaut ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Knaut |
98/13 |
Miethmanns: ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Miethmanns. |
98/14 |
mich, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: mich |
98/19 |
suche; ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: suche, |
98/28 |
Vater |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Vater |
98/36 |
patria |
Geändert nach der Handschrift; ZH: patria |
99/5 |
Dramaturgie , – ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Dramaturgie – |
99/10 |
Nasenweisheit ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Nasenweisheit, |
99/19 |
Staatsmann |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Staatsmann |
99/29 |
Tertul Hieronymo |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Hieronymo |
99/31 |
Zacchai |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Zacchaei |
99/36 |
Buch ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Buch. |
100/3 |
Ubersetzung ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Uebersetzung |
426/26 –30
|
Handschriftliche […] „Lügners“:Merk] |
In ZH im Apparat. |