382
S. 28
Bückeburg
unterstrichen, da Hamann sich
wiederholt beschwerte
, dass Herder seine Adresse in seinem
letzten Brief
nicht nannte
Bückeburg
den 2. Januar 773.
2
ex die et consule
aus Tag und Jahreszahl (die Römer benannten die Jahre nach den regierenden Konsuln)
N.
neue
Sie sehen
ex die et consule,
liebster H., daß ich mit Ihnen dies N. Jahr
3
auspicire u. augurire
vorhersagen, weissagen
auspicire u. augurire; auch liegt der Aufschub meiner Antwort eigentlich nicht
4
HE. Eberhard
Johann August Eberhard
ganz an mir. Ihr HE. Eberhard, den ich mit allen seinen Päderastien am
5
Ihren Br. an HE. Nikolai
Zu Hamanns abenteuerlichen Versuchen, Herder über
Johann August Eberhard
und
Friedrich Nicolai
in Berlin zu erreichen vgl.
HKB 379 ( III 19/4 ); Eberhard gab den Brief an Nicolai, dieser schickte ihn Herder am 12. November 1772 und kommentierte: „Sie bekommen anbey einen Brief von Herrn Hamann. Obgleich citissime darauf steht, so habe ich doch, da ich bey seinen Schriften beständig gewohnt bin, einen ganz andern Verstand zu suchen, als den die simplen Worte besagen, im Ernst geglaubt, citissime möge hier nun bedeuten was es wolle, so werde es nicht bedeuten, daß der Brief eilig zu übermachen sey. Irre ich mich, so suchen Sie meinen Irrthum, in der Meinung die ich von den Originalschriftstellern habe, daß sie alle Dinge auf ihre eigene Weise sagen.“ (
Hoffmann: Herder’s Briefwechsel mit Nicolai
, S. 87.
alten Sokrates begangen, nicht kenne, hatte Ihren Br. an HE. Nikolai
6
gegeben, den ich denn auch nicht so gar viel mehr kenne u. also kam der Br.
7
N. J.
neuen Jahr
äußerst spät an mich. Und wenn ich also mit dem N. J. auch sogleich Etwas
8
ZwischenSokrate
Johann August Eberhard
nach alter Gewohnheit bitten darf, so wäre es, ohne alle
ZwischenSokrate
,
9
lieber Alter! mit mir allein zu
sprechen
mich dünkt immer nicht, daß die
10
Leute Ihrer recht werth sind. Ich bin (weil
s
Sies doch so eigentlich zu
11
wißen begehren) Schaumburgischer Konsistorial R. u. Oberprediger in
12
Bückeburg […] dicht an Minden …
Die beiden Städte liegen nur 10 km auseinander, gehörten aber zu unterschiedlichen Fürstentümern: Herder war durch seine Freundschaft zum
Grafen von Schaumburg-Lippe
nach Bückeburg gelangt, das Fürstentum Minden gehörte aber zu den Westbesitzungen des Hauses Brandenburg und hatte daher eine gute Anbindung an die preußische Post.
Bückeburg, u. da dieser Ort dicht an Minden liegt: siehe! so ist durch die
13
unsers Königs
Friedrich II.
Gnade unsers Königs der Weg ziemlich zwischen uns gepflastert.
14
Indeß hat eben der Aufschub auch zugleich den Nebenvortheil, daß mein
15
Br.
Sie selbst
den
Archimedes am alten Graben in seinen Philologischen Einfällen u.
16
Zweifeln nicht hat stören können; nach denen ich so begierig bin als ein
17
Manna
2 Mo 16,13–35
Israelitisches Maul nach Manna, Wachteln oder Fleischtöpfen nur hat seyn
18
andern Schriften
Hamann,
Zwo Recensionen
und
Hamann,
Ritter Rosencreuz
kannte Herder jedoch bereits, vgl.
HKB 377 ( III 10/20 ) können. Ich lebe würklich in einer Wüste: selbst von Ihren andern Schriften
19
u. beinahe von Ihrem Geiste bin ich so lange getrennt gewesen; schmachte so sehr
20
nach beiden, da nach dem Dritten, Ihr Angesicht zu sehen, die Aussicht so
21
verdunkelt scheint: Und wenn Sie also von diesem Allen sich auch nur das Mindeste
22
recht denken u. dichten wollen, so wird mich Ihre Schrift aufs ungesäumteste,
23
(
citissime
in der Beförderung, nicht auf dem Briefumschlage) finden.
24
Aber Ihrem guten Wahn, liebster H., muß
ich
ei
einigermaassen
25
wiedersprechen. Ihr
Sokratischer
Dämon
hat Ihnen nicht so gar unrecht gewinkt,
26
daß ich auf dem Rande gewesen bin, mich in das Labyrinth aller unsrer
27
schönen Geister u. Garköche des Jahrhunderts mit hineinzutummeln. Eine
28
Liefland
in seiner Rigaer Zeit bis Sommer 1769
gewiße Schwäche des Temperaments, frühzeitige Bewundrung in Liefland,
29
ein gewißer eitler Hang zum Nichtsthun u. Raisonniren, den Sie lang in
30
mir bemerkt u. gestraft, sodann Reisen, das Sehen
Aller
der Menschenkinder
31
von
Angesicht
die man meistens größere Sünder findet, als sich selbst;
32
sodann endlich die weichen Kleider, Liebkosungen u. Vergötterungen einer von
33
Herzen kleinen Hofwelt – kann das Alles nicht ein unvestes Gehirn ziemlich
34
schwindelnd, dumm u. dreust, witzig u. Alles machen? Ich sehe es schon jetzt
35
nach 2. Jahren Kreuz u. Leiden, daß es wirklich nicht von mir gekommen ist,
36
daß ich aus dem Allen herausgerißen schnell in eine Lage
kam
die der Äußerste
S. 29
Kontrast von dem Allen war u. ist u. seyn wird – wo ich aus Weiberregiment,
2
schöner Gestalt, Angaffen der Oberfläche, Fodern u. leicht Erpochen
3
herausgerissen (ich weiß noch nicht, wie? und warum?) hier im Grunde nichts als
4
Landpastor ward,
bei
dem nun alle seine
belle Philosophie,
schöngekräuselt
5
Haar u. seiden Mäntelchen mehr schadete, als nutzte, Sitten, Wahn von
6
asotische Lebensart
vgl. Adelung (Bd. 1, Sp. 451f., s.v.
Asot
): „ein den sinnlichen Lüsten im höchsten Grade ergebener Mensch, ein Schwelger, grober Wollüstling. Daher asotisch, in diesem Laster gegründet.“
Gelehrsamkeit
asotische
Lebensart
mehr schadete, als nutzte, u. der jetzt also
7
nolens volens
ganz andre Wege gehen mußte, um die wahre Achtung eines
8
Bauren, eines Kirchenprovisors oder Dorfschulmeisters zu erlangen. Was
9
das
für
Anfangs für Stöße u. Bocksprünge, Reibungen von Außen u.
10
Herzensleere von innen gegeben habe, darf ich Ihnen nicht sagen, u. wäre der
11
Weg nicht mit Dornen
dasmal
vermacht gewesen, so war das Laufen in alle
12
Welt
wohl
freilich wieder das
leichtste
etc.
woran ich aber jetzt
wohl
vor
13
Jahresfrist, bei allen innern u. äußern Unbehagl. wohl kaum mehr denke. Vielmehr
14
Schwabenalter
Die Schwaben sollen sprichwörtlich erst mit 40 Jahren weise werden.
suche ich, zehn Jahr vorm Schwabenalter, allmälich mein Nest einzurichten,
15
hoffe auf eine baldige Auction, mein Haus einzurichten, u. denke folgenden
16
Früling mein Weib heimzuholen, u. mich zur lieben Ehrlichkeit, die die
17
schwerste Sache der Welt ist, zu gewöhnen. Zum Glück treffen alle
augu
rien
18
des N. J. dazu ein, u. eben heut bekomme ich Nachricht von Ankunft meiner
19
Bücher aus Liefl. in Bremen: denen ich alles so nachfliegen zu
sehen
wünsche,
20
als ich jetzt würklich mit leeren, matten,
zerschlagnen
Herzen schmachte.
21
αϑαυμαστια
Unfähigkeit zum Staunen
Die Bibel wird von Tag
zu Tage
mein lieber Buch u. meine ganze
αϑαυμαστια
22
T …
Teufel
geht glücklich zum T… deßen ich mich einmal sehr zu erfreuen hoffe, u. rechne
23
Bückeb.,
wo ich noch jetzt wie Hiob sitze, u. mein Einziger täglicher
24
wie Elihu
Hi 32–36
Gesellschafter, ein Pansoph in
Allem
, wovon ich nichts verstehe, mir tägl. wie
25
Wandelwüste
4 Mo 32,13
Elihu ins Angesicht schlagt, Einmal mit Gottes Hülfe zur Wandelwüste
26
meines Lebens.
27
Daß u. wie sehr ich nun zu Alle dem Ihre Briefe u. Ihren Dämon brauche?
28
können Sie sich leicht denken: ich wüste nicht, wie viel ich darum gäbe, einige
29
Abende bei Ihnen oder Sie bei mir nur mit stummen Winken u.
30
Murmelungen zuzubringen. Da das aber nicht seyn kann: lieber H. so gib mir Manna
31
in der Wüsten von fern. Jeder Ihrer Briefe wird mir Hieroglyphe meiner
32
Klient
im Sinne von Schutzbefohlener eines Patrons
Zeitrechnung werden – rathen Sie mehr, als ich bitte,
u
als Klient des
33
Briefwechsels will ich die äußerlichen Bürden gern tragen. Von Königsb. bis
34
Minden ist, wie gesagt, laufender Weg.
35
Sonst von meinem Außenbehör zu reden, bin ich,
so
nebst dem vorigen,
36
noch Patronus der Schulen, u. Direktor des Armenwesens – lauter Ämter,
37
die wie Sie glauben können, noch gegen mich zeihen, deren keins Sie aber
S. 30
Publik …
Publikum; Herder war auf Diskretion bedacht, weil seine Rigaer Stellung in der Auseinandersetzung mit
Christian Adolph Klotz
verschiedentlich thematisiert wurde.
auch gegen das Publik. rügen u. regen dörfen, weil ich mich mit alle solchem
2
Attributenbehör in
re literaria
äußerst ungern erblicken würde, u. mir selbst
3
Konsistorien mandemens
Verordnungen
Ediktalcitationen
obrigkeitliche oder gerichtliche Vorladungen
bei allen
Konsistorien
mandemens
,
Armenverfügungen, Ediktalcitationen
4
etc.
äußerst zur Last bin. Mein Landesherr ist der Generalfeldzeugm. im
5
vorigen Kriege u. der Generalißimus von Portugall, den Sie durch die
6
Abbtiana
Thomas Abbt
war 1765 nach Bückeburg u.a. als Konsistorialrat berufen worden, Herder war gewissermaßen sein Nachfolger; gegenüber
Moses Mendelssohn
äußerte sich Abbt sehr positiv über die geistigen Qualitäten von
Graf Wilhelm Friedrich Ernst zu Schaumburg-Lippe
, vgl.
Abbt,
Freundschaftliche Correspondenz
, S. 376 (Nr. 89, Oktober 1765).
kein Abbt
D. h. Herder habe nicht dieselbe Ehrenstellung in der Gunst des Fürsten inne wie Thomas Abbt.
Abbtiana etc.
kennen werden; ich bin aber gegen u. bei ihm kein Abbt. Auch
7
mags viel von dem Ferment, Anti-Abbt zu seyn,
bei
sich haben, warum ich
8
mich also in Kameelhaar kleide u. wilden Honig eße. Aber seine Gemalin,
9
das erste Mitglied
meiner
Gemeine, eine Maria voll tiefen Herzens u. stiller
10
Weisheit des Lebens, wie auf ihrem Angesicht der Schleier der Ewigkeit
11
hängt, ist meine Göttin. Sie hat mich divinirt, da mich niemand hier kannte,
12
devant les grilles de la cour
vor den Toren des Hofs
u. ohngeachtet wir uns nur
devant les grilles de la cour
anschauen, nicht
13
aufgehört, mich zu heben u. aufzumuntern, mehr als ichs wahrhaftig wehrt
14
war. Jedes Wort von ihr geht mir noch durch Mark u. Bein – – Sonst bin
15
ich für ganz Deutschland u. (das Gegentheil, was Sie meynen) Deutschland
16
für mich todt, weil mich aller Plunder von Marktgelehrsamkeit,
17
Schuhflickerei, wo Brust- und A- – nichts taugt, ärgert. Ich habe alle
18
Korrespondenzen
gebr
mit den Idolen der Litteratur
gebrochen
die ich selbst in Liefl.
19
hatte, u. laße mir das gern als Konsistorialstolz
etc.
zuschr.
anschreiben,
20
wie ich noch vor weniger Zeit einen fulminanten Br. der Art erhalten. Zur
21
Allgem. D. Bibl. habe ich in den letzten 3. Bänden sehr alte Schulden
22
abgetragen, die
s
Sie unter dem Buchstab L leicht finden werden u. ich zu
23
Briegleb
Briegleb,
Vorlesungen über den Horaz
Denis Oßian
Denis (Übers.),
Die Gedichte Ossians
lesen bitte. Es ist z. E. Schlegels Batteux, Creuz Gedichte,
Briegleb
Denis
24
Leßings Schr.
Lessing,
Vermischte Schriften I
Oßian, alles Bardenzeug zusammengefaßt, Leßings Schr., neulich hab ich
25
Klopst. Oden
Klopstock,
Oden
Klopst. Oden dahin gegeben, u. denke mit Sulzer ganz den Tanz zu
26
Nikol …
Friedrich Nicolai
kritisierte Herders Stil regelmäßig; zuletzt am 12. November 1772: „[…] Desto schlimmer für euch Originalköpfe, daß Ihr alles auf eure eigne Weise schreibt, und nichts schreiben könnt, ohne erkannt zu werden.“ (
Hoffmann: Herder’s Briefwechsel mit Nicolai
, S. 86)
beschließen, was
auch selbst Nikol.
gern sehen wird, weil meine Rec., wie er selbst
27
wehklagt,
Sei
seine
andern ich weiß nicht ob verrufen, oder auszeichnen. Gnug wir
28
Frkf. Zeit.
Frankfurter gelehrte Anzeigen
sind Beid’ auf Einem Punkt, uns einander zu segnen. Zur Frkf. Zeit. hab ich
29
äußerst wenig beigetragen, ob man mich gleich überall her, für den Cantor
30
oder Küster hält, dem die andern nachsingen sollen: Da sind aber 2. Menschen,
31
aus denen in gewißem Betracht mehr werden kann, als aus mir. Ich ringe
32
Buch …
Herder,
Aelteste Urkunde
u. kämpfe jetzt allein, um mein Buch über die Offenbarungen Gottes in den
33
ersten Mosaischen Urkunden dem Urheber nicht, aber einer beßern Nachwelt
34
würdig zu machen,
u.
glaube auf Entdeckungen gekommen zu seyn, die
35
– – – Doch das Alles soll Sie selbst überschleichen u. o daß ich alsdenn
36
Sylvan
Pan bzw. Hamann
meinem Sylvan, der auch
principia rerum
gesungen hat, nicht gefiele, sondern
37
ihn
anstaunte
.
,
u. seinen Schwur bräche, ausgesungen zu haben, u. ihm Eine
S. 31
„Du bists!“
Mt 14,28
Umarmung „Du bists!“ noch vor seinem Hingang erpreßte. Auf Einem Wege
2
bin ich gewiß mit Ihnen, darauf poche ich, aber anders dahin gekommen,
3
durch unsägl. histor. Suchereien, Zweifeleien,
Phantastereien
Philosopheien,
4
etc.
die ich alle allmälich wie Plunder wegwerfe u. nur das Resultat behalte.
5
offenbare Thorheit
1 Kor 1,23
Ein großes Resultat!
es
soll für alle Auserwählte offenbare Thorheit werden
6
Gott Adams stärke mich nur in dieser Stunde
Jdt 13,7
an diese Dinge nicht zu glauben! Gott Adams stärke mich nur in dieser
7
Stunde. Mein andres Werk mag noch
liegen;
ich will u. muß erst meine
8
Hütte bauen
Mt 17,4
Hütte bauen.
Ist nun
9
liebst. Fr.
liebster Freund
Ist nun
gnug,
liebst. Fr., von mir geschwatzt,
nur meinen
Karakter, Umstände
10
etc.
Ihnen, dem Schwersprechendsten Mann, der aber des Schwätzers Gott
11
ist, vorzumalen. Nun lebe wohl mit Weib
u.
Kindern! Die Gott noch
12
ernähren, erziehen u. kleiden mag, bis ichs kann. Und warum hoffen u.
13
glauben
Sie mich dorthin? Ich haße
Eure Maj
u. alle Ihr Wesen so sehr, als
14
ich mein nacktes Vaterland liebe. Es ist von Gothen u. Wenden entsprungen,
15
Thunmanns Abhandl.
Thunmann,
Untersuchungen über die alte Geschichte der Nordischen Völker
, vgl. Herders Rezension im
Wandsbecker Bothen
, Nr. 28, 17.2.1773, SWS, V, S. 408–411 und Hamanns Antwort
HKB 383 ( III 33/15 ) wie Sie in
Thunmanns
Abhandl. lesen können. Das ist ein andrer Mensch,
16
als
Schlötzer der Schwätzer!
17
seine Bibel
Michaelis,
Deutsche Übersetzung des Alten Testaments
, von Herder negativ rezensiert, vgl. SWS, V, S. 267
Niebuhrs Reisen
Niebuhr,
Beschreibung von Arabien
Michaelis Erwartungen gehen durch seine Bibel u. Niebuhrs
18
wird noch Einmal Gottsched
Johann Christoph Gottsched
, abwertend für einen rechthaberischen und überholten Kritiker
Reisen nun wohl ganz zu Ende u. der Mann wird noch Einmal Gottsched u.
19
Mosaisches Recht
Michaelis,
Mosaisches Recht
muß es werden, er hats verdient. Sein Mosaisches Recht, u. alle das Zeug
20
Choro auditorum
Zuhörerschaft
mag ich kaum mehr lesen, so hoch er einem abgelebten
Choro auditorum
21
viri dignissimi dignissimo filio
dem würdigsten Sohn des würdigsten Mannes,
Tiberius Hemsterhuis
und sein Sohn
Frans Hemsterhuis
, vgl.
HKB 383 ( III 33/22 ) noch immer krähet. Wenn Ihnen (vom jungen
Hemsterhuis
)
viri dignissimi
22
Lettre sur les desirs
Hemsterhuis,
Lettre sur les désirs
Lettre sur l’homme et sur ses rapports
Hemsterhuis,
Lettre sur l’homme et ses rapports
dignissimo filio
)
Lettre sur les desirs, Lettre sur l’homme et sur ses
23
Lettres sur la Sculpture
Hemsterhuis,
Lettre Sur La sculpture
rapports, Lettres sur la Sculpture,
jene in 8. diesen in 4., alle nur wenige Bogen
24
vorkommen, so lesen Sie sie, auch einige Mühe darüber würde Sie vielleicht
25
nicht gereuen. Er ist dünkt mich mehr als Diderot der Philosoph, soll eben so
26
Anti-Newtonische Offenbar. in der Optik
Herder hörte wohl über
Johann Heinrich Merck
von einem ungedruckt gebliebenen Manuskript von Hemsterhuis, dem
Traité sur l’optique
; vgl.
HKB 383 ( III 34/1 ).
stark in der Mathem.
seyn,
u. unter andren ganz Anti-Newtonische Offenbar.
27
in der Optik unter der Hand haben, die diese ganze Wißenschaft
verändern,
28
(was mir Futter für die Seele wäre) sonst aber kein
professionarius
sondern
29
1 t. Sekret. der Staaten in Holland
Hemsterhuis arbeitete als erster Kommis der Staatskanzlei der Vereinigten Niederlande
1 t. Sekret. der Staaten in Holland u. also ein wichtiger Mann. Mir hat der
30
Mann gedünkt, als ob wir in Platons Vorwelt zusammen auf einer
31
Hörbank geseßen! Daß Klopst. Meßias fertig sei werden Sie wißen, oder bald
32
Deutschen Gram.
Wohl irrtümlich für
Klopstocks
Gelehrtenrepublik
, wie auch im Brief an Nicolai, 15.1.1773,
HBGA
, II, S. 294f.; Herder gibt eine missverständliche Information aus einem Brief von
Matthias Claudius
weiter; die Auseinandersetzung Hamanns mit Klopstocks Ideen zur Sprache und der deutschen Rechtschreibung begann erst, als dieser seine einschlägigen Fragmente im Sammelband
Klopstock,
Ueber Sprache und Dichtkunst
, darunter den Aufsatz
Ueber die deutsche Rechtschreibung
, veröffentlichte.
sehen: jetzt schreibt er an einer Deutschen
Gram.
ich kenne ihn aber nicht
33
persönlich. Mit Rabelais denke ich Ihnen einmal zu folgen: u. mit Cervantes
34
hiesiger Bibl.
die Schlossbibliothek in Bückeburg
ebenfalls: beide sind in hiesiger Bibl. Zum voraus aber wapne ich noch immer
35
auf meine Bibel, aus der ich in Orpheus – bis Jamblichus
etc.
zu, zu
36
Ihr Büchl.
Hamann,
Philologische Einfälle
schreiten gedenke, wenn Gott meine Hütte bauet. Ihr Büchl. über oder auf mich
37
bitte mir ja bald hinüberzusteuern. Und so mit Gruß u. Kuß Ihr ewiger
38
H.
Provenienz
Krakau, Jagiellonenbibliothek, Slg. Autographa der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin (ehemalige Berliner Signatur: Acc. ms. 1886. 53, Nr. 10).
Bisherige Drucke
Herders Briefe an Joh. Georg Hamann. Im Originaltext hg. von Otto Hoffmann. Berlin 1889, 71–75.
ZH III 28–31, Nr. 382.
HBGA II 284–288, Nr. 146.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
28/1 |
Bückeburg |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Bückeburg |
28/8 |
ZwischenSokrate ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Zwischen-Sokrate |
28/9 |
sprechen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: sprechen, |
28/15 |
Br. Sie selbst den ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Br. den |
28/24 |
ich […] eieinigermaassen] |
Geändert nach der Handschrift; ZH: ich einigermaassen |
28/25 |
Sokratischer Dämon ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Sokratischer Dämon |
28/30 |
Aller ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: aller |
28/31 |
Angesicht ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Angesicht, |
28/36 |
kam ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: kam, |
29/6 |
Lebensart ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Lebensart, |
29/6 |
Gelehrsamkeit ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Gelehrsamkeit, |
29/11 |
dasmal ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: diesmal |
29/12 |
wohl ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: wol |
29/12 |
leichtste etc. |
Geändert nach der Handschrift; ZH: leichtste, |
29/17 |
augu rien ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Augu rien |
29/19 |
sehen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: sehen, |
29/20 |
zerschlagnen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: zerschlagenen |
29/21 |
zu Tage ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: zu Tag |
29/23 |
Bückeb., ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Bückeburg, |
29/24 |
Allem ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: allem |
30/3 |
Konsistorien […] mandemens] |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Konsistorien mandemens |
30/7 |
bei ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: bey |
30/18 |
gebrochen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gebrochen, |
30/23 |
Briegleb ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Briegleb, |
30/26 |
auch selbst Nikol. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: auch Nikol. |
30/27 |
Sei seine ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: seine |
30/34 |
u. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: und |
30/37 |
anstaunte . , ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: anstaunte, |
31/3 |
Phantastereien ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Phantastereien, |
31/5 |
es ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Es |
31/7 |
liegen; ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: liegen, |
31/9 |
nur meinen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: meinen |
31/9 |
gnug, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gnug |
31/11 |
u. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: und |
31/16 |
Schlötzer […] Schwätzer!] |
In der Handschrift des Briefes untereinander geschrieben, um die Assonanz hervorzuheben; so auch in ZH wiedergegeben. |
31/21 |
Hemsterhuis ) |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Hemsterhuis |
31/26 |
seyn, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: seyn |
31/27 |
verändern, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: verändern |
31/32 |
Gram. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Gram., |