220
130/19
Königsberg den
12 Febr. 1762.

20
Geliebtester Freund,

21
Den 1. Febr. habe erst meine
Arbeiten
wieder ein wenig anfangen können

22
Fluß und Magenfieber
„Febris catarrhalis, ein nachlaßendes Fieber, welches sich mit Flüssen auf der Brust vereinigt. Man macht einen Unterschied unter ein gutartigen [Catarrh] und bösartigem Flußfieber.“, vgl.
Krünitz
, Tl. 14, S. 420
und den Tag darauf überfiel mir ein Fluß und Magenfieber, von dem zieml.

23
wieder hergestellt bin; mein hebr. habe wenigstens dabey fortsetzen können

24
und ein Paar Theile vom
Voltaire
wieder zum Zeitvertreib gelesen. Mit

25
meinem arabischen geht es schläfrich, vielleicht kann ich auf die Woche
continui
ren.

26
Weil mein Kopf schwach ist; so weiß nicht mehr den Innhalt meines letzten

27
Ihrige
nicht ermittelt
Briefes und ob der Ihrige eine Antwort darauf ist. Ich erkundige mich daher,

28
ob
Sie aus Kurland den letzten
erhalten haben, der eine
Einlage unter
des

29
HE Fiscals
Christoph Anton Tottien
; vll. ist
HKB 218
an diesen gerichtet.
HE
Fiscals Couvert
gewesen, weil mir auch
daran gelegen, ob dieser

30
meine Antwort auf sn. sehr sinnreichen Neujahrswunsch
erhalten.

31
Brief mit Nicolai Pettschaft
mit dem Siegel von
Friedrich Nicolai
. Auf diesen antwortete Hamann wohl mit Brief Nr. 219 an Mendelssohn.
Diesen Dienstag wurde des Morgens unvermuthet durch einen Brief mit

32
Nicolai
Pettschaft erfreut, der die 2 ersten Bogen des
XII.
Theils der Briefe

33
die neuste Litteratur betreffend, in sich hielt.
Contenta
des 192 Briefes vom

34
„Diesen Spaß …
Briefe die neueste Litteratur betreffend
, Tl. 12, Br. 192, S. 191f.
22
Octobr.
„Diesen Spaß hat vermuthl. der Verf. der Sokr. Denkw. gemacht,

35
man kennt keinen andern deutschen Schriftsteller der se. herrschende Laune

S. 131
mit einer so körnichten Schreibart die zugl. figürlich und spruchreich ist, zu

2
verbinden pflegt. Das Saltz ist darinn mit vollen Händen gestreut und die

3
immer fortgehende Ironie ist bisweilen so fein, daß man muthmaßt, der

4
Verfaßer habe einigen unserer heftigsten Wiedersacher eine Nase drehen und

5
sie glauben machen wollen, als wenn dieser Bogen eine bittere Satyre auf

6
unsere Briefe wäre. Ein Ungenannter hat eine Antwort drucken laßen:

7
Fulberti Kulmii Antwort an Abälardum Virbium im Namen des

8
Verfaßers der 5 Briefe die neue Heloise betreffend. Gedruckt am zehnten des

9
Abälard
Unter dem Pseudonym Abälardus Virbius erschien Hamanns
Beylage zum zehnten Theile der Briefe die Neueste Litteratur betreffend
. Der Name ist gewählt in Anspielung auf
Peter Abaelard
(1079–1142), dessen Liebesbeziehung zu seiner Schülerin Heloisa Vorbild für Rousseaus
Neue Heloise
war. Der Beiname Virbius (von lat. bis virum, dt. zweimal Mann) wird in Verg.
Aen.
7,761–7,769 und Ov.
met.
15,540–546 dem Hyppolit beigelegt, nachdem er, zunächst von Pferden zerrissen, durch die Heilkunst des Päons und die Liebe Dianas wieder zum Leben erweckt wurde. Abelaerd wurde zwar nicht zerrissen, auf Betreiben Fulberts aber kastriert. Vgl. dazu im vorangegangenen Brief an Mendelssohn,
HKB 219 ( II 128/18 )
Fulbert
Mendelssohn,
Fulberti Kulmii Antwort
. Mendelssohns Pseudonym spielt an auf Fulbert (1060–1142), den Kanonier von Paris, vor allem aber Onkel und Vormund der Heloisa, zu deren Hauslehrer er
Petrus Abaelardus
bestellt. Nachdem er dessen Verhältnis zu Heloisa gewahr wird, lässt er Abaelardus kastrieren. Kulm ist, Hamanns eigenem Verständnis nach (vgl.
HKB 219 ( II 127/30 )
) zusammengesetzt aus Mendelssohns Kürzel in den
Literaturbriefen
K und den beiden Anfangsbuchstaben Lessings und Mendelssohns; vgl.
HKB 220 ( II 131/10 )
. Die Anregung zur Entgegnung als Domherr Fulbert geht auf Hamann selbst zurück, vgl.
Hamann,
Chimärische Einfälle
, N II S. 165/1, ED S. 94f.
Weinmonaths 1761.“ Hierauf werden
Abälard
und
Fulbert
eingerückt.

10
K. […] L–g und M–s
Mendelssohn hatte seine Rezensionen der
Nouvelle Héloise
mit K. gezeichnet. L–g ist
Gotthold Ephraim Lessing
, M–s ist
Moses Mendelssohn
.
Der Name Kulm ist entstanden aus K. dem karacterischen Buchstaben und

11
–lm sind die Anfangsbuchstaben von L–g und M–s. Fulbert hätte seine

12
Sachen beßer machen können, er fängt an zu zergliedern, komt aber nicht

13
weit – kleine Anspielungen auf die Wolken, den irrgläubigen Propheten

14
Jachin und Broaz
1 Kö 7,21
Mahomet, Jachin und Broaz – Nachdem man meine Fragen
vorbeygegangen

15
i–e.
beantwortet hat: so komt die Reyhe an Fulbert auch zu fragen: warum

16
parcus dearum cultor
Hor.
carm.
1,34,1: „ein seltener Verehrer der Göttinnen“.
ich
parcus dearum cultor
so selten auf den Altären der Musen opfere und nur

17
einzelne vergängl. Blätter bringe die jedes Lüftchen verwehen kann. Warum

18
ich mein Gebet in kurzen geheimnisvollen Seufzern ausstoße und meine Brust

19
nicht zu einem längeren Othem gewöhne – warum eine Schreibart, deren

20
Schönheiten nur mikroskopische Augen ergötzen. Hat die Natur keine

21
„Die Kenner …
Mendelssohn,
Fulberti Kulmii Antwort
, S. 218f.
Gegenstände, die der Nachahmung würdiger sind, als der
Schimmel
? – – „Die

22
Kenner loben an Ihren Ausarbeitungen Erfindung, Zeichnung und

23
Ausdruck; aber sie vermißen die weise Vertheilung des Lichts und Schattens.

24
Die Gegenstände sind wie in einer düstern Wolke verhüllt und nur hier und

25
da durchstreifet ein Wetterstral, der die Augen blendet. Sie bekümmern sich

26
so wenig als Sie mein Herr! um die Schönheiten, die man in
Augenschein

27
zu setzen im stande ist; aber noch weniger um die Schönheiten, die man
ohne

28
Noth
dem Augenschein entzogen hat. Die Sinne vergehen für Spleen und

29
Langeweile, wo der Witz beständig Räthsel aufzulösen hat.“

30
„Da Sie …
Ebd., S. 219.
„Da Sie
wie aus den Wolken
zu mir herab geredet: so muste ich mir aus

31
meinem Staube eine ähnliche Wolke
machen
aufblasen um ihnen zu

32
antworten. Wollen Sie sich aber von einem Unbekannten rathen laßen so treten

33
Sie aus Ihrer Maschine hervor und zeigen sich den Zuschauern in menschl.

34
Bildung. Gedrungene Kürze ist eine ästhetische Tugend, aber die Faßlichkeit

35
muß nicht darunter leiden. Die feinste Anspielungen sind nur Schnörkel des

36
Styls, sie müßen wohl angebracht und nicht gehäuft werden, wo sie nicht

37
mehr verunstalten als zieren sollen.“

S. 132
„Sie sehen …
Ebd., S. 219f.
„Sie sehen ich rede schon wieder in dem Ton eines Gesetzgebers: Du sollst pp

2
Sie wißen aber auch daß dieser Ton den Verf. der Br. schon zur zwoten Natur

3
geworden. Der übermüthige Charakter, in welchem Sie sich festgesetzt, macht,

4
daß der Vernünftige Sie von den gemeinen Pflichten bürgerl. Höflichkeit

5
loßspricht und der gezüchtigte Autor findet einigen Trost in Ihrer natürl. Strenge.

6
Er schmeichelt sich so elend nicht zu seyn, als ihn der spröde Geschmack dieser

7
Tadelsüchtigen findet.“

8
Dies ist das
Ende
, was ich Ihnen ganz habe mittheilen wollen. Sie werden

9
sehen, daß ich gut genug durchgekommen bin. Einen neuen Aufzug hab ich

10
wenigstens gemacht. An Moses habe heute
geschrieben
einen zieml. langen

11
Brief geschrieben, der mir gut genug gerathen ist. Damit ich sie nicht

12
unbereitet überrumpele, so hab ich mich angemeldt. Das übrige mag seinen

13
Gang haben.

14
In Ansehung des letztüberschickten hab ich mich schon entschuldigt, daß ich

15
aus Mangel der Zeit sehr blindlings gewählt habe, und weil ich lange nichts

16
ausgenommen auch nicht so bald was neues ankommen wird; so bin mit

17
Fleiß ein wenig über die Schnur gegangen. Das französische habe selbst

18
Etoit-il trop grand?
Sticotti,
Étoit-il trop grande?
gelesen.
Etoit-il trop grand?
der Neugierde wegen beygelegt.
Sticoti
soll der

19
Colifichets
Kinkerlitzchen
Verfaßer seyn, der in Berl. allerhand
Colifichets
herausgiebt, die ich

20
Mes noirceurs, …
Sticotti,
La Musique de l’âme
neugierig bin näher kennen zu lernen.
Mes noirceurs, la Musique de l’ame ou la

21
maniere de dire le bon jour
von eben demselben sind mir versprochen

22
worden. Es soll eine ganze Sammlung davon ausgekommen seyn, die ich zu

23
meiner Neugierde gern auftreiben möchte. Dann werd ich mehr davon sagen

24
Mr. le Fort
Daniel Le Fort
können. Unser neue Prediger
Mr. le Fort
hat mir die Ehre angethan mich diesem

25
kleinen Autor zu vergleichen, ohne eben die Absicht zu haben mir ein

26
Compliment
durch diese
Parallele
zu machen. Ich wußte nichts davon, da der Zufall

27
mir Gelegenheit gab einen Auszug von dem erhaltenen zu machen und hörte

28
nachher erst von dem Verfaßer pp.

29
Ihre Erinnerung soll unterdeßen nicht umsonst seyn. – Von den

30
Vettels Montesquiou
lies: Vattel. 1761 erschien in Frankfurt und Leipzig ein Sammelband mit Schriften von
Montesquieu
, Emer de Vattel (1714–1767) und
Voltaire
:
Vermischte Abhandlungen und Gedichte über verschiedene Materien aus der Sittenlehre, Staatskunst, Weltweisheit und den schönen Wissenschaften
(2 Bde.).
vermischten Abhandlungen des Vettels
Montesquiou
pp weiß nichts – Man muß es

31
Ihnen also aus eignem Einfall im Buchladen beygelegt haben. Wegen des

32
Anti-Shaftesbury
hätte auch unterlaßen; denn es ist nichts als der zweyte

33
Theil von
Mandeville Fabel
der Bienen – die Sie glaub ich schon im fr.

34
haben.

35
De la nature
Robinet,
De la nature
De la Nature
kostet auch gewaltig viel – ich mußt es nehmen aber der Preiß

36
T. Näschereyen
Trescho,
Näschereyen
Bruder Redner
„Redner“ war ein Amt in Freimaurerlogen; gemeint ist
Jakob Friedrich Hinz
, der 1761 zusammen mit
Theodor Gottlieb Hippel
Galimafreen nach dem heutigen Geschmack
veröffentlichte.
hat mir auch leyd gethan. – T. Näschereyen haben Sie von mir. Bruder

37
Gallimafrees
Altfranz. galimafrée; abschätzige Bezeichnung eines Eintopfs aus Fleischresten.
Redner ist der Koch des Gallimafrees. Ich hab ihm Ihre Kritik selbst

S. 133
gewiesen, weil wir zieml. vertraut miteinand leben, und kein
consilium fidele

2
Dessert
Vll. Lindners
Abhandlung von der Sprache
. Den Druck sollte Hamann überwachen.
Thomas Abbt
besprach die Abhandlung im 231. und 232. der
Literaturbriefe
(Tl. 14, S. 249–266).
Schulstück
im Sammelband der
Schulhandlungen
erschienen fünf Stücke. Hier ist wohl Lindners
Der wiederkehrende Sohn
gemeint. Siehe dazu
HKB 222 ( II 136/20 )
.
übel nimmt. Ihr
Dessert
und Schulstück sehe mit Neugierde entgegen. Nach

3
Erhaltung deßelben werden Zeit und Umstände das übrige bestimmen.

4
Aufgehalten soll das letzte durch mich nicht werden.

5
Nuppenau hat seine Frau und ihre Mutter verloren; sie wurden zugl.

6
begraben. Ich konnte nicht folgen – weil ich den Abend vorher die ersten

7
Vorboten des Fiebers bekam. Der Wittwer hat ein Püppchen zum Andenken

8
übrig. Das Kreutz scheint ganz in diese Familie eingekehrt zu seyn. – Auch

9
Ihnen fehlt es nicht daran, liebster Freund, wie Sie mir melden. Gedult!

10
Gestern Abend erhielt des
Herkules Rasiel de Sylva Historie
des

11
vortrefl. Don Inigo de Guipuscoa im französischen.
Nouvelle Edition

12
augmentée de l’Anti-Cotton et de l’histoire critique de ce fameux Ouvrage. à la

13
Anticotton
eine anti-jesuitische Polemik gegen Petrus Coton (1564–1626):
Anti-Cotton Oder Kurtze und gegründte Widerlegung Deß durch den Jesuiten Cotton außgesprengten vermeynten Erklärungschreibens. In deren umbständlich erwiesen und dargethan wird, das die Jesuiten an der schröcklichen und verfluchten Mordthat an weyland deß Christseligsten Königs Heinrichs deß IV. Person begangen, schuldig und die rechte Ursacher seyen
(1610). In der französischen Ausgabe der
Histoire de l’admirable Dom Inigo de Guipuscoa
steht der Text im 2. Bd.
Haye chez la veuve de Charles le Vier.
1738. in 2 Theilen. Der Anticotton

14
Uebersetzung
erschien 1762 in Frankfurt und Leipzig
fehlt in der Deutschen Uebersetzung. Der Besitzer des franz. Exemplars hat

15
dabey geschrieben daß
Hercules Rasiel
das
Anagramma
des Buchführers

16
Charles le Vier
Charles le Vier (Levier), Buchdrucker in Den Haag
de Selua Haag bedeutet
Druckort Den Haag
Prosper Marchand
Marchand,
Anti-Cotton
Charles le Vier
ist;
de Selua
Haag
bedeutet, und
Prosper Marchand
diese

17
Ausgabe besorgt. Weil mir das Werk so
interessant
ist so werde es mit

18
Bar epitres div.
Bar,
Epitres diverses
Vergnügen im fr. noch einmal durchlesen. Ich habe selbiges aus
Bar Epitres div.

19
am ersten kennen gelernt und bin immer darnach neugierig gewesen.

20
Winkelmanns Anmerkungen über die Baukunst der Alten sind mir nicht so

21
unterhaltend gewesen als ich dachte; sie verdienen unterdeßen den ersten

22
angehängt zu werden.

23
Kochs Pharos
Koch,
Pharos
Kochs
Pharos habe mir auch angeschaft; als ein Supplement von

24
Prideaux und Shuckford
Humphrey Prideaux
und
Samuel Shuckford
, die Kochs Titel schon nennt.
Prideaux
und
Shuckford
gehört er auch in ihre Bibliothek. Der Verbindung wegen

25
Entsiegelten Daniel
Koch,
Entsiegelter Daniel
habe mir auch
eiusd.
Entsiegelten Daniel
angeschaft. Ich habe eine gute

26
Vermuthung von diesem Autor. Er redt in der Vorrede von einer Erklärung

27
über den Tempel in Ezechiel. Wenn selbige herausgekommen möchte auch

28
solche gerne haben. Werde aber erst
diese lesen
und dann mein Urtheil

29
darüber näher bestimmen können.

30
Boysens
Beyträge zu einem richtigen System der hebr. Philologie nach

31
Michaelis Grundsätzen
Michaelis,
Beurteilung der Mittel
Michaelis
Grundsätzen habe mir auch angeschaft; als ein
Supplement
zu

32
Simonis
Wörterbuch. Ersterer verspricht noch 3 Theile. Ich traue diesen Autor

33
Schwabe zum Gottsched
Johann Joachim Schwabe verteidigte seinen Lehrer
Johann Christoph Gottsched
in den
Briefen über die Heinzische Widerlegung
gegen Kritik. Früher hatte er schon mit den
Schwabe (Hg.),
Belustigungen des Verstandes und des Witzes
eines der wichtigsten Publikationsorgane Gottscheds herausgegeben.
noch nicht viel er scheint sich wie
Schwabe
zum
Gottsched
zu verhalten oder

34
Semmler zum Baumgarten, oder Windheim zu Mosheim.

35
Plato
Platon
Mein griechisches und
Plato
habe dies Jahr noch gar nicht ansehen können.

36
Mit meinen Kreuzzügen geht es auch schläfrich. Ungeachtet Kulm schon seit

37
October heraus ist, kam er doch
zu rechter Zeit
, da eben die dritte Auflage

S. 134
des
Virbius
unter der Preße war. Ich schrieb den Moses, daß es eine

2
philosophische Pflicht für uns beyde wäre stille zu schweigen, damit das Lächeln des

3
Fulberts und Abälards
s.o.
Publici über die wechselweise Thorheiten des Fulberts und Abälards nicht in

4
ein Scandal ausarte. Ich habe sie auf einen neuen Anfall zubereitet und denn

5
Dixi et libraui …
„Ich habe gesprochen und meine Seele befreit.“
Wer sein Leben …
Mt 10,39
werd ich auch sagen:
Dixi et libraui
animam meam.
Wer sein Leben

6
wegschleudert
,
erhält
selbiges öfters am sichersten.

7
Auf diese 2 Würfel kommts an: ob ich aufhören oder erst anfangen soll?

8
wie ich an Moses schrieb
HKB 219 ( II 128/20 )
– Die Zeit wirds lehren, die Zeit, die wie ich an Moses schrieb, alles
erobert
;

9
erfüllt
vll.
Lk 1,20
aber auch alles
erfüllt
.

10
Mein Vater grüst Sie und Ihre liebe Frau aufs herzlichste unter herzlicher

11
Anwünschung alles Guten. Umarme Sie beyde gleichfalls und ersterbe Ihr

12
treuer Freund.

13
Hamann.



S. 493
Handschriftliche Anmerkungen von Johann Gotthelf Lindner:

8
Zu HKB 220 (II 130/29):
impertinente
? Bocksfüssen

9
Handel der Stänkerey machen will

10
Zu HKB 220 (II 134/12):
Popowitsch.

11
Eine Kohle steckt die andre an.

12
Neckerey? Scherze?

13
Rouss.
? entweder gesättigt und geschmacklos oder

14
der nach Genuß der Jahre? Wollen nach starken Schlägen nicht

15
böse, Ärger gegen andre doch Achtung?
oft aber

16
gleichgiltiger werdende Verhältnisse

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 2 (77).

Bisherige Drucke

Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, III 119–123.

ZH II 130–134, Nr. 220.

Zusätze fremder Hand

493/8
–9
Johann Gotthelf Lindner
493/10
–16
Johann Gotthelf Lindner

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
130/21
Arbeiten
]
Geändert nach Druckbogen 1940; ZH:
Arbeit
493/7
–16
Handschriftliche […] Verhältnisse]
In ZH im Apparat.