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Königsberg den
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Junius
760.
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GeEhrtester Freund,
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Dero Brief
nicht überliefert
Heute habe Dero Brief erhalten, auf den schon vorige Post gewartet; danke
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herzl. für Dero Wunsch, an dem das junge Paar nächstens Theil werde
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nehmen laßen. Gott laße gleichfalls den Reichthum Seines Seegens auf Sie und
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die Ihrigen ruhen.
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Wir haben in zieml. Zerstreuungen bisher in unserm Hause gelebt und
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Johannis
24. Juni, in vielen baltischen Gegenden zur Sommersonnenwende am 21. Juni gefeiert.
müßen auf Johannis mehrere gewärtig seyn. Mein Vater ist hierinn jünger
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geworden als ich; und meine Muße verliert auch nicht viel dabey. Heute Gott
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Er fördert …
Ps 90,17
Lob! den Jesaias zu Ende gebracht und den Jeremias angefangen. Er fördert,
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wie Sie sehen, das Werk meiner Hände. Die historischen Bücher v ersten
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Propheten
Propheten habe mit ziemlicher Genauigkeit lesen können; jetzt aber ist kein Halten
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alte Evangelist
Jesaja
gewesen, der alte Evangelist hat mich mit sich fortgerißen, daß ich den
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Buchstaben wie ein mit rothen Seegeln auslaufendes Schiff das Land, darüber aus
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dem Gesichte verloren habe. Den Tag vor der Hochzeit brachte eine kleine
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Abhandlung
Hamann,
Akademische Frage
Abhandlung über den Einfluß der Sprachen und Meynungen zu Ende, die die
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Intelligentz blatt
Wochentliche Königsbergische Frag- und Anzeigungsnachrichten
unverdiente
Ehre haben wird morgen in unserm
Intelligentz
blatt zu
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stehen. So bald selbige abgedruckt seyn wird, schicke ich ihnen solche über die
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Post über, da sie einen einzigen Bogen kaum füllen wird. Es ist mir lieb, daß
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Sie sich die Wahl meiner Bücher gefallen laßen; ich bin für etl. besorgt
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poes. diverses
Friedrich II.,
Poësies Diverses
gewesen. Ich gehe mit meiner Zeit so karg um, daß ich nicht einmal die
poes.
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holl. Ausgabe
der
Poésies diverses
: 1760 in Amsterdam bei Schneider gedruckt.
diverses
habe lesen wollen. Die holl. Ausgabe ist auch hier und habe sie bei
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Lauson
Johann Friedrich Lauson
Michaelis
Johann David Michaelis
Lauson gesehen. Was Michaelis anbetrift; so glaube ich, daß Sie einige
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kritische Gedanken
Vgl.
HKB 182 ( II 23/7 ); vll. ein Entwurf der Kritik, die im
Kleeblatt hellenistischer Briefe
enthalten ist, im dritten Brief, N II S.179f., ED S. 124f.
kritische Gedanken, die ich nach Riga geschickt, werden gelesen haben über diesen
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Autor. Da Ihnen vermuthlich auch der Entwurf zu meinem griech.
Studio
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zu Händen gekommen seyn wird; so darf selbiges nur jetzt als einen
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subordini
rten Zeitvertreib ansehen. Unter den alten Sittensprüchen haben mir
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Theognidis
Theognis von Megara
Theocrit
Theokritos
Theognidis
sehr gefallen und bin jetzt im
Theocrit,
mit dem ich die poetische
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Hippocrates
Hippokrates von Kos
Claße zu schlüßen gedenke; weil
Hippocrates
auf mich wartet, von dem eine
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fol:
folio, großformatig
gl.
Groschen (Silbermünze [ca. 24. Teil eines Talers] oder Kupfermünze [ca. 90. Teil eines Talers]; in Königsberg war der Kupfergroschen üblich; für 8 Groschen gab es ca. zwei Pfund Schweinefleisch)
kostbare
Edition
in
fol:
erhascht für 33 gl. Diese Kinderspiele hat mir Gott
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gegeben um mir die Zeit Seiner Erscheinung nicht lang werden zu laßen. Meine
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rechte Arbeit, die niemand sieht, ist der Beruf meines Vaters, ihn nicht in
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Gottes Arm
Ps 71,18
seinem Alter zu verlaßen – – der Gottes Arm verkündigen möge
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Kindeskindern!
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Ich bin durch Dero Nachricht von meinem Bruder, GeEhrtester Freund,
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herzlich gebeugt worden; so sehr ich auch gewißermaßen auf Gottes
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Heimsuchung zubereitet worden. Auch diese väterliche Züchtigung wolle so gut zu
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meinem und derjenigen Besten, die daran Theil nehmen, als seinem eigenen
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gedeyhen. Ich habe ihm niemals mit meinen Angelegenheiten beschwerlich
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fallen wollen, (und dies auch zu thun nicht nöthig gehabt) weil er mit den
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seinigen so zurückhaltend gegen mich gewesen. Wo er also die finstre Eindrücke
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von meinem Schicksal hergesogen, weiß ich nicht. Auf meine Briefe kann mich
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Freudenöl
Ps 45,8
beruffen, die mehr nach Freudenöl riechen als meiner Gesellen ihre. Ich würde
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der undankbarste Mensch unter der Sonne seyn, wenn ich im geringsten über
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meine jetzige Verfaßung in meines Vaters Hause klagen wollte, (den Himmel
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verlange ich auf der Erden nicht, der im Herzen, ist Himmels genung auch
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in der ärgsten Welt.) Unendlich zufrieden kann mit dem Ausgange meiner
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außwärtigen Angelegenheiten seyn; und ich habe wie ein trunckener Mensch
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darüber gejauchzt. Unendlich zufrieden über die Denkungsart derjenigen
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Leute, mit denen ich zu thun gehabt. Falls Sie alle meine Briefe an ihn
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durchlesen sollten, würden Sie nichts von demjenigen finden, was ihn
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beunruhigt.
Nach der Wahl hab ich sie lieber
als irgend andere Menschen
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auf der Welt und ich schreibe auch an meinen leiblichen Bruder nichts, das sie
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nicht hören dürften, wenn es abgekanzelt werden sollte. Ich habe ihn immer
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gebeten, daß er sich um nichts bekümmern sollte, daß meine Sachen ihn nichts
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angiengen, und um desto sicherer diese fremde Gedanken von ihm v von mir
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in unserm Briefwechsel zu entfernen, hab ich beynahe
affecti
rt lauter
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gelehrte
Sach
Poßen und insbesondere ein Journal meines jetzigen
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Studierens ihm zu liefern und ihn immer um
acta Scholastica
dafür ersucht,
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ihn zugl. zum Fleiß, zum
rechten Fleiß
aufzumuntern und an meinem eignen
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wie der, so hat …
Mt 13,12
Exempel
zugleich zu lehren, wie selbiger geseegnet ist und wie der, so hat,
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immer mehr empfäht.
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unerkannte Sünde
Ps 90,8
Wer glaubts, daß Gott so sehr zürnet, und unsere unerkannte Sünde ins
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Licht vor sein Angesicht stellt? Was
für
wir nicht für Sünde halten oder
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für Sünde glauben können, das braucht keiner Vergebung. Dieser Wahn ist
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ein Schlaftrunk, der unsern Fall beschleunigt. Wohl dem der so fällt, daß er
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wenigstens davon aufwacht, und sich für solcher Betrübnis der Seelen hüten
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lernt.
Jer: VIII.
12.
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Gott mag sich seiner annehmen! Ich würde durch meine Herüberkunft, die
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er sich wünscht, ein leidiger Tröster für ihn seyn. Was können ihm meine
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der Buchstabe …
2 Kor 3,6
Briefe helfen, der Buchstabe würde ihn immer mehr tödten, je mehr er
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demselben nachgrübelt ohne dem Geist, mit dem ich sie schreibe und mit dem er sie
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auch lesen sollte. Gott schicke Ihnen GeEhrtester Freund! Mitleiden und
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Gedult mit seinen Schwachheiten. Hätten Sie beym Antritt seines Amtes
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weniger gehabt; so würden sie jetzt vielleicht nicht so viel brauchen. Denken Sie
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daß Sie 2 Brüder haben, deren Wege eben so wenig scheinen gebahnt zu seyn,
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als bisher meiner und meines Bruders gewesen.
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Ich halte es für meine Schuldigkeit Ihnen noch einige Erläuterung über
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sub rosa
Unter dem Siegel der Verschwiegenheit
das Hirngespinst seiner Armuth zu geben.
Sub rosa,
er hat seinen
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Goldklumpen bisher, versetzt. 2.) hab ich ihm die Schuldigkeit eines
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Hochzeitgeschenkes nach ihrem Beyspiel zu verstehen gegeben. 3.) ist er hier viele Jahre
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fl.
Gulden, Goldmünze, hier aber vmtl. 1 polnischer Gulden, eine Silbermünze, entsprach 30 Groschen.
im Buchladen 12 fl. schuldig geblieben, an die ich ihn mahnen müßen, für ein
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Buch, das der seel. Hartung für ihn verschreiben müßen. Er hat dies aus
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Charmois
Carl Heinrich Borde de Charmois
Freundschaft gegen
Charmois
gethan, der aus Freundschaft sein Schuldner
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geblieben, wie er aus guter Nachbarschaft dem Buchladen. Es kann also
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würkl. ihm am Gelde fehlen und er hat die Schaam sich zu entdecken.
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Er hat mir vor 4 Wochen einen so verwirrten Brief geschrieben, daß ich
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mich fast selbst an demselben verwirrt gelesen; der letzte war wieder
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empfindlich, und er redte darinn vom Raub seiner Güter, weil ich an seine kleine
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Schulden gedacht, und mich dazu anerboten selbige hier zu bezahlen. Sie
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werden so gut seyn meinen Brief zu lesen an ihn, ehe Sie ihm selbigen geben.
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An Nachrichten von ihm ist meinem alten Vater und mir viel gelegen; wir
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verlaßen uns hierinn auf Ihre Freundschaft. Am Besten wäre es, daß er von
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allen Nebenstunden jetzt loßgespannt und bloß bey der Schularbeit bliebe,
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Brunnenkur
Trinken von Heilquellwasser
mein Vater räth zur Brunnenkur. Tragen Sie die Last, die Ihnen Gott
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auferlegt hat, und nehmen Sich seiner an, nicht nach Ihrem guten Herzen
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Weisheit …
Hi 28,28
sondern mit Weisheit in der Furcht des HErrn. Unsern Herzl. Gruß an Ihre liebe
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Frau. Ich ersterbe Ihr Freund.
H.
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Mein Vater ersucht Sie herzlich, ihn sogl. zum Aderlaßen zu zwingen,
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wenn er sich daßelbe nicht als einen Rath gefallen laßen will; und die bittere
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Seydl. Brunnenkur
Seydlitzer Brunnenkur, mit Hilfe von Heilwasser aus einer Quelle in Sedlitz, das enthaltene Bittersalz wirkte abführend.
Seydl. Brunnenkur zu brauchen, die erste
Bouteille
auf 4 Tagen. Er kann ein
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Kruke
Krug, wie er von Apotheken verwendet wurde
Paar Tage einhalten und wieder eine Kruke trinken.
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Gott wird uns nicht mehr auflegen als wir tragen können.
Motion
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empfiehlt mein Vater. Ich weiß nicht was er unter meiner Herüberkunft, auf die
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er in einigen Briefen auf eine mir ganz unerklärliche Art gedrungen, eigentlich
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hinter sich hat. Ist es bloß Lüsternheit – – hat er mir was zu entdecken, laß ihn
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nur reden. Will er loß seyn; in Gottes Namen – Ich will ihm meine Stelle
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hier einräumen, und wenn mein Vater uns nicht alle beyde unterhalten kann
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oder Zank seyn sollte, die rechte und linke Seite zu wählen überlaßen.
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Ist ihm nicht Gott näher als ich; und wenn er mich liebt, wozu entdeckt er
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sich nicht, und schreibt mir ins andere Jahr nichts als vorsichtige Briefe. Traut
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er sich selbst oder mir nicht?
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treue Zeuge in den Wolken
Ps 89,38
Der treue Zeuge in den Wolken! den ich jetzt nach dem Abendeßen gesehen.
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Die heutige Sonnenfinsternis hat wegen des wolkichten Himmels kaum
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wahrgenommen werden können.
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Mein Vater ist sehr geneigt mir eine Reise nach Riga einzuwilligen, falls selbige
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nothwendig, das Versprechen oder die Erfüllung deßelben zu meines Bruders
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Wiederherstellung nöthig wäre. Melden Sie ihm dies zu seiner Aufmunterung.
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Gott gebe Ihnen Gedult und laße alles zu Seiner Ehre und unserm Heyl
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gereichen. Sein Wille geschehe. Er ist doch der Beste. In diese glückliche
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Traurigkeit …
2 Kor 7,10
Gemüthsfaßung versetze uns Sein guter Geist alle, und laße unsere Traurigkeit
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Gottlich und unsere Freude im HErren seyn.
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Ich umarme Sie nochmals und empfehle Sie Göttl. Gnade. Versäumen
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Sie nichts an meinem Bruder, und seyn Sie ruhig. Seine Wege sind in
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großen Waßern und man kann ihre Fußstapfen nicht sehen. Leben Sie wohl mit
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Ihrem gantzen Hause. Gott empfohlen.
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Ich schreibe nächstens wie ich hoffe mit mehr Faßung. Wir gehen nächste
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Wie ein Hirsch …
Ps 42,2
Woche wills Gott zum Abendmal. Zu meiner Beichte gewählt: Wie ein Hirsch
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schreyet nach frischem Waßer.
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 2 (50).
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, III 26–30.
Heinrich Weber: Neue Hamanniana. München 1905, 43 f.
ZH II 26–29, Nr. 184.