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Zeus …
Wahrscheinlicher vollständiger Wortlaut: „Zevs segnete das fromme Schaaf und es vergaß von Stund an zu klagen“, aus Lessings Fabel
Zeus und das Schaf
, vgl.
Lessing,
Fabeln
, Zweytes Buch, S. 63f., XXIII.
Zevs seegnete das fromme Schaaf uns es
gen.
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Mein lieber Bruder.
2 April. 760.
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Deinen Brief
nicht ermittelt
Gestern unvermuthet Deinen Brief erha
gewesen. Ich
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wünsche Dir von Herzen zur abgelegten
lige geseegnet seyn. Du
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beurtheilst mich unrecht,
ß nicht was für Unruhe zum voraus
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setzest. Ich bin
auf alles was Gott schickt und ich kann über
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keinen Mangel
undheit Arbeit und Freude sind das Kleeblatt
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meiner Tage.
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Battons …
Sprichwort: Das Eisen schmieden, solange es heiß ist.
Battons le fer, pendant
qu’il
est chaud.
Du hast mir diesmal wieder nicht
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recht verstanden, daß Du den Brief selbst abgegeben; sonst hätte mir nicht die
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Mühe gegeben Dir ein
formular
zum
billet
zu dictiren. Es ist mir aber recht
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sehr lieb, daß mein Wille nicht geschehen, und Dein Misverständnis hat auch
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zu meinem Besten gedient. Vielleicht bist Du neugierig den Innhalt der
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Antwordt zu wißen. Hier ist sie.
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Mein Herr,
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Der willkührlich förml. Abschied, den
Sie von hier genommen
(soll heißen:
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den ihnen mein Bruder geschrieben
) und worauf wie Sie sagen mein
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Stillschweigen
des Siegel
gedrückt mag die Qvittung aller Verbindlichkeiten
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seyn, die jemals unter uns gewesen. Mit meinem Willen haben Sie die Reise
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nach Engell. in meinen Geschäften gethan, und was ist wohl billiger als daß
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ich die Reisekosten trage, die schon lange abgeschrieben sind. Thun Sie geruhig
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den Schritt, den Sie sich vorgesetzt, ich werde Ihnen nichts im Wege legen.
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(Man redt von einem künftigen Schritt, ich nannte die Freyheit meine
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Rechnung zu fordern, die ich mir nahm, also) Keiner nehme den andern in
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Ansprache; so sind wir gantzl. geschieden. Ich bin
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Dero ergebenster Diener.
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Du wirst jetzt vermuthlich alle meine Sachen erhalten. Ich vertraue Dir die
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Verwahrung meiner Bücher; sorge also dafür aufs Beste. Deine jetzige
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Lebensart weiß nicht; Deine vorige aber hat mir niemals gefallen. Es wäre
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mir lieb, wenn sie in dem kleinen Kämmerchen stehen könnten bey deiner
S. 17
Stube, wenn Du solches inn hast, oder darüber
disponi
rst, oder es mit sichern
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Kindern besetzt ist. An meinen Büchern ist mir gelegen; und ich laß zugl.
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HE. Mag.
Johann Gotthelf Lindner
HE. Mag. um eine sichere Stelle ersuchen. Befriedige mich in diesem Stück.
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Schatt
nicht ermittelt
Wenn
Schatt
noch im Hause; so gieb ihm meinen großen
Coffre
oder falls
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deiner schlechter und Du tauschen willst, den Deinigen. Den schwartzen
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Baßa
George Bassa
behalt, weil er von Baßa kommt. Meine Kleidung, seidene Strümpfe und engl.
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Stiefel nebst der neuen Perücke, auch Hut, sie liegen im schwartzen
Coffre,
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wünschte mit
ersten
Fuhrmann her. Kleider müßen getragen werden, und ich
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kann jetzt wie ein Freyherr ein wenig Wind machen. Ich verlang
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Hochzeit
Stiefel, Perücke, seidene Strümpfe mit dem
ersten
Hochzeit
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und die
Contribution
bevorsteht.
und beqweme Einpackung
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Sorge tragen, und dir hieri
13
Sey einmal
Bruder, und denn sollst Du eine Weile Ruhe
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haben
. Ich verlaße mich gantzl. auf Deine Treue
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Klugheit geben wird, daß ich alles zu rechter Zeit erhalte.
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Ich freue mich herzl. daß ich griechische Buchstaben in Deinem letzten Briefe
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gelesen. Gott
geb
Dir guten Fortgang in Deinen Arbeiten und mache Dich zu
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einem tüchtigen
Collaborator.
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Buchladen
Johann Heinrich Hartung
Unser Buchladen hat endl. die Erndte der letzten Meße erhalten; ich werde
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davon auch für euch was aussuchen.
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Leßings Fabeln habe gelesen; das erste Buch derselben ist mir eckel gewesen.
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Die schöne Natur scheint daselbst in eine
galante
verwandelt zu seyn. Seine
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Abhandlungen sind mehr zum Ueberdruß als zum angenehmen Unterricht
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Karl Wilhelm Ramler
, der aber von Lessing nicht namentlich genannt wird
philosophisch und witzig. Es sind Sticheleyen auf Rammler, unter dem
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über
Batteux,
Les Beaux Arts
vgl.
Lessing,
Fabeln
, S. 144ff. Batteux ist in Lessings Ausführung der „mehr eckle als feine Kunstrichter“ (ebd. S. 194), weil er sich in der Einteilung der versch. Arten der Fabeln unbegründet auf die des Aphthonios von Antiochia (2. Hälfte des 4. Jhd.) gestützt habe, womit eine Kritik an allegorischen Figuren einher geht.
Artikel von Batteux; er ist der mehr eckle als feine Kunstrichter. Der Tadel des
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la Fontaine
Fontaine,
Fabeln
; Lessings Kritik an dessen auf Quintilian sich stützende „Schwatzhaftigkeit“:
Lessing,
Fabeln
, S. 219f.
la Fontaine
geht ihn gleichfalls an, von dem
Rammler
ein großer
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Partheygänger. Wenn Leßing
la Fontaine
tadelt; so greift er ohne zu wißen, seiner
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eigenen Grundsätze Anwendung an.
Fontaine
ist deswegen so plauderhaft,
29
weil er die
indiuidualität
der Handlung zur
intuition
bringt, und nicht wie
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Leßing ein
miniatur
mahler sondern ein
Erzähler
im rechten Verstande ist.
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Seine Gedanken warum Thiere gebraucht werden und der größte Theil
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seiner Begriffe sind im Grunde falsch, und nichts als Einfälle; und der Fabulist
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faselt in der Vorrede und Anhang auf einer Leyer. Es ist fast keine Fabel über
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die man nicht den Titel setzen könnte, den Antonin seinem Buch gegeben:
de
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seipso ad seipsum.
Dies Selbst ist die
Stärke
so wohl als
Schwäche
dieses
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Autors. Wer ihn mit Nutzen lesen will und von ihm lernen will, der muß ihn
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mit mehr Gleichgiltigkeit ansehen als er den Breitinger. Weh dem, der solche
S. 18
Köpfe nachahmen will! weh dem, der sich untersteht sie anzugreifen, ohne sich
2
einer Ueberlegenheit mit Recht anmaßen zu können. Weil ich gesehen, daß Du
3
auch ein gar zu übereilter Bewunderer von Leßing bist; so hab ich das
nil
4
admirari
des Horatz entgegen setzen wollen. Lebe wohl, und liebe
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Deinen Bruder.
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 1 (71).
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, III 18–20.
Karl Hermann Gildemeister (Hg.): Johann Georg Hamann’s, des Magus im Norden, Leben und Schriften. 6 Bde. Gotha 1857–1868, I 156.
ZH II 16–18, Nr. 180.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
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Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): vergaß von Stund an zu kla |
16/12 |
qu’il |
Druckbogen 1940: qu’it ; vmtl. Druckfehler. |
16/21 |
des Siegel ]
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Geändert nach Druckbogen (1940); ZH: des Siegels Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): das Siegel |
17/17 |
geb ]
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Geändert nach Druckbogen 1940; ZH: gebe |