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105/23
10
Sptb.
774.
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Ihr Brief, mein Herzens Ham. kommt mir eben an dem Tage, da der
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meinige mit der Nachricht abgehn sollte, daß ich nun auch einen
Wilhelm
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Christian Gottfried
habe! Den 25. Aug. legte ich mein 30. J. zurück: Sie den
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27. ihr 44tes den 28. drängte er sich zur Welt – Die
3.
Tage laßt uns nun
28
zusammen feyren! Es ist ein braver, starker, schwarzköpficher Junge, ganz bis
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auf Haut und Haar mein Ebenbild! Er hat sich früher als wirs dachten u. mit
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gesunden Kräften ans Licht der Welt
gewagt
gemacht
: Abend vor
8.
Uhr war er da u.
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halb 5. waren wir noch zum Besuche. Mutter ohne Milchfieber u. die mindste
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Wolke – Denken Sie sich unsre Freude, die
ευδοκιαν εν εικονι, εν αγαπητω του
33
κολπου
zu fühlen u. fühlen Sie sie mit. Das Knäblein hat mich u. soll
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mich wiedergebähren zu neuer Hofnung meines
Beruffs
!
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Pegelow ist ein fauler D. d. i. Dreschflegel! So gar einen Brief an meine
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Schwester hat er so lange behalten, an dem Vieles lag. Laßen Sie doch
S. 106
Inlage nicht säumen, lieber H., u. nicht wie den Pumpernickel alt werden:
an
auf
2
der Ersten Post fort!
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Claud.
ist ein
hinkender
Bote u. ich hab ihm schon gesagt, daß statt
Asmus
4
ein · auf dem Ersten Strich des
ṁ
seyn Name seyn sollte. Weder Mancherlei
5
noch Etwas noch
προλεγ.
noch Postlegom. hab ich gesehen: wie oft u. sehr ich drum
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gebeten. Die
lettre perdue
habe wie ein Luchs oder Adler in einem
Catal.
7
aufgespürt u. beinah durch Curier kommen laßen. Brächte
S
sie Ihnen
8
doch Frucht! u. haben Sie ja die
Treuherzigkeit
, mir Alles zu melden, was –
9
oder ob Nichts drauf folge?
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O schickten Sie mir, lieber Fr., doch die Sachen selbst, oder besorgten
S
sie
11
ohne
Claudos
u.
Claudios!
Es ist doch nicht recht, daß ich kein Ein
z
iges
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Ihrer Stücke von Ihnen, alles von u. aus
Catalogis
habe! Wüsten Sie, wie
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ich dürste!
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Die Rec. kenne nicht, werde mich aber darnach bemühen. Die von Ihnen
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gerügte Stelle sollte Satyre seyn, ist aber so stumpf gerathen, daß sie jeder
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für
Fehler ansehn wird u. so mag sie gehn. Wollt überhaupt, daß der ganze
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Michael. aus dem Werk wäre. Erlebts
2te
Aufl. wie Anders soll Alles
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werden.
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Ich hab eine in den Erfurtern gelesen, wo nebst manchen Dolchstößen (sie
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war von Meusel, einem Klotz. sel. Andenk.) ein sehr treuer Auszug war u.
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wollte Gott, daß den Alle nur lieferten.
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Mit der Urk. sollten 2. andere Stücke herauskommen, die (unserm Htkn. zu
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danken) noch nicht heraus sind! Ich will nichts davon vorschmecken: sie sollen
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Sie überraschen: halten Sie sich an Hartkn., der hätte sie Ihnen schon vor
25
¼
J.
schaffen können. Von hier ists zu theuer u. ich habe für mich selbst
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kein Ex. – – Ich werde u. muß über alle 3. viel leiden! Darauf mache ich mich
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gefaßt u. zum Theil hab ichs verdient. Von jetzt an ziehe ich mich, hilfs Gott!
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aus allen Span. Schlößern zurück u. will in meiner Hütte wohnen: nur muß
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ich, wie (wenn Ihnen die Gesch. aus Königsb. bekannt ist) der
beicht
ende Lau
30
sagen
„nur noch
Ein
Werk, HE. Dokt!“ Das hab’ ich jetzt unter 2ter Abschrift.
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Wirds mir so gut, u. soll ich nach Mitau kommen – wohlan! vor jetzt habe
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nur noch Hartkn. u. Hartmannische
Winke
!
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Meiners ist in Gött. u. hat die
Revision
geschr., auch eine
Psychol
. –
34
dem
darüber ich aber viel beßers ihm zutraue! K. u. W. S. 154. heißen
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Künste
u.
Wißensch
. Wenn ich auch nichts bekomme: laßen Sie nur im
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großen, in That, Ihren Plan nicht untergehen. Mit Einem Wort treffen Sie dem
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Nagel auf den Kopf: „es ist alles
Geschwätz
! keine
Handlung
!
“
Auf Einer
S. 107
Ihrer Seiten steht mehr als hier auf Bogen! Helf’ indessen Gott! Durch
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Fallen müssen wir gehn lernen! Ruhe, Einfalt, Handlung soll von jetzt an mein
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tägliches Geschäft werden! Ich erliege unter Verwirrung, Bürde u. Worten! –
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Meine Seele hat heute z. E. trüben Tag: das auch dieser Brief zeuget.
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In den Ersten Tagen meines Gottgegebenen hab ich recht Freud’ u. Ruhe
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u. Leichtigkeit geschmeckt! Warum kann ich nicht immer so seyn! Meine
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Schwere ist blos Krankheit! – In Schrift u. Geist! –
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Die 7. Augen in Stein habe noch nicht erhalten können. Es ist blos
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Programm: Der seel. Faber in Jena hats
Weinahcht
vorm Jahr geschrieben!
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Ich will Ihnen mehr davon sagen. Ich bin jetzt ganz in Zend-Avesta u. dem
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N. T. glauben Sie
mir,
ich hoffe Viel zu sagen, u. den Teller Jannes u.
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Jambres entgegen zu winken mit dem Finger der Kraft. Wenn ich Ihre
13
προλ.
erhalten, so weitläuftiger u. mehr! Empfehlen jetzt den 25. u. 29. Aug.
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die Männin, die wahre Männin ist, droben
ein
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 109.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, V 89 f.
Herders Briefe an Joh. Georg Hamann. Im Originaltext hg. von Otto Hoffmann. Berlin 1889, 85–87.
ZH III 105–107, Nr. 412.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
105/23 |
Sptb. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Sept. |
105/27 |
3. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: 3 |
105/30 |
gewagt gemacht ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gemacht |
105/30 |
8. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: 8 |
105/34 |
Beruffs ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Berufs |
106/1 |
an auf ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: auf |
106/3 |
Asmus |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Asmus |
106/3 |
Claud. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Claud. |
106/4 |
ṁ ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: m |
106/6 |
Catal. |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Catal. |
106/16 |
für ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: für |
106/17 |
2te |
Geändert nach der Handschrift; ZH: 2te |
106/25 |
J. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Jahr |
106/29 |
beicht ende Lau |
Geändert nach der Handschrift; ZH: beichtende Lau |
106/30 |
Ein ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: ein |
106/30 |
sagen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: sagen, |
107/9 |
Weinahcht ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Weihnacht |
107/11 |
mir, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: mir |
107/13 |
προλ. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: προλ |
107/14 |
ein ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: ein. |