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398/18
Kgsberg den
10
Aug.
67.
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HochwolEhr
würdiger
,
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Hochwolgelehrter
Herr
Pastor,
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Weil alle meine Zuschriften ohne Wirkung sind; so habe die Ehre Ihnen
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meinen gewißen Verleger
cy-devant
als einen
Expressen
zu schicken um
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Erkundigung von Ihren Umständen und Gesinnungen einzuziehen. Seyn Sie
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so gütig mir durch ihn den letzten Theil Ihrer Fragmente zu übermachen und
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Ihren
HErn
Verleger zu allem demjenigen anzuhalten, was er mir
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versprochen.
NB
des Sterne Kupfer, weil ich zu Michaelis mein neues
Logis
zu
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beziehen gedenke. Was Sie von meinen Büchern nicht mehr brauchen hoffe
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ich daß HE Kanter gern übernehmen wird mit sich zu schleppen; so wie er
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vermuthlich so gut seyn wird das Leere meines Briefes durch
mündl.
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Nachrichten
zu ersetzen, die nach dem
iure stricto
freylich eben so wenig als
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Fragmente beurtheilt werden müßen. Die Abreise des HE
Kanters
ist so
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unerwartet daß ich kaum Zeit gehabt habe ein wenig Abend Brodt zu eßen und kalte
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Schaale dazu zu trinken um diese wenige Zeilen hinzuwerfen. Was Sie
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meinem Freund Berens abschwatzen können werden Sie so gut seyn gleichfalls
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zu besorgen. Im Reiche der Litteratur ist wenig was unsere Aufmerksamkeit
S. 399
verdient.
Voltair
ens
Cacomonade
u
Abus dans les Ceremonies
habe gelesen
2
des
Dutens Observations sur les decouvertes
der Neueren die den Alten
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zugehören mit eben der Flüchtigkeit durchlaufen die er verdient; wenigstens
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den
Sextus Empyricus
daraus schätzen gelernt; und ersehen daß eben dieser
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Schriftsteller die Werke des
Leibnitz
in
Geneve
ausgeben will. Riedels
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Theorie u Schmidts Litteratur stehenden Fußes durchlaufen. Einen Brief den Sie
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lesen können erwarten Sie aus meinem neuen
Logis,
und vielleicht gar einen
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gedruckten, wenn Sie fertig seyn werden.
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Noch eins ins Ohr liebster Freund! Alles was Sie für meinen Verleger
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bey dem Ihrigen ausrichten können unterlaßen Sie nicht wenigstens um des
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Weges im vierten Gebot willen. Wünschen Sie HE Hartknoch zu seiner
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Vermählung alles mögl. Glück. Ich erwarte viel mit HE Kanter von Ihnen so
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wol als HE
Berens
u ersterbe Ihr aufrichtiger
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Hamann.
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Adresse:
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à Monsieur / Monsieur Herder / Ministre du St. Evangeli / à Riga. par
fav.
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 58–59.
Bisherige Drucke
ZH II 398 f., Nr. 345.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
398/19 |
HochwolEhr würdiger ]
|
Geändert nach der Handschrift; vmtl. versehentliche Verdopplung von „hr“; ZH: HochwohlEhrwürdiger |
398/20 |
Hochwolgelehrter ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Hochwohlgelehrter |
398/25 |
HErn ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: HErrn |
399/16 |
fav. |
Geändert nach der Handschrift; ZH: faveur |