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Grünhof den
19 April. 756.

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Herzlich geliebtester Freund,

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Ich schreibe Ihnen um mein Herz gegen Sie auszuschütten in Ansehung

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eines Menschen der jetzt vielleicht Ihr Gast ist. Wenn Ihnen der Innhalt

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meines Schreibens auch zu nichts dienen kann; so werden Sie doch

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wenigstens als ein guter Freund an meinem Verdruß Antheil nehmen und sich selbst

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keinen künftigen Vorwürfen auszusetzen hüten können. Eben jetzt erhalte einen

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Brief
nicht überliefert
Brief von HE. Doktor, dem ich mich entdeckt er hat meine Unruhe noch durch

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verdrüslichere Nachrichten vermehrt. Ich wollte erst nach Mitau kommen, es

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gieng nicht an, hoffte ihn zu mir heraus zu bewegen; das kann er auch nicht.

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Unser beyderseitig Verlangen uns zu sehen ist gleich groß und ein paar

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Lumpenmeilen ungeachtet sind uns im Wege. Daß ich mit meiner Abhandlung

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fertig bin, habe ich Ihnen geschrieben. Jetzt komme ich auf die Hauptsache, zu

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der ihr Abdruck Gelegenheit giebt. Sie wißen, Liebster Freund, ich arbeite

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schwer und niemals fast leicht als auf die letzte Stunde. Was Schularbeiten

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sind, verstehen Sie auch und meine Ängstlichkeit in Ansehung desjenigen, was

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zu meinen Pflichten von mir gerechnet wird. Ich verließ mich auf die letzte

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Zeit und überließ mich ruhig allen mögl. Zerstreuungen in Büchern, doch so,

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daß ich mir fest vornahm 4 Wochen vor Ostern fertig zu seyn, die zum völligen

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Abdruck des noch fehlenden mir hinlänglich schienen. Meine dazwischen

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kommende Krankheit, die mich 14 Tage ganz im Bett hielt, verruckte in etwas

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meine Rechnung. Wie ich etwas aufstehen konnte, hab ich mit tausend

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Vorwürfen gegen mich selbst alle Augenblicke meiner Nebenstunden auf meine

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Freytag vor 8 Tagen
am 9.4.1756
Beylage angewandt. Ich wurde Freytag vor 8 Tagen mit aufgehender Sonne

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Mitau, heute Jelgava, Lettland [56° 39′ N, 23° 43′ O] (40 km südwestlich von Riga)
fertig und schickte einen Expreßen ab, der noch vor Abgang der Post in Mitau

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einzuschlüßen
d.i. weitersenden nach Königsberg zur Druckerei
seyn sollte, ersuchte zugl. HE. P. stehenden Fußes wo mögl. einzuschlüßen.

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Ich weiß nicht, ob die Gelegenheit verspätet, oder ob der Buchführer auf der

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Jagd gewesen oder von der Jagd ausgeschlafen. Kurz ich habe nichts

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erfahren ohngeachtet ich mit jeder Post an meinen Bruder einige wichtige

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Correctiones
nachgeschickt; insbesondere wegen eines Irrthums, wozu ich

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unschuldig aus Kürze der Zeit pp verleitet worden. Jetzt meldet mir der HE. Bruder,

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(welcher mir im vorbeygehen eben so melancholisch wie ich zu leben scheint)

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daß P. gestern nach Riga abgereist, daß er vor 4 Tagen meine Abhandlung

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bekommen, daß er sie vor 4 Tagen nach Königsberg geschickt und von Driest die

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Unmöglichkeit des Abdrucks wegen Kürze der Zeit zur Antwort bekommen.

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Und dies alles in vier Tagen; doch ich sage das wenigste von ihm, wenn ich

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sage, daß seine Fertigkeit im Lügen mit einem unglückl. Gedächtnis begleitet

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wird. Ich höre ihn niemals von seiner Ehrlichkeit und seinem Charakter

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zuverläßig reden, daß mir nicht kalt unter die Fußsohlen wird. Driest v P. beruffen

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sich also mit gleicher Unverschämtheit darauf, daß das
Mst.
zu spät kommt.

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Jetzt will ich Ihnen sagen, wie ich mich gegen den letzteren bewiesen und wie

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sich
ich den ersteren
gegen mich
kennen
gelehrt hat
gelernt habe. Als ich

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aus Riga abreiste, hatte ich schon einen Abend Gelegenheit mich P.

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Uebersetzung
des
Hamann,
Beylage zu Dangeuil
ernsthaffter zu erklären, weil er die Freyheit den Titel meiner Uebersetzung zu

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machen als ein Vorrecht eines Buchhändlers sich zueignen wollte und er sich

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auf seinen Versuch hierinn vielleicht was zu gut thut. Kurz es sollten wieder

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Reitzungen für die Leser angeschlagen seyn. Vielleicht dachte er auch schon auf

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eine Zueignungsschrift, die er sich machen laßen, alsdann verbeßern und

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seinen Namen darunter setzen könnte. Wenn dies nicht wäre, so ist kein Glück

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bey seinem Verlag. Guter Herr, sie sind dumm genung das erste das beste zu

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übernehmen, und noch tummer, wenn sie glauben daß ihre Käufer anstatt

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Bücher Titel zu kaufen bekommen. Gereut Ihnen der Verlag, so erklären Sie

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sich… konnt ich mehr thun. Hierauf hieß es man hätte bloß wie ein guter

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Freund geredt; es gäbe gewiße Dinge worauf ein junger Buchhändler sehen

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müste, und die zum Handwerk gehören pp. Man bat mich recht sehr nichts

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davon an meine Rigische Freunde zu melden. Dies habe auch gehalten. Weil

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noch ein Auszug zum
Dangeuil
von mir gekommen aus einem Werk über

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Spanien, das er übersetzt; so hielt ich es noch einmal für meine Schuldigkeit

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mich hierüber rund und gerade auszulaßen. Wenn er das geringste Mistrauen

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oder Besorgnis eines Schadens bey dem Verlag hätte; so würde ich seine

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Aufrichtigkeit loben und ich böte ihm selbst die Freyheit an noch zurück zu ziehen.

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Er hat es blindlings auf sich genommen, blindlings angefangen. Er versteht

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nicht ein Urtheil zu fällen; er hat mir selbst eine Rede hier mit den grösten

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Lobsprüchen, womit sie ihm der Edelmann eingehändigt, gebracht die er eine

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viertelstunde darauf mit mir zu verachten anfieng. Eine nähere Kenntnis

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könnte ihm mein eigenes verdächtig gemacht haben. Er hat große Werke unter

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Händen,
für
vor deren Kosten die Heerings v Saltzkrämer erschrecken, die

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Lombre
L’Hombre, Kartenspiel
er beym
Lombre
beßer von seinen Waaren als sich selbst zu unterrichten

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sucht… Auf diesen gutgemeinten Antrag bekam keine Erklärung sondern eine

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unbescheidene v. einfältige Antwort nebst einer sogl. darauf folgenden

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Wiederruffung derselben. Ich nahm mir anfangs vor ihm die Nase blutig zu

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wischen; Sirachs Grützmühle fiel mir ein. Hierauf ihn mit mehr Sanftmuth

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eines beßeren zu belehren; das war Scherben zum ganzen Topf machen.

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Mein
Mst
gieng unterdeßen ab und ich schwieg auf seinen Brief. Ich konnte

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auf seine freye Erklärung dringen, weil ich wohl gewußt was ich mit dem

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angefangnen Verlag hätte anfangen wollen. Von ihm waren noch keine

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Kosten dazu getragen; v ich war sicher daß Hartung mir den Verlag abgenommen

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hätte. Dies konnte ich nicht thun oder mochte vielmehr nicht, als wenn er mir

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ausdrückl. gesagt, daß ich ihm einen Gefallen thäte, wenn er mir den Verlag

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zurückgäbe, und mit Vernunft oder wenigstens einem Schein derselben. Driest

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aber auf den zu kommen erhielt die Fortsetzung des
Msts
näml. den Auszug,

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ehe er noch mit dem
Dangeuil
fertig war. Die wahre v sichersten Nachrichten

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hat mir mein Bruder gegeben, der die Aufsicht des Druckes hat. Dies werden

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schon mehr als 10 Wochen seyn. Zu der Zeit meldete sich Funk bey uns. Freund.

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Dieser erkundigte sich nach den hiesigen Umständen; ich wußte nichts als übele

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Berichte und Muthmaßungen. Mein Bruder schrieb mir auch von Driest, daß

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er über P. gewaltig klagte, daß in Kgsb. von nichts als sn schlechten

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Umständen geredt würde v dieser Mann in großer Verlegenheit wegen seines Geldes

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v der
ganzen
Handschrift wäre, daß er mir selbst einen neuen Verleger

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anböte, wenn ich ihm das übrige vom
Mst.
zusenden möchte. Ich hatte mit

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Driest Mitleiden v wollte seine Vorschläge selbst hören. Mein Bruder schickte

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Brief
nicht überliefert
mir einen Brief von ihm, worinn er wunder glaubte wie Driest gegen P.

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aufgebracht seyn würde. Dieser Kerl hatte mir eine Seite mit da da da

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angefüllt, die mich eben so klug machte als vorhin. Endlich beschloß er daß man

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K.
Königsberg
in K. schlecht von P. Umständen redte; die Welt wäre voller Falschheit eben.

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Dieser Spitzbub hat das größte Geschrey von ss Gleichen gemacht v redt mir

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Martin Eberhard Dorn, Buchdrucker in Königsberg
noch dazu wenn es zur Sache kommt von der falschen Welt was vor. Dorn

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war ein klügerer v ehrlicherer Kerl als dieser Narr, den ich nur dadurch

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entschuldigen kann, daß er nicht getrieben und befriedigt worden. Als Ulloa kam

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oder der Auszug des Spaniers, ist
Dangeuil
noch nicht fertig gewesen v dem

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Bericht
nicht überliefert
Bericht meines Bruders nach, der vorige Woche an mich geschrieben, fehlen

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auch noch 3 Bogen an dem letztern. Meine Beylage nebst allem wartet

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anstatt daß es
also das heißt; sie komt zu spät. Sie sehen hieraus, wie viel Sie,

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liebster Freund, allem was Sie hören werden trauen können. Hier ist sein

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Lebenslauf, wie ich ihn heute bekommen. Oft ist er 8 biß 10 Tage gar nicht im

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Laden; weil wenig oder nichts darinn ist; er bekommt gar keine Bücher, es

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müste denn nach der Meße geschehen. Sonst sagt der ganze Adel auch se. besten

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Freunde, er sey gar zu windig pp. Man wartet ½ Jahr auf die gemeinsten

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Bücher umsonst er muß schlechten Credit draußen haben. Alle Tage auf der

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Jagd wozu manchmal 2 Tage v Nächte in eins gehen. Seine ganze Hoffnung

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beruht auf die reiche Heyrath die er jetzt zu machen denkt pp. Sie können diese

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Nachrichten mit so viel Behutsamkeit brauchen als Sie wollen weil sie von

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HE. D. kommen. Sie sind mir alle noch vorige Woche durch sn. Jagdwirth

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dazu bestätigt worden, der mit seinem Schützenglück und Verstand noch lustiger

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sich machte.

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Ich melde Ihnen dies alles, Liebster Freund, aus Gründen die Sie selbst

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einsehen werden. Wenn es darauf ankäme einem ehrl. Mann zu helfen, der

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Lust zu seinem Beruf hatte, der sich kümmerlich nähren müßte und unterdrückt

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würde, deßen Absichten man zu was ernsthafftem brauchen und anwenden

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könnte: so einen Mann zu gefallen könnte man sein Gewißen in einigen

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Kleinigkeiten aufopfern. Untersuchen Sie selbst ob einem Mensch Geld zu

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verwüsten dient, der sein Brot selbst mit Füßen tritt, der anstatt sich genöthigt ist

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Leuten die es gut mit ihm meynen einen blauen Dunst zu zeigen v selbst

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leichtgläubiger ist, als er andere dafür ansieht. Ehe Sie die Ringe wechseln, halten

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Sie ihm ein wenig eine Cabinetspredigt v bitten andere darum, die ihnen

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beystehen können, daß er zur Erkenntnis komt. Glauben Sie, daß ich noch zu

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wenig geschrieben. Entschuldigen Sie einen Brief der die Absicht hat eine

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Liste von Thorheiten zu seyn. Schreiben Sie mit ehesten. Ich warte auf den

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Gebrauch, den Sie von meinen Nachrichten werden gemacht haben und wünsche

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davon einen Nutzen, dem ich den meinigen gern aufopfern will. Ich umarme

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Sie v Ihren lieben Freund. Leben Sie wohl. Grüßen Sie den HE. Bruder.

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Ich bin Ihr ewig ergebener Freund.

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 2 (23).

Bisherige Drucke

Heinrich Weber: Neue Hamanniana. München 1905, 29–31.

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