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S. V. B. E.
Ich habe mich vorgestern adern laßen und habe 6 Bücher im
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Spence
gestern Abend zu Ende gebracht. Mit den 4 übrigen denke in der Zeit
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fertig zu werden, wenn Sie mit Ihrem HE. Verleger ankommen werden. Ihr
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Billet doux
habe richtig erhalten, aufmerksam gelesen und unbeantwortet
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gelaßen; weil die christl. Liebe von sich selbst anfängt. Dies ist die letzte
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Commißion,
mit der ich Ihnen beschwerl. zu werden denke; und die ich
arrectis
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auribus
und
aperto ore
einzunehmen bitte.
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1.)
Denke ich, daß Sie mit gutem Gewißen mit Hartknoch herüber kommen,
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um den letzten Winterweg noch mitzunehmen; weil der Uebergang der
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Jahreszeit ohnedem
Communication
abschneiden
und die
wird.
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2.)
Wenn Sie mich alsdenn wieder werden
besänftigt
haben; so möchten
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Sie
wol
den
Spence
zu sehen bekommen, unter selbst beliebiger
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Gewährleistung.
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3.)
Finden beyde Vorstellungen statt, und entschließen Sie sich diesen Winter
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mich noch zum letztem mal zu sehn: so bitte ich, daß Sie so gut sind mein
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rothe
s
ledern
s
e
Schachtel mitzubringen, worinn mein Pathengeld
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liegt, und das ich dem HE. Georg Berens aufzuheben gegeben habe.
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Vielleicht bekommen Sie noch ein paar Bücher eine liebe Bibel und ein
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liebs Gesangbuch mit; Letzteres kann Ihnen unterwegens gute Dienste
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thun anstatt der witzigen Gaßenhauer, in denen Sie sich mit Ihrem HE.
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Verleger zu üben gewohnt sind.
NB.
Kommen Sie nicht selbst; so bleibt
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jedes in
loco quo,
nemlich
Spence
hier und mein Schreinchen dort.
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Ich küße Sie, mein junger
Autor
schöner Autor, wie
Boreas
eine seiner
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Auren. Vale et fave.
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HE Patz komt eben und bittet mich gleichfalls Sie zu
citi
ren.
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Adresse mit Siegelrest und Notiz von fremder Hand:
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An Herrn / HErrn Herder / meinen werthgeschätzten Freund / pp / in
Riga
.
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Bis auf 1 ℔
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 31.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, III 350 f.
Johann Gottfried von Herder’s Lebensbild. Sein chronologisch geordneter Briefwechsel, […]. Hg. von seinem Sohne Dr. Emil Gottfried von Herder. Ersten Bandes zweite Abtheilung. Erlangen 1846, 125 f.
ZH II 362 f., Nr. 319.
Zusätze fremder Hand
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Unbekannt |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
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1.) ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: 1. |
362/28 |
2.) ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: 2. |
362/28 |
besänftigt |
Geändert nach der Handschrift; ZH: besänftigt |
362/29 |
wol ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: wohl |
362/31 |
3.) ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: 3. |
362/33 |
ledern s e ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: lederne |