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Sie erhalten, liebster Freund, das versprochene
Mst.
Der Inhalt
interessi
rt
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Sie näher als mich; ich schmeichele mich daher, daß Ihnen die Ausarbeitung
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dieser Materie nicht unangenehm, auch nicht ohne Vortheil des allgemeinen
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Bestens seyn wird.
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Die Geschichte zeigt, wie sehr die
Censur
mit dem Päbstl. Sauerteige
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zusammenhängt. Als ein protestantischer Geistl. ist es eine Pflicht für Sie den
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Geist der
Reformation
zu erhalten und fortzupflanzen. Wir vergeßen, daß wir
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Lutheraner sind und daher verbunden immer
mehr
und
mehr
auszugehen,
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Luthers
Martin Luther
und Luthers Werke nachzuahmen, in denen allein die Kraft seines Namens
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und Nachruhms zu setzen ist.
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Schmieden Sie das Eisen, weil es warm ist. Theilen Sie mir wenigstens
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so bald Sie können Ihre Erklärung hierüber mit. Dringen Sie auf den
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Schaden, der der Wahrheit, den Wißenschaften, dem Geiste unsers Monarchen, der
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das Genie nicht unterdrückt haben will, durch die pharisäische Splitterrichter
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und Mückenfänger wiederfährt.
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Die Ungebundenheit der herrschenden Sitten und Freygeisterey muß durch
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die Freyheit der Preße theils sich selbst verrathen und in ihr eigen Schwerdt
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fallen theils die
Nacht
der Unwißenheit verkürzen und den Anbruch des Tags
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beschleunigen, auf den wir alle warten.
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Ihre letzten freundschaftl. Zuschriften werde mit nächsten beantworten.
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Bleibe im Lande und nähre Dich redlich – als ein Zöllner. Dies ist meine
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gegenwärtige Entschließung, auf die ich studiere, daß ich griechisch und arabisch
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darüber vergeße. So bald ich kann, mehr.
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Behalten Sie mich in gutem Andenken. Mein alter Vater empfiehlt sich.
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Leben Sie wohl.
Den 17
März.
1763.
Provenienz
Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg. Text nach einem Negativ des verlorenen Originals in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster, Signatur: Hamann-Nachlass, Kaps. 1, 23.
ZH zufolge befindet sich vor dem Brieftext ein Entwurf zu einer Schrift über die Bücherzensur, der aber nicht in Münster als Kopie überliefert ist.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, III 188 f.
ZH II 201, Nr. 245.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
201/19 |
Nacht ]
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Geändert nach dem Negativ der Handschrift in Münster; ZH: Macht |
201/26 |
März. ]
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Geändert nach dem Negativ der Handschrift in Münster; ZH: März. |