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Herzlichgeliebtester Vater,
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Sie werden schon durch den Fuhrmann die Nachricht unserer glücklichen
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Ankunft
in Elbing/Elbląg
Ankunft erhalten haben. Wir sind alle Gott Lob! gesund und leben recht
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Vetters
Joachim Anton Nuppenau
vergnügt in des Herrn Vetters Garten, der sich alle Mühe giebt uns nach Wunsch
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zu bewirthen. Nur ein einziges mal erst in der Stadt gewesen, heute denke
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Skubovius
Gymnasialprofessor in Elbing.
das
Gymnasium
hier zu besuchen, da ich mit dem
Professor Skubovius
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Bekanntschaft gemacht. Meiner Reisegesellschaft wegen werde ich kaum Lust
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Morungen
heute Morąg
haben nach Danzig noch Morungen kommen zu können. Ausruhen kann ich
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mich hier; und das hab ich mir auch gewünscht. An Zerstreuungen fehlt es
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mir nicht, daß ich also keine weitere suchen darf.
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Was machen Sie denn, Herzlich geliebtester Vater. Gott gebe, daß wir uns
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gesund und bald einander wiedersehen. Den Reise Paß habe richtig erhalten.
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Meine hiesigen Bekanntschaften sind lauter polnische Namen, die ich noch
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nicht auslernen kann, ein Ausschuß von vergnügten ehrlichen Leuten, die
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ander nichts übel nehmen.
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Belger
Philipp Belger
hat mir vom HE. Belger geträumt; vielleicht ist er
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tig bey Ihnen. Die Zeit unserer Abreise ist mit dem
er Woche wohl
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bestimmt, aber die Art noch nicht ausgemacht.
Land oder zu Waßer
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gehen werden, wird auf Umstände
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ich allein hier; so würd ich mich vermuthlich ganz anders einrichten.
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Meine alte Muhme dringt aber darauf, daß ich sie wieder nach Hause begleiten
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soll; und wenn ich meinen
freyen Willen
habe, so mag ich am liebsten mich
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andern beqvemen.
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Gott erhalte Sie und Ihr ganzes Haus. Nach dem herzlichsten Gruß, den
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mein Vetter mir ihm Sinn aufträgt, in deßen großen Laube ich schreibe, wie
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auch von meiner
Caravane
in Knicks und Handkuß, ersterbe mit der
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kindlichsten Hochachtung Meines herzlich geliebtesten Vaters gehorsamst ergebensten
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Sohn.
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Johann
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Rathskypers zu Elbing
heute Elbląg; Kyper/Küper: ursprünglich Bez. eines Faßbinders
In des Rathskypers zu Elbing Garten
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Mittwochs den 16
Jun:
1762.
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Degnerin
NN. Degner
Was macht die Jungfer Degnerin? Bitte Sie
zu grüßen.
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Wagner
Friedrich David Wagner
Laßen Sie doch HE Wagner sagen, daß der Brief
aber weder
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Lust noch Gelegenheit bisher HE
Notarius Mnioch
zu reden.
Notar
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 1 (76).
Bisherige Drucke
ZH II 158, Nr. 229.