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Herzlichgeliebtester Vater,

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Sie werden schon durch den Fuhrmann die Nachricht unserer glücklichen

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Ankunft
in Elbing/Elbląg
Ankunft erhalten haben. Wir sind alle Gott Lob! gesund und leben recht

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vergnügt in des Herrn Vetters Garten, der sich alle Mühe giebt uns nach Wunsch

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zu bewirthen. Nur ein einziges mal erst in der Stadt gewesen, heute denke

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Skubovius
Gymnasialprofessor in Elbing.
das
Gymnasium
hier zu besuchen, da ich mit dem
Professor Skubovius

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Bekanntschaft gemacht. Meiner Reisegesellschaft wegen werde ich kaum Lust

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Morungen
heute Morąg
haben nach Danzig noch Morungen kommen zu können. Ausruhen kann ich

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mich hier; und das hab ich mir auch gewünscht. An Zerstreuungen fehlt es

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mir nicht, daß ich also keine weitere suchen darf.

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Was machen Sie denn, Herzlich geliebtester Vater. Gott gebe, daß wir uns

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gesund und bald einander wiedersehen. Den Reise Paß habe richtig erhalten.

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Meine hiesigen Bekanntschaften sind lauter polnische Namen, die ich noch

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nicht auslernen kann, ein Ausschuß von vergnügten ehrlichen Leuten, die

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ander nichts übel nehmen.

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hat mir vom HE. Belger geträumt; vielleicht ist er
   

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tig bey Ihnen. Die Zeit unserer Abreise ist mit dem
  
er Woche wohl

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bestimmt, aber die Art noch nicht ausgemacht.
  
Land oder zu Waßer

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gehen werden, wird auf Umstände
  

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ich allein hier; so würd ich mich vermuthlich ganz anders einrichten.

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Muhme
Magdalena Dorothea Zöpfel, siehe Familie
Zöpfel
Meine alte Muhme dringt aber darauf, daß ich sie wieder nach Hause begleiten

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soll; und wenn ich meinen
freyen Willen
habe, so mag ich am liebsten mich

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andern beqvemen.

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Gott erhalte Sie und Ihr ganzes Haus. Nach dem herzlichsten Gruß, den

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mein Vetter mir ihm Sinn aufträgt, in deßen großen Laube ich schreibe, wie

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auch von meiner
Caravane
in Knicks und Handkuß, ersterbe mit der

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kindlichsten Hochachtung Meines herzlich geliebtesten Vaters gehorsamst ergebensten

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Sohn.

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Johann
   


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Rathskypers zu Elbing
heute Elbląg; Kyper/Küper: ursprünglich Bez. eines Faßbinders
In des Rathskypers zu Elbing Garten

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Mittwochs den 16
Jun:
1762.

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Degnerin
NN. Degner
Was macht die Jungfer Degnerin? Bitte Sie
   
zu grüßen.

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Laßen Sie doch HE Wagner sagen, daß der Brief
  
aber weder

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Lust noch Gelegenheit bisher HE
Notarius Mnioch
zu reden.
Notar
  

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 1 (76).

Bisherige Drucke

ZH II 158, Nr. 229.