312
353/23
Warschau den
18.
Novbr.
65.

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Herzlich geliebtester Vater,

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Petter
nicht ermittelt
Fuhrmann
Petter
geht mit einem Kasten Bücher nach Königsberg, und hat

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mich um ein Briefchen gebeten, der ihm Anlaß geben möchte Ihnen zu

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melden, daß er mich gesehen und gesprochen hätte. Sie sehen hieraus, daß wir

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an unsere Abreise auch zu denken anfangen. Gestern Abend hat Herr Hofrath

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von der glücklichen Entbindung seiner Frau Gemalin mit einer jungen

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Tochter erhalten.

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Ich weiß Ihnen nichts Neues zu melden, als daß ich mich erträglich Gott Lob!

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MartinsWoche
Woche um St. Martin
befinde. Wir haben hier die ganze MartinsWoche einen schweren Nebel gehabt.

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Die HE
Deputirt
e der Städte gehen gleichfalls heute ab.

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Rel. Gerichte
Relationsgerichte
Vorgestern sind wieder
Rel.
Gerichte gewesen; der nächste Sitz derselben

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aber wird diesen Freytag seyn.

S. 354
Ich empfehle Sie Göttlicher Gnade und Obhut. Grüßen Sie HE Vetter

2
und unser gantzes Haus. Ich küße Ihnen die Hände und ersterbe Ihr

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treugehorsamster Sohn

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Johann Georg.


5
Adresse:

6
à Monsieur / Monsieur Hamann / Chirurgien bien renommé / à
Königsberg
.


7
Von Johann Christoph Hamann (Vater) vermerkt:

8
den 27
Nov.
65

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 1 (85).

Bisherige Drucke

ZH II 353 f., Nr. 312.

Zusätze fremder Hand

354/8
Johann Christoph Hamann (Vater)

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
354/6
Königsberg
]
Geändert nach Druckbogen 1940; ZH:
Königsberg