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342/2
Mein liebster H.
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Ich bin heiter nach Hause gefahren, doch nicht nach Hause; sondern bis
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Vegesackshof
heute Fēgezaka muiža
Werst
russisches Längenmaß (= 1,067 km)
4. Werst v. Riga an
Vegesackshof
; da ward ich aufgefangen, lies den Wagen
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einfahren, u. selbst kam ich des Abends spät nach. – Jetzt habe ich bis 9.
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Hartkn.
Johann Friedrich Hartknoch
geschlafen, u. versuche es zu schreiben, weil ich Hartkn. noch zu finden glaube.
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Unsere Zusammenkunft war, wie unsere Erwartungen von einander, aus
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gar zu großer
Muße thätig, u. aus Thätigkeit müßig. Nächst erwarte ich
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einen
vollen schweren
Brief von Ihnen; denn Sie sind mir mehr schuldig
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geblieben, als ich Ihnen:
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Ein Lied, was ich den Weg über Poetisirt habe:
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(Zum Nutzen wird, was erst Vergnügen war!)
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Damon u. Doris: ein Gespräch
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Da.
Sieh dieses Heu gethürmet; jüngst wars ein Teppich Gras
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Jetzt
Spät kühlet uns sein Schatten; wo man früh Blumen las.
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Dor.
Heut prangten diese
n
Rosen, als stolze Gartengötter
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jezt,
sind
um uns bald zu salben, sind sie ein Haufen Blätter:
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Dam.
Sieh dieses Haus von Garben, heut wars ein Ährenheer;
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bald ists, um uns zu nähren, ein goldnes Körnermeer.
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Dor.
Einst lockt’ ich dich, als Traube, jetzt muß ich Trauben geben
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bald, wenn die Blätter welken, werd’ ich ein Zaun von Reben.
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Dam.
Jung stieg ich wie die Lerche, drauf sang die Nachtigall
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Jezt schlag ich wie die Wachtel, –
u. werde
bald bin ich – Wiederhall.
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Kantern
Johann Jakob Kanter
Lesen Sie das Stück Kantern vor, dem Sie einen Kuß von mir geben müßen:
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damit er glücklich kehre zu seiner Heimath, u. seinem Weibchen, u. Ungebohrnen.
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Ich bin zwar nicht erschöpft, muß aber schließen, bis auf glücklich
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Wiedersehen, – in der Gegenwart des Briefes –
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HErn Hofrath, die Fr. Räthin, u. Fr. Pastorin
Christoph Anton Tottien
,
Sophia Giesberta Tottien
, Anna Maria Ruprecht, geb. Schüttler (gest. 1770)
An HErn Hofrath, die Fr. Räthin, u. Fr. Pastorin, machen Sie mein
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ergebenstes Kompliment: in einem etwas kleinern Grade machen Sie’s an
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HErn D. Lindner
Johann Ehregott Friedrich Lindner
Schwander
Sigismund Georg Schwander (1727–1784), Hofgerichtsadvokat, Hofrat in Mitau
HErn D. Lindner, u. seine Fr.,
u.
im
Positivo
haben Sie an Schwander, u.
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Tetsch
Carl Ludwig Tetsch
Tetsch zu grüßen; als woran geschieht unser allerfreundschaftlichste
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Kollaborator Wille; Gegeben Riga zu Kloster
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Montag früh
Herder
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Mitau
heute Jelgava, Lettland [56° 39′ N, 23° 43′ O] (40 km südwestlich von Riga)
Adresse:
à Monsieur / Monsieur
Hamann
/ homme de lettres / à
Mitau
/
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Tottin
Christoph Anton Tottien
bey HE. Hofrath Tottin in seinem Gartenhause:
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Vermerk von Hamann:
Erhalten den 6. Aug. 65. durch HE Hartknoch.
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geantw. den
16
t
ej.
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 15–16.
Bisherige Drucke
Herders Briefe an Joh. Georg Hamann. Im Originaltext hg. von Otto Hoffmann. Berlin 1889, 18 f.
ZH II 342, Nr. 306.
HBGA I 47f., Nr. 16.
Zusätze fremder Hand
342/36 –37
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Johann Georg Hamann |
342/37 |
Johann Georg Hamann |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
342/30 |
u. ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: u |
342/30 |
Positivo ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: Positiv |
342/34 |
Hamann |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Hamann |