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Clarissime Domine Politice!
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Weil meine alten steifen Knochen zur peripatetischen Philosophie
nicht
kaum
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mehr taugen, und meine Augenblicke zu labyrinthischen Spatziergängen nicht
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immer
vor
sondern auch zuweilen zwischen der Tafel
ab ouis ad poma
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eintreffen; so muß ich schon zu einem
maccaroni
schen Gänsekiel meine Zuflucht
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nehmen, Ihnen meinen Dank für den beykommenden Berlinschen Christmonath
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im
cant-style,
den der komische Geschichtsschreiber der komischen Litteratur
9
per
e wie ein
Asmus cum puncto
durch
Kantschen Styl
gegeben, zu
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übermachen.
11
Zum
Sapere aude!
gehört auch aus eben derselben Qvelle das
Noli
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admirari! Clarissime Domine Politice!
Wie sehr ich unsern Plato liebe und wie gern
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ich ihn lese wißen Sie
;
auch will ich mich seiner Vormundschaft zur Leitung
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meines eigenen
Verstandes
, doch
cum grano salis
gefallen laßen, ohne eine
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Selbstverschuldung durch Mangel des
Herzens
zu besorgen.
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Einen Profeßor der Logik u Kritiker der reinen Vernunft an die Regeln der
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Erklärung zu erinnern, wäre beynahe Hochverrath; da Sie mir überdem Ihren
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Hutchinson fortgenommen ohne seine Moral widererstattet zu haben; besitze ich
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kein anderweitiges Organon in meinem armseel. Büchervorrath. Eben so wenig
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bin ich imstande den Zufall jüdischer und christlicher Einstimmigkeit in
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vormundschaftlicher Denkungsfreyheit mir aufzuklären, weil der königl.
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Bibliothekar mir den zweiten Jahrgang auf eine höchst unbarmherzige Art und Weise
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mir vorenthalten; so sehr ich auch aus allen meinen Kräften zur Geburtshülfe
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des kosmopolitischplatonischen Chiliasmus durch Wünsche, Erinnerungen,
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Vorbitte und Danksagung
beygetragen
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Daher laß ich es mir gern gefallen die Aufklärung mehr ästhetisch als
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dialectisch, durch das Gleichnis der Unmündigkeit u Vormundschaft, zwar nicht
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erklärt,
doch wenigstens erläutert und erweitert zu sehen. Nur liegt mir das
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πρωτον Ψευδος
(ein sehr bedeutendes Kunstwort, das sich kaum
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unflegelhaft in unsere deutsche Muttersprache übersetzen
läßt,
)
in dem vermaledeyten
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adiecto
oder Beywort
selbst verschuldet
.
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Unvermögen ist eigentlich keine Schuld, wie unser Plato selbst erkennt; und
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wird nur zur Schuld durch den
Willen
und deßelben Mängel an
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Entschließung
und
Muth
– oder als
Folge
vorgemachter Schulden.
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Wer ist aber der unbestimmte
andere
, der zweymal anonymisch vorkommt.
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Sehen Sie hier,
Domine Politice
wie ungern die Metaphysiker ihre Personen
S. 290
bey ihrem rechten Namen nennen, und wie die Katzen um den heißen Brey
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herumgehen;
doch
ich
sehe die Aufklärung unsers Jahrhunderts mit keinen
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Katzen- sondern reinen u gesunden Menschenaugen, die freylich durch Jahre
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und Lucubrationen und Näschereyen etwas stumpf geworden, mir aber
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zehnmal lieber sind als die bey Mondschein aufgeklärten Augen einer
Αθηνη
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γλαυκωπις
.
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Ich frage daher auch noch zum zweitenmal mit katechetischer Freyheit: wer ist
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der
andere
, von dem der kosmopolitische Chiliast weißagt? Wer ist der andere
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Bärenheuter oder Leiter, den der Verf. im Sinn aber nicht auszusprechen das
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Herz hat. Antwort: der leidige Vormund, der als das
correlatum
der
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Unmündigen
implicite
verstanden werden muß. Dies ist der Mann des Todes. Die
S
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selbstverschuldete Vormundschaft und nicht Unmündigkeit –
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Wozu verfährt der Chiliast mit diesem Knaben Absalom so säuberlich? Weil
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er sich selbst zu der Claße der Vormünder zählt, und sich gegen unmündige
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Leser dadurch ein Ansehen geben will – Die Unmündigkeit ist also nicht weiter
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selbst verschuldet, als in so fern sie sich der Leitung eines blinden oder
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unsichtbaren
(wie jener pommersche Katechismusschüler seinem Landpfarrer
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entgegen brüllte) Vormundes und Führers überläst. Dieser ist der eigentl. Mann
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des Todes –
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Worinn besteht nun das
Unvermögen
oder die
Schuld
des fälschlich
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angeklagten
unmündigen? In seiner eigenen Faulheit und Feigheit? Nein, in der
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Blindheit seines Vormundes, der sich für sehend ausgiebt, und eben deshalb
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alle Schuld verantworten muß.
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Mit was für Gewißen kann ein Raisonneur u Speculant hinter den Ofen und
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in der Schlafmütze den Unmündigen ihre
Feigheit
vorwerfen, wenn ihr
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blinder Vormund ein wohldisciplinirtes
Heer
zahlreiches Heer zum Bürgen
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seiner Infallibilität und Orthodoxie hat. Wie kann man über die
Faulheit
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solcher unmündigen spotten, wenn ihr aufgeklärter und selbstdenkender Vormund,
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wofür ihn der eximirte Maulaffe des ganzen Schauspiels erklärt, sie nicht
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einmal für Maschinen, sondern für bloße Schatten seiner Riesengröße ansieht, vor
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denen er sich gar nicht fürchten darf, weil es seine dienstbaren
Geister
und die
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einzigen sind, deren Daseyn er glaubt.
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Kommt es also nicht auf einerley heraus: glaube – exercir – zahl, wenn dich
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der T‥ nicht holen soll. Ist es nicht
Sottise des trois parts?
und welche ist die
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gröste und schwerste? Eine Armee von Pfaffen oder von Schergen,
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Büttelknechten und Beutelschneidern? Nach dem befremdlichen unerwarteten Gange
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menschlicher Dinge, wornach fast alles im Großen paradox ist, komt mir
S. 291
Glauben schwerer vor
als
Berge versetzen, Evolutionen und Exercitia machen – und
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die
Liquidation
mit unmündigen,
donec reddant nouissimum quadrantem
–
3
Die Aufklärung unsers Jahrhunderts ist also ein bloßes Nordlicht, aus dem
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sich kein kosmopolitischer Chiliasmus als in der Schlafmütze u hinter dem Ofen
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wahrsagen läst. Alles Geschwätz und Raisonniren der eximirten Unmündigen,
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die sich zu Vormünder der
Vormünder
selbst unmündigen aber mit
couteaux
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de chasse
und Dolchen versehnen Vormünder aufwerfen, ein kaltes
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unfruchtbares Mondlicht ohne Aufklärung für den
feigen
faulen Verstand und ohne
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Wärme für den feigen Willen – und die ganze Beantwortung der aufgeworfnen
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Frage eine blinde Illumination für jeden unmündigen, der
im Mittage
wandelt.
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Geschrieben den heil. Abend des vierten und letzten Advent Sontags 84
entre
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chien et loup.
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von des
Clarissimi Domini Politici
und Morczinimastix
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gebundenen und seiner ex- und esoterischen
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Freyheit
entschlagenen
, von Poeten
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und Statistikern verkannten
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Magus
in telonio.
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Auch in der Dunkelheit giebts göttlich schöne Pflichten
19
Und unbemerkt sie thun – –
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Matth. XI.
11.
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N. S.
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Meine Verklärung der Kantschen Erklärung läuft also darauf hinaus, daß
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wahre Aufklärung
in einem Ausgange des unmündigen Menschen aus einer
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allerhöchst
selbst verschuldeten Vormundschaft
bestehe. Die Furcht des
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Herrn ist der Weisheit Anfang – und diese Weisheit macht uns
feig
zu lügen
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und
faul
zu dichten – desto muthiger gegen Vormünder, die höchstens den Leib
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tödten und den Beutel aussaugen können – desto barmherziger gegen unsere
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unmündige Mitbrüder und fruchtbarer an guten Werken der Unsterblichkeit. Die
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Distinction
zwischen dem öffentl. und privat Dienst der Vernunft ist so komisch
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als Flögels seine in Be- und Verlachenswürdige. Freylich komt es darauf an
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die beyden Naturen eines
Unmündigen
u
Vormunds
zu vereinigen, aber
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beyde zu sich selbst widersprechenden Hypokriten zu machen, ist kein
arcanum
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das erst gepredigt werden darf; sondern hier liegt eben der Knoten der ganzen
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politischen Aufgabe. Was hilft mir das
Feyerkleid
der Freyheit, wenn ich
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daheim im Sclavenkittel. Gehört Platon auch zum
schönen Geschlecht
– das er
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wie ein alter Hagestoltzer verläumdt. Die Weiber solten
schweigen in der
S. 292
Gemeine
– und
si tacuissent, philosophi mansissent.
Daheim (
i. e.
auf dem
2
Katheder und auf der Bühne und auf der Kanzel) mögen sie plaudern nach
3
Herzenslust. Da reden sie als Vormünder, und müßen alles vergeßen u allem
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widersprechen, sobald sie in ihre eigene selbstverschuldete Unmündigkeit dem
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Staat Schaarwerk thun sollen. Also der öffentl. Gebrauch der Vernunft u
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Freyheit ist nichts als ein Nachtisch, ein geiler Nachtisch. Der Privatgebrauch ist das
7
tägl. Brodt
, das wir für jenen entbehren sollen. Die
ganze
selbst
8
verschuldete Unmündigkeit ist ein
ebenso schiefes Maul, als er dem ganzen
9
schönen Geschlecht macht, und da
ß
s meine 3 Töchter nicht auf sich sitzen laßen
10
werden.
Anch’io sono
tutore
!
und kein Maul- noch Lohndiener eines
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Obervogts – sondern halt es mit der unmündigen Unschuld. Amen!
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Adresse mit Lackrest:
13
An /
Herrn Profeßor Kraus
Provenienz
Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 3.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VII 187–193.
ZH V 289–292, Nr. 788.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
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beygetragen ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: beygetragen. |
289/28 |
erklärt, ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: erklärt |
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läßt, ) |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: läßt,) |
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ich ]
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In der Abschrift Wardas: ist ; vmtl. Verschreibung Wardas. |
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doch ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: doch |
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angeklagten ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: anklagten |