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237/12
Kgsberg den 18 8
br
84.
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Herzlich geliebtester Freund,
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Den 30
Aug.
erhielt Ihren letzten Brief u habe sämtl. Einl. sogl. bestellt.
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Ihrer Erlaubnis zufolge auch unter Dengels
Couvert
bey Unger ein Blättchen
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Druckfehler bestellt, aber weder er noch ich das geringste erhalten. Ich habe kein
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einzig
Exempl. als das einzige für mich u habe für Kleuker 2 bestellen
müßen
.
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Dengel hat auch die 12 erhaltene abgesetzt, ohn mehr verlangt oder bekommen
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zu haben. Hier bekümmert sich kein Mensch darum.
D
Lindner der gegenwärtig
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in Halle ist u ein tödl. hitziges Fieber noch in Wien aushalten müßen, thut
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deshalb Nachfrage. Unser alte Freund in W. scheint mein einziger ganzer Leser
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gewesen zu seyn. Kann also weder Ihnen noch unserm Arndt ein Musterexempl.
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beylegen. Durch HE Cr. R. Jensch werden Sie ein
Billet
der Baroneße an mich
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erhalten haben, das aufzubewahren u mir mitzubringen bitte. Wie es mit der
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Rechnung der Lilienthalschen
Auction
zugegangen begreif ich nicht. Daß man
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mir das Geld ohne
pro
ducirte u
quitti
rte Rechnung nicht auszahlen können,
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versteht sich von Kaufleuten am Rande. Die Puncte vor einer Zahl: bedeuten
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allemal bloße gl.
,
=
bedeuten,
daß es gleich dem aufgegebenen Preise
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erstanden worden. Die von Ihnen bezahlte Summe macht 583 fl 7 gl. Ich
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wünschte, daß Sie meine damals an Sie geschriebene Briefe zu Hülfe nehmen
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könnten um eine Vergleichung anzustellen. Die damals fatale Angelegenheit
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der
Fooi
gelder machte mir so viel Unruhe, daß ich nicht in der Ordnung
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fortfahren konnte. Die gestohlne Bücher sind auch angemerkt. Ich habe damals auch
S. 238
darüber geschrieben. Sollten sich Bedenklichkeiten finden: so bitte deshalb,
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wenn solche der Mühe lohnen, mir Nachricht zu ertheilen, um allenfalls zu
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HE Cr. R. Lilienthal zu
recu
rriren, mit dem ich damals jeden Posten verglichen
4
und
collationi
rt habe. HE Auerswald hat mir 4 fl. für den
Shak.
laut Ihrer
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Rechnung bezahlt. Er heyrathet eine Gräfin von Dohna Lauk und war auf
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einen Tag in der Stadt um zur Hochzeit Einkauf zu thun. Das Geld liegt in
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Ihrer Rechnung eingewickelt. Im Meß Katalog steht nur noch der Verlag von
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der vorigen Ostermeße. Ob Kant fertig geworden, habe nicht daraus ersehen
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können. Er hat bisher wacker für die Berlinsche Monatsschrift gearbeitet. Ihre
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Reiskiana
liegen noch wie ich selbige erhalten. Ich habe sie noch nicht ansehen
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können – und hoffe, daß mir der Winter vielleicht mehr Muße geben wird.
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Mit Lausons Bibliothek ist auch noch nichts ins reine, wo ich noch ein
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Exemplar meiner sokratischen Denkw. zu finden dachte.
Me Courtan
hat nichts
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durch HE
Balfour
erhalten, und hat sich aus Noth bey Hartung hier versorgen
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müßen. Ich hatte schon einen Käufer zu ihrem Exemplar; derselbe erfuhr, daß
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es im Hartungschen Catalog u Laden für 4 fl 15 gl. feil wäre, ohngeachtet sie
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6 fl. dafür bezahlen müßen. Laßen Sie, liebster Freund nach beyliegenden
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Papieren die Summe zusammenziehen und theilen Sie mir die
pag.
u
no.
mit, wo
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Sie nicht Auskunft oder Schwierigkeit finden. Ich habe mit aller mögl.
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Aengstlichkeit die Rechnung nach
summi
rt. Im Januar 83 ist das Geld der
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583 fl. 7 gl. ausgezahlt
worden
.
Ich verweise Sie noch auf meine damalige
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Briefe. Mein Sohn lebt noch auf dem Lande, wird auch wol den Winter noch
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zubringen u erst mit Ostern so Gott will! seinen academischen
Cursum
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anfangen. Habe noch einen Sohn
adopti
rt, der mich schon diesen Sommer hat
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besuchen wollen, mir aber auf künftigen Hoffnung macht. Ein junger Mann
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25 Jahr alt, deßen Hypochondrie keine feuchte, kalte Luft vertragen kann,
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übrigens reich, weich erzogen ist, aber viel Bedürfniße
hat
und mir
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Verbindlichkeiten schuldig zu seyn glaubt, von denen ich nichts weiß. Er lebt zu Münster
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in Westphalen und ich sehe seiner Erklärung auf meine Antwort mit Verlangen
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entgegen. Was macht Ihr lieber Sohn in Zürich? Werden Sie Albertinchen
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mitbringen? Es wäre mir lieb gewesen, wenn das Blättchen von
Druckfehler
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hätte beygelegt werden können. Dengel versichert daß ihm Unger keine Sylbe
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darauf geantwortet, auch nicht auf seine eigene Aufträge, sondern ihm unlängst
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ein Päckchen zugeschickt. Vielleicht kommen Ihre Meßgüter ehe an, als die
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hiesigen, daß Sie von dort aus das Exemplar nach Petersb. übermachen
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können.
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Der nächste Absatz ist abgeschnitten. Das Folgende auf der Adressseite:
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Empfehlen Sie mich Ihrer lieben Frau Gemalin – und so thut mein ganzes
S. 239
Haus. Meine Hausmutter ist einige Tage bettlägerig gewesen an der Rose und
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kann sich noch nicht recht erholen.
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Wegen des Worts Psilosophie = leere/reine Vernunft, habe ausdrückl. eine
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Anmerkung gemacht und
die meisten
einige
Druckfehler
hätte der schlichte
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Menschenverstand vermeiden können, als ihm für ihre. All mein Mahlen und
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Vorschreiben hat nichts geholfen. Mit dem Druck bin übrigens recht zufrieden.
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Ob die bestellten Exemplarien besorgt seyn mögen, möchte ich auch gern wißen.
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Der alte
Jacobi in Zelle habe auch eins zugedacht, um desto mehr da er
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meinem Freund Hill mit ein paar Gläser Wein auf Claudius mündl. Gruß was
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zu gut gethan. Wie es mit dem Blättchen zugegangen ob er selbiges nicht durch
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Dengel erhalten oder ob er es nicht der Mühe werth geachtet, wünscht ich auch
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zu wißen. Denn manche Stellen haben keinen Verstand u laßen sich gar nicht
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errathen. Ein doppelter Nachtheil für einen berüchtigten Bruder
virorum
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obscurorum.
Ich umarme Sie u ersterbe Ihr alter Freund
JGHamann.
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Das Folgende ist teilweise abgeschnitten:
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ald mit einer
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nen Sie nicht
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rdinge für Postgeld.
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Mit einem Exemplar
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bedenken Sie mich
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Bitten
und meinen
Dank
.
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mein Vertrauen auf-
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et faue.
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Adresse mit Mundlackrest:
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An / HErrn Hartknoch, / zu /
Riga
.
Provenienz
Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 5.
Bisherige Drucke
ZH V 237–239, Nr. 773.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
238/21 |
worden . |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: worden. |
238/31 |
Druckfehler ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Druckfehlern |
238/36 –37
|
Der […] Adressseite:] |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: |
239/8 |
Der alte ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Dem alten |