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Königsberg am Pfingstmontage 83.
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HöchstzuEhrender Herr und Freund
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Den 19 May erhielt Ihren Brief u Sie werden vermuthlich auch den Schein
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der 12 # zu seiner Zeit erhalten
haben
.
Den 26
ej.
ist der Anfang im Tanzen
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gemacht von 7–8 Morgens
à
2 # 4 fl. u den 2
huj.
im Zeichnen von 3 Uhr
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Nachmittags nur 2 Tage die Woche aber 2 Stunden hinter einander
a
1 # 3fl. Ein
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pollnischer u ruß. Sprachmeister fand sich auch der mit 1 # für lieb
kam
nahm,
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aber vermuthl. nach Graudenz gegangen um den König anzutreten. Sie scheinen
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auf die Nachrichten
wegen des erhöheten Preises in Ansehung dergl.
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Stunden und
Künste keine Rücksicht genommen zu haben, u ich beziehe mich
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daher auf dasjenige, was ich bereits geschrieben, habe auch die Wahl dem
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Geschmack des HE Sohns überlaßen, weil ich darin kein Kenner bin. Der
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Tanzmeister heist Weinert. Die 3 # zu Büchern können fügl. zum
Supplement
der
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Lieblingsstudien dienen.
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Aus der Abwartung der öffentl. Vorlesungen ist nichts geworden; u er würde
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nach den academischen Gesetzen auch eine neue Matricul nöthig gehabt haben.
S. 51
Das
praenumeri
rte halbe Jahr geht mit dem 27
Julii
zu Ende, und Ihr Herr
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Bruder denkt auch an seine Abreise. Ich bin daher jetzt genöthigt Sie, theuerster
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Freund, an die Bedingungen zu erinnern, unter denen ich den ganzen Versuch
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gewagt, nemlich daß
die Probe mit dem Aufenthalt des ersteren gleich
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dauernd
seyn sollte. Da Sie Selbst in Kummer über Ihre Verfaßungen leben;
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so kennen Sie den Einfluß davon auf Gemüth u. Gesundheit. Ich lebe daher in
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einer so leutscheuen und zu allen Geschäften unfähigen Hypochondrie, daß ich
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meiner Ruhe und Erhaltung alles aufopfern muß. Habe widerum aus
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Ueberdruß ein zweites wie mein erstes Haus, mit
Verlust der Hälfte vom
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Capital
losgeschlagen u noch keinen Heller ausgezahlt bekommen, ohngeachtet der
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Käufer schon um Ostern eingezogen, auch noch nicht die ganze Miethe vom
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dritten Haus, das mir noch auf dem Halse liegt, erhalten. Unser
Etat
ist auch
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noch nicht hier u man fürchtet Einziehung ganzer Stellen oder Abzüge
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wenigstens des Gehalts – Es gehe wie es gehe: so ist mein Entschluß gefast, und
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weder
Bitten noch Anerbietungen
, werden mich bewegen können Ihren
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HEn Sohn länger als diesen Sommer zu
behalten
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Ich habe wie ein Pferd gearbeitet das Latein bis
Ostern
durchzusetzen, weil
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er ohne
Declini
ren u
Coniugi
ren herkam und muß mich jetzt allein einschränken
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ihn in
Ansehung der Sprache
zu einem
Cive academico
zu
qualifici
ren.
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Wir haben noch 10 Kapitel von den
Historicis selectis
übrig u denke diese Woche
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damit fertig zu werden. Wir haben das erste Buch von Horatzens Briefen nach
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der Wielandschen Uebersetzung durchgegangen auch die ersten 7 Oden des
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Horatz. Mit dem Engl ist auch ein zieml. Anfang gemacht; ohngeachtet diese
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Sprache wegen ihrer Leichtigkeit wenig Verdienst in meinen Augen hat: so hab
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ich sie doch mit dazu gebraucht ihn auf die
Construction
u die Nothwendigkeit
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derselben in allen Sprachen aufmerksam zu machen.
Aufmerksamkeit
,
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Urtheil
, nicht Gedächtnis denn ich habe ein sehr kümmerliches, ist meine
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Grammatik.
Denken
heist Begriffe construiren, und Moral ist nichts als Syntax.
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Hierinn besteht meine Methode.
Uebereinstimmung
u
Abhängigkeit
sind
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meine
Pas
und
Coupés,
und eben die Symmetrie der Füße u des Leibes im
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Innern hervorzubringen – ist meine Arbeit gewesen. Aber der schönste Witz des
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Seneca u aller Wortfluß des
Cicero
richten eben so viel aus wie Moses u die
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Propheten, wenn es an der Pfingstgabe des Geistes, des Selbsttriebes fehlt.
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Er ist vorgestern mit HE von Schrader nach
Steinbeck
in Gesellschaft seines
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vorigen Hofmeisters wie er mir selbst
erzählt
gemeldet gegangen,
in
zu einer
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sehr großen Gesellschaft, wie er meinen Kindern gesagt, u wird erst nach dem
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Fest wider zu Hause kommen. Ich bin nicht im Stande
Menschen
zu sehen;
S. 52
mein Sohn wird morgen frühe um 3 Uhr auf ein paar Tage aufs Land fahren,
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um einen
Freunde, den Sohn des HE Kr. Rath Deutsch zu besuchen.
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Setzte Ihr Herr Sohn auf Wißenschaften einigen Werth oder glaubte, daß
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selbige sein Glück zu machen etwas beytragen könnten: so würde freylich
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dadurch mein Sohn so wol als ich selbst aufgemuntert werden. Gegenwärtig
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gewinnt
ersterer
Ihr Sohn nichts, u der meinige verliert zu viel – ich am meisten
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an Zeit und der ebenso edeln u köstlichen Gemüthsruhe u Gesundheit.
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Ich begreife nicht, wie bey der Erziehung der seel. Frau Amtsräthin ein so
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wesentliches Stück als das Tanzen hat versäumt werden können – und da Sie
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ihm ein zur Eitelkeit, Zerstreuung und Verführung geneigtes Herz zutrauen,
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wäre es freylich gesunder gewesen die Mathematik vorzuziehen. Er hat mir selbst
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versichert sie bereits hier gehört, aber nichts davon begriffen zu haben. Der
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Probe wegen möchte ich wol nach Endigung der
Hist. Select.
des
Ernesti Initia
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anfangen –
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Nach meiner Ueberzeugung wird er gewiß durch eine baldige Verpflanzung
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nach Göttingen gewinnen, und ich hoffe, daß meine Mühe ihn zum akademischen
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Bürger
taliter qualiter
in Ansehung des Schul
organi
zuzustutzen, vielleicht mit
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etwas mehr Gründlichkeit, als er das Sprachrohr der großen Welt behandeln
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gelernt, nicht gantz vergebens seyn wird. An keiner meiner historischen Schriften
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hat er Geschmack gefunden, ausgenommen eine elende alte verrostete
Histoire
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des Larrons,
die ich niemals auszuhalten im stande gewesen.
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In Ordnung, Wirthlichkeit, Mäßigkeit, Bescheidenheit dient er meinem Hause
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zum Muster und Beyspiel – aber das sind keine Tugenden, denen ich zu viel
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traue: so wie die
Fehler
, welche Sie bey ihm fürchten, es eben nicht in meinen
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Augen sind.
Aber
Denn die schleichende
morali
sche Heucheley ist eine ärgere
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Pest u ein größeres Modelaster, als es die Pietisterey jemals gewesen.
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Bey aller Ordnung in seinen Kleidungsstücken ist ihm ein fast neues Paar
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Schuh verschwunden unter seinem Bette – das unweit dem meinigen steht. Ich
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begreife die Möglichkeit nicht, auch meine Leute können sich nicht besinnen
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selbige gesehen zu haben. Er versichert aber, selbige wirklich aus Friedrichsthal,
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wo er sie gebraucht zurück erhalten zu haben, wo er die Ostern zugebracht. Die
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Unruhe über diese verschwundene Schuhe war nur ein kleiner
Pendant
von meiner
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Verlegenheit, darein mich der Verlust meines Schlüßels von meinem
Bureau
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setzte, der sich aber plötzlich widerfand, ohne daß ich bis diese Stunde begreifen
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kann, wie es mit dem Verschwinden u Widerfinden zugegangen.
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Die zum Spatziergehen und der
Motion
geordnete Stunden werden am
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gewißenhaftesten beobachtet. Zu welchen Besuchen er sie anwendet, weiß ich nicht.
S. 53
HE Stadtr. hat sich neulich gegen den HE
Doctor
beschwert daß er nicht fleißig
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gnug zu ihm käme u keine Gedult hätte sich lange aufzuhalten. Wenigstens
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speist er alle Sonntage bey ihm.
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Um Familienverbindungen u die damit unumgängl.
Intriguen
u
Cabalen
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bekümmere mich nicht. In meinem Hause bekomt er keine Besuche als von
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einem Liefl.
Cavalier,
dem HE von Schrader, der sich durch einen sehr
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exemplarischen Fleiß unterscheidt. Eines Kaufmanns Sohn aus
Tuckum,
Siewert,
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ist auch 2 mal bey ihm gewesen, u reist bald ab –
Tant mieux.
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Es bleibt also dabey daß ein längerer Aufenthalt Ihres HE Sohns in
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meinem Hause als diesen Sommer, uns beiderseits höchst nachteilich seyn würde.
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Nehmen Sie daher, liebster Freund Ihre Maasreguln um seine baldige Abreise
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nach Göttingen
gegen Michaelis
zu befördern. Es fehlt ihm nicht an natürl.
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Anlagen, die nicht durch Zwang sondern Freyheit entwickelt werden müßen. Es
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wäre unverantwortlich von mir, wenn ich ohne Ihre Hofnungen erfüllen zu
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können mich abhärmte und verzehrte zum Nachtheil
meiner eigenen Kinder
,
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die desto nöthiger haben etwas zu lernen, weil sie keine Empfehlungen, kein
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Geld, keine Unterstüzungen zu ihrem künftigen Fortkommen von mir erwarten
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können, u aller der Vortheile beraubt sind, die Ihr Herr Sohn zum voraus
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schon hat, u worauf er Staat machen kann.
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Dies ist Ja! und Amen! und selbst meine Freundschaft für Sie u Ihren HEn
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Sohn hat an diesem festen Entschluß den grösten Antheil. Ich umarme Sie mit
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unveränderten Gesinnungen und den besten Empfehlungen an die Frau
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Hofräthin u Ihr ganzes Haus. Was Sie noch zu erinnern haben in Ansehung des
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Zwischenraums bitte bey Zeiten und ohne Rückhalt mir mitzutheilen. Nehmen
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Sie sich aber Zeit meine Briefe recht durchzulesen u Ihren Innhalt zu glauben;
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denn
wißentlich lüg ich nicht, aber ich trau auch meinen Sinnen nicht. Ich
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ersterbe Ihr aufrichtiger Freund
Hamann.
Provenienz
Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 3.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 343–347.
ZH V 50–53, Nr. 701.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
50/21 |
haben . |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: haben. |
50/23 |
a |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: à |
50/24 |
kam |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: kam |
51/15 |
weder ]
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: weder |
51/16 |
behalten ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: behalten. |
52/2 |
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Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: [seiner] ; in Wardas Abschrift: „Lücke“; Henkel trägt „seiner“ ein. |