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Kgsberg den 31 Jänner 83.
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Herzlich geliebtester Freund,
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Mein herzl. Beyleid zu Ihrer Familien Trauer, die ich im Buchladen erfuhr
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und über die unvermuthete Nachricht mich alterirte. Ich muste mich gestern Abend
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auch zeitig niederlegen, nachdem ich 2 Patienten besucht, bin aber doch heute
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wider imstande aufzustehen, und ein kleiner Schweiß gegen Morgen den ich
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durch
The
beförderte, hat mir gute Dienste gethan. Gott stärke Ihre Gesundheit
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u. bewahre die Ihrigen.
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Einl. an den jungen Neuman habe vorige Woche erhalten u er ist mir gar nicht
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eingefallen seiner an unsern George zu erwähnen, der hoffentl. gesund
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angekommen seyn wird. Vorigen Sonntag kam doctorandus in mein Haus u hat
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mir des Hofraths ältesten Sohn mitgebracht, der sich bey mir aufhalten wird.
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Der junge Mensch gefällt mir sehr – wie lange? weiß Gott.
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Der große Kasten mit 80 Folianten, 79 Qvartanten 156 Octavbände (die 67
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Unschuld. Nachrichten eingeschloßen) 20 Duodezbände ist diese Woche dem
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Fuhrmann Frantz überliefert worden. HE
Courtan
hab den Frachtbrief
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ausgefertigt; und das Gewicht beträgt nach unserer Licentwage 3 Schiffpfund 1 Centner
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10 ℔. Den Kasten habe umsonst von HE Friedländer erhalten; aber ein
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Biergeld vors Herbringen bezahlen müßen. Alle kleine Unkosten die Bücher theils
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mit Schleifen theils tragend in mein Haus zu schaffen, weil ich die
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Licentträger für alle Kleinigkeiten zu bezahlen gewohnt bin, und die ohnedem
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beym Packen behülflich gewesen, und ihr Gebühr erhalten betragen sämtl. 7 fl.
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11 gl. 1 ßl. welche ich von Ihrem
Gelde
bezahlt, deßen Bestand 29 fl. 18 gl.
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ausmachte.
Bleibt also noch 22 fl. 6 gl. 2 ßl. in
Cassa
. Der von Crim Rath
S. 12
Lilienthal
quittirt
e und vorhero mit seinem
Catalog
von ihm selbst verglichene
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Extract der Universalrechnung ist in Ihrer HE Schwäger Händen. Da ich im
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Rechnen meiner Sinne gar nicht mächtig bin; so hab ich ihn von andern
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untersuchen laßen um für
errores calculi
sicher zu seyn; denn die gantze Rechnung
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betrug 695 fl. 26 gl. worinn
Commissiones
für
Prof.
Kraus u die Altst. Bibl. u
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für mich selbst waren.
Reimans Catalog
habe nicht behalten, dafür aber einige
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andere Sachen, wo ich geglaubt habe mir der nächste zu seyn. Z. E. die
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Conjectures sur la Genese,
die ich einmal selbst vom seel. Mann zum lesen gehabt und
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einige andere
Autores
wo wir Nebenbuler gesehen, u worüber ich vielleicht schon
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geschrieben oder wenigstens schreiben wollen. Den
Vitruv
wollte selbst behalten
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ungeachtet des
defects
des ersten Blatts. Daß selbiger nicht bey mir geschehen,
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zeigt die mit alter Tinte aufgeschriebene Jahrzahl. Ich habe ihn sorgfältig bey
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mir eingewickelt gehalten, beym Einpacken aber schien es mir am besten zu
seyn
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ihn beym leeren Bande des
Proclus
einzulegen. Für die kleine Raritäten habe
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eben so genau gesorgt, daß nichts davon verloren gienge und ich hoffe, daß Sie
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alles finden werden. Ein einziges Buch das von Hoburgks neml. sein
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Jugendspiegel
ist nicht zu finden gewesen. Ohngeachtet mein Sohn behauptet es noch
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in unserm Hause gesehen zu haben und ich alle
Schwärmer
gelesen: so hab
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ich es doch nicht finden können. Sollte es wider Vermuthen bey mir verlegt seyn:
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so bleibt es Ihnen sicher aufgehoben. Unterdeßen können Sie sich meine
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Verlegenheit den ganzen Ballast theils in meiner Stube theils auf meinem Boden zu hüten,
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und meine ängstl. Sorge dafür kaum vorstellen. Ich bin wenigstens zufrieden,
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daß nicht mehr Unordnung theils auf der
Auction
theils in meinem Hause
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vorgefallen. Die 2 gestohlne u dies eben nicht viel bedeutende Buch des
Homburgks
ist
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also der einzige Verlust den ich nicht habe verhüten können.
Bartoloccii Bibl.
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Rabbinica
ist das letzte Buch, das ich gelesen u von dem ich keine Hofnung hatte,
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daß es in den Kasten gehn würde geht nur bis zum Buchstaben
Jod. Imbonatus
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hat es in 2 Folianten fortgesetzt. Ich habe große Versuchung gehabt meinen
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Athenaeum
mit Ihrem umzutauschen blos des Bandes wegen, der bey meinem
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mehr in die Augen fällt, ich hab es aber nicht gethan u weil ein Pergamentband
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sich beßer
hält
als Franz, u hätte es Ihnen auch gemeldt wenn es geschehen wäre.
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Nun erwarte mit Schmerzen auf die Nachricht eines guten Empfangs. Der
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alte HE
Courtan
war so gut mir das Einpacken zu versprechen weil Sie mit
seiner
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Arbeit so zufrieden gewesen. Die Familienunruhe hat
aber
die Erfahrung nicht
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verstattet. HE Friedrich hat einen halben Tag damit zugebracht bis auf den
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Bartolocci
ner, den die Träger vom Licent noch eingeballt und den abscheul.
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Kasten aus meinem Hause nach dem Packhof gebracht.
S. 13
HE. Oberhofprediger Schultz u der reformirte Prediger im Waysenhause von
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Lauwitz haben mich schon seit langer Zeit aufgetragen die
Subscription
auf
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Rossi
Bibelausgabe
à
1 # wo ich nicht irre zu bestellen. Können u wollen Sie
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selbige annehmen, so bitte mir mit nächsten darauf zu antworten, auch in
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Ansehung des wahren
Subscriptions
oder
Praenumerations-
Preises.
6
Der
6
te
10te u 13
te
Theil von Shakespear liegt auch noch hier und ich habe auch
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nicht dazu kommen können, Ihnen die Erklärung des HE von Auerswalde, der
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vor einiger Zeit selbst hier gewesen, mitzutheilen. Er überläst es Ihrem Willkühr,
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ob es Ihnen beqvemer ist alle 3 Theile wieder mitzunehmen, weil in Ansehung
10
des 6
ten
ein Misverständnis von Ihrer Seite vorgefallen und er den letzten
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schon besitzt. Können Sie ihm den wirklich fehlenden 8
ten
verschaffen; so will
12
er gern den 10
ten
auch behalten, aber ohne diesen auch nicht jenen,
da er
u läst
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sich in dem Fall den Preis
à
4 fl. gefallen, sonst nicht, indem er einen engl. sich
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verschrieben und
ist
es ihm also gleichgültig ist ob ihm einer oder 2 Theile
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fehlen, aber nicht so gleichgiltig das ganze Werk
complet
zu haben. Macht es
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Ihnen also nicht zu viel Beschwerde den 8
ten
Theil zu verschaffen; so dankt er
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für Ihre Güte. Wo nicht, so wird es Ihnen auch gleichgiltig seyn, ob Sie die
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beyden oder alle 3 Theile wieder zurücknehmen.
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Schlötzers Unschädlichkeit der Pocken habe
plani
ren u heften laßen wegen der
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Beqvemlichkeit zu lesen, und weil ich glaubte das Werk zu meiner
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zurückgegangenen Absicht nöthig zu haben. Es wird mir also einerley seyn, ob Sie es
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zurück nehmen oder ich Ihnen den Werth bezahle, der doch eben nicht so viel
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ausmachen wird.
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Den 1 Jänner habe ins Kabinet geschrieben ohne Antwort erhalten zu haben,
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woran mir im Grunde auch nicht gelegen.
Dixi et liberaui animam meam.
Mein
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ernster Wille war es Bier,
Caffé
u Toback abzuschaffen; ob es mir mögl.
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gewesen weiß ich nicht. Ob Lindners Pension den Ausfall ersetzen wird, weiß auch
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nicht. Ob ich selbigen durch Bücherschmieren hätte ersetzen können, daran
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zweifele ich auch sehr. Die Lilienthalsche
Auction
ist meine letzte
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Henkersmahlzeit in Ansehung meines Bücherhungers gewesen – und ich hab mich an Ihrem
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Wust den Magen vollends verdorben, daß mir
Schreiben
und
Lesen
fast
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eckelt. Unter allen Schwärmern ist mir
Weier
noch erträgl. gewesen, wie unter
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den Freygeistern Toland u der erste Theil von Morgan.
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Der eine meiner gestrigen Patienten war unser blinde u lahme HE von
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Baczko. Diesen Augenblick läst er mir gute Nachricht von
seiner
Beßerung geben.
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Mein saurer Gang des Abends mit dem
D.
Lindner ist doch nicht umsonst
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gewesen. Der andere ist der Miethmann meines einen Hauses auf dem Anger,
S. 14
dem ich wol kein langes Leben zutraue u daher wegen der Miethe in Sorgen
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seyn muß. Mein anderes Haus auf dem Haberberg habe vor 14 Tagen für
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1300 fl. leider Gottes! verkauft, da es mir gegen 1000 I℔ kostet, aber es ist
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keine Hofnung daß der Käufer soviel Geld aufzubringen im stande ist. Ich bin
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also von allen Seiten in der Klemme, und kann nicht ins Reine kommen. In
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diesem gantzen Jahre keinen Buchstaben weder aus Berlin von R. der Hoffnung
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eines Erben hat noch
D.
Biester erhalten,
noch aus Weimar – Ein Graf von Kayserlingk
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an den ich nicht auf 100 Meilen gedacht erfreute mich am 2 Sont. nach Epiph.
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mit Spangenbergs
Idea fidei Fratrum,
die mir Gevatter Kaufmann zuschickte,
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als ich eben mitten unter Ihren Schwärmern wühlte und gähnte. Ich habe dies
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Buch noch nicht ansehen können und bin so überladen, daß ich fast gar nichts
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von dem Michaelis Meßgut gelesen. Kants Prolegomena bleiben auch gantz
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u gar aus; ich glaube daß er auch drauf wartet. Hab ich mich schon für Ihren
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Caviar
bedankt; ich hab mich an ihm über Georgens Abfahrt getröstet zum
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Abendbrodt u Frühstück mit meinem ganzen Gesinde; die Mutter allein
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ausgenommen. Desto beßer für mich. Beruhigen Sie mich doch bald in Ansehung
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seiner
Ankunft u des großen Kastens, bey deßen Auspackung ich auf die kleinen
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Raritäten Achtung zu geben bitte, für die ich menschmögl. gesorgt. Von allem,
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was Erinnerungen nöthig haben sollte, werde Red u Antwort geben. Nur bitte
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mir
die wenigen Autoren, welche für mich selbst behalten
u daher
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weder auf der Rechnung stehen noch im Kasten liegen nicht in Anspruch zu
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nehmen, gesetzt daß ich selbige auch in meinen Auszügen u Briefen aufgeführt
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hätte. Die 2 gestohlne u das dritte ich weis nicht wo verschwundene Buch
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ausgenommen ist alles meines Wißens in gehöriger Richtigkeit befunden worden.
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Auch melden Sie mir, wie es mit dem Polanger Zoll gehen wird; denn wie beym
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Packen drauf Rücksicht genommen werden kann, versteh ich nicht. Nun ist so
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leicht keine
Auction
hier abzusehen von einigem Gehalt, als des Kaplan
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Lakowski seine, den Gott lange im Leben erhalten wolle.
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Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemalin, und grüßen Sie Albertinchen u
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Ihren Bruder an der Zürcher See von mir u den Meinigen. Unter guten
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Freunden u getreuen Nachbarn bitte Ritter George u HE Voldenscherer nicht zu
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vergeßen. Melden Sie mir doch was mit dem armen Neumann werden wird. Gott
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gebe Ihnen Gesundheit und Kräfte zu Ihrer Reise u Meße. Ich umarme Sie
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und ersterbe
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Ihr
alter treuer Freund u Landsmann
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Johann Georg Hamann.
S. 15
Adresse mit rotem Lacksiegelrest:
2
HErrn / HErrn Hartknoch / Buchhändler / in /
Riga
/ Fr Memel.
3
Vermerk von Hartknoch:
4
HE
Hamann
in Königsberg
5
Empf den 25
Jan
1783
Provenienz
Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 5.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 313 f.
ZH V 11–15, Nr. 686.
Zusätze fremder Hand
15/4 –5
|
Johann Friedrich Hartknoch |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
12/13 |
seyn ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: seyn, |
12/24 |
Homburgks ]
|
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: Hoburgks |
12/31 |
hält |
So ZH; in der Abschrift Wardas eventuell fühlt |
12/33 |
seiner ]
|
Geändert nach einer Korrektur in der Abschrift Wardas; ZH: sr. |
12/34 |
aber ]
|
So ZH; Abschrift Wardas mit Wortverdopplung am Zeilenfall: aber / aber |
13/6 |
6 te 10te u 13 te |
Geändert nach der Abschrift Wardas; ZH: 6 te u 13 te |
13/35 |
seiner ]
|
Geändert nach einer Korrektur in der Abschrift Wardas; ZH: sr. |
14/7 |
Biester erhalten, ]
|
Hinzugefügt nach der Abschrift Wardas; ZH: Biester, |
14/17 |
seiner ]
|
Geändert nach einer Korrektur in der Abschrift Wardas; ZH: sr. |
15/2 |
Riga / Fr Memel. ]
|
Hinzugefügt nach der Abschrift Wardas; ZH: Riga |