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Kgsberg den 1 Jänner 83.

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Herzlich geliebtester Freund und Landsmann,

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Alles Gute und Glück zum Neuen Jahr Ihnen, Ihrer lieben Frau und

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Kindern. Bin eben
mit dieser Feder
fertig geworden, an den alten Groß- und

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Landesvater zu schreiben. Gott weiß,
wie
es ist und
mir
es geht. Bey aller

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meiner
lacon
ischen Engbrüstigkeit, trau ich ihm kaum zu, daß er Zeit und Lust

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haben wird zu lesen oder zu hören. In Ansehung des Ministers habe keine

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Antwort erhalten – und eben nichts zu meiner Befriedigung oder Aufmunterung

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erfahren können. Kopf gegen Kopf ist beßer als Kopf gegen Schwanz. Ich habe

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meine und der Sache ganze Lage aufgedeckt. Es gehe wie es gehe – So viel zu

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Ihrer freundschaftl. Nachricht; denn was ich geschrieben, soll niemand je zu

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lesen bekommen. Mein Kopf u Herz ist wenigstens leicht, nun ich diesen

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Rubicon
– der eben nicht der erste meiner Narrheit ist, –
passirt.

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Ehstens komt ein
Doct. Mus. Fisher
von Oxfort über Petersb. nach Berl. mit

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Empfehlungen an Sie, nicht aber von mir, weil ich ihn weder kenne noch – Was

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machen unsere Freunde, Ihr Jonathan, und unser
D.
Ist es wahr daß sein

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Gehülfe nach Bresl. komt als
Rector?
Ist das erste Stück fertig? Möchte es

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gern sehen – Ich hoffe es zu erhalten, und daß er meine unumgängl.

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Erklärungen des letzten Briefes verstanden haben wird. Nun hat mir Hartknoch ein engl.

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Buch zum Uebersetzen zugeschickt, das ich noch nicht ansehen können, auch ein

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Paar meiner fliegenden Blätter für Sie, die der Rede nicht werth sind. So wenig

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sind Ihrer, nicht einmal die hierophantischen Briefe. Sie bekommen doch also

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dieses Endchen Wurst Zeit gnug. Dem Gevatter Claudius hab auch noch nicht

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antworten können, weil mir noch fast alle Listen meiner Collecteurs fehlen. Mit

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der Lilienthalschen Bücherwirthschaft hab ich auch noch alle Hände voll. Bitte

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also um Mitleiden und Gedult. – Ich dachte kaum morgen – kaum gegen den 24,

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und fast gar nicht fertig zu werden, und gehe Morgen früh auf die Post und

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vielleicht zum Canzler wider alles Gedenken, weil ich eben etwas für ihn

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erhalten, woran er vielen Antheil nimmt,
weil es
und sein Fritzchen betrifft.

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Erfahren Sie etwas vom Schicksal oder haben Sie Wege u Mittel etwas zu

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erfahren aus dem Geheimen Gemach, so erwarte alles von Ihrer alten

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Freundschaft, die am Meinigen wie ich am Ihrigen den innigsten Antheil nimmt. Hab

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heute ein paar kleine Spitzgläserchen
Constanza Wyn
oder
da Capo
Wein

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getrunken, die mir die Gräfin von Hogendorp geschickt hat. Ist der jüngste Sohn

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nicht in Berlin; noch habe nichts von ihm erfahren. Wem ist er ähnlich, dem

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ersten oder zweiten, dem ich an statt einen 2 römische Eckelnahmen gegeben habe

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Fabius
und
Tacitus.
Noch nichts von unserm Vetter eingelaufen; weiß noch das

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Datum
nicht wenn er abgeseegelt, so dringend ich auch den Haager gebeten. Nun

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Gott laß es uns allen wol gehen, in der alten und neuen Welt; die Erde ist doch

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allenthalben des HErrn, aber ungezogenen Menschenkindern Preis gegeben,

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von wilden Säuen zuwühlt, von wilden Thieren verderbt. Vetters künftige

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Relationes curiosae
aus
Philadelphia
werden uns kaum eines beßern

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belehren. Ich erwarte hier alle Tage den jüngsten
D.
Lindner, vielleicht mit des

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ältesten Bruders Hofraths Sohn aus Mitau. Lauren Sie doch gut auf meinen

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St. George Berens, daß er Ihnen im Durchzuge nicht entwischt mit seiner

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Geige. Leben Sie gesund und vergnügt. Küßen Sie Ihre Gute, grüßen Sie alle

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unsere Freunde und hören Sie niemals auf zu lieben Ihren alten Landsmann

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Freund und Diener

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Joh. Georg Hamann.

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nebst den Seinigen.


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Wenn Gevatter Kanter Sie besucht, wie er aller Wahrscheinlichkeit nach, thun

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wird, so grüßen u küßen Sie ihn herzlich von mir. Mit seinem Buchdrucker in

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Marienwerder bin sehr zufrieden, da ich eben heute den ersten Probebogen des

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Nachdrucks von
Zitterland
aus
Mewe
erhalten; der Erbherr von Trutenau ist

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mit seinen Eicheln ausgeblieben, dafür hab ich einen Schweinschinken zu gut,

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den ich beym Papier Müller und Schriftgießer mit meinem ganzen Hause

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verzehren will, und der mir beßer schmecken soll als die Eicheln.
Vale et faue et

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responde.


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Adresse mit Lackrest:

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An / HErrn Reichardt / Königl. Kapellmeister / in /
Berlin
.

Provenienz

Druck ZH nach der überlieferten handschriftlichen Abschrift Arthur Wardas. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 1.

Bisherige Drucke

Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 312 f.

ZH V 3–5, Nr. 683.