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450/13
Königsb. den 12
Nov.
82.
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Herzlich geliebtester Freund,
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Vor allen Dingen bitte Einl. nach Mitau zu befördern, und so viel sich thun
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läßt
sich
des jüdischen Schriftstellers anzunehmen der mein guter Freund u bey
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Meyer
Friedländer im Hause ist. Kreutzfeld wird vermuthl. für Reinigkeit der
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Sprache Sorgen tragen, zu deßen Zuhörern er gehört. Der
Transport
meines
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vorigen war 313fl. 12gl. über: Erspart 125:9 Sonnabends ist diesmal
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ausgefallen. Gestern den 11 erstanden
21
über
erspart
22
Bartolocci
14 : 16
2 : 16 –
–
23
Selden
6 : –
–
–
Lundius
ist 8 fl. fort-
24
Wilsii Aegypt
3 : –
–
gegangen.
Pollux
16 fl.
25
Suidas
6 : –
–
2 : – : –
eine ungemein präch-
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Ludolf
3 : –
–
–
tige Ausgabe, auf die
27
Ruinartius
3 : –
–
1 : – : –
ich schon 14 fl. erlaubt
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Saurin
16 : –
–
–
habe zu gehen.
Golius
29
Schuckford
5 : –
1 : – : –
= 22 fl. p.
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Eutychius
: 15 –
–
1 : 15 : –
31
Allatius
– : 6 –
über
2 : 24 : –
32
370 : 19 gl
3 : 16
132 : 18
33
extra
2 : 1
3 : 16
34
372 : 20 gl
129 : 2
S. 451
Noch von
asceti
schen Büchern auf gerathe wohl
Ulrich
3 Theile
2
der Bergpredigt
1 : 27
3
Pauli Lectiones
paraent
.
: 4
4
2 : 1
5
Das Pack aus Memel ist Sonnabends glücklich angekommen. Daß mir aber
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unser Landsmann nicht dem Pr. Packhofverwalter die Uebersetzung der
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Magazin u Policey Verordnungen geschickt, wundert mich. Wenn es nicht von selbst
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kommt, werd ich mir die Freyheit
nehmen
in einem Neujahrswunsch daran
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zu erinnern. Sind nicht mehr als 2 Stücke von den vermischten Aufsätzen
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u Urtheilen herausgekommen – und ist die ganze Unternehmung in Stocken
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gerathen? Habe zu spät des
D.
Schlegels Durchreise erfahren u seinen hiesigen
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Aufenthalt; so hätte ihm meine Aufwartung gemacht. Hupels Miscell.
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scheinen mir ein sehr
interessant
es Werk zu seyn. Die Zusätze zu Gadebusch
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geben mir Anlaß mir dieses Verlagsbuch zu wünschen, welches selbst zu
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besitzen ich schon lange lüstern gewesen wegen des Herderschen Articuls u
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der nachbarl. Klätschereyen im gelehrten Wesen. Es ist die Frage ob Sie ein
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Exempl. mißen können oder bald eine neue Aufl. übernehmen werden. Im
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letzten Fall will lieber darauf warten. Wegen der
Dimsdal
schen Uebersetzung
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habe mich bereits erklärt, daß im Fall Sie das Original herschicken, Sie
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wegen der Schlötzerschen Schrift auch Sorge tragen.
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Ich lebe hier im größten
Druck und Verlegenheit
wegen der
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Voyengelder. Giebt es dergl. auch bey Ihnen und könnten Sie mir von der dortigen
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Einrichtung etwas melden? Es scheint ein holl. Wort zu seyn, deßen
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Bedeutung ich aber nicht verstehe. Vergeßen Sie nicht diesen Punct. Mein ehrl.
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guter Name, nicht bloßer Eigennutz, ist im Spiel. Unsere Leute arbeiten über
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8 Tage an ein
em
franz.
Memorial
darüber; ich hatte einen deutschen Aufsatz
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gemacht, der sehr nachtheilig ausgelegt worden u noch mehr Folgen haben
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kann, weil ich die
Wahrheit
gesagt, und aus Vergl. anderer
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Handlungsplätze gern mehr Licht ziehen wollte. Die Frage ist: ob es eine Königl. oder
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Privat
Einnahme ist? Im letzten Fall hatte die
Gen. Adm.
damit nichts zu
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theilen u wir wären berechtigt Genugthuung zu fordern, für alle die Abzüge
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welche wir durch ihre himmelschreiende Verwaltung gelitten. Ist HE
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Rathsherr Berens imstande hierüber Qvellen oder gründl. Nachrichten
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mitzutheilen: so würde ich diesen Gegendienst erkennen. Hier sind
Voyen
gelder
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ein
Douceur
für uns Zöllner u Sünder von 4 gl.
pro
Last jedes eingehenden
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u ausgehenden Gefäßes. Ob der
Cabinets Assessor
oder irgend ein anderer
S. 452
ihrer Freunde Ihnen nicht ähnl. Nachrichten aus dem dortigen Hafen u
2
mehreren aus Libau
p
verschaffen könnte. Vielleicht kann Ihnen HE
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Voldenscherer
einige Dienste thun. Grüßen Sie ihn u bitten ihn in meinem Namen
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darum. Eine
Deduction
dieser Sache liegt mir sehr auf dem Herzen.
5
den 13 –
6
Wenn ich mein schönes holl.
Dictionnair
nicht Carl Berens hätte damals
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überlaßen müßen; so hätte ich eher finden können, was ich bisher durch alle
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mögl. Erkundigungen umsonst eingezogen. Das Ding ist ein holländisch Wort,
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und heist nicht
Voy,
sondern
Fooi
,
ein
Biergeld
. Der Name allein ist ein
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schreiender Beweis von der Sache. Sind Sie übrigens imstande mir die
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erbetene Nachrichten durch dasige Freunde unter Kaufleuten u Zollbedienten
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so umständl. als mögl. zu liefern; so würden Sie zu einer
Deduction
dieser
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Sache mir große Dienste thun. Antworten Sie mit nächster Post, was Sie
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in dieser für mich wichtigen Aufgabe gethan haben u zu thun imstande sind.
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Transport
des
über
des
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erstandenen
–
ersparten
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372 fl. 20 gl.
129 fl. 2 : –
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Heineccius –
– – –
3 : 2
: 2 : –
–
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Hartknoch ist über 7 fl.
Crel-
Bingham
8 : 21
1 : 21 : –
20
lii Mst
für 9 fl. fortgegangen.
Angelus
1 : 1
–
1 : – : –
21
Maimbourg
Schriften sind
Aymon
2 : – : –
–
–
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alle ausgeboten worden
Lenfant
13 : 18 : –
1 : 18
–
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Apologia
1 : –
–
2 : –
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Büdingsche Samml.
4 : 6
–
1 : 24 : –
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Cyprius
– : 19
–
– : 11 : –
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Walch
1 : –
–
–
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Leo Allatius
1 : –
–
–
28
2
über
29
408 fl. 27 gl.
3 : 11 gl
134 : 7 : –
30
Salar
errore calculi.
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Schreiben Sie mir bald und viel Gutes vom Einfluß des Winters auf Ihre
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Gesundheit. Grüßen Sie die Ihrigen herzlich; von mir u den Meinigen. Ich
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bin in der grösten Verwirrung. Gott wird mir helfen Amen!
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 5.
Bisherige Drucke
ZH IV 450–452, Nr. 673.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
451/3 |
paraent |
Geändert nach Druckbogen 1943; ZH: paraenet |
452/30 |
Salar |
Geändert nach Druckbogen 1943; ZH: Saluo |