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Blitz, Donner und Hagel! Wo ist mein Brief, der deutsche, den Vetter an

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mich geschrieben. Heraus mit ihm! wenn ich nicht noch sieben Flüche zu denen

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zugeben soll, mit denen sich meines seel. Vaters seel. Bruder Johann George

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hinsetzte, den zweiten Theil der asiatischen Banise anzufangen. Aus weßen

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Macht können Sie mir den deutschen Brief, den Vetter an mich geschrieben,

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zurückhalten, und unterschlagen, – und wer hat Ihnen die Macht gegeben –

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„und wie habt Ihr das thun dürfen? Wißt Ihr nicht, daß ein solcher Mann

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wie ich bin, errathen konnte?“

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Erschrecken Sie nicht, liebste beste Frau Capellmeisterin, vor dem Donner,

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Hagel und Blitz. Die Sache betrifft keinen Eyerkuchen; sondern eine Urkunde,

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einen Belag zur Geschichte des menschlichen Herzens, einen Text, über den

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unser Vetter vor seinem Abschiede aus dieser alten bösen Welt 2 ganzer

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Bogen in
folio
Noten Anmerkungen und Berichtigungen geschrieben, die mir

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ohne ihren Text eben so viel nütze sind, als ein Schloß ohne Schlüßel,
oder

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rückwärts
, wie Junker Asmus in Wandsbek sagt. Ehe ich zur

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Hausuntersuchung schreite, Madam, bitte mir den Schlüßel zu Ihrem Weinkeller
aus

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und den grösten Willkomm von Gold, Silber oder verklärter Erde aus, damit

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zu weißagen, in welchem Winkel mein Eigenthum nach seiner Erlösung sich

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sehnt. Ich vermuthe allerdings
Teufeleyen
in diesem Briefe, und daß Er

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nicht das Herz gehabt Sie zur Helerin deßelben zu machen. Unschuld, wie die

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wahre Weisheit weiß von nichts und verdient eine so sanfte Ruhe und eine

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so gute Nacht wie ich Ihnen wünsche.

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Blitz, Donner und Hagel! mein Herr. Sind Sie nicht der
Jonathan
dieses

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Hauses; wenigstens sehen Sie der Silhouette, die über meinem Bette hängt,

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viel mehr ähnlich? Freundschaft ist sonderlicher denn Frauenliebe – Seitdem

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der Abt
Janaes
oder Jambres hier aus- und eingeht, ist mir ein
bijou

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indiscret
in der Sprache moderner welscher Verschnittenen der Philosophie und

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Politik, deutsch zu sagen, ein
Brief
,
sacra res
! in der Sprache altdeutscher

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Liebhaber und Virtuosen – nicht zu Handen kommen. Heraus mit ihm!

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Da Capo.


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Wie sind die Helden gefallen! – Die Töchter der Philister freuen sich, die

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Töchter der unbeschnittenen allgemeinen Bibl. frolocken. Ach mein

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Auserwählter, ach du Bruder meiner Muse, ach mein erwünschter rüstiger

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Argosbesieger! Was kein Gott, kein Freund das Herz gehabt – hat Sch. –

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und Vetter Nabal gethan.
Bien Vous fasse comme aux chiens l’appetit

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d’herbe –

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Aber ohne Deinen Freund wärst du keinen Gefahren der Seelenverkäufer,

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keiner Untreue des gläsernen Weltmeers, ehrlicher Vetter Becker! keinen

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odyßeischen Wallfahrten in eine neue Welt und unterirrdische Demokratie

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ausgesetzt gewesen, sondern Dein unsterblicher Name hätte geglänzt als ein

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Stern erster Größe unter den jüngsten Märtyrern für die Freyheit des menschl.

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Geschlechts.

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Mein Herr musicalischer Magazinverwalter, warten Sie auf keinen Dank

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weder für ihr
drittes
noch
viertes
Stück, auf keine Copie der engl. Noten

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zum deutschen Text –

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A propos!
Woher komt die schöne JungferHand Ihrer
Postscripte?

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Denn was Ihre Briefe anbetrift, so sehen sie recht so aus, als wenn Sie

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selbige mit dem Bogen Ihrer Geige schreiben.

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Warten Sie auf keinen Gruß von Kreutzfeld, und was er mir alles heute

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vorgehustet und leider! vorgekeucht von dem was ich Ihnen und was er selbst

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schreiben wollte.

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Kurz, schicken Sie mir den
deutschen
Brief nicht; so mag ich weder Ihr

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Freund, noch Landsmann, noch Gevatter, noch
Caliban ab epistolis,
noch

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wie meines seeligen Vaters seeliger Bruder länger heißen

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Johann Georg Hamann


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und hiemit Gott befohlen
den 14 8
br.
82. gegen Mitternacht.


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Schicken Sie nicht mit erster Post; so will ich
Sie
mich so ärgern, daß

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Sie vor Lachen, wo nicht bersten, doch, wie Homer seine Epopeen, d
as
en

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mit Unrecht verschluckten Brief von sich geben sollen. –

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Sapienti sat!

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 1.

Bisherige Drucke

Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 281–283.

ZH IV 429 f., Nr. 667.

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
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Janaes
]
Geändert nach Druckbogen 1943; ZH:
Jannes