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406/15
Kgsb. den 17
Julii
82.
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Herzlich geliebtester Freund,
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Wollte Ihnen noch den 6
huj.
im vorbeygehen gute Reise wünschen, Sie
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waren aber schon den Abend vorher abgereist. Gott gebe daß Sie gesund u
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vergnügt heimgekommen, und die
Ruhe
Ihnen ebenso wol als die
Reise
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gedeyen möge. Laßen Sie sich das Wort der häuslichen Ruhe nicht ohne
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Nachdruck gesagt seyn; sondern übertreiben Sie sich nicht in Ihren Arbeiten. Gehen
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Sie fein
piano
zu Werk, und laßen Sie sich auch noch ein wenig auf
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Morgen übrig.
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Sonntags wurde mit Herders
Fortsetzung
seiner mercurialischen
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antinicolaitischen Briefe erfreut und mit Wielands Uebersetzung der Horaz-Briefe.
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Aber war keine Zeile dabey, daher ich gern
an
Beyl. mich vergriffen hätte. Das
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Exemplar Ihrer Fortsetzung werde in Ihrer Familie abgeben um selbiges
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retour
zu befördern, wo eher Gelegenheit dazu vorfallen wird.
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Der Bestand Ihres Geldes macht 23 fl. 18 gl. die Unkosten von
Transp.
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des Gemäldes u des Exempl. von Schellenbergs Skizzen abgerechnet. Bitte
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mir zu melden ob dies mit Ihrem Buche und meinen Briefen stimmt;
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denn ohngeachtet meiner ängstl. Sorgfalt für fremdes Geld ist mir der kleine
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Zedel verschwunden; werde künftig einen größeren nehmen –
S. 407
Vorige Woche habe mit Hartung bey Regierungsrath
Graun
gespeist. Er
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hat mir seinen Laden angeboten. Ob wir uns näher kommen werden, weiß
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noch nicht. Zugl. erfuhr daß man in dem andern Ulrichs Geschmier über die
4
Confirmation
für meine Arbeit ausgegeben und durch diesen groben Betrug
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den Absatz der elendesten Maculatur zu befördern gesucht mit der Anecdote
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daß ich meinem armen Beichtvater zum Trutz diese Schrift ausgesetzt, ehe
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ich meinen Sohn in die Kinderlehre bey ihm gegeben. Es wird auch schon an
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einer Widerlegung – und zwar in dieser Voraussetzung, daß ich der Verfaßer
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wäre, gearbeitet.
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Einige Tage habe mir mein Leben mit einem
Quasia
Trunk Morgens u
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Abends verbittert und bemerkt, daß er ein Fliegengift ist. Ob er mir
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wohlthätiger seyn wird, kann noch nicht sagen. HE
Courtan
getraut sich nicht die
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heil. Familie selbst abzunehmen, wird aber für eine
copiam vidimatam
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sorgen. Wenn Sie von unserm Freund
George
was erfahren, laßen
Sie
mir Antheil
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nehmen und ob der Ratsherr diesen Sommer hier durchgehen wird.
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Montags war mit meinem ganzen 7 köpfigen Hause im Aschhoff und hatte
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einen vergnügten Abend. Freund Dorow ist (vermuthl. durch seinen braven
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würdigen Schwager Reichard)
Entreposeur
des
Caffé
geworden mit einem
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Gehalt von 1200 rthrn welches mir herzl. Freude macht.
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Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemalin u sämtl. Hause – und grüßen
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Sie auch bey Gelegenheit die Schweitz von mir, biß ich selbst schreiben kann,
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welches nicht von meinem Willen abhängt. Alle gute Freunde, unsern lieben
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Arndt – u HE
Voldenschläger ppp
nicht zu vergeßen.
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Ich umarme Sie unter den zärtlichsten Grüßen meines kleinen Gesindels
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und ihrer alten Glucke – und ersterbe Ihr alter treuer Freund u Diener
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Joh. Georg Hamann.
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Adresse mit rotem Lacksiegelrest:
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An / HErrn Hartknoch / Buchhändler / in /
Riga
. /
fr.
Memel
.
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Vermerk von Hartknoch:
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HE Hamann in Königsberg
31
Empf
d.
16
Jul
1782
32
beantw
d
17
Aug
–
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 5.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 269–271.
ZH IV 406 f., Nr. 656.
Zusätze fremder Hand
407/30 –32
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Johann Friedrich Hartknoch |