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361/3
Vermerk von Hamann:
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den 18 Jänner 82
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Geantw den
3 März
Oculi
20 April.
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Den 31. Dec.
81.
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Nun denn viel Glück, Heil u. Segen zum N. Jahr. Verjüngung Ihrer
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Kräfte, Erneurung alles Segens um u. mit Ihnen u. zwischen uns ein neuer
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Bund unsrer alten ewigen Freundschaft.
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Hier sind die beiden Aufsätze aus dem Merkur der letzten Monate: ich will
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damit fortfahren, sobald sich etwas vollständig lesen läßt: denn Sie sind
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mein erster Leser. Künftig sollen die Bogen für einige Freunde
apart
gedruckt
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werden, wie bei dem Decembr. angefangen ist.
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Mendels. hat mir über Leßings Denkmal einen warmen herzl. Brief
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geschrieben, mit dem ich allein schon sehr belohnt bin. So hat mir auch Schmid
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aus Braunschweig u. der Prinz August aus Gotha danken lassen: hier hat
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kein Mensch eine Sylbe verlohren. In den Januar u. Febr. kommen drei
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Gespr.
über die Seelenwandrung – doch ich will Ihre Erwartung nicht
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aufregen, damit Ihnen das Lesen selbst erfreulicher werde.
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Berens hat sich noch nicht gemeldet. Ich zweifle auch sehr, weil ich ihn
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kenne, danke Ihnen aber bestens für die Nachricht. Auch für den Brief meiner
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Schwester. Sie leidet u. schweigt; was endlich hilft auch das Klagen.
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Meine Frau grüßet Sie herzl. u. sagt Ihnen u. Ihrem Hause die besten
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Wünsche. Sie ist noch matt u. schwächlich: beten Sie auch für sie, daß das
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N. Jahr sie erquicke u. stärke. Ich Gottlob bin gesund: voriges Jahr hütete
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ich um diese Zeit das Bette u. fing das N. Jahr mit Krankheit an. Gottlob
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es ist zu Ende u. Gott für Alles Leid und Freude gedankt.
Ich
Wir
sind zu gering
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aller
p.
1 Mos. 32, 10. Müller empfielt sich Ihnen. Hartknoch ist krank u. weiß
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im Grunde nicht was er will. Das Schreiben u. die Umstände des Schreibens
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hängen nicht von uns ab so wenig als das Wetter oder die Aussaat. Ich bin
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bisher in meiner Autorschaft mehr getrieben worden, als daß ich nach
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Willkühr gegangen wäre. Laß ihn warten; ich gehe wahrhaftig nicht müßig u.
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vertrockne beinah vor dem Tische. – Seine Gesundheit dauert mich
herzl
.
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An Kant bin ich, aber ich kann nicht fort. Danov in Jena hat im
Colleg.
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gesagt: das Buch brauchte ein Jahr um es zu lesen: bei mir wirds wohl 2.
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oder 3. brauchen, so sehr bin ich aus den Regionen der reinen Vernunft
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droben über Bergers Eishimmel herunter. Haben Sie dieses Narren neues
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Buch vom Eishimmel gelesen.
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Ich kann Ihnen heut kein Wort sagen; so unfreundliches Wetter ist
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zwischen der Kirche u. meinem Fenster von außen u. mein Kopf ist beinah wie
S. 362
das Wetter. Wir haben dies Jahr grüne Weihnachten gehabt; u. Einer meiner
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Collegen
prophezeit,
wei
da
daher weiße Ostern. Ich weiß noch nicht, wovon
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ich morgen predigen werde, aber singen laß ich gewiß: wir gehn dahin
pp
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Gottlob, wenn einmal die Wanderschaft aus ist.
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Gleim soll eine Epistel an mich über Leßing
gesa
gemacht
haben;
er hat
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sie mir aber nicht zugesandt. Sobald ich sie habe, sollen auch Sie dran Theil
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bekommen. Die Kinder sind bei Ihrem heil.
Χ
.
außerordentl.
vergnügt
8
gewesen, so reichl. u. schön hat
sich
ihre Mutter die Rolle des heil.
Χ
. gespielet.
9
Mir war Ihr Brief heil.
Χ
. Denn er kam gerad wie sich Alles um den Tisch
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u. Lichterbaum freute.
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Von Caroline Herder:
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Ich soll diesen Brief
an Sie
mit einem Wort an Sie schließen, liebster u.
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VerEhrtester Freund u. Gevatter – ich bin aber
heute
an Seel u. Körper krank
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u. unruhig, kann Ihnen nichts beßers wünschen als was mir gerade jetzt
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fehlt u. das, glaub ich, das köstlichste im Leben ist: Gesundheit u. Ruhe der
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Seelen – damit seyn Sie, Ihr junger Doctor, u. Ihr ganzes Haus im neuen
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Jahr glücklich.
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Seit dem heiligen Christ, wird Ihres Pathen Augusts Talent sehr sichtbar;
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er hat einen Farbenkasten bekommen u. mahlt nun Tag u. Nacht u. vergißt
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darüber eßen u. trinken – er ist der lieblichste, zarteste u. stillste unter
s
den
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Buben u. Sie werden sich einmal seiner freuen. Leben Sie tausendmal wohl!
22
Ihr Andenken, Ihre Liebe u. Briefe ist das köstlichste was wir hier haben.
23
Leben Sie recht wohl!
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Carol. Herder.
Provenienz
Krakau, Jagiellonenbibliothek, Slg. Autographa der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin (ehemalige Berliner Signatur: Acc. ms. 1886. 53, Nr. 24).
Bisherige Drucke
Herders Briefe an Joh. Georg Hamann. Im Originaltext hg. von Otto Hoffmann. Berlin 1889, 177–179.
ZH IV 361 f., Nr. 639.
Zusätze fremder Hand
361/4 –5
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Johann Georg Hamann |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
361/4 –5
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den […] April.] |
Hinzugefügt nach der Handschrift. |
361/6 |
81. ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: 81 |
361/18 |
Gespr. ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: Gespräche |
361/27 |
Ich Wir ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: Wir |
361/33 |
herzl ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: herzlich |
361/34 |
Colleg. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Colleg |
362/2 |
prophezeit, wei da |
Geändert nach der Handschrift; ZH: prophezeit zwie |
362/5 |
haben; ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: haben: |
362/7 |
außerordentl. ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: außerordentlich |
362/13 |
heute ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: heut |
362/20 |
s den ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: den |