637
352/23
Kgsb. den 2 Adv. 81.

24
Herzlich geliebtester Landsmann Gevatter und Freund,

25
Nun fall ich Ihnen in die Arme. Den 22
pr.
kam Ihr lang erwarteter Brief

26
an. Den 27 als am Tage Jonathans sah immer dem Päckchen entgegen, muste

27
aber bis zum 3
huj.
warten. Einl. habe gl. nach Morungen befördert.

28
Gottlob! daß alles bey Ihnen gut geht. Der Würgengel hat auch mein Haus

29
verschont und keins von meinen Kindern hat den geringsten Anstoß von der

30
hier herrschenden Seuche gehabt. Kreutzfeld hat alle Ihre Sachen

31
mitgenommen. Die Vorrede
nun
gelesen;
das Buch selbst aufgeschoben, weil ich mit

32
Weynachten den
Exodum
zu endigen denke, und die Zwischenzeit den

33
Jeremiaden bestimmt habe. Das Monument auf Leßing ist mit einer Wärme,

S. 353
Würde und Reife geschrieben, die meinen ganzen Beyfall hat. Winkelmans

2
Briefe noch Hirzel an Gleim habe bisher gelesen. Im ersten ist eine gute

3
Portion
von Huttens Patriotismo.

4
Die Silhouette ist bereits gestern in einem stattl. Rahmen aber
kümmerl.

5
Vergüldung
zu Hause gekommen, die ich nicht bestellt, und verbeßert werden

6
soll, so bald ich kann, in eine ächte. Luther
allein
, der über meinem Sopha

7
hängt und den ich aus Kanters Laden für einen Goldgulden erhandelt, trägt

8
allein Gold. Der Kopf ist sehr nach meinem Geschmack, und das Opfer

9
Ihres
meines Schweitzers höchst angenehm. Die Geschichte seines

10
Vaterlandes habe so bald wie selbige auskam, gelesen, und mit viel Geschmack

11
und Antheil; aber nicht an der darinn vorausgesetzten gewaffneten Politik

12
Heut vor 8 Tagen laß ich die Nachricht von des Layenbruders Reise nach

13
Wien und dachte dabey so lebhaft an den ersten Advent, wie er hier durchgieng,

14
daß ich an diese würdige Excell. hätte schreiben mögen. Wenigstens wünsch

15
ich, daß seine erlebte Erfahrungen nichts als Versuche seiner künftigen

16
Laufbahn seyn mögen.

17
Claudius hat mir endl. den 1
huj.
geschrieben und
Aviso
von einem gantzen

18
Kasten gegeben der noch wie Noah Arche unterwegens ist. Außer der
d
o
die

19
Sie erhalten, erwarte eine Meßiade von Klopstock und auch den 1 Theil von

20
Jacobi.
Daß er sich ein Haus gekauft und statt seiner Ziege ein paar Kühe

21
zu halten gedenkt, wird Ihnen auch schon bekannt seyn. Er meldt mir seinen

22
Fleiß, aber nicht
was
er übersetzt

23
Unser Gevatter Kaufmann ist also mit seinem Knappen Ehrmann ein

24
Mitgl. der Brüdergemeine geworden. Wird schwerlich die letzte Katastrophe

25
seines Schicksals seyn.

26
Mit dem Ende des Novembers habe die
Bibl. Fratr. Polonorum

27
durchgelaufen,
Przypcouii
Werke mit eingeschloßen, die mir vorzüglich gefallen. Machte

28
den 26
Aug.
den Anfang; und wenn ich
Brenii Opera
bekommen kann, hoffe

29
ich auch den siebenten Folianten zu verschlingen. Lese gegenwärtig Zeltners

30
historiam arcanam Crypto
So
l
cinianismi
Altorfini,
wo ich mir viel Aufschluß

31
verspreche.

32
Daß ich mit
Socino
in Ansehung der natürl. Religion einig bin, bewog

33
mich den Hume zu übersetzen. Von den Widerlegungen seiner

34
Glaubensbrüder habe nichts finden können, ohngeachtet Eberhard in seiner Einl. sie

35
anführt, es müste in
Ruari
Briefen davon etwas vorkommen.

36
Weygand hat an mich geschrieben, aber meinen Brief nicht erhalten. Durch

37
ein Misverständnis, wozu Hartknoch Gelegenheit gegeben, vermuthet er, daß

S. 354
ich und Kant ihm zu Priestley Uebersetzung Beyl. geben könnten, woran

2
keiner von uns gedacht hat. Plattner ist blos der Herausgeber, der Uebersetzer

3
aber,
ein Freund des Verlegers. Wenn Sie ihn erfahren, so melden Sie mir

4
doch seinen Namen. Ich hab ihm geantwortet, daß wenn meine Uebersetzung

5
zustand gekommen, eine Beyl. sich ledigl. auf meine
Absicht
derselben

6
bezogen haben würde, die gar nicht wäre Todten den Mund zu stopfen.


7
Den 10
Xbr.
81

8
Bester H. Muste gestern abbrechen die Feder schrieb
so
elend, das Licht

9
mit dem hölzernen Docht brannt so kümmerlich, und meine Augen fangen

10
auch an dunkler zu werden.

11
Meine Verbindung mit 2
Offici
er habe Ihnen gemeldet. Sie hat mir viel

12
Zeit geraubt und fast fruchtlos gewesen; hat aber doch Anlaß gegeben zu

13
einer Beute, die ich Ihnen vorzügl. mittheilen muß.
Hoghendorp
qvälte mich

14
um einen Lateiner, weil er mit seinem Candidaten sehr misvergnügt war.

15
Zufällig hör ich von einem jungen Menschen, der eine große Lust zu Sprachen

16
besäß, einen guten Anfang im Ital. gemacht, und so gar das Spanische auf

17
seine eigene Hand angefangen. Auf den ersten Wink komt er zu mir gelaufen,

18
ich fang denselben Abend das Engl. mit ihm an, bringe ihn in 3 weiter als

19
meine Blauröcke in 4 Monathen gekommen sind. Weil mir das Experiment

20
über meine Erwartung so glücklich gerathen, und er noch eine größere

21
Neigung zum Griechischen hat: so mach ich heute den Anfang ihn mit meinem

22
Sohn zu combiniren, und ich verspreche mir viel Fortgang und Beyhülfe von

23
beyden und für beyde. Wie sehr ich einen solchen Menschen gesucht, kann ich

24
Ihnen nicht sagen, und wie tief das Ideal in meiner Seele gelegen und auf

25
diesen und jenen gewürkt, weiß allein mein dunkel Gefühl. Er heist
Christian

26
Hill
und ist, wie Kant, eines Schumachers, aber dabey Tobacks
Distributeur

27
Sohn; auch obenein naher Anverwandter des verdorbnen Nädlers Brahl,

28
der mit seiner Braut seit
Aug.
aus meinem Hause sich selbst verbannt hat,

29
und mir weislich zuvorgekommen. Penzel führte ihn das erste mal zu mir,

30
eh er fortgieng und gehört zu seinem Vermächtnis.

31
Sie werden vermuthl. Möhsen kennen, von dem ich zu meiner Schande den

32
ersten Laut in Dohms JudenApol. gefunden. Ich habe mich an 3 Tagen ohne

33
mich zu rühren, wegen eines kleinen
Flußfiebers;
nicht satt lesen können und

34
ihn für meinen Sohn gekauft, als das beste Handbuch seinen Geschmack an der

35
Arzneykunst, der er sich widmen will,
intensiue et extensiue
zu bilden. Seine

36
Bildergallerie liegt auch schon vor mir, habe aber selbige noch nicht ansehen

S. 355
können. Aus
Christiani Auction
habe ihm den
Petrus ab Abano, Conciliator
genannt

2
nebst einer prächtigen Samml.
de Balneis
zum Grund seiner künftigen Bibl.

3
geschenkt. Sie wißen alter Freund, daß des Baders kritische Wanne mir immer

4
zur Hieroglyphe gedient, wie dem Vater Sokrates seiner Mutter Handwerk.

5
Ungeachtet ich an 100 fl. für den letzten Feuer-
termin
bezahlt und von

6
meinen beyden Häusern kaum 40 fl. an Miethe gezogen: so hat Gott doch

7
unsere Schiffahrt außerordentl. geseegnet, ihre Anzahl beläuft sich gegen 1000

8
und mein Antheil gegen 100 rthl. Ein Antheil den sonst fast ein Besucher

9
genoßen, durch die neue Einrichtung ist aber auch diese zu reiche Ausbeute

10
zieml. geschmälert worden; unterdeßen dem Himmel sey
Dank,
für alles was

11
er uns noch läßt und gelaßen hat, und erhalten wolle!

12
Mein Hänschen hat zufälliger weise vom Grafen von Kayserlingk

13
Aufträge bekommen Bücher einzukaufen, die aber sehr theuer fortgegangen, bey

14
dieser Gelegenheit hat er desto vortheilhafter für mich aufgepaßt und ich

15
möchte meinen Aufwand von
4
5 rthl ungefehr, nicht gegen den Einkauf

16
von 5
Fed. d’or
die Se Exc. bey mir
deponirt,
vertauschen z. E.
Noris

17
Cenotaphia Pisana,
die aus des
Schwarzii Bibl.
zu Altdorf herstammen, für

18
18 gl.
Butler’s Analogy
14 gl. Ein alter
Horatius Locheri
nebst einem

19
gleichzeitigen
Iuuenal
zu Leipzig gedruckt, einem noch ältern Abdruck ohne Zahl

20
noch Ort vom
Somnio Scipionis
und einem
Mst
von
Officiis
nebst einer

21
Abhandl. vom Briefschreiben,
Explicit Wilhelmus Sophonensis
für 41 gl.

22
Marsilii Ficini Epistolae
7 gl. Seine
Theol. Platonica
u
Plato
48 gl.
Peter

23
à Vineis
Episteln die ich lange gewünscht 4 gl. von
Tansello
einige Sachen,

24
wovon ich aber noch nichts ansehen können, so beschnitten ist meine Zeit und

25
so viel Zerstreuungen bin ich ausgesetzt ohne eigentl. Geschäfte. Zu meinen

26
Winterarbeiten habe noch nicht kommen können. Habe mich vor keinem so

27
sehr gefürchtet als heuer, der mit dem Advent und einem wochenlangen Uebel

28
eingetreten. Zwey meiner Bekannten haben gräßl. Anfälle von der Gicht,

29
worunder einer
Green,
dem sie in den Unterleib u Gemächte getreten, aber

30
durch die hitzigste Weine in die Füße verbannt. Neulich traf
Kant
bey ihm,

31
mit dem ich wegen des Plattner- u Weygandschen Grußes zu sprechen

32
wünschte. Er war sehr vertraut mit mir, ohngeachtet ich ihm das vorige mal

33
ein wenig stutzig gemacht hatte, da ich seine Kritik billigte aber die darinn

34
enthaltene Mystik verwarf. Er wuste garnicht, wie er zur
Mystik
kam. Mich

35
hat es sehr gefreut, daß L. eine gleichförmige Sprache mit Kant führt – Ein

36
neuer Beweiß für mich, daß alle Philosophen Schwärmer, und umgekehrt

37
sind, ohne es zu wißen. Bin in meiner dritten Lectur des Kantschen Werks

S. 356
im Stecken gerathen; werd es wol zum 4
ten
mal durchgehen müßen. Will

2
ihn aber ausreden laßen und sein nächstes Werk abwarten, welches ein

3
Auszug oder Lesebuch seyn soll.

4
Ehe ich die Humische Uebersetzung zu sehen bekomme; werde wol meinen

5
Schiblemini
oder
epistolische Nachlese eines Misologen
nicht anfangen

6
können. Hartkn. hat mir vorige Woche zum ersten mal geschrieben u mir seine

7
Silhouette zugeschickt. Außer einem noch unangenehmern Theil seines Briefes,

8
der mich selbst oder vielmehr eine Rechnung für andere betrifft, klagt er auch

9
ein wenig über Sie, daß Sie ihm abtrünnig geworden, ohngeachtet seines

10
ältern Rechts angefangene Werke fortzusetzen und zu vollenden. Die

11
Erziehung seines Sohns, seine Krankheit mag ihn auch was rechts kosten. Ohne

12
Leute, selbst nicht im stande zu arbeiten, und die mit Leibesgebrechen

13
zusammenhängende Unvermögenheit des Gemüths verdienen unser gemeinschaftl.

14
Mitleiden. Uebrigens sind Sie ihm so wol als dem Publico die Ausarbeitung

15
oder wenigstens den ganzen Entwurf im verjüngten Maasstab schuldig. Ich

16
wiederhole also meine Bitte – um die letzte Oelung dieses armen Patienten,

17
und das glimmende Tocht seines Vertrauens von
neuen
zu beleben, und

18
seinen Verdacht zu beschämen. Er ist jetzt entschloßen sein eigner Artzt zu seyn

19
und wankt zwischen Oehms
Medecin
u die Bestuschefsche Tinctur. Die Klagen

20
seiner hiesigen Schwäger kommen mir beynahe gegründeter vor, so wenig

21
Glauben ich auch bisher daran gehabt.
Laval,
den ich seit undenkl. Zeit weder

22
gesehen noch gesprochen, stieß mir kürzl. bey Kr. Hippel auf, und ließ auch

23
manche Winke darüber merken. Meine hiesige
Vice-
Gevatterin
Me Courtan

24
verzehrt sich auch, wie es scheint, vom häuslichen Kummer.

25
Jedermann wünscht hier die Weißagung des Jes.
XXIII.
15 bald erfüllt

26
zu sehen und wenn selbige noch diesen Winter dem Reich des
Saturns
ein

27
Ziel setzte – Der Exjesuit Maier und der abscheul. Verfaßer des

28
Sendschreibens an die
Inconnus
soll Stark
ex vtroque Caesar
seyn, ein sehr feiner

29
Hofprediger

30
Durch Hartkn. habe Georg Berens auch wegen des jungen
Neumanns

31
bitten laßen.
Was für einen Handel hat er ausgelernt
? Hänschen freut

32
sich seinen alten Freund zu sehen. Sie werden sich schwerl. einander kennen.

33
Nach dem van,
van.
zu urtheilen, sollte man Adelbertchen für mein

34
Pathchen halten. Mein Pathchen Augustchen fängt aber auch schon an
Prämien

35
zu verdienen. Ob ich Selbst bringen, oder durch meinen Sohn es überreichen

36
soll – Das erste ist die unwahrscheinlichste Hofnung; das letzte ist auch ein

37
gar zu weiter mißlicher
Termin. DEVS prouidebit.
Ich mag an gewiße Dinge

S. 357
nicht denken. Erhält uns Gott am Leben; so werden wir uns einander nicht

2
verlieren.

3
Gottlob! Daß Sie für Ihre liebe würdige Hälfte jetzt ohne Sorgen sind.

4
Ich trage Ihr ganzes Haus in meiner Seele und in meinem Herzen. Wenn

5
ich doch wenigstens für Ihre unglückl. Schwester hier etwas zu thun im

6
stande wäre. Es hängt aber nicht von uns allein ab, weder wohlthätig noch

7
dankbar zu seyn.


8
Den 12 –

9
Bin nicht einmal im stande mit einer Menschenhand und Mannsfaust an

10
Sie zu schreiben. Weil die Post gestern versäumt; so möge dieser Brief nach

11
verrichteter Festarbeit anlangen. Leider finden Sie nichts darinn, was der

12
Mühe des Lesens und Buchstabirens werth wäre. Meine von allen Seiten

13
eingeschränkte Lage und mein concentrirtes, möchte lieber sagen, petrificirtes

14
Gemüth, gewährt nichts beßers.

15
Auf die
Fortsetzung Ihrer fernern Beyträge zum Mercur
warte mit

16
Verlangen. Es flöst mir wenigstens auf eine Stunde neues Leben ein, das

17
aber so unbeständig wie das plötzliche Steigen des Mercurs ist. Sollten Sie

18
von Ihren alten Beyträgen des T. M. etwa
Doublett
en besitzen, so wünschte,

19
daß Sie selbige auch für mich bey Gelegenheit aufbewahrten, um Ihre

20
Schriften wo mögl. complet zu haben, worunter mir nur 2 meines Wißens fehlen.

21
Die
Wälder
und die
Abbildung der Alten vom Tode
. Ich habe die erste

22
selbst gehabt aber es fehlte mir das dritte Stück und weil ich
De
fecte ungern

23
ansehen mag, und es mit
Laocoon
zusammen gebunden war: so bin ich drum

24
gekommen. Ich hoffe die Wälder einmal von Hartknoch bey beßeren Launen

25
als er gegenwärtig haben muß, zu erhalten

26
Es scheint Ihnen, liebster H. doch auch gegenwärtig gut zu seyn, daß ich mit

27
meiner Uebersetzung zurück gehalten. Mir ist es herzlich lieb, daß ich vieles

28
nicht drum geben wollte.

29
Hoghendorp, der in holl. Diensten ist (von seines Bruders
Duel
hab ich

30
Ihnen doch geschrieben, und daß ihm die Kugel welche man im Gemächte

31
vermuthet, ihm glücklich aus dem
Pyrenaeo
ausgeschnitten worden) schickt mir

32
einige Sachen von Hemsterhuis, die aber noch nicht angekommen. Ich habe

33
mehr als einmal nöthig gehabt den kleinen Anhang Ihrer Uebersetzung zu

34
lesen – aber desto mehr Geschmack darnach daran gefunden, daß ich also mehr

35
von diesem Verf. zu kennen wünschte, auf den Sie mich zuerst aufmerksam

36
gemacht, ohn daß ich hier etwas habe zu Gesicht bekommen können, als eine

S. 358
wo ich nicht irre nachtheilige Recension in der Lemgoer Bibl. vor vielen

2
Jahren. Das letzte Stück des Mercurs
circuli
rt wegen der Fortsetzung, die noch

3
nicht hier ist, bey der Judenschaft. Bescheeren Sie uns noch mehr dergl., auch

4
die wenige bereits bekannten widerholt man mit Vergnügen, und haben nicht

5
den Reitz der Neuheit verloren. Ich bitte nochmals um Ihre künftige

6
Beyträge. Zum Weynachts- und Neujahrs Geschenk. Gott laße Sie die Seeligkeit

7
des Nehmens auch genüßen, und überschütte Sie und alle die Ihrigen mit

8
s
Seinem reichen Seegen. Ich herze Sie mit den innigsten Empfehlungen

9
an meine verehrungswürdige Frau Gevatterin. Grüße und küße das kleine

10
liebe Häuflein. Mein Haus besteht aus 6, weil die Mutter sich ohne Magd

11
behilft. Muß diesen Brief auf dem Bette schließen, weil mein Kopf auf der

12
linken Seite von Flüßen u Zahnschmerzen halb gelähmt ist. Gottlob! alles

13
sehr erträglich und kaum der Rede werth für andere. Hab mich vor keinem

14
Winter so sehr gefürcht, als vor diesen. Danken Sie doch in meinem Namen

15
dem lieben Schweitzer, deßen gute Meinung ich wol Ihnen zu verdanken

16
habe. Erqvicken Sie mich mit Ihren Beyträgen zum Mercur. Sie kennen

17
meine Lüsternheit einer der ersten Leser zu seyn und meinen unschlachtigen

18
Kälbersinn. Sobald ich Antwort aus Morungen erhalte, schreibe ich; aber

19
ohne Anlaß wird sich mein Schweigen von selbst rechtfertigen. Sollte es

20
Ihnen an Zeit, wie mir an Muth u Kraft fehlen, ist wol mein Namensvetter

21
Joh Ge. so dienstfertig den
Men. dulc.
für einen Kranken zu
couverti
ren.

22
Auf ein
glücklich Widersehen
zum Neuen Jahr, welches uns Gott wolle

23
erleben laßen, denn hier liegt eben der
embryo
eines
neuen Lebens
für Ihren

24
alten ewigen Freund

25
Johann Georg H.

Provenienz

Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 229–230.

Bisherige Drucke

Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 225–228.

ZH IV 352–358, Nr. 637.

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
352/31
nun
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
nur
352/31
gelesen;
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
gelesen,
353/30
So
l
cinianismi
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Socinianismi
354/3
aber,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
aber
354/33
Flußfiebers;
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Flußfiebers,
355/10
Dank,
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Dank
355/22
Peter
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Petri
355/23
Tansello
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
Tansillo
356/17
neuen
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
neuem
356/33
van.
]
Geändert nach der Handschrift; ZH:
van