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Drubenalken den 18 Dec. 1780
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Lieber Bester Vater Haman! Vergeben Sie, daß ich so lange gezögert habe
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Ihren letzten Brief zu beantworten. Die Recken und Hinz sind daran schuld
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mit denen zanken Sie. Von der ersten habe ich izt erst die Beschreibung vom
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Prinzen und seinem Gefolge erhalten (: hie ist ihr Brief lesen
ihn
sie ihn
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selbst, und schicken Sie ihn mir so bald als möglich zurück:) und den letzten,
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habe ich izt vor drey Tage erst gesprochen, obgleich er nur 2 Meilen von hir
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entfernt ist. Ich wolte durchaus er solte an Sie schreiben; er sagte mich aber ich
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solt Ihnen sagen er liebt Sie herzlich, aber das lesen und schreiben hätte er
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auch so ganz vergessen, daß er an keinen Menschen mehr schreiben könte, und
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dann ginge es ihm so wie Ihnen, er hätte das Podagra in Händen oder er
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fühlte, daß er es bald bekommen würde. Er ist noch viel stärker geworden, er sagte
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mich er würde den ganzen Buchhandel zum teufel werfen, den er verlieret über
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30000 fl. daran und er würde künftig oder noch künftig Jahr mit seinen
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ältesten Untergebenen aus dem Lande gehen. Ich gab ihm Ihre Beyde Briefe
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an mich zu lesen; er hüpte vor Freuden, und zeigte einige Stellen daraus
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HE. von Firks 2 zimlich kluge Männer, die mit in der Geselschaft waren, die
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sich mit ihm darüber freuten, und Sie bewunderten. Hinz sagte „Es ist doch
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ein sehr lieber Mann unser Hamann, wir wollen uns zusammenfreuen, daß er
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unser Freund ist, und uns seiner Freundschaft würdig machen, grüßen sie ihm
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herzlich von mich.“ Und so trenten wir uns. –
Und
Dieses ist alles was ich
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Ihnen von Hinz sagen kann. – Nun will ich Ihrem mich sehr lieben letzten
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Brief beandworten. – Ihre Einlage schickte ich sogleich zu Pathey dieser und
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die Recken haben auch schon einige Prenumeranten gesammelt. Sie haben
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mich beyde aufgetragen, Ihnen ihrer Freundschaft zu versichren. – Izt werden
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Sie schon mehr von Ihrem Nachtbar zur Rechten wissen. hat er sich scheiden
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lassen oder nicht? hat er die Stelle schon ersetz? Die Wahl wird ihm nicht schwer
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fallen den ihres gleichen findet er in allen B., wenn nicht in Königs. so in
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Berlin. – Ich bedaure die Kinder,
daß
weil keine Besen mehr zu haben
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sind, und die große Leute weil sie nicht mehr sagen können. Kommen Sie zu
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uns, hir sind viele Besens, aber keine Galgen. Wie könte ich Sie
in
Bester
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Hamann, in Ihrer Schlafmütze in Ihren Sorgstuhl vergessen! Wie oft habe
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ich Sie in diesen Aufzuge gesehen, und frohe und lehrreiche Stunden bey Sie
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zugebracht! – – Ihrer lieben Hausmutter und lieben schönen Kinder küsse
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ich herzlich. – Gott lasse Ihnen alle, das alte Jahr froh und gesund schließen,
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und schenke Ihnen und den Ihrigen im neuen Jahr was zu Ihrem Wohl
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dienet, und erhalte Sie mir als Freunde. – Den Würdigen Professor
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Kreutzfeld, den Würdigen Brahl und HE. Löwen meinen besten Empfehl. Wie gehet
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es Brahl mit seiner Muße? – Nun Bester Vater leben Sie wohl leben Sie
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glücklich. Ich küsse Sie herzlich, und bin Ihre Wahrhafte Freundin
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Stoltz
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In der größten Eile der Schlitten stehet vor der tühre um auszufahren. –
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 29.
Bisherige Drucke
ZH IV 250 f., Nr. 610.