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den 16
X
br. 80.
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Geliebtester Freund,
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Eben erhalte einen Brief vom würdigen Pfenninger
dd
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pr.,
aus dem
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ich Ihnen eine Stelle mittheilen will „Mein Herz ward etwas schwerer bey
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dem Auftrage wegen
H.
und da ich vernahm, daß er bey Prof. Breitinger am
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Tische ist, so ward mir ganz leicht mein Herz. Der Jüngling ist
recht wol
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versorgt. Breitinger ist von den unparteyischen, gutlaunichsten, fleißigsten,
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geschickten treuen Menschen einer, den man sehr lieben muß, ist unser
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Gesellschafter und wöchentlicher Freund, hat wolerzogene Knaben und wackere
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Schwägerinnen zu Haushälterinnen; denn er ist Wittwer. Der
liebe
junge
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Mensch war zur Musik bey mir.“ – Diesen letzten Zusatz verstehe ich nicht.
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Einl. ist ein paar Posttage alt geworden, welches zu entschuldigen bitte,
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weil ich ohngeachtet meiner Sparsamkeit mehr Postgeld ausgeben muß, als
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ich damit verdiene, am meisten aber das bedaure, was ich für meine
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Antworten zahlen soll. Den 21
pr.
erhielte durch Ihre Güte den
Sept.
des
Journals
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nebst einem fr. Buche, welches ich eben der
Me Courtan
zustellen wollte um
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es zurück oder weiter zu befördern, als sich HE
Laval
dazu meldete, der es
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auch den 28 erhalten, u mir den 9
huj.
meinen Antheil an Astracanschen
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Trauben zukommen laßen. Dank für mich u meine Kinder.
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Nun noch auf Ihr letztes zu kommen welches den 20
pr.
erhalten so freut
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es mich von Grund der Seelen, daß Sie Kantens Verleger geworden. Ist es
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Ihnen mögl. mir die Hälfte des Abdrucks vor der Hand zukommen zu laßen
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durch
Spener
auf meine Kosten, so
wäre mir unendl. daran gelegen
, wie
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auch ihn wegen der
zu erwartenden Uebersetzung
der
Humischen
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Dialogen
zu erinnern
selbige so feucht
u.
warm als mögl. an mich zu
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befördern
, nebst einer etwanigen Nachricht, wer der Uebersetzer dieser Schrift seyn
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mag. Meine ist schlechterdings
ad Acta reponi
rt, und
abgemacht ist
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abgemacht
, so wol Ihrent als meiner Selbst wegen. Kant hat mich darum
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gebeten, u liest sie jetzt zum 2ten mal. –
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Unser alte Freund der zeitige Hofhalsrichter oder Criminaldirector
Richter
S. 250
Hippel ist zum dirigirenden BürgerMeister u PoliceyDirector ernannt worden.
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Prof. Kraus ist vorige Woche in Elbing angekommen u wird tägl. erwartet.
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Von Herder
habe mir seine Preisschrift u 2 Casualpredigten angeschafft.
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Ob letztere mit oder ohne sein Wißen ausgekommen möchte ich gerne wißen.
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Wünschte eine ganze Postille von ihm zu haben.
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Trappens Hirtenbrief ist mir im
Mst.
hier zu Händen gekommen. Er
am
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Pranger
, den er verdient, ist von der Hartungschen Buchhandl. zurückgesandt
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worden. Alle Welt klagt, daß auch dieser Laden leer ist. Nicht einmal
Buffons
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Epoques
noch
Daguesseaus Meditations philosophiques
noch Heineckens
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Abc u Lesebuch sind hier zu haben. Kurz wir sind Matthäi am letzten.
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Auch für die Scherflein danke. Sie sind mir jetzt noch einmal so werth, da
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auch unser Salomon über das neml.
Sujet
ein Meisterstück geliefert, das ich
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gestern zum Abendbrodt und heute zum Frühstück gelesen, mir aber wie dem
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Hunde das Grasfreßen bekommen. Das ist ein wahres Original französischer
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Ignorantz u Unverschämtheit.
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Sorgen Sie ja dafür, daß ich auch das
2te Blatt zur Chronik
erhalte wenn
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es der Verf. vergeßen sollte. –
Entschuldigen Sie mich bey
HE.
Lenz, daß
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ich noch nicht antworten kann
. Seine Einl. gehen diese Woche nach der
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Schweitz ab. Gott schenke Ihnen u Ihrem gantzen Hause
ein gesundes
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fröliches geseegnetes Neujahr
!!! Ich kann nicht schreiben, Finger u Gedanken
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sind lauter Eis von innerl. Frost. Hänschen Michel empfiehlt sich mit seinem
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Geschwister. Mit der ersten
Parasche
der
Genesis
werden wir wills Gott dies
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Jahr fertig werden. Ich umarme Sie u. ersterbe Ihr alter treuer Freund
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Johann Georg Hamann.
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Adresse mit Mundlackrest:
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à Monsieur / Monsieur Hartknoch / Libraire / à /
Riga
. /
par faveur
.
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Vermerk von Hartknoch:
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HE Hamann in Königsberg Empf den 14
Dec
1780 beantw
d
24 –
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 5.
Bisherige Drucke
ZH IV 249 f., Nr. 609.
Zusätze fremder Hand
250/28 |
Johann Friedrich Hartknoch |