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Auf der Loge den 11
X
br. 80.
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Liebster Herr Magister und Freund,
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Vorgestern Abend erhielt Ihr
Notificatorium
– denn Löwen Ihren
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Reisegefährten habe zwar erwartet aber noch mit keinem Auge gesehen.
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Weil der Briefträger
entre chien et loup
ankam, erkannte weder Ihre
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Hand, noch
konnte
zu Ende lesen – als Herr von Auerswald mich überraschte,
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den ich in Monatsfrist nicht gesehen. Er übernahm sogl. die Besorgung Ihres
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Unterbringens und das Willkommen in meinen Namen zu schreiben.
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Gestern habe d
as
en Gruß an das Müllersche Haus durch Hänschen
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bestellen laßen; und siehe da, die ehrlichen Leute haben schon alles besorgt – und
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es wartet alles auf Sie. Wirthin,
meublirte Zimmer
, eine
gute Lage
und
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Nachbarschaft
. Bis Ostern können Sie umsonst wohnen, und den Contract
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nach Belieben schließen.
Freunde
vom Müllerschen
Hause
sowol als
Ihnen
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selbst
räumen Ihnen diese Gelegenheit ein. Allso rathe ich Ihnen
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unmaaßgeblich mit Ihrer Anherokunft zu eilen, um alles Selbst in Augenschein zu
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nehmen. Die erste Nacht können Sie wo Sie wollen zubringen.
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Ihr Herr Dechant, Prof. Kreutzfeld, freut sich auf Ihre Einführung
in docto
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nostro corpore,
das Decanat gehen Sie auch mit Ostern vorbey, wenn Sie vor
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diesem
Termin
fertig werden, und Platz wird Ihnen mehr als einer machen.
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Daß Sie sich aber von Ihrer Ungedult eines so unmoralischen Ausdrucks
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bedienen, ist gar nicht handwerksmäßig und kaltblütig gehandelt. Nun
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hievon mündlich mehr. So alt ich bin und so ungern ich gehe, wollte ich Ihnen
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doch gern bis aus dem Thor entgegen kommen. – Empfehlen Sie mich Ihrer
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lieben Familie mit ergebenster Bitte Sie nicht in Ihren Progreßen zum
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erwünschten Ziel länger aufzuhalten. Dafür will ich Sie auch einmal nach
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Elbing begleiten, wenn Ihnen mit hypochondrischen Gästen u Besuchen
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gedient ist.
Veni, vide, vale!:!!:.
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Adresse:
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An / den Freund Herrn M.
Kraus
/
citissime
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 3.
ZH IV 248 f., Nr. 608.