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Kgsberg den 26 Jänner 80.
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Liebster Freund,
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Am heil. Abend des Krönungstages wurde ich mit Ihrem Briefe u einem
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aus Morungen erfreut. Einl. an HE Müller schickte sogl. fort und dem HE
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v Auerswalde brachte ich die andere, der unpäßlich lag und vor Freuden aus dem
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Bett fahren wollte. Ich hoffe daß Sie meine Antwort vom 2ten über Weimar
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auch richtig werden erhalten haben, vielleicht auch mit einem Exemplar von
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Konxomp.
wenn Er noch eins übrig hat. Wo nicht so warten Sie bis zur
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andern Auflage und tragen im Nothfall auch was dazu bey. Mein Gevatter
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ist so grosmüthig gewesen mir auf meinen Wink
Georgi Alph.
zu überschicken;
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das Päckchen liegt aber noch durch Schuld des Esels Hartungs vermuthlich
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in Leipz. Bin ich in eigenem Suchen nicht glücklich: so würd ich bitten daß
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Sie an
Büttner
den
Panglott
en
appelli
rten – wozu aber nicht in Ihrem
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eigenen Namen? Noch an demselben Staatsfeste lief zu einer Stunde, wo der
S. 159
Bischoff im
Auditorio
war, zur
Cousine
und macht es wie die
Schlange im
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Paradiese
– ich ließ ihr in die Karte gucken – unterdeßen ich hinter den Fächer
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schielte. Auch ein Wort über diesen Punct zu verlieren: so entfern ich mich
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soviel ich kann von den Freunden des Mannes, dem ich rathen möchte
in puncto
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der Autorschaft mehr ein Nachfolger des
Z.
als Sie zu seyn. Meines Wißens
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hat er schon seine
Symbolas
dem Mäcenen dedicirt. Alles übrige Ihrer Briefe ist
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für mich heilig. Kreutzfeld erholt sich u Brahl hat selbst geantwortet. Daß er
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auch vom Minister eine erhalten, habe schon gemeldt. Die Zeit wird ihm lang.
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Er hat gegenwärtig einige Aspecten zu einer Vacanz. Könnten Sie etwas bey
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der gegenwärtigen Lage zu seiner Empfehlung durch die dritte Hand bey
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Launay
oder
Morinval
oder dem Minister des
Departement
v Görne der hier
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selbst erwartet wird beytragen, so käm es zu rechter Zeit. Der ganze Schritt mit
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seinen Gedichten die er auf seine eigene Kosten drucken laßen, war ein
faux-
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pas;
der ihm weder geschadet noch geholfen, vielleicht doch helfen kann
par
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recul;
denn unser Glück hangt selten von den Maasreguln unserer Klugheit
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ab. Er schreibt gegenwärtig die gelehrte Articul, denen
D.
Crichton feyerlich
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entsagt seit Neujahr bis Februar wo K. Rath zu schaffen versprochen, Gott
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geb auch That. Er ist jetzt mit obigem Esel in Unterhandl. seinen Laden zu
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verkaufen. Weh unserm ganzen Publico das bey seinem gegenwärtigen
Monopol
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schon gnug leiden muß, weil nichts bey ihm zu haben ist. Ich bin dies Jahr
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noch in keiner Kirche gewesen u besuche blos jemanden im grösten Nothfall.
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Ihrer Gräfin habe am heil. 3 Königstage sitzen müßen als ein Beytrag zum
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Buch des Lebens – werde allso Gelegenheit haben nächstens Ihr Anliegen
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anzubringen.
Maran athée?
– Sie meynen vielleicht
Maran athan.
Ich kann
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mich auf jenes Wort nicht besinnen, noch auf den Zusammenhang. Ob ich
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eine Spinne gesehen? Den Gruß an Cr. R. schriftl. mitgetheilt.
Mlle
St. denkt
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diesen Winter abzureisen. Ihre
Eleve
ist gegenwärtig Herzogin von Curl.
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hat aber den Glückwunsch ihrer
Labonne
noch nicht beantwortet. Bin gestern
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mit einem Fäßchen
Caviar
vom ehrl. Hartknoch erfreut worden, welches
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beynahe gantz mit meinem vierspännigen Wagenthron verzehrt. Alle meine
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Kinder lecken dran wie die Ygel. Marianchen geht schon seit dem 14 allein, ohne
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Leitband u Fallhütchen. Brahlchen wird Sie bey Käthchen Lehnchen
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ausstechen, wenn Sie nicht bald zurückkommen. Ich arbeite an
zwey Scherflein
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zur neusten deutschen Litteratur
. Der arme Benzler hat Weib u Kind
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verlaßen u ist Mönch geworden. Am Krönungstage besucht mich ein Sohn des
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Pleßing, der von der Abgötterey geschrieben. Weder P. von Anhalt noch Pr.
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von Thorn – sondern ich weiß selbst noch nicht was. Er hat dort studiert u
S. 160
hier eine Predigt mit 2
Dedication
en u 2
Abhandl.
Beylagen drucken laßen,
2
u
ist
auch Verf. einer franz. Schrift über die Abstraction. Wie geht es mit Ihrer
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Schwangerschaft? wird es bald von den Monden zu den Wochen kommen.
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Fehlt es Ihnen an einer
Sage-femme:
so schicken Sie nur einen Wechsel zu
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den Reisekosten – denn auf einem Besenstiel oder
D.
Faust Mantel erlaubt
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mir nicht mein Schwindel. O daß ich hätte Flügel der Morgenröthe und mit
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meinen Scherflein zu Ende wäre! Leben Sie wohl und denken Sie bald wider
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schriftlich an Ihren alten ergebenen Freund und Diener
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Johann Georg Hamann
et Comp.
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Der dolle Greeke †††
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Auf der Adreßseite:
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Eben nach Zumachung dieses erhalte Ihre Einlage durch
Asmus
dem ich die
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Execution
aufgetragen. Es ist ein rechtes
Billet-doux
von Einem
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εαυτοντιμωρουμενῳ
. Seyn Sie kein Separatist menschlicher u akademischer Gesellschaft
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und halten Sie Ihren Husten für keinen Propheten als
a. c.
Halten Sie Wort
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und machen Sie es wie ich, sich in
Transpiration
zu schreiben, ohne sich um die
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Aufnahme oder das Schicksal Ihrer langen oder kurzen Briefe zu
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bekümmern.
Dixi, scripsi et liberaui animam meam,
das heißt, ich habe mir Luft
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gemacht. HE
Lieut. Bohm
hat Sie als einen feinen und gesunden Mann
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beschrieben, und Gevatter
A
giebt Ihnen das Zeugniß,
daß, wenn Sie die
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Addresse
Selbst geschrieben, Ihre Hand
passable
wäre. Sie erinnern
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sich noch seiner
sesquipedali
schen Buchstaben.
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Noch bringt mir Br. einen freundschaftl. Gruß von Ihren Pflegeltern in
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der Langgaße, der weil er nicht eingeschloßen werden kann, aufgeklebt werden
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muß. Der
Ex-Cour. Sch.
liegt dort auf Ablager weil sein junger Graf vor
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ein paar Tage gestorben.
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Adresse mit Mundlackrest (Kopf des Sokrates nach links):
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à Monsieur / Monsieur Kraus / homme de lettres / à
Goettingue
. /
par
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faveur
.
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 3.
Bisherige Drucke
ZH IV 158–160, Nr. 577.