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Kgsberg den 17 April 79.
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Sünd und Schand, liebster K. Ihnen solange nach einer Antwort harren
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laßen zum Dank für alle die Freude welche mir Ihr – (schöner wie der
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Vollmond!) den 10 März gemacht hat. Denselben Abend kam mit Ihrem Brief
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bene potus et lotus
von dem
Bruder
, den Sie hatten grüßen laßen, (dem
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Paranymphen
) zu Hause. Seitdem bey Müller bin auch nicht gewesen und
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bey Niemanden. Den 12
huj.
Vormittags erschoß sich Buchhalter
Pynnow
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cavalierement,
wie er gelebt, nachdem das Gift nicht ausschlagen wollen.
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Den Nachmittag war bey mir Galla, wie noch in meinem Hause nicht
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gewesen ist, u meine staubichte Bücher- u Schlafstube ein ander
Arcadien
.
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Es wurde ein Schiff ohne Klang u Gesang abgelaßen. Nun lieber Homer!
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etwas von Deiner Begeisterung im
Catalogo
der Flotten u Heere um Ihnen
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einen philosophischen Begriff von meiner Seelen Noth und Kindesnöthen
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einen Begriff
zu
machen
verhelfen. Da war HE Trib. R. Buchholtz u
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seine Hälfte, Münzmeister u
d
o
Me Seeligmann
mit 3 jüdischen Damen, davon
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ein paar sehr jung u schön
ως εν παροδω
mir vorkamen. Unter den christl. muß
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ich obenansetzen
Ihr
des lieben Kapellmeisters liebste Schwester mit Ihrem
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d
o
Me Aune, Mlle
Stoltz mit einem Gefolge,
als
wie ♄ Monde u
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Trabanten hat. Mein Gevatter u Mältzenbräuer sah über alle von der Luchte herab –
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und ich arme Sibylle! lag im Wochenbette seit Grünendonnerstage, und
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wartete auf meine Entbindung von einem Knäblein, das dem Himmel sey Dank!
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glücklich zur Welt gekommen – nicht dicker und stärker als ein einziger Bogen.
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Baruch Brahl hat aber 2 draus gemacht durch eine verwünschte Abschrift,
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um die ich meinen K. lieber gebeten hätte, wenn
E
er hier gewesen wäre.
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Ob
und
wie
und
wenn
es in die Preße kommen wird, wißen
Jupiters Knie
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– aber ich nicht. Weder H. noch H. sind zur Meße durchgegangen. Ich habe
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wie ein Kind auf sie gewartet und gerechnet und bin in solchem Schweiß,
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daß ich, so bald ich wieder auf die Beine komme, einen zweyten Theil der
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Apologie des kleinen Buchstaben im Namen des von den Todten
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auferstandenen
Profess
ors
M.
schreiben werde. Mein liebes Hänschen hat vorgestern
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einen doppelten Anfall vom Fieber bekommen, ich bin die Nacht drauf sein
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Wärter gewesen, und genoß dafür den Anblick eines so schwülen Gewitters
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als man im schwülen Sommer kaum haben kann. Heute nichts als Hagel!
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haben aber die Fabeln in
Milleri
Chrestomathia
zu Ende gebracht und
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wären mit Ihrem
Aelian
auch fertig geworden, ohne die Abwechselungen dieser
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Woche und unsers beyderseitigen Fiebers. †feld besucht mich seit Ihrer
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Abreise die Woche nur einmal. Thun Sie Ihr Bestes, um
meinetwillen
daß
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er die Bibliothekarstelle erhält. Dies war ein Hauptpunct, warum ich eilen
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wollte mit einer Antwort an Sie. Er wollte sich Selbst für Ihr Andenken
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bedanken und mir Einl. vor einem Monat zuschicken. Ich mag mich aber
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über Ihre Algebra u
seinen Hudibras
nicht aufhalten, damit Sie sich an
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meinem K–x nicht rächen. Es sind
Fragmente
pro et contra
den
Gout du
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jour.
Ich weiß selbst nicht, wie ich die
betise
habe begehen können mich
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zwischen 2 seiner abstrakten u concreten H. (ohne Selbst ein Poet und Philosoph
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zu seyn) zu versetzen, und mich ins Handgemenge mit – Doch habe ich auch
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Freunde die sich
in fonte caballino
(wie die Uebersetzung des H.) gewaschen u
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in bicipiti Parnasso
geträumt haben –
Quid faciam?
– Geantwortet muß
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doch einmal seyn und mehr Neues als ich geschrieben, hab ich nicht. Grüßen
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Sie Ihre dortige
Bigam
– und unsern Landsmann Lr. der
Mandosium
auf
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der dortigen
Bibliotheque
gefunden, aber keinen
Lud. Jacobillum.
Haben
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Sie doch die Güte für mich und suchen in
Mandosio
nach, ob Sie daselbst
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etwas von
Marianus de Raynaldis
finden? Wo nicht, so geb ich Ihnen den
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Auftrag bis nach Göttingen und weiter
p
mit:
Ludouici Jacobilli
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Bibliothecam Vmbriae
in der ganzen deutschen gel. Republick auszufragen, wie,
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wo u wenn er ausgekommen, zu beschreiben und den Articul vom
Marianus
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de Raynaldis
auszuschreiben, auszuschneiden oder auf die erste beste Art zu
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verschaffen, daß ich die Michaelis Meße mitmachen kann. Um
Traldo
habe
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neul. den
Prof. Kt
gebeten; er hat ihn aber in Ihr altes Schloß gegeben und
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nicht zurück erhalten.
C’est un gouffre
– wollt er ungefehr sagen. Morgen wills
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Gott! denk ich meinen Kirchengang zu halten u ihn auch zu besuchen. Freund
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Biester
hat brav gethan an den jungen Ehmann gedacht zu haben, den ich
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noch nicht gesehen. Ihrem HE Wirth mein Gegen
Compliment.
Vergeßen Sie
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Ihr Wort nicht wegen
Harris
.
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Mit meinem
Regno vegetabili
u
animali
ist es Gottlob sehr gut bestellt;
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auch der neue Zaun von der einen Seite schon aufgebauet, und zur andern
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Seite liegt auch das
Holtz
da. Aber im
Minerali – tant pis! PROVIDEBIT.
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Hänschen ist heute den gantzen Tag außer Bett gewesen u empfiehlt sich mit
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dem sämtl. Kleeblättchen. Frl. Marianchen ist Morgen 5 Monathe, will
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Zähne machen u hat
molimina
zum lachen, plaudern u naschen. Sollten Sie die
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Fragmente einer apokryphischen Sibylle über apokalyptische
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Mysterien
eher sehen denn ich; so bitte mir Ihren Wink darüber aus und
ich
ob
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ich
mein Ideal
erreicht?
Alexander von Adl. Meiners u Falk
sind Materie
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gnug zu Einem Bogen! Noch nichts von
Crata Repoa?
Der Verleger könnte
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Ihnen doch am ersten den
Mann
u seine
Qvellen
verschaffen. Er soll
Koppen
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heißen. Und hiemit Gott empfohlen bis zum baldigen Widersehen. Vergeßen
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Sie nicht Ihren alten Freund
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JGHamann
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Dominica Misericordias.
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Lehnchen Käthchen kommt zu mir gelaufen und bittet mich mit einem
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Mäulchen Sie auch zu grüßen, und daß Sie sich ja auf den Winter einstellen mit
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ihr
Domino
zu spielen. Was Sie mir für einen Spaß gemacht haben? An
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statt drey Ringe habe ich 3 Dinge gelesen; und eine der schmutzigsten
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Erzählungen
vor
mit einer sehr unschuldigen verwechselt. War schon auf den
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Nathan eyfersüchtig, daß er in meine Idee
de pudendis
der menschl. Natur
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Eingriff gethan. HE
Prof Kant
heut besucht. Ihr Stillschweigen beunruhigt
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ihn sehr. Das
Porto
will Er gern tragen, wie HE Müller, wenn Sie nur
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Nachrichten von sich ertheilen. Wenn Sie zu schaamhaft sind; so
addressi
ren
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Sie nur alle Einl. an mich, will das
Porto
schon einfordern. Er geht diesen
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Donnerstag in sein 57 Jahr. Haben Sie ihm Auszüge aus
Forster
versprochen?
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– Ein Durchreisender scheint Sie in keiner guten Laune getroffen zu haben.
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Was ist Leßing da für ein Mann? HE
Jordan
hat mir Hofnung machen laßen
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mich zu besuchen. Er hat den Semler mitgebracht u ich habe auch Hofnung
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künftige Woche ihn zum Durchlaufen zu erhalten. Bey Steinbarts Philosophie
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habe an Sie gedacht und mich des Lachens nicht enthalten können wegen des
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Opferrauchs. Sie erinnern
S
sich noch der Kleinigkeit.
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Sind Sie noch bey dem Vorsatz den Sommer in Berl. zuzubringen? Hat
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F. aus G. nicht geantwortet. Wie hält’s mit der Stelle des Mentors? Ich
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kann mir Ihren Druck beßer als andere vorstellen, weil ich selbst in den
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Schuhen gewesen bin auf Reisen für fremde Rechnung. Verzagen Sie nicht,
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liebster Kr. aber Entschlüßung und Vestigkeit.
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Nicolais 2 Bogen statt 2 Worte habe gelesen. Wenn 2 Gegner jeder
in
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sensu suo
Recht haben, ist keine Möglichkeit sie zu vergleichen. Einer muß sich
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entschließen Unrecht zu haben. Um nicht Unrecht zu haben, thut man lieber
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Unrecht. Ein Autor ist immer das poßierlichste Geschöpf der Kunst, wie der
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Affe das komische Meisterstück der Natur. Dergl. Thorheiten ernsthaft zu
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behandeln, ist unter aller männlichen Würde. Brahl ist jetzt der Mann meiner
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kleinen Heerde. Er macht mir ein Geheimnis von seiner Autorschaft, ich laß mir
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auch nichts merken, daß ich was davon weiß. Da ihm um ein bescheiden
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Stückchen Brot nur zu thun ist, so wünscht ich’s ihm – Kennen Sie noch keinen von
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unsern dortigen
Chefs?
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Hänschen hat Gottlob gestern u heute keinen Anfall vom Fieber gehabt und
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muß also blos ein Flußfieber und verdorbener Magen gewesen seyn. Diese
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Woche werden
wir mit
Ihrem
Aelian
fertig und dann bin ich willens mit
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Gottes Hülfe
Xenophon’
s Denkw. anzufangen. Nun vergeßen Sie mich und
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Ihre Freunde nicht. Kann ich arbeiten; so will ich nachholen was ich versäumt
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habe. Denken Sie an meine kleine Aufträge besonders: ob u. was in
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Mandosii Bibliotheca
von
Marianus de Raynaldis
zu finden? wegen des
Worts
:
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Crata Repoa.
Und hiermit
Punctum
auf heute.
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Montags den 19
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Die Fr. Cons. R. Lindner hat mir zu einer Einl. Hofnung gemacht, bitte
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selbige ohne Verzug abzugeben. Ihren Gruß haben
Hirsch
u Seelig spät
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abgeholt, da ich ihn selbst nicht überbringen können. Letztern sehe ungemein
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sparsam. Der engl. Geist scheint ganz ausgefahren und ich weiß nicht von
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welchem andern? vertrieben zu seyn. Heute habe
D. Hertz in effigie
gesehen
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im Packhofe. Das neuste ist wohl daß heute die letzte Ziehung der Lotterie
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geschieht und diese Herrlichkeit aufhören wird. Empfehlen Sie mich Ihren u
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meinen Freunden u Gönnern – und schreiben bald. Zeit u Umstände
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erlauben mir nicht fortzufahren.
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Von Kreutzfelds Hand:
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Den 19ten Aprill. Heute ist mein Geburtstag. Ein Andenken zu demselben habe
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ich gestern erhalten, das ist die Bibliothekariat Stelle. Allen denen vielen Dank, die
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daran Schuld haben, daß ich sie bekommen, auch denen, die mich daran haben
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zweifeln laßen. Was muß sich nicht ein ehrlicher Mann schon gefallen laßen! An
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Lilienthal
und
Reinhardt
bitte meiner im Besten zu gedenken. Bleiben Sie mein Freund
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wenigstens bis zum Wiedersehen! Amen!
Provenienz
Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 3.
Bisherige Drucke
ZH IV 71–75, Nr. 551.
Zusätze fremder Hand
75/16 –21
|
Johann Gottlieb Kreutzfeld |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
74/36 |
wir mit ]
|
Druckbogen 1943: mit wir ; vmtl. Wortvertauschung durch den Setzer. |