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248/27
Lieber Freund u. Gevatter H.
28
Eben am Tauftage meines zweiten Buben August, Wolfgang, Siegmund
29
kam Ihr Brief, der beiden Eltern herzl. Freude machte. Ihnen, dem ersten
30
Männlichen Gevatter mit zu Ehren, u. unser aller Geburtsmonath zu
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verewigen, ward ihm der erste Name August bestimmt u. da Sie die
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Gevatterschaft mit so viel Liebe u. Treue annahmen, so ward unsre
S. 249
Nachmittagstauffreude noch vollkommener. Es war Mittwoch den 21.
Aug
u. Sonntag
2
mit der Morgenröthe zwischen 3. u. 4. war er gebohren. Die Mutter war bis
3
aufs Ende gesund u. wohl, ob sie sich gleich auf diese Niederkunft etwas
4
fürchtete: noch Sonnabend Mittag kamen 3. Ritter zu Pferde zu unserm Besuch,
5
Benzler
ein sehr guter, stiller, tiefer, einfältiger Mensch, Kleuker u. ein junger
6
D.
Barkhausen: die ich angenommen, weil ich kein
puerperium
so nah
7
glaubte.
w
Wir
waren fast bis 11. Abend an Tisch u. kaum war die
8
Gesellschaft zu Bette: so klopfte
Juno Lucina.
Erst in Gestalt von Schmerzen aus
9
Gurkensallat, die aber bald sich andern Sinns zeigten u.
kurz
bald drauf
10
kam der kleine Trimpel, der mit Kopf u. Händchen zugleich heraus wollte u.
11
also seinen Eingang in die Welt sich selbst erschwerte. Mutter u. Kind waren
12
matt, aber mit dem Tage brachen sie beide auf wie Rosen u. ich ging in die
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Kirche zu meiner Predigt schon mit voller Freude. Beide befinden sich
14
herrlich, die Mutter ist
schon
ganz gesund u. hält sich nur noch der Vorsicht
15
halben im Bette. Der Kleine, dünkt uns, trägt ganz ihr Bild, wie der erste
16
Freß-
u.
Laufmagister das Meinige haben soll. Mutter u. Kind sind auch
17
so ein Stück zusammen, daß es eine Lust ist zu sehen, wie Eins am andern
18
gedeihet. Die Mutter ist wahre Braut, ein Weinstock mit seiner Rebe, u. der
19
andre Junge läuft, die Gesundheit selbst, umher u. sucht
Tutterpapper
d. i.
20
Zuckerzwieback wie ein Wolf auf, der mit sieben Sinnen wittert. Der zweite
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wird Abel werden, wie der
Erste
Kain ist, oder
Jakob
zu Esau – geben Sie
22
ihm lieber Fr. u. Gevatter, Ihren Segen!!! –
23
Die andern Pathen sind gewesen, oder überhaupt ists ins Kirchenbuch also
24
eingetragen worden: Den 21. Aug. hat der
Konsist. R.
u. Sup. Hder seinen
25
zweiten Sohn A. W. S.
p
Gevatter:
26
1. Die Fr. von Beschefer (die ihn im Namen aller hielt, der Mutter vom
27
ersten Augenblick beistand, unsre treue Nachbarin, Mutter u. mehr als
28
Mutter, die wir nie wiederfinden
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2. HE. Hamann, Gelehrter zu K. in Pr.
30
3. HE. Claudius in Darmst.
cum pleno titulo
31
4. HE.
Siegmund
Flachsland in Darmst. Mutterbr.
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5. HE. geh.
Leg. R.
Göthe zu Weimar,
33
von dem er den Namen Wolfgang führet. Letzterer hat sich gegen uns durch
34
Vorsorge, Zurüstung unsres Hauses
p
in Weimar so gut bezeuget, daß die
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Mutter, der er auch sein Haus antrug im Fall daß Unseres nicht fertig wäre,
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u. ich ihm auch diese Stelle zuerkannte. So seid ihr denn gepaart, Genies aus
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aller Welt Ende u. der Junge müßte Kraft seiner Pathen ein Tollkopf
S. 250
werden, wenn nicht, wie ich hoffe, die Bildung der Mutter ihn vor solchem
2
Unwesen gütig bewahret. Nun, lieber H., freuen Sie sich mit Uns u. mit Ihrem
3
ganzen Hause über die Zwei, Einen zur Rechten u. Einen zur Linken, u.
4
wünschen Sie, oder vielmehr trinken Sie ihnen den guten Kelch des Lebens voll
5
zu. Man schwimmt u. schwebt in solcher Zeit im Meer u. Abgrunde des
6
Wunders u. der Güte Gottes. O wären
sie
am Tauftage, da ihr Brief kam, selbst
7
hier
gewesen!
8
Mit unsrer Reise wirds jetzt schnell gehen,
m
Mitte
Septembers, hoffe ich,
9
gewiß: ich habe heut, bei der Wiederkunft des Grafen nach einer
Incognito
10
Reise, um meine Erlaßung, flugs u. langsam gebeten: gerade an dem Tage,
11
da ich vor 6. Jahren an ihn
schrieb
aus Darmst. schrieb u. mein hiesiges
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Amt annahm. Morgen ist mein Geburtstag u. zugleich der Geburtstag unsrer
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Ehe, des ersten Briefchens der Liebe, in dem Alles stand, was im letzten Briefe
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des Romans zu stehn pflegt. Leider aber feire ich ihn nicht zu Hause,
sondern
hi
15
bin mit einer fatalen, zänkischen Visitation beschäftigt: den Ihrigen,
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künftigen Dienstag auch nicht: da ich eben auf einer so fatalen Introduktion eines
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hällischen Waiseninspektors seyn muß. Mittwoch indeß, der
Geburtst.
unsres
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Ältesten Knaben, soll alle 3. Tage zusammenknüpfen: gebe Gott Ihnen in
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Ihrem Trübsal u. mir in meinem Tumulte daran viel Freude!!!
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Und nun, lieber H., werden Sie sich wundern, wie ich von dem u. jenem
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u. noch nichts von der schweren Beischrift u. Beilage, die Ihnen gewiß zuerst
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Schrecken gemacht haben wird, schreibe. Hat folgende Bewandniß. Als der
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Priester zu Anathoth im Vorhofe des Gefängnißes lag, kam des Herrn Wort
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zu ihm: siehe Dein Vetter wird zu Dir kommen, kauf seinen Acker, denn du
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hast das nächste Freundrecht dazu u. der Prophet wug ihm das Geld dar.
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Sie wollen Ihre Bücher verkaufen, die Sie nicht verkaufen müssen, sollen u.
27
dörfen (es sei denn, was Ausschuß u. Ballast ist) denn es sind Freunde Ihrer
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Jugend u. hier ist also die Hälfte eines
Anleihs
auf diese Bücher, deßen andre
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Hälfte, geliebts Gott, sobald wir unsre Reise überschlagen, folgen soll. Zwar
30
nicht so verbrieft u. versiegelt als dort beim Propheten, aber lieber
31
Landsmann, Freund u. Gevatter eben so rechtmäßig, Rechtskräftig u. eben als
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dort: also mit der lauten Fodrung u. Bitte, daß Sie Ihre Bücher nicht
33
verkaufen. Verzeihen Sie den Lappenstreich, den ich
vielleicht
spiele,
w
da
Sie
34
vielleicht
viel mehr
brauchen u. Ihre Bibl. auch so viel mehr werth ist: das schadet
35
aber nichts, ich mache das Anleih auf so viel derselben, als mein Anleih wert
36
ist u. so, lieber Nächster! machen Sie sich
kein
Gewißen u. Bedenken, es also
37
zu nehmen u. gebrauchen. Ist doch beßer, ich gebe sie Dir, als einem andern
S. 251
u. mir hilft Gott, Trotz aller meiner Krümmen u. Engen, in Geldsachen nicht
2
nur nöthig, sondern wenn ichs brauche, herrlich, reichlich u. überflüßig durch;
3
also müssen Sie, lieber H., meine förmliche Tauf- u. Gevatterhypothek nicht
4
verschmähen. Den Ballast aber werfen Sie bei Lindners Gelegenheit, der
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auch gnug Ballast hat, weg: ich solls u. muß es auch thun vor meiner
6
Abreise u. weiß leider! noch nicht
wo?
oder wie? Da hier nur
die
Tutenkrämer allein
7
kaufen u. ich unmöglich Alles mitschleppen kann. Wollt nur, daß ich wäre, wo
8
ich seyn soll! – Meine Frau, Ihre liebe Gevatterin, unterschreibet die Hypothek
9
mit mir: es war
Ihre
ihre Hand, die Sie auf dem neul. Couvert sahen u.
10
nicht erkannten.
11
Nun noch eine Beilage über die kleinen Stücke Ihres Briefes. Zuerst über
12
die Erziehung Ihres Hans Michel, grämen Sie sich nicht, man richtet doch
13
damit Nichts aus. Mit Sorgen u. mit Grämen
p
Auch mein Hans Christoph
14
war u. ist so unnütz hier, daß ichs oft beklagt, ihn nicht auf seiner
15
Geburtsstäte gelassen zu haben, zu der er auch würklich gehöret. Er geht jetzt seit Jahr
16
u. Tag in die öffentliche Schule u. wenn ich nach Weimar komme, so will ich,
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wenn die Zeit da ist, ihn wo zu einem guten Mechanischen
Mathematischen
18
Handwerk bringen, wozu er am meisten Lust hat. An Ehrlichkeit u. gutem
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Verstande fehlts dem Buben nicht (Sie müssen dies Wort nicht Preußisch,
20
sondern oberdeutsch verstehen, der Dialekt meiner Frauen hats in unser Haus
21
gebracht) nur Nachläßigkeit
u.
Fr
Träge – Unbedachtsamkeit u.
22
Unvorsichtigkeit, wovon Ihr erster Wink gleich den ganzen Aufriß zeigte. Dulden Sie sich
23
noch mit Ihrem Nazir, lieber harre noch ein wenig: ich rücke jetzt ja selbst dem
24
Pontif. Max.
zu Deßau näher, u. der Meinige wächst auch zu, den
er
aber, so
25
Gott will, nie sehn oder haben soll. Mir kommt alles erschreckl. vor, wie ein
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Treibhaus, oder vielmehr wie ein Stall voll Menschlicher Gänse. Als neulich
27
mein Schwager-Jäger hier war, erzählte er von einer neuen Methode,
28
Eichenwälder in 10. Jahren zu machen, wie sie sonst nur in 50 oder 100 würden,
29
daß man den jungen Eichen unter der Erde die Herzwurzel nehme, so schieße
30
über der Erde alles in Stamm u. Äste – das ganze
Arcanum
des
31
Basedowschen Planes liegt glaub ich darin, u.
Ihm
, den ich persönl. kenne, möcht’ ich
32
keine Kälber zu erziehen geben, geschweig Menschen. Kurz, lieber Gev., laßet
33
Euren Zorn übergehn u. harret, wie ein Ackermann wartet auf die köstl.
34
Frucht der Erden – –
35
Mit Penzel hat die Irrung nichts zu sagen. Den Ort im Lemgoer Dreck
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weiß ich nicht; ich glaub, er war n. 19. wornach Sie ihn nur fragen dörfen,
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ob Er n. 19. einst in der L. Bibl. gewesen. Sie karakteris. sich mit Zahlen, wie
S. 252
Wilkes u. da ich, Bücherschulden wegen, in den 2. letzten Theilen auch ein
2
paar
Recens
hineingeschmissen: konnte ich nichts als die Zahl des Thiers 666.
3
nehmen. Ich bin aber der Journalkritik feind u. habe nichts als
Lavat
.
Phys
.
4
Th. 1. u. 2.
Gesneri isagoge c. commentario Niclasi
, Pfenning. Apellation
5
für Lavater
angezeigt
. Haben Sie einmal einige Minuten zu verlieren, so
6
lassen Sie sich das Kloackpapier holen. Hinter Lavat. Phys. Th. 2. stehn auch
7
einige Reihen über
Tönnies
Offenb. Joh., die (oder vielmehr den Mann
8
selbst) mir Klaudius sehr gerühmt hatte – – Ist aber alles der Rede nicht
9
werth, u. nur Auswurf, zu dem ich gequält bin, u. wo
ich
mir der
10
Stulgang mit
3.
Thl. bezahlt wurde.
11
Eben am Tauftage bekam ich auch von Klaud. gute Nachricht: daß er sich
12
mit dem Präsid., den er sehr rühmt, ausgesprochen, sich mit seinem Gewerb,
13
das er Menschl. u. gut finde, wohl stehe, daß die Irrung nur am ersten
14
Mitgliede der Commißion
gelegen,
– was ich auch Alles zum Theil glaube. Laßen Sie
15
sich also desto weniger etwas merken, da er mir ausdrückl. schreibt, daß ich gegen
16
niemand nichts
auftischen
soll, das denn auch meine Sache nicht ist. Mich
17
freuts, daß er sich der Sache
annimmt
. Anlage zu arbeiten hat er
gnug
,
18
nicht aber
Trieb:
er will wie die Lilie auf dem Felde leben.
19
Nun lieber H., in Weimar oder wo es sey, sehn wir uns gewiß: Ihren
20
Pathen u. Ihre Gevatterin müssen Sie u. diese Sie sehen, auch wir beide sehn
21
uns ja als 2. neue Menschen u. sagen beide vielleicht:
fuimus Troes!
– Der
22
Verfolg meiner Urk. liegt noch im Abgrund meiner Seele: ich
will
f
wills
23
Gott, meine Kinder mit den Theilen derselben bezeichnen: wenn der 3te
24
kommt, soll Th. 5–
7.
folgen, u. wenn ich Th.
5.
anfange wird, hoff ich, der
25
3te seiner Pflicht zu kommen, eingedenk seyn. Es ist schwer, von Embryonen
26
zu reden oder was bestimtes zu denken, so gehts mir mit dem Buche. Leider!
27
schläft mein Feuer auch itzt ganz u. wird in der ersten Zeit zu Weim. gewiß
28
noch mehr schlafen. Wie es mir mit meinem ersten Beitrage, zu dem ich
NB.
29
ersucht war, im Merkur
gegangen
ist, mag Ihnen
Hutten
, Monat Julius
30
zeigen: ich habe
ich
ihn heut gekriegt u. mich recht geärgert, endlich mich
mit
31
dem
durch das Wort „es ist deiner Sünde Schuld“ mit mir selbst
32
zufrieden zu stellen gesucht. Laß laufen! – für Kleuker samle ich soviel ich kann
33
von Ihren Schriften. Es geht noch
erschreckl.
in dem Menschen über u.
34
über, wie Sie auch aus seiner neulichen Schrift „Menschlicher Versuch über den
35
Sohn Gottes u. der Menschen“ sehen werden,
das
die er mir neul.
36
unvermuthet zugeschickt hat u. ich leider! noch nicht ausgelesen habe. Er arbeitet
37
indeß
mit sich u. wenn Lebensumstände dazu kommen, nur erst seine erste
S. 253
Anmaassung
den alten Adam in uns, u. zugleich den Keim zu allem Guten
2
einzugleisen; so wird er gehöfelt werden. Ihr Brief würde ihn sehr erfreuen:
3
er macht Wunderwerks aus Ihnen. Für mich ist er noch zu erschrecklich von
4
Göttingscher Theol. Philos. Polyhistorie voll, ob er gleich auf dies Alles speit
5
u. dagegen brauset. Von Lavat. habe ich lange keine Briefe: mich freuts, daß
6
Ihnen Ihr Bild zu so guter Stunde kam u. ich war auf der Seite des Briefs
7
ganz bei Ihnen. Ich soll auch drinn seyn, aber äußerst verunziert. Wo
8
möglich, schicken Sie mir doch Ihren Schatten im Profil. Sie sollen auch unsre
9
sämmtl. und sonders haben.
10
Nun, lieber H., ich bin vom Schreiben schon krumm u. muß noch an eine
11
leidige Kirchenrechnung, nebst andern Skripturen. Gehabt Euch wohl u.
12
denkt unser in Liebe u. Freundschaft. Meine Wöchnerin näht mit eigner Hand
13
die Hypothek auf u. grüßt Sie herzlich. Gott gebe Ihnen Licht u. Athem in
14
Ihrer Höle.
15
H.
16
Eberh. Preisschr. ist übers Denken u. Empfinden, als 2. seynsollende, von
17
einander wesentl. unterschiedne Urkräfte der Menschl. Seele nach Sulzers
18
Hypoth. Da ist nun gefragt, wie beide sich in Länge, Breite, Höhe u.
19
Vermischung zu einander verhalten. Die neue Aufgabe habe noch nicht gesehen:
20
fällt sie Ihnen im
Journal lit. dedié au Roi
oder sonst in die Hände, so
21
theilen Sie selbe mir doch mit. Ich möchte gern für meinen 2ten Buben noch
22
1mal eine Münze haben: die 2te ließ ich mir in Golde schicken u. dachte, die
23
3te müste mir werden. Und sie soll mir auch werden: denn hör ich auf u. laß
24
andre laufen. – – Noch Einen Brief bekomme ich Ihrem Versprechen nach,
25
hier.
26
Von fremder Hand:
24. Aug. 776
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 140–143.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, V 181–184.
Herders Briefe an Joh. Georg Hamann. Im Originaltext hg. von Otto Hoffmann. Berlin 1889, 116–121.
ZH III 248–253, Nr. 469.
Zusätze fremder Hand
253/26 |
Unbekannt |
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
249/1 |
Aug ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Aug. |
249/5 |
Benzler ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Benzler, |
249/7 |
w Wir ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Wir |
249/16 |
u. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: und |
249/21 |
Jakob ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Jacob |
249/21 |
Erste ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: erste |
249/24 |
Konsist. R. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Konsist.R. |
249/32 |
Leg. R. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Leg.R. |
249/34 |
p |
Geändert nach der Handschrift; ZH: p. |
250/6 |
sie ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Sie |
250/7 |
gewesen! ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gewesen. ! |
250/8 |
m Mitte ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Mitte |
250/9 |
Incognito |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Incognito |
250/14 |
sondern hi |
Geändert nach der Handschrift; ZH: sondern |
250/17 |
Geburtst. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Geburtstag |
250/33 |
w da ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: da |
250/34 |
viel mehr ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: mehr |
250/36 |
kein ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: keine |
251/6 |
die ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: der |
251/6 |
wo? ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: wo |
251/13 |
p |
Geändert nach der Handschrift; ZH: p. |
251/21 |
u. Fr |
Geändert nach der Handschrift; ZH: u. |
251/24 |
er |
Geändert nach der Handschrift; ZH: er |
252/2 |
Recens ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Recense |
252/3 |
Phys . ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Phys. |
252/10 |
3. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: 3 |
252/14 |
gelegen, ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gelegen |
252/17 |
gnug ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: genug |
252/18 |
Trieb: ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Trieb; |
252/22 |
will f |
Geändert nach der Handschrift; ZH: will |
252/24 |
5. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: 5 |
252/24 |
7. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: 7 |
252/28 |
NB. |
Geändert nach der Handschrift; ZH: NB |
252/29 |
gegangen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: ergangen |
252/33 |
erschreckl. ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: erschrecklich |
252/37 |
indeß ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: indes |
253/1 |
Anmaassung |
Geändert nach der Handschrift; ZH: Anmaassung |