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P. P.

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Da ich
noch
nicht imstande bin auszugehen, und noch weniger

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auszufahren: so sehe ich mich genöthigt abermal
mit einer
Ew. Wolgeboren mit

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einer
relatione clinico-mixta
beschwerlich zu fallen, ungeachtet es mir
sauer

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wird einmal meine Hand nach der Feder auszustrecken, als siebenmal nach

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der Stadt zu traben.

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Mein kleiner Patient befand sich diesen Montag so wol, daß ich mit Gewalt

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ihm Nachmittags untersagen muste aufzustehen, bald nachher funde sich aber

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Hitze, Durst und Phantasien stärker als vormals ein. Ein
Lavement
wurde

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gemacht, konnte aber ihm nicht halb beygebracht werden, weil er über

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Schmerzen schrie, und daß er von selbst zu Stuhl gehen müste. Dies geschah auch ohne

22
einige
sonderliche Erleichterung. Ein zweites
Lavement
schien des Nachts

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nöthig zu seyn, um den unersättl. Durst und den vom Trinken aufgeblähten

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Bauch zu erleichtern. Es gieng mit diesem 2ten Versuch ebenso, doch war der

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offene Leib stärker und die Wirkung beßer, weil sich der Schlaf
gleich darauf

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einstellte. Den Dienstag erwachte er sehr munter, doch ohne einige Merkmale

27
des
appetits
zu verrathen. Den ganzen Nachmittag und die darauf folgende

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Nacht in einem zusammenhangenden ruhigen Schlafe zugebracht. Seit dem

29
Schweiße
langen Schlafe scheinen die brennende Hitze und Durst fast gantz

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aufgehört zu haben. Mittwochs aber bemerkten wir eine Lähmung in den

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Fingern, vorzügl. der rechten Hand, und daß er nichts festzuhalten im stande

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war. Ueber Schmerzen bald in Händen, bald in den Füßen, bald im Ohr hat

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er vorzügl. Montags geklagt, und die Schmerzen in den Füßen haben
sich

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ihn auch vorgestern Abends beunruhigt. Dies scheint sich auch zu geben, aber

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noch nicht völlig aufgehört zu haben, wie wir auch eine Veränderung im Ton

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seiner Stimme seit der Zeit bemerkt haben, die vielleicht eine Folge der Hitze

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u. Entkräftung seyn mag. Ohne gegenwärtig an Aufstehen zu denken, bringt

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er fast den gantzen Tag mit Lesen und Singen zu. Heute ist der Appetit zum

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Eßen ein wenig stärker als die vorigen Tage gewesen. Der offene Leib fehlt

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seit dem letzten
Lavement
Montags Abends oder vielmehr der darauf

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folgenden Nacht. Der Urin ist bald trübe wie Häfen, bald von heller Farbe ohne

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sich zu setzen. / / Vom
Puls
verstehe so wenig als vom Tact in der Music.

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Die Tropfen möchten noch auf 3mal hinreichen.

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Ew. Wohlgeboren wißen bereits, daß das Gefühl es.
natürl. Vaters
desto

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lebhafter bey mir ist, je entfernter ich von allen den bürgerl. Tugenden
bin,

12
die
und dem Verdienste des Titul
n
und Mittel
n
entfernt bin.

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Da ich von Jugend auf mehr Seeligkeit im Geben als Nehmen genoßen,

14
so
thut
fällt
es
mir freylich
bisweilen etw
das Joch bisweilen etwas

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schwer, nicht nach meiner Neigung leben und geben zu können. Unterdeßen

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hab ich noch keine Ursache über das Misverhältnis meiner Ausgaben und

17
Einnahmen zu verzweifeln; je mehr ich der Hofnung lebe, daß der Seegen

18
eines Vaters und Bruder
s
je später desto reichlicher über mich aufgehen und

19
blühen
wird
und meine mühseelige Arbeit im Verborgnen nicht verloren

20
seyn
wird
sondern ihre offentl. Belohnung erhalten und alle
nugas aniles

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beschämen wird.

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Bitte also Ew Wohlgeboren Beyl. als eine bloße
arrham
meiner

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Erkentlichkeit nicht zu verschmähen und empfehle mich und mein Haus Dero
ferneren

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beharrl. Wohlwollen, der ich mit unverrückter Hochachtung die Ehre habe

25
zu seyn

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Den 13 Jänner 75.

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 70.

Bisherige Drucke

ZH III 148 f., Nr. 430.

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
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sauer
]
Korrekturvorschlag ZH 1. Aufl. (1957):
lies
sau
r
er

Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): sau
r
er