715a
S. 81
Königsberg den 12 Oct. 83.
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Liebwerthester Herr und Freund
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Es ist mir immer eine Freude gewesen, gute Nachrichten von Ihnen zu
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erhalten; aber unendlich angenehmer bin ich heute von HE Seelig überrascht
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worden, der mir Ihr werthes Schreiben vom 19
Sept.
überbrachte. Ich ersehe
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daraus, daß Sie sich wol befinden, und sich nicht nur meiner, sondern auch meiner
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Freunde
sich
erinnern. Dies Andenken ist mir
nicht
sehr schmeichelhaft, und
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zugleich ein schätzbarer Beweis Ihrer Gesinnungen und Denkungsart. Ich
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wünschte, daß ich mehr thun könnte, irgend etwas zum Nutzen oder Vergnügen
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Ihrer Reise beyzutragen, die Gott in jeder Rücksicht zu Ihrem eigenen Besten
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und zur Ehre und Freude Ihres Hauses seegnen, und mit einer glücklichen,
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gesunden Zurückkunft krönen wolle!
/
Mein Sohn hat sich den ganzen August 4
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Meilen von hier auf dem Lande aufgehalten, und
ist seit den
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Sept.
wieder
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abgereist, um vermuthlich den ganzen Winter daselbst zuzubringen, in einer für ihn
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sehr vortheilhaften Lage. Ich bin versichert, daß Sie an meinem Glück eben so
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viel Antheil nehmen, wie ich an dem Ihrigen.
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Ich werde mir die gegenwärtige Laubhüttenfeyer zu Nutz machen, um diese
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Zeilen Ihrem Herrn Vater einzuhändigen und Ihm zu einem so hofnungsvollen
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Sohn Glück zu wünschen. Empfehlen Sie mich Ihrem Herrn
Oncle
und
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Reisegefährten, und behalten Sie mich im guten Andenken, bis Sie mit Ihrer
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Gegenwart erfreuen
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Ihren
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alten ergebenen Freund und Diener
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Johann Georg Hamann.
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In des HE Claudius Hause bitte unter den 5 Töchtern der kleinen
Christiana
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Maria Augusta
ein Mäulchen abzugeben und wieder mitzubringen, auch
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dem kleinen Erbprintzen
Johannes
meine Huldigung zu leisten.
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Adresse:
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An / HErrn
Samuel Wolff Friedlaender
/
ggw
/ zu /
Coppenhagen
/
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Einschluß.
S. 480
Notiz auf der Adressseite, vmtl. von Samuel Wolff Friedländer:
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Was thut die Neugierde
m
nicht? / Dein
Oncle S Friedl.
Provenienz
Historical Society of Pennsylvania.
Bisherige Drucke
ZH V 81, Nr. 715a.
Zusätze fremder Hand
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480/17 |
Samuel Wolff Friedländer |