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424/26
Kgsb den 16
Sept
82.

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Herzlich geliebtester Freund,

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Das Stück des deutschen Mercurs hab ich Ihnen nebst einer Einl. aus der

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Schweitz an Lenz zugefertigt, die ich zu befördern bitte. Friedrich übernahm

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die Besorgung nach Mietau, hat aber selbiges an das
Toussaint
sche
Comptoir

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abgegeben, wo etwas an Sie abgefertigt werden sollen. Vergeßen Sie doch

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nicht den Empfang mir zu melden.

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Endlich bin ich auch vorigen Freytag mit einem Pack u Briefchen von Ihnen

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erfreut worden. Gottlob! daß Sie gesund sind; weshalb ich immer besorgt

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gewesen. HE
Secr. Klisow
fand mich in meiner schlechten Laune u wollte schon

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gestern abgehen, ohne mich noch zu besuchen, wozu ich ihn eben nicht

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aufmuntern konnte. Ich bestellte den Brief an Kloth, und führte ihn selbst dahin,

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wo er in seinen Geldangelegenheiten was abmachen konnte. In dem Briefe

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stand von
19
20 Exempl. FreymäurerLiedern; sie meldeten 19

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zurückbehalten zu haben, welches vermuthen ließe daß eins beyliegen sollte. Ueberbringer

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machte uns selbst auf diese
Diffe
renz aufmerksam u daß kein Exemplar unter

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den mitgebrachten Sachen wäre. Das übrige ist alles richtig.

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Hänschen hat die Sachen nach den 2 Buchladen hingebracht und Wagner

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besucht mich gestern ganz unvermuthet, zum andern mal in diesem ganzen

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Jahr und versicherte mir den Empfang. Hartung selbst ist nicht da gewesen,

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seine Leute haben es empfangen. An HE
Courtan,
weil sie unpäßl. u

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bettlägerig war, hab ich den Schrökh für den Sohn u das franz. Buch für HE

15
Toussaint
abgeliefert, auch wegen der
Auction
Erinnerung gethan, worüber

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Sie nächstens Auskunft erhalten werden.

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Für die Erstl. Ihres neuen Verlags 1000 Dank; auch für die mir besorgte

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Bücher, deren Werth ich mir ins künftige in pr. Münze anzuzeigen bitte.

19
Wenn 1 m = 1 Düttchen ist: beträgt die
Summe
63
gl
Düttchen pr. oder

20
6 fl. 3 gl. Folgl. Ihre Rechnung oder
Casse
bey mir stehend 29 fl. 18 gl.

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Wegen der ruß. Bibl. für
Etats
rath
Schrywer
erwarte noch Nachricht; sie

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haben 20 m beygesetzt und sonst niemals.
Quaeritur:
ist dies ein Irrthum?

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oder soll ich 2 fl. pr. von ihm einfordern. Werde nicht eher das Buch

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abschicken, bis ich Antwort darüber erhalte.

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Kapellmstr
Reichardt
hat mir weder auf 2 Briefe geantwortet noch das

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3te Stück seines Magazins zugeschickt. Vermuthe, daß er mir böse geworden.

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Warum? weiß ich ebensowenig, als das Warum? seiner vorigen Neigung.

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Blößen hab ich ihm genug gegeben – theils in Ansehung der Weimarschen

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Angelegenheit – theils in Ansehung des Vettern, von dem ich nicht das

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geringste weiß. Meine Unschuld u Aufmerksamkeit in beyden Dingen

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beruhigt mich. Unser Freund in W. ist empfindlicher als er nöthig hatte, und

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redt von Apotheker Rechnungen u dergl. Kleinigkeiten – an die weder jener

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noch ich mit einer Sylbe gedacht. Sie dürfen sich also mit meinen Schriften

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gar nicht übereilen – Im Gegentheil ist es mir recht lieb, wenn die Sache

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liegen bleibt; denn es macht mir eben so viel Mühe meine alte verrauchte

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Grillen aufzusuchen u ihnen nachzuspüren.

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Kant ist im 68 Stück der Gothaischen Zeitungen, nach Wunsch, wie ich

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höre beurtheilet. Vergeßen Sie nicht, liebster Freund, die noch fehlenden

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Bogen der Kritik bey guter Gelegenheit beyzulegen, und meine Ungedult nach

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der neuen Beyl. die wie ich höre schon von Kant ins reine geschrieben worden

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zu befriedigen. Ich habe meinen
Schiblemini
angefangen u bin 4 Episteln

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weit gekommen. Die erste handelt von der gedruckten Uebersetzung in Vergl.

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meiner geschriebnen . Die 2 von Mendelsons Beurtheilung der Humischen

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Gespräche in den Anmerkungen zur Abbtschen Correspondenz.
pp.
Mit der

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5ten Epistel komme ich auf die Kritik der r. V. welche ich von neuen studiere

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und dazu die
Erläuterungen
abwarte. Von denen mir den wahren Titel

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ausbitte nebst der Nachricht, ob sie diese Michaelsmeße erscheinen werden.

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Sie sehen also, wozu ich eins der ersten Exempl. erflehe und erwarte.

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Ist in diesem Jahr noch nichts von Arndt für mich ausgekommen? Damit

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ich den ersten Jahrgang einbinden laßen kann, oder ist er mir auch böse u

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untreu geworden. Doch nach dem
medio termino
müste ich meinen liebsten

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Freunden böse geworden seyn, weil ich Ihnen weder schreiben noch antworten

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kann. An Ihrer väterl. Freude an Hänschen nehme innigsten Antheil. Gott

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erhalte Sie und Ihn. Meinen Empfehl an
Me
Hartknoch u alles was Ihnen

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lieb u werth ist. Ich umarme Sie u ersterbe nach herzl. Gruß der Meinigen

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Ihr alter ergebenster

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Hamann.


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Mit
Buffon
bitte auch die 2 Theile des
Shack.
nicht zu vergeßen. Zu den

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Confessions
des
Rousseau
gehören auch
Rousseau Juge
de
J. J.
die

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wichtiger ist u eher die Meisterhand eines guten Uebersetzers erfordert als jene.

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Vale et faue!


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Adresse mit Mundlackrest:

26
An / HErrn Hartknoch, / Buchhändler / zu /
Riga
. / 8 f.


27
Vermerk von Hartknoch:

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HE Hamann in Königsberg

29
Empf den 12
Sept
1782

30
beantw
eod

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 5.

Bisherige Drucke

Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 278 f.

ZH IV 424–426, Nr. 665.

Zusätze fremder Hand

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–30
Johann Friedrich Hartknoch