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315/21
Kgsberg den 5
Aug.
Dom
VIII. p. Tr.
22
Mein liebster bester Freund,
23
Gestern Abend habe einen kleinen Schmauß gegeben, den ein junger
24
liebenswürdiger HE von Hogendorp
veranlaßte;
welcher mir von unserm
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Landsmann dem Berl. Kapellmeister empfohlen war.
Er
sein Bruder ein
26
Lieutenant bey hiesigem
Grena
dier
Bataillon,
noch ein alter Bekannter vom
27
Militairstande HE. von Auerswald, und ein gantz neuer
d
o
deßen italienischen
28
Namen ich noch nicht zu schreiben weiß – der aber ein Landsmann des letzten
29
Pabsts seel. Andenken u ein halber Hausgenoße von
Mylord Marechal
30
gewesen
wie gegenwärtig vom Kayserlingschen Hause, nebst Prof. Kraus –
31
Kreutzfeld lebt auf dem Lande bey seinem Halbbruder, Schulmeister in
32
Neuhausen – wir schmausten in unserer Laube, der Abend war herrlich – zum
33
Pfeifchen kam mein Nachbar, der
Director
und ich
anticipir
ten
in Gedanken
34
unsere
sämtlichen
Geburtstage – Denn die rechte Feyer eines jegl. dörfte
S. 316
vermuthlich mehr im Geist als nach dem Fleisch geschehen. Ein Gericht Fische,
2
das allen wol behagte, ein guter Kalbsbraten, und eine geräucherte Zunge,
3
die aber nicht berührt wurde – und 2
Bouteillen
Bischof war die ganze
4
Herrlichkeit. Hogendorp ist diesen Sommer auch von Gevatter Claudius in
5
Gesellschaft der Haugwitzischen Familie – aber mit
Champagner
bewirthet worden;
6
ist
Pag
e beym Prinzen Heinrich gewesen, in seinem 19ten Jahr ein Liebhaber
7
der lateinschen, griechischen, engl.
p
Sprachen – und ein schönes,
8
hoffnungsvolles
p
Gewächs, geht nach Holland, wo seine trefl. Mutter im Haag lebt
9
und sein Vater als
Lid van het zeeuwsch en Batavianisch Genoottschap
ist
10
Verf. einer
Sophronisba, of de gelukkige Moeder Rotterd.
780. und noch einer
11
andern Schrift die Behandl. der Sclaven betreffend – Sollte er nach W. kommen:
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so werden Sie ihn persönl. kennen lernen. Er geht in holländische
Dienste –
13
Unser Kr. R. Hippel ist auch vorgestern nach Berl. abgegangen mit
14
Aussichten einer ähnl.
Excursion
in Ihre Fluren; in welchem Fall er mir
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versprochen Sie auch von mir zu grüßen; wiewol die lieben Politici weder Sclaven
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noch Herren ihre
s
r Wort
s
e sind.
17
Ehe ichs vergeße, muß ich Ihnen meinen Dank für die Qveckencur
18
abstatten, zu der Sie mir Appetit gemacht, u die mir so herrliche Dienste gethan,
19
daß jetzt mein alter Schaden völlig heil geworden und ich ein gantz neues
s. v.
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Gesäß
bekommen
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Der neue Buchladen ist eröfnet, und ich habe
Dängel
Handgeld gegeben
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für eine Vorschrift meinem Hans Michel zum Besten, dem Wagner aber einen
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runden Thaler für den 1. Band der Bayerschen Akademie wegen Ihrer beyden
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Preisschriften die ich mit vielem Vergnügen gelesen und deren Uebersendung
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ich Ihnen nicht zumuthen wollte. Dafür bestelle aber zum voraus die
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Klaglieder
, wovon Sie eher ein Exemplar sich als Vorredner bedingen können –
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und erwarte selbige zu seiner Zeit.
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Unter den Neuigkeiten so ich gelesen, steht die Apologie der Apokalypse,
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die kritische Geschichte des Chiliasmus, deren Verf. ich gern wißen möchte
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u die Apologie der Vernunft gegen Seiler oben an.
Heute
des Arnoldi
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1 Beytrag zur Kritik u Exegetik des A. T. durchgelaufen, mancherley daraus
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kennen gelernt. S. 105 bey dem Gegensatz der Salomonischen Simplicität
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mit der studierten Dunkelheit eines H****** ein wenig gestutzt, an Sie und
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mich gedacht, unterdeßen mir
mehr
gewünscht von diesem
facundo nepote
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des seel. Schultens; auch Lowths Jesaias zu lesen den Anfang gemacht u die
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Einl. zu Ende gebracht.
37
Gestern den 3ten Theil von
Malebranche
Recherche
zu Ende gebracht,
S. 317
als
eine Qvelle der Humischen Philosophie
, wie
Berkly
, deßen ersten
2
Theil nebst Beattie 2 Bänden auch durchlaufen.
3
Heute vor 14 Tagen erhielte in der Morgenstunde ein gebunden Exemplar
4
von Kant, die Form bezahlte dem Ueberbringer an Biergeld u die Materie
5
bleibe Hartknoch schuldig. Den 1
Julii
entwarf eine
Recension en gros,
habe
6
selbige aber
ad Acta reponirt,
weil ich dem Autor als einem alten Freunde
7
und ich muß fast sagen, Wohlthäter, weil ich ihm fast gänzl. meinen ersten
8
Posten zu danken habe, nicht gern vor dem Kopf stoßen möchte. Sollte
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aber meine Humische Uebersetzung das Licht dieser Welt erblicken, so werde
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kein Blatt vors Maul nehmen, sondern sagen was ich alsdenn denken
11
werde.
12
An Weygand habe selbst geschrieben, der aber in Holland seyn soll, um
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zu wißen ob seine angekündigte Uebersetzung unterdrückt ist und worinn die
14
Beyl
. bestanden. Im Breitkopfs Magazin wovon ich aber nur 7 Stücke
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gesehen
habe
Remarks on Mr Hume’s Dialogues by Th. Hayter
und
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Priestley Letters to a philosophical Unbeliever
gefunden. Wißen Sie
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mehr, so bitte mir die Titel mitzutheilen.
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Sonst liegen noch 2 Folianten des heil.
Thomas Aquinas,
deßen Politik
19
zu lesen mir
Helvetius
Lust gemacht, der ihn einen vortrefl.
Commentator
20
des Machiavels nennt,
la vie privée de Louis XV. Tom
2. und
du Theatre
21
ou nouvel Essay sur l’Art Dramatique Amsterd.
773. zur Hand den ich auch
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heut zu lesen angefangen, weil man mir ihn als ein Meisterstück des
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gallicanischen Geschmacks empfohlen. Mir scheint es wahrscheinl. daß
Mercier
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Verf. davon ist. Zu viel Wortgepränge und mehr Geschrey als Wolle. Bey
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einer solchen Diät als leider! meine
Lectu
re ist, läst sich wenig von gesunden
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Säften versprechen – und das ganze Drama meiner Autorschaft scheint auch
27
wirklich einem
καθαρκτικῳ
a priori
u
posteriori,
in der Transcendental
28
s
Sprache zu reden, am allerähnlichsten zu seyn.
29
Daß ein Trompeter von der
Garde
einen Thurm in Berl. der 2
1
/
2
Tonnen
30
Goldes kostet, bey seiner
Reveil
über den Haufen geblasen, hat im gestrigen
31
Blättchen gestanden.
32
Daß die Charactere, worinn wir beyde auch figuriren, von Küttner sind,
33
wird Ihnen vielleicht auch schon bekannt seyn. Wetzels Schrift über Sprache
p
34
der Teutschen läst sich artig lesen. Mösers ist noch nicht hier. Moritz hat uns
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gar eine Sprachlehre für die Damen angekündigt. Meiner u Adelung habe
36
mir vorgenommen mit mehr Muße zu widerholen; des letzten Sprachlehre
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scheint gegen das Ende ein wenig zu leicht ausgearbeitet zu seyn. Von Heineke
S. 318
wünschte mir vorzügl. eine Fortsetzung seiner Briefe. Die paar Bogen über
2
die Fehler in Auslernung der Stummgebornen nehmen mich immer mehr
3
für ihn ein und seine Beobachtungen sind wichtiger für mich als die
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sinnreichsten Hypothesen.
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Monboddo’s
oder wie er heist habe in einem Umschlag des Göttingschen
6
Magazins angeführt gefunden u wünschte sehr daß Sie das Werk näher
7
kennen lernen möchten, besonders da es in Deutschland zu haben ist.
8
Was ist Ihr
Musäus
für ein Mann, der jüngst für den wahren Verf. der
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physiognomischen Reisen
proclami
rt worden? In Ansehung der Chevilah bin
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ich noch nicht um ein Haar weiter. Die Nachricht des Gruners verräth die
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gröste Einfalt u Unwißenheit. Zum Ueberfluß habe mir den Innhalt von den
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Semitis Fidei
geben laßen. Ich erwarte noch immer von Ihnen die
13
Entdeckung der rechten
Qvelle
, woran mir so viel gelegen ist. Mir ist es um nichts
14
als die
Urkunde
Chevilah
zu thun, und zu wißen, worin sie besteht.
15
Dom. IX.
den 12
16
Nun, mein liebster bester Freund, eine ganze Woche lavirt, auf guten Wind
17
gelauert. Die Hitze scheint Nerven und Fibern ausgetrocknet zu haben.
18
Vorgestern ist der junge
Hogendorp
abgegangen, noch den Tag vorher bey
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Kayserling in Gesellschaft des Prof Kant gespeist. Gottlob! Die Unruhe ist
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auch vorbey. Meine Absicht war die vier Bauermargellen in einer feyerlichen
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Standrede Ihrer verehrungswürdigen Hälfte zuzuführen, und etwas zur
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Bemäntelung des ihnen anklebenden Erbfehlers einfließen zu laßen.
Gute
23
Seelen
und edle Herzen sind niemals weder zu streng noch zu eckel
in
24
formalibus;
und was ich hatte sagen
wollen
und
können
, wißen Sie und vielleicht
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beßer als ich. Es geht mir beynahe wie der lieben Mutter Erde, welche
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Sonne, Mond und Sterne auf- und untergehen sieht, aber sich selbst nicht von
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der Stelle kommen – – Gott gebe, daß alles in Ihrem Hause desto beßer und
28
glücklicher gehen
mag
, und die kleine
Theodore
Freude und Leben unter
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Eltern und Brüdern austheilen mag!
30
Kam eben Lauson zu mir, der mich sehr selten besucht, und saß ein
31
Halbstundchen im Garten. Kraus arbeitet noch an der zweiten Hälfte seiner
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Disputation; pour la rareté du fait
werde Ihnen ein Exemplar aufbewahren.
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Köhler kenne noch nicht; hat aber den Ruf eines großen Geitzhalses, muß
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daher vermuthl. Vermögen haben. Hat hier eine kl. Abhandl. bey unsern
35
Buchhändlern von Lesarten über den
Codex
oder
Novellen
anbringen wollen,
36
den Bogen
à
2
#
.
Wagner scheint in das andere
Extrem
zu fallen,
S. 319
überspannt den Preis seiner Waaren, und will alles
reformi
ren
à la Silhouette.
2
Kanter hat freylich
die
luxum
und die
generosité
zu weit getrieben; wie sein
3
Nachfolger es vermuthl. in Ansehung der kaufmannischen Gerechtigkeit
4
thun wird.
5
Den
Silhouetten
fehlt es nicht an Ähnlichkeit. Pathchen ist nach dem
6
Leben, wie sie des Abends um 10 Uhr da saß. Die Künstlerinn ist eines
7
Buchdruckers Frau, Polkehnin. Sidow macht eine gute Erndte in Curland, und
8
wird sehr in Liefland erwartet. Melden Sie mir doch den Namen Ihres
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dortigen Silhouetteurs, gegen deßen Figuren unsere Schattenriße sehr kahle
10
Dinger sind.
11
Hier herrscht rothe Ruhr und
Dysent
erie – Gottlob! in meinem Hause
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befindt sich alles wol, und nach gleichen Nachrichten schmachte von Ihnen.
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Kant ist willens einen populairen Auszug seiner Kritik auch für die Layen
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auszugeben. Unter dem Haufen von gelehnten Büchern, die auf mich warten,
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ist auch seine Theorie des Himmels. Der neue angebl. Planet scheint auch
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dahin einzuschlagen. Graf Kayserling gab mir Fueßli
Waldmann
mit, den
17
ich gestern wider zurückgeschickt nebst meinem Urtheil, das er von mir
18
forderte. Die Sprache ist so schweitzerisch, und mit so viel
D
Stellen und Brocken
19
von Urkunden bespickt, daß man dort zu Hause gehören muß – und der Held
20
hat immer einen Geschichtschreiber verdient.
21
den 13 –
22
Muste gestern meinen Kindern zu Gefallen ausgehen, sprach bey Pf.
Fischer
23
an, den ich in langer Zeit nicht gesehen, und von ihm das falsche Gerüchte
24
gehört, daß er auf ein 4 Wochen verreisen würde. Es sind nur so viel Tage
25
dazu bestimmt. Hätte gern selbst geschrieben – verspart seinen langen Brief,
26
den er im Schilde führt und empfiehlt sich
ad interim.
Von da muste bey
27
meinem Beichtvater
ArchiDiac.
Matthes ansprechen, weil diesen Monath
28
meine Andacht zu haben denke. Habe den
Hegelmaier
über die fr. Betr. mit
29
zu Hause gebracht.
30
Komt Kraus und geht – Erwarte den
Lieut.
von
Bentevegni,
mit dem das
31
Engl. gemeinschaftl. mit meinem Sohn fortsetzen will, auch vielleicht das
32
Griechische anfangen. Und so geht es wie im Taubenschlage, ab und zu.
33
Habe die
histoire privée de Louis XV.
zu Ende gebracht bis auf die Beyl.
34
des letzten Theils. Was für eine abscheul. Wirthschaft – Was für eine
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allerchristlichste Majestät – und wovon hängt die Regierung gantzer Nationen und
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Welttheile ab! Aus was für einem Teige besteht unsere Natur – und unter
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welcher Kelter
schwitzen
schwitzt das menschl. Geschlecht!
S. 320
Ich habe Ihre theol. Briefe zum dritten mal angefangen und bin bis zum
2
40sten gekommen – ohne bisher Blößen für unsere HE Kunstrichter entdeckt
3
zu haben – Besinne mich aber auch noch keine Urtheile über die ersten gelesen
4
zu
haben
Die beyden Gedichte S. 55 und 84 sind doch wol von Ihnen? Was
5
hat
Storr geschrieben
? Ihre beyde Abhandl. in der Bayerschen Gesellschaft
6
haben
von
Römischkatholschen haben mir einen sehr vergnügten Sonnabend
7
gemacht, da selbige mir gantz zufällig bey einer großen Leere und Sehnsucht
8
in die Hände geriethen. Sie sind sich so unähnlich u der Ton einer jeden ist
9
dem Gegenstande so angemeßen, daß man sie eben so leicht für Eines als
10
verschiednen Autors Producte erkennt.
11
Ließ sich mein Nachbar der
Director
anmelden und ich hab den ganzen
12
Abend auf Kohlen geseßen ohne hören noch reden zu können; denn bey
13
meinem gegenwärtigen Alter scheint das Blut eben so in die Ohren als in die
14
Zunge zu schießen.
15
Es geht auf eilf und ich habe des Tages Last und
Hitze
getragen. Ich
16
umarme Sie also liebster bester Freund und Gevatter und wünsche nochmals
17
Ihren
unsere Geburtstage mit Wonne zu erleben. Alles aus unserm Herzen
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und Munde dringe in Gottes Ohr! Alles was ich mir selbst und den meinigen
19
wünsche, erfülle Gott reichlicher und siebenfältig an Ihnen und Ihrem ganzen
20
Hause. Unter den herzlichsten Küßen und Umarmungen im Geist ersterbe Ihr
21
alter ergebenster und verpflichtester Diener
22
Landsmann, Gevatter und Freund
23
Johann Georg H.
24
Erfreuen Sie mich bald mit guten Nachrichten von Ihrem Wohlbefinden
25
– auch vergeßen Sie nicht die
Chevila
. Mein faules Gesinde schläft bereits
26
und bey mir heißt es auch: wie gut wird sichs doch nach der Arbeit ruhn,
27
wie wohl wirds thun :,:
Provenienz
Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. Germ. quart. 1304, 225–226.
Bisherige Drucke
Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, VI 200–203.
ZH IV 315–320, Nr. 627.
Textkritische Anmerkungen
Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch
geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind
vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden
vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter
Quellen verifiziert werden konnten.
315/21 |
Dom ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Dom. |
315/24 |
veranlaßte; ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: veranlaßte, |
315/25 |
Er ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Er, |
315/30 |
gewesen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gewesen, |
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anticipir ten ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: anticipir te |
315/34 |
sämtlichen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: sämtliche |
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Dienste – ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: Dienste. – |
316/20 |
bekommen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: bekommen. |
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gesehen ]
|
Geändert nach der Handschrift; ZH: gesehen, |
318/36 |
# . |
Geändert nach der Handschrift; ZH: #. |
319/2 |
die ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: den |
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haben ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: haben. |
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haben von ]
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Geändert nach der Handschrift; ZH: von |