570
S. 129
Kgsb. den 8
Nov.
79.

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Herzlich geliebtester Freund,

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Will heute anfangen Ihre Zuschrift zu beantworten die ich bereits den

4
2
huj.
erhielt. Der Verlust von dem Weimarschen Einschluß beunruhigt mich

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sehr und macht mir herzl. Verdruß. Ich vertraute die Sache sogleich Ihrer

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Schwägerinn, meiner Gevatterin,
Mad
e
Courtan
die sich anerböthig machte sich

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deßhalb ins Mittel zu schlagen aber erst gestern dazu Gelegenheit hatte, wo

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ich durch Prof. Kreutzfeld den Rath erhielt, daß Sie sich Selbst dieses

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anvertrauten
Depots
annehmen möchten und dies am meisten bey dem Mann

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fruchten würde. Denn mir komt es als eine verfluchte Sache vor jemanden

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wegen einer so unverzeyl. Nachläßigkeit oder – zur Rede zu stellen. Haben Sie

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also die Liebe für mich ein paar Zeilen selbst an ihn zu schreiben und diese ihm

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anvertraute Einlage ihm abzufordern, mich auch deshalb zu beruhigen.

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Denselben Tag lief ich auch zu
Br.
der mir eben den gefundenen

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Konxompax
(Exemplar der Fragm.) zugestellt hatte. Ich erfuhr daselbst daß der Brief

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des Vaters sehr lebhafte Wirkungen auf den Sohn gemacht hatte und er sich

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bettlägericht befände. Wir begaben uns beyde auf seine Stube, er befand sich

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aber in einem so verstellten oder vesten Schlaf, daß ich sein Erwachen nicht

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abwarten konnte. Br. versprach mir alle mögl. Sorge für ihn zu tragen. Ich

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nahm mit dem ältesten Gesellen, der mir sehr gelobt worden war durch die

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Nachbarschaft, die Abrede ihn zu mir zu begleiten, wenn er Lust dazu bezeigte.

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Ich habe aber umsonst drauf gewartet und will morgen ansprechen und was ich

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alsdann erfahren werde, meinem Briefe hinzufügen. Ohngeachtet seines

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standhaften Leugnens gegen seinen Patron und mich den Brief bestellt zu haben,

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ohngeachtet unserer widerholten Versicherungen ihm nichts übel zu nehmen

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blieb er dabey alles fortgeschickt zu haben, und nachher hat er die Wahrheit

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gestanden, die Bogen aus seinem Pulte hervorgeholt – An den Briefen für Sie

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u Arndt ist nichts gelegen; sie waren während meines Zufalls geschrieben und

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es ist mir lieb, daß sie
cassirt
sind. Man hatte mich
aber in Verdacht

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gehabt
, daß ich die Blätter dem jungen Menschen zu seiner Erbauung mitgetheilt

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hätte – und ich widerum, daß man ihm und mir mit Entwendung derselben

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einen Schabernack gespielt. Ohngeachtet mancher nachtheil. Winke, nahm ich

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immer des jungen Menschen Parthey und fand nichts anstößiges als eine

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unglückl. Fertigkeit zu lügen – bey aller meiner Antipathie gegen dies Laster

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entschuldigte ich es doch durch eine Lebhaftigkeit der Einbildungskraft bey

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mehr als einer Gelegenheit, strengte aber alle meine Aufmerksamkeit auf diese

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schwache oder schwarze Seite seines Characters – kein ander Mittel seh ich,

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als eine Loßspannung aus seinem Joche; denn hier scheint kein anderer

3
Ausweg zu seyn, ohngeachtet aller mögl. Erkundigungen, die ich deßhalb

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eingezogen. Meinem Freunde
George
werde alles was ich weiß und denke, am

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besten mündlich mittheilen.

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Sie bitten mich um Erklärung einer Anspielung auf Jothams Fabel – Ich

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kann mich zwar auf
meiner
Ausdrücke nicht mehr besinnen, aber auf gewiße

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Eindrücke, die damals tief in meiner Seele lagen. Ich bin mit sehr vielen

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Menschen umgeben, die sich für fruchtbare Bäume erkennen und sich daher zu

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gut halten sich um die Angelegenheiten ihres Nächsten zu bekümmern; das

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heist
über ihn zu schweben
– Gesetzt daß ich auch wirklich der unnütze

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Dornstrauch wäre, deßen
Feuer
mehr Schaden thäte als Nutzen schafte: so halte

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ich diese Wirkung für eine natürliche Folge eines warmen
Interesse,
das bey

14
dem
Schweben über stolze Gewächse
unvermeidlich ist.

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Gott Lob! daß Ihre Gesundheit sich beßert. – Auch Ihr Schwager
Motherby

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der vorige Woche zurückgekommen, hat sich drüber gefreut und wir haben

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gemeinschaftlich Ihnen Leben und Gesundheit gewünscht.

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Maran Atha,
das herrliche Buch unsers Herders über die
Ankunft des

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Herren
kam am Tage
Simonis Judä
hier an, und hat mir vor allen Seinen

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Schriften die innigste Freude gemacht. Es ist mehr als eine Nacht mein

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Kopfküßen gewesen, und des Tags mein Taschenbuch.

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Für mitgetheilte Nachrichten von dem
merkwürdigen Freund und

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Deserteur
danke ich. Sie haben meinen Wunsch erfüllt, ohn ihn zu verstehen. Hüten

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Sie sich diese erfrorne Schlange in Ihren Busen zu nehmen. Von dem Roman

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seines Lebens hat er gnug hier geschwatzt. Ein paar Briefe hat er einem

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Contubernali
vorgelesen, der
sie
P. für einen abscheulichen Auswurf erklärt. Er

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wollte durchaus seine
Chronique scandaleuse
hier aufs Theater bringen.

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Diese Handschrift habe gelesen und es war mir bange es eine Nacht in meinem

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Hause zu behalten. Mit solchem Abscheu hab ich es gelesen. Ob der ganze Roman

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seines verlognen Lebens eine Buchhändler
prise
seyn würde, daran zweifele

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ich gantz und gar. Mir ist der ganze Mensch todt und ich ihm. Als Mammeluck

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mag er sein Glück am Galgen und im Cabinet machen, wenn es nur in einem

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römisch-katholischen Lande ist, wohin er gehört und wornach er ringt. Sie

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werden sich zu bedauren keinen Anlaß haben, wenn Sie alles mögl. thun und

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anwenden, dem T‥ zu entsagen und allen seinen Werken und allem seinem

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Wesen. Er ist
Diabolus
u
Satan
im Engel des Lichts.

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Ihre übrige Anfragen werden durch das wiedergefundene
Exemplar
des

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Konxompax
meiner Sibylle, für Freund Arndt beantwortet seyn, welches

2
unser alte
George,
dem ich mit vieler Sehnsucht entgegen warte, mitbringen

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wird.

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Außer dem Weimarschen Einschluß an Sie hatte ich auch einen nach

5
Morungen erhalten und bisher auf Antwort umsonst gewartet. In der Angst

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eines ähnl. Schicksals schrieb ich an die Schwester und habe heute Antwort

7
erhalten. Der Brief ist angekommen, aber die arme liebe Frau lebt im grösten

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Elende und Jammer mit einem versoffenen Mann bey dem sie ihres Lebens

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kaum mehr sicher ist. Ihr Bruder hat ihr die Ehscheidung widerrathen;

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ungeachtet meiner katholischen Denkungsart über das Sacrament bin ich

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entgegengesetzter Meinung – und kann es doch nicht über’s Herz bringen auch

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hier mein verwünschtes Dornenfeuer leuchten zu laßen. Ich mag es

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verschwören wie oft ich will, mich um fremde Materien nicht zu bekümmern; so

14
geht es mir wie St. Paulo 2
Cor. XI.
29.

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Zu gl. Zeit bin mit einem Briefe von unserm Lenz erfreut worden. Er wird

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die freundschaftl. Nachsicht für mich haben, daß ich mir ein wenig Zeit laßen

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kann. So albern auch der Einfall seyn mag, wünschte ich den ersten Augenblick,

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daß er meinen alten Freund
George
begleiten könnte. Er entschuldigt seinen

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gebrechl. Ton und denkt an Krankheit u andere Zufälle. Geben Sie mir doch

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etwas Licht darüber.

21
Einschluß an
Me Cruger
soll von mir selbst morgen bestellt werden. –

22
Wegen
Passerii
habe das Wort des
Bibliothecarii,
daß er sein Bestes thun wird

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es hier zu behalten. Da das darüber von mir geschriebene verloren gegangen:

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so melde kurz und gut, daß ich von meiner Seite nicht ruhen werde und ich

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hoffe, daß die Sache höchstens gegen die Meße abgemacht seyn wird; der

26
Antrag hat bisher wegen
oeconomi
scher Einrichtungen des Oberburggrafen nicht

27
geschehen können.
Prof. Reusch
hat mir sein Wort gegeben die Sache nach

28
meinem Wunsch auszuwürken.


29
den 9 –

30
Habe Einlage der
Me Crüger
eingehändigt, bin bey HE
Bruinvisch

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gewesen, der mir alles Gute meldete, auch nichts wegen seiner vorgegebenen

32
epilepti
schen Zufälle zu sagen wuste. Unterdeßen ist man immer in der Furcht,

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daß er über jede Sache, die nicht nach seinem Sinn ist, Anfälle bekommt. Hier

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ist alles verunglückt. Wie dort dem Uebel abzuhelfen ist, kann ich auch nicht

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absehen. Eine kranke verkehrte Einbildungskraft scheint auch im Spiel zu

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seyn. Da er kein Vertrauen zu mir haben kann, weil er mich beleidigt hat; so

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kann ich auf einen Besuch wider seinen Willen nicht dringen, und da er alle

2
mögl. Erleichterung von Arbeit und Aufsicht geniest, so ist nichts für mich

3
übrig zu thun. Seine
Stärke im Theaterspiel ist für mich ein Rätzel
,

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und macht mir die meiste Sorge
für den Grund und die Folgen des Uebels.

5
Oncle George
wird mir Licht geben können und ich ihm. –

6
Allerdings habe ich Sie um ein
Exemplar
des
Maran Atha
als Verleger

7
zu bitten, weil das Autor Exemplar mit einer Innschrift versehen ist, die ich

8
nicht gern jedermann sehen laßen will. Daß diese syrische Worte:
Der Herr

9
kommt
! heißen und 1
Cor. XVI.
22. stehen wird Ihnen vielleicht bekannt seyn.

10
Die hebr. Ueberschrift besteht aus den Worten Josephs:
Auslegen gehört

11
Gott zu
. – Aus welcher Sprache
Konx-ompax
ist, habe noch nicht

12
herausbringen können.
Clericus
ist der einzige der einen etymologischen Einfall gewagt,

13
mir aber kein Gnüge thut. Ich hoffe es aus dem
Thibet
schen herauszubringen

14
und hatte deshalb Arndt in dem
mit Recht verlornen
Briefchen gebeten

15
sich an einen Kalmükschen Philologen
deshalb
zu wenden.
Clericus
sagt:

16
Ces mots signifient en Phenicien:
Veiller et ne point faire de mal
.

17
Ich habe wider alles Hoffen u Erwarten 27
Subscribent
en hier gefunden;

18
können Sie auch etwas in ihren Gegenden für den Schweitzer Künstler thun:

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so überlaß’ ichs Ihnen. Der Waßerfall hat hier vielen Beyfall bey Kennern

20
gefunden. Auf allen Fall theile ich Ihnen beyl. Ankündigung mit um für

21
sich davon Gebrauch zu machen bey Ihrem
respecti
ven Publico.

22
Sechs
Theile von Andersons Geschichte der Handl. habe Ihrer Güte zu

23
verdanken; mache also auf die Fortsetzung Ansprüche.

24
Ich erkenne die Aufschrift und eine
Nachschrift
in Lenzens Briefe für Ihre

25
Hand. Ich kann aber nicht recht zusammen reimen, daß Sie erst den 10 8
br.

26
Nachricht vom Druck des Maran Atha erhalten u ich den 28
ej.
schon das Werk

27
selbst, und demohngeachtet als Verleger drauf stehen. Hat H. nicht an die

28
Einl. durch mich gedacht. Vergeßen Sie doch nicht mich wegen des Schicksals

29
dieser Einl. zu beruhigen und ob es Ihnen genehm ist die Sache selbst beym

30
Banco-Dir.
zu treiben.

31
Gott erhalte Sie und Ihr ganzes Haus – Empfehlen Sie mich bestens Ihrer

32
Gemalin – Ungeachtet der unangenehmen Veranlaßung erwarte ich
Oncle

33
George
mit offenen Armen, als einen Vorläufer der lieben Adventzeit. Den

34
Prof. Reusch besuche noch diese Woche und werde nicht eher ruhen, bis die

35
Sache abgemacht ist mit dem
Passerio.
Das Lesen kann Ihnen nicht
so sauer

36
werden als mir das Schreiben. Also Gott empfohlen –


S. 133
den 10 –

2
Eben komme von HE
Prof. Reusch.
Die Sache liegt an einem wunderl.

3
Eigensinn des Oberburggrafen, der nicht die kleinste Ausgabe gestatten will,

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als bis 1000 fl. voll sind. Demohngeachtet hat sich mein Freund der

5
Bibliothecar
angeboten die Umstände mit diesem Buch vorzustellen, ob nicht eine

6
Ausnahme davon ausgewirkt werden könnte. Diese
Summe
wird nicht eher

7
voll als zum Ende unsers Rechnungsjahrs Anfangs
Junii.
Dem Minister

8
soll
periculum in mora
vorgestellt werden, weil sonst das Buch zurückgehen

9
müßte. Allenfalls käme es auf die Entschlüßung an, wenn das Buch hier

10
gewiß bliebe, ob Sie etwa einen
Termin
wegen Bezahlung eingehen würden.

11
Den Erfolg von des Ministers Antwort werde Ihnen sobald mögl. melden.

12
Meine Hofnung das Werk bey der Loge anzubringen hat fehl geschlagen. HE

13
Lauson grüßt u frägt ob seine Rede auf Dach die er an
Pr. D. Rappolt

14
abgegeben, dort angekommen.


15
Adresse:

16
Herrn / Herrn Hartknoch / Buchhändler / zu /
Riga
.


17
Vermerk von Hartknoch:

18
HE. Hamann in Königsberg. Empf. den 4. Nov. 1779, beantw. d. 26. Dec.

19
1 Maran Atha.

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 5.

Bisherige Drucke

ZH IV 129–133, Nr. 570.

Zusätze fremder Hand

133/18
–19
Johann Friedrich Hartknoch

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
130/7
meiner
]
Geändert nach Druckbogen 1943; ZH:
meiner