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Von Christoph Kaufmann:

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heit nach Königsberg sonst wißen –

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Versprechen will ich’s jetzt Ihnen heilig, daß Sie’s bekommen werden. Aber

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Sie müßen mir auch
heilig
versprechen, daß Sie mir Ihre gedruckten Sachen,

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die ich noch nicht habe, Hartknoch hat, und mir noch nicht geben konnte, und

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den
Agathon
den
Bernsteinischen
Rosen Kranz, die Sie Merz für mich

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mitgegeben, und er nach
seiner Außage
in Mitau hat liegen laßen,

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verschaffen
, und auf mein HochzeitsTag schicken. Schreiben Sie doch an

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Hartknoch und Merz, fordern Sie’s in Ihrem Nahmmen und erfüllen Sie meine

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Bitte
. –

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Ich glaube immer, der phisiognomische Riecher und der phisiognomische

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Seher habe sich Beide betrogn, und haben mir imm Merz anstatt eines

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ehrlichen, einen halbehrlichen Mann
zu
oder Männchen zugeschickt, wenigstens

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was ich von Ihm weis aus P., ist nicht kauscher –
deswegen wi
und hat sich

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bis
hi
dahin an Ihm erwehrt, daß, diejennigen, welche ohne Noth wollen

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reich werden – in Strike, Versuchungen und viel thörichte Lüste

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verfallen – Ich mag von Ihm nichts mehr wißen, weils mir bis dahin bei
diesem

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wißen wollen nicht gut gegangen –

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Seinen Schwager kenne ich nicht, wenn Sie aber wollen, so will ich mich

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bei einem Freund in St. Gallen nach Ihm erkundigen.

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Mein Vatter segnet Sie in seinem Schweizer Herzen, er sizt neben mir,

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grüßt Sie herzlich – wie alles Volk das uns kennt – Mein Liseli muß selbst

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aufwarten.
adio
Herzens Hammann. Ihr Wohl – Ihrer Kinder und der

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Mutter Wohl ist auch mir Segen –

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Segne Sie Gott ewiglich – und erhalte Sie in Liebe

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Ihrem Kaufmann –


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Gern möchte ich viel viel mich mit Ihnen von Rigiana und Petersburgiana

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von Arndt u. W – selig unterhalten – Sagen Sie doch Kantern, wenn ich

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mehr Glauben an Ihm haben soll
te
,
sollte
solle er nicht mehr
in die
so

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hart in die Luft schneiden sonder auf festem Fundament stehen –

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Auch er ist Schuld, daß ich
für
in meine Naturalien Sammlung an

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Bernnstein gar nichts mitgebracht.


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Von Elise Kaufmann:

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Theurer Lieber Vater Haman! so komm auch ich meine kindliche Liebe gegen

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sie auszugießen – schon ehe Kfm. 3. Tage u. Nächte bey Ihnen auf’m

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Morgenländischen Sopha lebte liebte u. ruhte, liebte u. ehrte ich sie in ihrem

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Porträt – aber nun seit diesen Tagen, wie manchmal ward mein Herz erwärmt,

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u. zu dankender Freude gewekt wenn K. mir den theuren Haman so

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vergegenwärtigte in seiner Famillie, u. ganzem wesen
wesen

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Lieben sie mich auch theurer verehrter – u. Segnen sie mich mit ihrem Segen

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nach dem ich dürste – Gott sey ihre Stütze u. Stab – ist mein kindlicher Wunsch

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– Elise Kfm.


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Sie grüßen mir auch ihre
Frau u.
Kinder –


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Von Kaufmann:

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u. ihre Mutter –


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Adresse mit Siegelrest:

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Hammann
.

Provenienz

Unvollständig überliefert. Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort des unvollständigen Briefes: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2553 [Gildemeisters Hamanniana], I 33.

Bisherige Drucke

ZH IV 11 f., Nr. 525.

Zusätze fremder Hand

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Elise Kaufmann, geb. Ziegler