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Gütigste Freundin,

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Die Erinnerungen
aus dem
Leben – (ich vermuthete welche
über das

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Leben) sind eine Lobschrift, die dem Geschmack und Herzen des Verfaßers Ehre

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macht, und seine Schreibart ein Muster. Ob die Zueignung der Gnädigen

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Frau, die eben im Begriff steht wider zu heyrathen, gelegen kommen wird? –

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Die
Breloken
habe mit desto mehr Antheil gelesen. Der Haupt Verf. hat

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einen Stümper zum Gehülfen oder Sammler gehabt. Der allerletzte

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Abschnitt fällt am meisten ab. Ich habe mich nicht eher als S. 124 gefunden und

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wünschte, daß Sie das Büchlein behielten, wegen der vielen „treffenden,

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zeitpaßenden Gedanken, tiefen Blicke und starken Stellen
, theils um das liebe

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Allerley zu ergänzen
u. s. w.
Stillings Jugend
sieht dem Kaufmann so

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ähnlich, daß ich es Ihnen, Gütigste Freundin! empfehlen muß; so
contentible

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und
infamous
es sich auch lesen läßt, hat mich die
heilige Einfalt
des guten

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Jungens warm und weich gemacht. Vielleicht schreib ich ihm heute, da ich

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mich einhalten muß meiner Gesundheit zu pflegen, zu welchem Behuf ich vier

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medicinische Brelocken des
Dr. George
seel. Andenkens verschluckt habe.

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Mösers
kleine Schriften, davon eine Samml. zu
Bremen
ausgekommen,

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die 1 fl. kostet, sind noch das
einzige
Buch, das Ihrer vorzüglichen

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Aufmerksamkeit von dieser ganzen Meße würdig ist

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Bey Gelegenheit erwarte noch aus Ihrer Güte den
zweyten
Theil des

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Allerleys, über deßen Innhalt ich durch den doppelten Titel;
Vermischter

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Betrachtungen auf alle Tage im Jahr
irre gemacht worden bin, und

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wenigstens, vermittelst des Ihnen heute zugedachten Besuchs, einen Bescheid

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wegen der erbetenen
China.

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Nach ergebensten Grüßen an HErrn
Courtan,
Henriettchen und Fritzchen

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von mir und Hänschen versiegele ich meinen Dank für beykommendes und

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meinen Wunsch um die Fortsetzung Ihrer freundschaftlichen Gewogenheit

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trotz alles traurigen Schicksals, das mir nach § 11. der Brelocken bevorsteht,

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mit dem herzlichsten Handkuß eines aufrichtigen Herzens, mit dem ich ersterbe

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Gütigste Freundin Ihr verpflichtester

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Johann Georg Hamann

33
den 6
Xbr.
777.

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1943. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], II 2.

Bisherige Drucke

Friedrich Roth (Hg.): Hamann’s Schriften. 8 Bde. Berlin, Leipzig 1821–1843, V 263 f.

ZH III 390, Nr. 518.