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Grünhof den
19. Jänner 1755.

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Herzlich Geliebteste Eltern,

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Da meine Briefe bisher so häufig durch die Post gegangen sind; v ich heute

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noch selbst zu schreiben gedenke; so erlauben Sie in gegenwärtigen bloß

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meinen kindlichen Handkuß Ihnen abzustatten. In Ansehung des
Caviars
werde

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Sie schon meine Entschuldigung gelesen haben. Gott erhalte Dieselben in

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allem Wohl. Erinnern Sie sich meiner so wohl bey Ihrem Gebet als im

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Genuß des Vergnügens, welches Ihnen Gott schenkt. Leben Sie erwünscht wohl

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v lieben Sie mit einem väterl. und mütterlichen Wohlgefallen Ihren

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gehorsamst ergebensten Sohn

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Johann George Hamann.


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Adresse:

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Von meinen lieben Eltern liebreichst zu erbrechen.


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Erhalten-Vermerk von Johann Christoph Hamann (Vater):

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1755 den 12. Febr. durch einen Fuhrmann.

Provenienz

Druck ZH nach den unpublizierten Druckbogen von 1940. Original verschollen. Letzter bekannter Aufbewahrungsort: Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg, Msc. 2552 [Roths Hamanniana], I 1 (24).

Bisherige Drucke

ZH I 93, Nr. 37.

Zusätze fremder Hand

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Johann Christoph Hamann (Vater)

Textkritische Anmerkungen

Der Brieftext wurde anhand der überlieferten Quellen (vgl. Provenienz) kritisch geprüft. Notwendige Korrekturen gegenüber dem in ZH gedruckten Text wurden vorgenommen und sind vollständig annotiert. Die in den beiden Auflagen von ZH angehängten Korrekturvorschläge werden vollständig aufgelistet, werden aber nur dann im Text realisiert, sofern diese anhand überlieferter Quellen verifiziert werden konnten.
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werde
]
Korrekturvorschlag ZH 2. Aufl. (1988): werde
n
93/36
1755 […] Fuhrmann.]
In ZH im Apparat.